Ich weiß, was du vor zehn Jahren getan hast
Mann am Boden
Um es gleich vorwegzunehmen, die Südafrikaromane des Autors hatte ich mit Begeisterung verschlungen und so war ich schon gespannt auf „Mann am Boden“. Die Inhaltsangabe ließ erneut auf einen harten Thriller ...
Um es gleich vorwegzunehmen, die Südafrikaromane des Autors hatte ich mit Begeisterung verschlungen und so war ich schon gespannt auf „Mann am Boden“. Die Inhaltsangabe ließ erneut auf einen harten Thriller hoffen und ich wurde nicht enttäuscht. Worum geht es?
John Turner lebt mit Frau und Tochter in Arizona. Er ist ein weißer Südafrikaner. Nach einem Carjacking-Versuch in Johannesburg, war er mit seiner Familie in die USA gekommen. Doch noch immer kämpft er mit den Dämonen der Vergangenheit. Denn in Südafrika hatte er schwere Schuld auf sich geladen, als ein korrupter Bulle ihn in ein schreckliches Verbrechen verwickelte.
Turner ist am Boden. Alkohol und Drogen hat er zwar inzwischen abgeschworen, nicht aber seine Frauengeschichten. Und so kommt, was kommen muss, als er sich in Grace verliebt. Dumm nur, dass seine Frau Tanya, die weiß, was er damals getan hat, ihn nun erpresst.
Turner inszeniert einen Überfall, bei dem Tanya sterben soll. Noch am selben Tag nehmen drei Männer die Familie in ihrem Haus als Geiseln. Doch die Dinge laufen aus dem Ruder und die Lage eskaliert. Finger und Köpfe rollen. Horror der ganz harten, vordergründigen Art.
„Mann am Boden“ ist der bislang härteste Thriller von Roger Smith. Die Sprache ist derb, passt aber zum Geschehen. Sex und Gewalt, morbide und extrem. Gekonnt springt der Autor durch Zeit und Raum. Komplexe Handlungsstränge, die zeitlich versetzt sind, gilt es zu verfolgen.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Und so hat der Leser Verständnis für Turner, der moralisch mehr als fragwürdige Dinge tut. Man fiebert mit ihm mit, ob er es wohl schafft, dem Grauen zu entkommen. Wer wird überleben - und zu welchem Preis?
Fazit: Ein Buch mit einem hohen Ekelfaktor. Blutig und brutal. Nichts für zartbesaitete Gemüter!