Aufruhr in New York
Mit "Der will doch nur spielen" hat die amerikanische Schriftstellerin Meg Cabot den zweiten Band einer Reihe vorgelegt, die um die Redaktion des New York Journal kreist. Im Mittelpunkt steht Kate, To-do-Listen-Fan, ...
Mit "Der will doch nur spielen" hat die amerikanische Schriftstellerin Meg Cabot den zweiten Band einer Reihe vorgelegt, die um die Redaktion des New York Journal kreist. Im Mittelpunkt steht Kate, To-do-Listen-Fan, frisch getrennt, aber trotzdem Idealistin, wohnt zur Zeit auf der Couch ihrer besten Freundin und arbeitet in der Personalabteilung des New York Journal. Im Auftrag ihrer schrecklichen Chefin Amy muss Kate die Dessertspezialistin der Kantine feuern. Ida kreierte die verführerischsten Törtchen, ließ diese aber nicht jedem zukommen. Als sie Stuart, dem schnöseligen Verlobten von Amy, ein zweites Dessert verweigerte, wurde sie entlassen. Nun klagt sie gegen die unrechtmäßige Kündigung, und Kate braucht dringend einen Anwalt. Als hätte sie mit der Wohnungssuche nicht schon genug zu tun. Stuarts Bruder Mitch wird engagiert, um Kate zu vertreten - und findet bald mehr Gefallen an ihr als an seiner Aufgabe …
Das Cover zeigt eine Französische Bulldogge, die auf ihrem Kopf einen Cupcake mit einem köstlichen Topping balanciert. Der Hintergrund ist in zartem Babyblau gehalten, von dem sich die weiße Schrift des Titels wirkungsvoll abhebt. Es sieht entzückend aus, aber - sorry, so ehrlich muss man einfach sein - es hat leider gar nichts mit dem Inhalt des Romans zu tun und weckt falsche Vorstellungen beim Leser. Dahingegen kann man dem deutschen Titel des Romans eine gewisse Vieldeutigkeit zugestehen. Er könnte sich durchaus auf den männlichen Protagonisten dieses Romans beziehen, der sich geradezu in seinen neuen Fall verbeißt.
Der Plot des Romans ist ansprechend, und das Setting in der Metropole New York gut gewählt. In der Redaktion des New York Journal begegnet der Leser den üblichen Verdächtigen, die bereits im ersten Buch dieser Reihe eingeführt worden sind und wie gute alte Bekannte anmuten. Aber auch ohne Vorkenntnisse ist der Einstieg in diesen modernen Liebesroman problemlos möglich. Alle Charaktere haben ihre Ecken und Kanten, verhalten sich nicht immer korrekt und pflegen ihre verschiedenen Spleens. Kurzum: sie wirken authentisch und lebendig, spiegeln unsere gesellschaftliche Realität und man muss sie ins Herz schließen.
Meg Cabot zeichnet sich durch einen erfrischend anderen, unverwechselbaren Stil aus. Auch in diesem Buch hat sie geschickt verschiedene literarische Formen wie Tagebucheinträge, Rechnungen und Speisekarten, aber auch offizielle Umläufe, Email-Nachrichten und Bürochats miteinander kombiniert, die gewisse Rückschlüsse über die jeweilgen Verfasser erlauben, wenn man zwischen den Zeilen zu lesen vermag. Auch der Humor kommt ganz bestimmt nicht zu kurz; ich konnte mir nie das Lachen verkneifen, wenn ich den verbalen Schlagabtausch zwischen den schlagfertigen Protagonisten verfolgt habe.
Mit einem Wort: ich bin restlos begeistert von diesem charmanten, geistsprühenden, witzigen Buch. Deshalb spiele ich nicht lange herum, sondern komme gleich zur Sache und vergebe die Höchstpunktzahl von 5 Sternen.