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Veröffentlicht am 03.02.2018

Eine Reise ins Mittelalter

Das Geheimnis des Glasbläsers
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Das Geheimnis des Glasbläsers von Ralf H. Dorweiler ist ein groß angelegter Historischer Roman aus dem Mittelalter. Er liest sich interessant, spannend und fesselnd. Mal eine historische Geschichte in ...

Das Geheimnis des Glasbläsers von Ralf H. Dorweiler ist ein groß angelegter Historischer Roman aus dem Mittelalter. Er liest sich interessant, spannend und fesselnd. Mal eine historische Geschichte in der Männer die Protagonisten sind, außerdem sind sie keine Adlige, das gefällt mir.
Der junge Glasbläser Simon ist im Anfang ziemlich naiv und ein Träumer. Der Scherben Sammler Ulf ist ein großer Kerl, der etwas langsam im Denken ist.
Wir sind im Jahre 1452 in Hauenstein, als es für Simon heißt, Tod oder das Rezept von Kristallglas in Venedig stehlen. Und Ulf musste mit. Die beiden machen sich beladen mit Glaswaren und Ulfs Esel Lilly, auf die Reise. Der beschwerliche Weg über die Alpen ist detailliert beschrieben, mir wurde schon schwindelig beim Lesen.
Auch die Arbeit und das Leben der Glasbläser auf Murano ist facettenreich geschildert. Das es einige Spione gab, die Murano unsicher machten, ist mir bekannt. Denn wer will nicht schöne Kristallgläser besitzen. Der Hochadel ganz gewiss.
Den Mörder, mit diesem Täter, hätte ich jetzt nicht gebraucht, das Ganze war, für mich, schon aufregend genug. Trotzdem war es eine spannende Reise in die Vergangenheit. Die Personen sind meist liebevoll gestaltet. Der Autor versteht es, uns Leser zu fesseln. Es war für mich eine gute unterhaltsame Lektüre.
Für Fans vom Mittelalter, kann ich den Roman sehr empfehlen.



Veröffentlicht am 01.02.2018

Nachkriegszeit

Der Himmel über unseren Träumen
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Heidi Rehn hat mit Der Himmel über den Träumen wieder einen spannenden informativen Roman geschrieben. Gerade die Zeit ab 1954 zeigt Deutschland im Aufschwung. Der Schauplatz ist München.
1938 feiert Vera ...

Heidi Rehn hat mit Der Himmel über den Träumen wieder einen spannenden informativen Roman geschrieben. Gerade die Zeit ab 1954 zeigt Deutschland im Aufschwung. Der Schauplatz ist München.
1938 feiert Vera ihren 8. Geburtstag. Gleich darauf verlassen ihre Eltern mit ihr Deutschland, denn ihr Vater ist Jude. Nach dem Krieg kommen sie wieder und Vera kommt nach ihrem Architekturstudium zurück nach München. Eine Frau wird zu der Zeit nicht immer Ernst genommen, aber Vera boxt sich durch. Ihr Kollege Arthur und sie verlieben sich und es beginnt eine schwierige Liebesgeschichte mit Zweifeln und Hoffnungen.
Heidi Rehn hat die Atmosphäre dieser Jahre genau erfasst. Die Arbeit als Architekt war interessant, wie es in den Büros zuging ist authentisch. Die Welt der meisten Frauen war Mann, Kinder und Küche, so ging es tatsächlich einige Jahre zu.
Der Roman konnte mich fesseln, die Geschichte könnte sich wirklich so zugetragen haben. Er ist teilweise ernst und dann auch fröhlich geschrieben. Ab und zu musste ich schmunzeln.
Eine unterhaltsame Lektüre die ich gerne empfehlen kann.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Fesselnd

Die Zeichenkünstlerin von Wien
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Beate Maly kenne ich als Autorin historischer Romane. Ich bin schon von einigen gefesselt und in die Historie entführt worden. Die Zeichkünstlerin von Wien führt uns in das Jahr 1421 in den jüdischen Teil. ...

Beate Maly kenne ich als Autorin historischer Romane. Ich bin schon von einigen gefesselt und in die Historie entführt worden. Die Zeichkünstlerin von Wien führt uns in das Jahr 1421 in den jüdischen Teil. Das jüdische Leben ist seit Alters her, nicht leicht. Sie werden immer wieder als Christusmörder beschimpft und wurden oft überfallen und ermordet.
Die junge Sarah hat ein großes Talent, sie zeichnet sehr gut, aber sie ist nicht nur Jüdin, sondern auch noch eine Frau.
Der Steinmetz Mathias Rockh arbeitet an einem Taufbecken im Stephansdom. Die beiden sind die Hauptakteure und müssen einiges überstehen.
Der Herzog und sein Kanzler brauchen Geld für den Dom. Da gibt es ja das Geld der Juden, das wird wieder furchtbar. Die Politik hat die Autorin gut eingebrachr, zwar zeitlich etwas verschoben, aber ähnlich. Die Oberen kennen auch keine Dankbarkeit. Diese vielen Intrigen, na ja aber die gibt es ja immer wieder.
Die Personen sind farbig und lebendig beschrieben. Das Nachwort der Autorin erklärt noch einiges. Der Roman ist überaus spannend, unterhaltsam und empfehlenswert.




Veröffentlicht am 20.01.2018

Familiengeschichte

All die Jahre
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All die Jahre ist ein neuer Familierroman aus der Feder von J. Courtney Sullivan.
Die Autorin hat gut recherchiert, um alles detailgenau zu erzählen.
Mit kurzen prägnanten Sätzen erfährt der Leser einiges ...

All die Jahre ist ein neuer Familierroman aus der Feder von J. Courtney Sullivan.
Die Autorin hat gut recherchiert, um alles detailgenau zu erzählen.
Mit kurzen prägnanten Sätzen erfährt der Leser einiges von der Familie Rafferty. Nora Flynn und ihre Schwester Theresa verlassen Irland, um zu Noras Verlobten Charly Rafferty nach New York zu fahren. Interessant wie in den 50er Jahren der Anfang dort vor sich geht. Charly hat schon viele Verwandte in New York, das vereinfacht einiges. Theresa ist ein lebenslustiges junges Mädchen. Nora ist viel ruhiger und unsicherer. Wir erfahren, wie es dazu kommt, das Theresa im Kloster lander. Und wie Charly es endlich schafft, das Nora ihn hiratet. Die Kinder Patrick, John, Bridget und Brian werden erwachsen. Die Autorin zeichnet mit Nora ein besonderes schwieriges Frauenbild. Flugs vergeht die Zeit. Der 50jährige Patrick verunglückt und stirbt. Bei der Trauerfeier erfahren wir und die Geschwister, sehr viel neues über die Familie.
Dieses Buch ist ein einzigartiger Familienroman mit vielen Geheimnissen und Ängsten. Er liest sich nicht leicht, sondern verlangt viel Aufmerksamkeit, aber es lohnt sich.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Erinnerung

Das Sonnenkind
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Das Sonnenkind wurde von Detlev Meyer wenige Monate vor seinem Tod geschrieben. Er starb 1999. Der Roman wurde nach seinem Tod veröffentlicht und jetzt zu seinem 70. Geburtstag neu aufgelegt, mit einem ...

Das Sonnenkind wurde von Detlev Meyer wenige Monate vor seinem Tod geschrieben. Er starb 1999. Der Roman wurde nach seinem Tod veröffentlicht und jetzt zu seinem 70. Geburtstag neu aufgelegt, mit einem Nachwort von Matthias Frings.
Der kleine Roman ist wohl eine Erinnerung an seine eigene Kindheit. Er spielt 1960 in Neukölln und wird von der Sicht des 9jährigen Carsten erzählt. Er ist ein zartes, aufgewecktes und etwas verwöhntes Kind. Der Roman ist ein Portrait der Zeit und eine Hommage an die Kindheit. Ich sehe den kleinen Carsten, wie er mit seinem Großvater Max im Kranzler sitzt, jeder mit seinem Cognacschwenker in der Hand.
Dieser Roman ist ein wahres Kleinod. Ich freue mich, das ich diesen Autor endlich kennen gelernt habe.
Matthias Frings Nachwort trägt den passenden Titel „Das Sonnenkind tanzt jetzt auf den Sternen“ und in dem wird das Leben und Sterben Detlev Meyers gewürdigt.