Fesselnde Fortsetzung der Familiensaga
Es handelt sich um den zweiten Teil der Blütenträume-Trilogie und ich weise darauf hin, dass ich für die Rezension Teil 1 als bekannt voraussetze, da evtl. Spoiler zum ersten Teil vorhanden sein können.
Im ...
Es handelt sich um den zweiten Teil der Blütenträume-Trilogie und ich weise darauf hin, dass ich für die Rezension Teil 1 als bekannt voraussetze, da evtl. Spoiler zum ersten Teil vorhanden sein können.
Im Prolog lernen wir die junge Ärztin Leilani kennen, die gerade ihre Mutter verloren hat. In deren Nachlass findet sie ein wertvolles Gemälde, das eine wunderschöne alte Villa zeigt und auch noch andere Dinge, die ihr Rätsel aufgeben. Sie kann sich keine Verbindung ihrer Mutter zu der Villa auf dem Bild und den anderen Dingen vorstellen.
Nachdem Leilani den hektischen Klinikalltag als Ärztin und auch ihr Leben in Berlin hinter sich gelassen hat und nach Rügen gezogen ist, beginnt sie, augelöst durch einen Zufall, nachzuforschen und sucht die alte Villa auf den Spuren der Vergangenheit ihrer Mutter.
Leilani war mir sympathisch und ich konnte mich gut in ihre Gedanken und Handlungen hinein versetzen.
Anfangs gibt es keinerlei Hinweise, wer Leilani ist bzw. wer ihre Mutter war. Ich hatte schnell eine Vermutung, die die Autorin später beiläufig durch die Erwähnung des Vornamens von Leilanis Mutter bestätigt hat.
Doch damit war das Geheimnis noch nicht gelüftet ...
Auch in diesem Teil der Trilogie gibt es eine zweite Zeitebene. Wir erleben die Nachkriegsjahre der Familie von Langenberg, beginnend mit dem Umzug von Rügen nach Hannover. Dieser Handlungsstrang schließt zeitlich nahtlos an den ersten Teil an und deckt den Zeitraum von Violas Jugend ab, die in diesem Teil auch im Mittelpunkt steht.
Neben Viola begegnen wir natürlich auch ihren Eltern Flora und Heinrich sowie den anderen bekannten Mitgliedern des gräflichen Haushalts wieder.
Die egoistische und kaltherzige Flora zeigt sich erneut von ihrer bekannten Seite und schafft es sogar, Violas langjährige Kinderfrau Martha aus dem Haus zu treiben.
Aber auch in der Gegenwart erleben wir die inzwischen alt gewordene Flora erneut.
Etwas nachdenklich geworden aber nicht weniger hartherzig sucht sie die Versöhnung mit ihrer Tochter Viola, die aber nur gelingen kann, wenn sie das Schicksal von Violas Tochter aufklärt. Flora hatte den alten Anwalt der Familie beauftragt, nach Lilly zu suchen. Und hier ist dann wieder die Verknüpfung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Auch dieser zweite Teil der Trilogie hat mich von Anfang an gefesselt und mitgenommen in die Welt und das Leben der Familie von Langenberg.
Fast wie in einem Film sah ich Szenen und Protagonisten vor meinem inneren Auge.
Durch die Wechsel zwischen den Zeitebenen und den Handlungssträngen bzw. Perspektiven der Protagonisten ist die Geschichte durchgängig spannend und bietet einige Überraschungen.
Annette Hennig ist ihrem schönen Schreibstil treu geblieben und führt diese packende Familiensaga schlüssig weiter.
Offene Fragen aus dem ersten Teil werden geklärt aber es gibt natürlich neue Fragen bzw. noch ungelöste Rätsel.
Und auch dieser Teil endet mit einem kleinen Cliffhanger, der aber für aufmerksame Leser nicht ganz so schlimm ist, denn ich glaube zumindest zu wissen, was Viola und ihren Mann Maurice so fassungslos macht.
Die Auflösung wird es dann sicher im dritten und letzten Teil "Jasmin-Zeit der Träume" geben.
Der lesenswerte zweite Teil der Blütenträume-Trilogie setzt nicht nur die fesselnde Familiengeschichte der von Langenbergs fort sondern bietet mit viel Spannung beste Unterhaltung und macht große Lust auf den letzten Teil!
Fazit: 5 von 5 Sternen
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