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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2021

Es blitzt und donnert

Mordswetter
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Krimis die im eigenen Land spielen lese ich sehr gerne. Manchmal findet man sich in Gegenden darin wieder, die einem selbst vertraut sind. Oder wo man zumindest schon einmal in Urlaub war.

Auf einem Campingplatz ...

Krimis die im eigenen Land spielen lese ich sehr gerne. Manchmal findet man sich in Gegenden darin wieder, die einem selbst vertraut sind. Oder wo man zumindest schon einmal in Urlaub war.

Auf einem Campingplatz wird eine weibliche Leiche gefunden. War es Fremdeinwirkung oder doch nur der Blitz der einschlug? Hauptkommissar Bär trifft seine alte Flamme wieder, die sich aber nicht für ihn interessiert. Als dann eine weitere Leiche gefunden wird, glaubt der Kommissar nicht mehr an tödliche Blitzschläge. Roberta und Maik allein im Zelt, da liegt ein Messer, die Sache wird gefährlich. Oder doch nicht?

Leicht hat es in diesem Fall Kommissar Bär nicht, er trifft immer wieder seine einstige Freundin Roberta bei seinen Ermittlungen. Der Gewitterfotograf macht sich sehr verdächtig, ob es dem Kommissar gelingt ihn an den Eiern zu fasssen. Bitte selbst lesen.

Ein sehr unterhaltsamer spannender Krimi, dessen Ende ich so nicht wirklich erwartet habe. Mein Verdacht wurde nicht bestätigt. Überhaupt waren für mich viele Passagen nicht vorhersehbar, so soll es sein bei einem guten Krimi. Roberta ist eine starke Protagonistin, die mir sehr gefallen hat. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten.

Interessant fand ich auch, was man alles man über das Wetter erfährt. Und was die Wetterstationen alles messen. Und das es mindestens 500.000 Blitzeinschläge jährlich bei uns gibt. Und noch mehr, hier hat die Autorin sehr gut recherchiert.

Bei Krimis dieser Autorin schalte ich gerne den Fernseher aus, damit ich ungestört lesen kann. Ich habe keine Minute bereut und spreche eine Lese Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 17.01.2018

sehr spannende Geschichte

Am Anfang war die Stille
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Als Nele eines Morgens nach ihrer Tochter Lotta sieht, stellt sie mit Entsetzen fest, das Kinderbettchen ist leer. Was muss das für ein Anblick für eine Mutter sein? Ihr erster Gedanke, das Kind wurde ...

Als Nele eines Morgens nach ihrer Tochter Lotta sieht, stellt sie mit Entsetzen fest, das Kinderbettchen ist leer. Was muss das für ein Anblick für eine Mutter sein? Ihr erster Gedanke, das Kind wurde entführt. Die Polizei sieht die Sache anders. Sie verdächtigt Nele ihre Tochter Lotta getötet zu haben. Sie recherchieren in Neles Vergangenheit.

Das erschwert die Sache für sie. Niemand glaubt ihr, und wie schnell bricht auch ein Vertrauen, wenn man verdächtigt wird. Ihr Leben gerät aus der Balance, sie verliert alles was sie hatte. Aber aufgeben, niemals. Sie fasst den Entschluss auf eigene Faust ihre Tochter zu finden. Ob es ihr gelingt bitte selbst lesen.

Die Geschichte ist spannend und emotional zugleich. Die Autorin schreibt flüssig, die Artikulierung ist einwandfrei. Ich konnte mich schnell in die Geschichte einlesen. Das Ende um Lotta und ihre Mutter war etwas voraussehbar, aber die Spannung wurde immer packender. Ich fand das Buch lesenswert, ich fühlte mich gut unterhalten.

Es mein erstes Buch von Leonie Haubrich, aber ganz bestimmt nicht mein letztes. Ich vergebe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.11.2024

Es lebe die Freundschaft

Das Buch der neuen Anfänge
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Jo Sorsby wird von ihrem Freund James nach sechs Jahren Beziehung verlassen und entfremdet sich auch von ihrer besten Freundin Lucy, sie leidet zu sehr an gebrochenem Herzen. Sie will nur noch weg und ...

Jo Sorsby wird von ihrem Freund James nach sechs Jahren Beziehung verlassen und entfremdet sich auch von ihrer besten Freundin Lucy, sie leidet zu sehr an gebrochenem Herzen. Sie will nur noch weg und als sie davon erfährt, dass ihr Onkel Wilbur an Demenz erkrankt ist, übernimmt sie vorübergehend seinen Schreibwarenladen in London. Wo auch schon mal geklaut wird, da hat sie es nicht einfach. Sie lernt die Vikarin Ruth kennen und den älteren Malcolm, der an einem Buch arbeitet. Beide ringen mit ihrer Vergangenheit. Jo merkt bald, dass sie auf der Suche nach ihrem Platz im Leben nicht so allein ist, wie sie immer dachte. Neben Ruth und Malcolm lernt sie noch andere Menschen kennen, darunter auch den Wikinger Eric aus Birmingham. Erste Gefühle kommen ins Spiel. Jo merkt irgendwann, dass das Glück manchmal doch an den unwahrscheinlichsten Orten wartet.

Zu Beginn konnte ich mich mit Jo nicht wirklich anfreunden, aber mit der Zeit wurde sie mir sympathischer. Ruth und Malcolm habe ich ins Herz geschlossen, die hätte ich gerne als Freunde. Bei ihrer Suche auf dem Friedhof musste ich an Edinburg denken, da erzählte ein Guide, welche berühmte Autorin sich dort von den Gräbern die Namen für ihr Buch holte. Ruth rät Jo, sich mit Lucy zu treffen und sich mit ihr zu versöhnen, aber wird sie das wirklich wollen? Sie muss sich erst einmal selbst finden, wenn man weiß wo man hingehört, ist das Leben viel leichter.

Ein spannender Pageturner ist der Plot nicht, sieht man von Ruths Geheimnis ab, Aber er ist so zu Herzen gehend geschrieben, da hatte ich Schwierigkeiten das Buch aus der Hand zu legen. Man denkt über das eigene Leben nach. Über Freundschaft und dass es nie zu spät ist, neu anzufangen. Hatte von der Autorin zuvor noch nichts gelesen, aber ihr Schreibstil gefällt mir gut. Wer gerne liebenswerte Geschichten liest, dem empfehle ich das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 12.11.2024

HaPe und die Familienchronik

Gebt mir etwas Zeit
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Gebt mir etwas Zeit. HaPe Kerkeling begibt sich tief in die Geschichte seiner Ahnen ein. Woher kommt er, was prägt ihn und wo geht seine Reise hin?

Sehr ausdrucksvoll berichtet er, wie er als kleiner ...

Gebt mir etwas Zeit. HaPe Kerkeling begibt sich tief in die Geschichte seiner Ahnen ein. Woher kommt er, was prägt ihn und wo geht seine Reise hin?

Sehr ausdrucksvoll berichtet er, wie er als kleiner Bub seinen Wissensdrang auf die Welt entdeckte. Er wollte schon immer wissen, woher seine Vorfahren kommen.

Interessant, dass seine niederländischen Wurzeln bis ins 12.Jh. Zurückzuverfolgen sind. Er muss unbedingt holländisch lernen, seit er sich seiner niederländischen Gene bewusst war. Eigentlich war bei seinen Ahnen alles dabei, vom Kaufmann Seemann bis zum Adel in England. Und wie war das mit dem Hutladen von Cornelis Kerkeling in Amsterdam? Welches Geld wurde da neben den Hüten verdient?
Ein wahrhaft verrücktes Puzzle einer turbulenten Familie, was er da so alles zusammenstellen konnte. Schon sehr auffallend, wie weit entfernt seine Stammtafel zurückreicht.

Unterhaltsame Themen ergreifend und mit einem Schuss Humor beschrieben. Herkelings Sinn für Komik mochte ich schon immer. Der Titel verwirrte mich erst ein wenig aber je weiter ich ins Buch eintauchte verstand ich warum es diesen Titel gibt. Wobei die Geschichten seiner Ahnen aus früheren Jahrhunderten eher fiktiv waren, sind seine Erzählungen aus den Achtzigern wahr. Er litt unter seiner Homosexualität und konnte diese nicht ausleben. Viele gingen damals nach Amsterdam, weil man dort queere Menschen toleranter behandelte. Seine große Liebe zu seinem Freund, den er dort kennen und lieben lernte und der später an Aids starb. Was er da berichtete, hat mich schon tief erschüttert, das muss für ihn nicht einfach gewesen sein. Am Ende bleibt nur noch, sich dem Schicksal zu ergeben und die Hoffnung, dass man sich nicht angesteckt hat. Solche privaten Dinge mit uns Leser*innen zu teilen ist ihm ganz sicher nicht leicht gefallen. Das mit seiner Mutter muss ja auch sehr schlimm gewesen sein, wie verarbeitet man das nur?

Es gibt auch lustige Episoden, besonders wenn ich an das Gespräch mit Oma Bertha denke, wo ein interessantes Geheimnis gelüftet wurde. Kann das sein? Oder ist es Wunschdenken? Diese Entdeckung würde ja unseren Hans Peter noch ein Stückchen höher heben. Überhaupt hat mir das Buch diesen Entertainer und sein Leben noch ein Stück näher gebracht. Einiges mag sicher etwas übertrieben sein, aber ich hatte sehr gute Unterhaltung.

Von mir gibt es eine uneingeschränkte Kauf- und Leseempfehlung für dieses wunderbare Lesevergnügen

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Veröffentlicht am 07.11.2024

Über Bräuche und Traditionen

Magisches Räuchern und gestohlene Maibäume
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Bräuche und Traditionen begleiten die Menschen im Alpenraum seit jeher. Strukturiertes Leben und kulturelles Miteinander.

Gepflegte Traditionen wie die kunstvollen Palmbuschen oder den Kopfschmuck der ...

Bräuche und Traditionen begleiten die Menschen im Alpenraum seit jeher. Strukturiertes Leben und kulturelles Miteinander.

Gepflegte Traditionen wie die kunstvollen Palmbuschen oder den Kopfschmuck der Alm Sammler, um nur einige zu nennen, all das war mir neu. Auch wenn Jahrhunderte vergehen, aber Gebräuche und Traditionen vergehen nicht. Wie bei uns die Sternsinger von Tür zu Tür gehen sind es dort im Alpenraum die Kinder beim Kasmandlfahren die von Haus zu Haus laufen um ihre Erzählungen vorzutragen.

Rituale gibt es viele, wie uns der Autor hier berichtet, aber sie sind gebietsweise sehr ungleich. Diese alten Traditionen spiegeln das historische ethnische Leben in den Regionen wider. Gläubige Christen beten an Fronleichnam mit den Füßen, die Zauberkräfte in der Asche des Johannisfeuers, den Kirtag auf dem Jahrmarkt oder das magische Räuchern in den Rauhnächten. In früheren Zeiten glaubte man viel an Gottheiten und Patrone wie den heiligen Antonius, den man um Hilfe bat. Auch wichtige kirchliche Feste werden erläutert.

Ein harmonisches aber auch sentimentales Buch zum innehalten. Über Sinn und Bedeutung von Zeremonien in den Alpendörfern. Der Autor selbst ist christlich erzogen und berichtet in diesem Buch auch von eigenen Ritualen.

Mir hat die Lektüre gut gefallen und ich empfehle diese gerne weiter, besonders an jene, die sich für alte Bräuche und Überlieferungen interessieren.

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