Lässt sich gut lesen
Vancouver HopeIch bin von diesem Buch nicht ganz überzeugt. Die Geschichte ist nett, aber die Figuren lagen mir nicht so ganz. Weder Oliver noch Ethan handelten meiner Ansicht nach völlig überzeugend.
Oliver ist extrem ...
Ich bin von diesem Buch nicht ganz überzeugt. Die Geschichte ist nett, aber die Figuren lagen mir nicht so ganz. Weder Oliver noch Ethan handelten meiner Ansicht nach völlig überzeugend.
Oliver ist extrem mißtrauisch und in seiner Trauer um seinen toten Freund gefangen. Er tut sich schwer, sich Ethan zu öffnen, schafft es aber nach und nach, Vertrauen aufzubauen. Trotzdem blieb der mir irgendwie unsympathisch. Er hält Ethan und auch den Leser auf Distanz. Man hat das Gefühl, dass man ihn gar nicht wirklich kennenlernt.
Ethan war mir ein bisschen zu sehr auf Sex aus. Er schwankt zwischen liebevollem Freund und gefühllosem Trampel. Und genau das machte es mir so schwer, ihn zu verstehen. Immer wieder agiert er wie die Axt im Walde und dieses trampelige passte so gar nicht zu dem Charakter, den die Autorin eigentlich aufgebaut hatte. Mit seinen Brüdern allerdings, vor allem seinem Bruder Zac, geht Ethan sehr beschützend um. Er ist schwer zu durchschauen.
Die beiden reagieren oft etwas über, ohne das es für den Leser wirklich nachvollziehbar ist (z. B. die Szene recht am Anfang, in der Oliver Ethan schubst und anpöbelt, als dieser sich nur einen Schraubenzieher leihen will; sie prügeln sich und Ethan fragt am Ende trotzdem noch nach dem Schraubenschlüssel – irgendwie surreal). Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich dann aber nachvollziehbar und einigermaßen emotional. Die erotischen Szenen waren ansprechend geschrieben und wirklich schön.
Gut gefallen hat mir auch die kurze Liaison zwischen Peter und Oliver. Diese hat deutlich mehr Herz als die zwischen Ethan und Oliver, auch wenn sie kurz und ungeplant ist.
Die Geschichte insgesamt hat mir ganz gut gefallen. Sie ist spannend, weil man vor allem wissen will, was es mit Olivers Panikattacken und seinen unterdrückten Erinnerungen auf sich hat. Diese Geschichte wird nach und nach aufgelöst und fügt sich, in meinen Augen, auch logisch zusammen.
Von mir gibt es 3 Sterne für einen netten Roman aus dem Genre Gay Romance, der für mehr Sterne aber mit Protagonisten hätte aufwarten müssen, die etwas weniger sprunghaft handeln. Lässt sich gut lesen.