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Veröffentlicht am 18.01.2018

Gut oder böse?

Ich bin böse
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Die fünfzehnjährige Milly kommt, nachdem sie ihre Mutter, eine grausame Serienmörderin, angezeigt hat, zu einer Pflegefamilie. Hier soll sie ihre Vergangenheit aufarbeiten und gleichzeitig auf den schweren ...

Die fünfzehnjährige Milly kommt, nachdem sie ihre Mutter, eine grausame Serienmörderin, angezeigt hat, zu einer Pflegefamilie. Hier soll sie ihre Vergangenheit aufarbeiten und gleichzeitig auf den schweren Gang vors Gericht vorbereitet werden. Dabei ist man darauf bedacht, dass ihre wahre Identität geheim bleibt und niemand, ausser ihren Pflegeeltern und die Direktorin der neuen Schule weiß, wer sie wirklich ist. Noch nicht einmal ihre gleichaltrige Pflegeschwester Phoebe ahnt, wer das Mädchen ist. Dafür beginnt Phoebe gemeinsam mit ihren Freundinnen Milly zu tyrannisieren. Doch dadurch weckt sie eine Seite in Milly, die man besser nicht antasten sollte.
Meine Meinung:
Mit Ich bin böse ist der Autorin Ali Land etwas ganz besonderes gelungen, denn dieses Buch spiegelt hervorragend das Seelenleben eines Missbrauchsopfers wieder. Man merkte hier auch sehr gut, dass die Autorin über ein sehr fundiertes, psychologisches Wissen verfügt, denn sie erzählt die komplette Geschichte sehr glaubhaft und damit auch sehr beängstigend. Der Schreibstil ist nicht unbedingt als leicht zu bezeichnen, denn hier wird oft zwischen direkter und indirekter Rede gewechselt. Doch dieses ist sehr bezeichnend für Millys Psyche und gibt ihr Verhalten deutlich wieder. Trotz diesem erst einmal gewöhnungsbedürftigen Schreibstils war ich ganz schnell gefesselt vom Inhalt der Geschichte, denn diese hat es ganz schön in sich.
Sehr spannend ist hier die Darstellung der Protagonistin Milly, die wirklich überzeugt. Man begleitet das Mädchen gleich vom ersten Moment an und auch wenn man nicht allzu viele Details aus ihrer Vergangenheit erfährt, so reicht dies doch allemal, um sich vorzustellen, durch welche Hölle das Mädchen gehen musste. Die Zerrissenheit Millys mit dem inneren Kampf zwischen guter und böser Seite hat mich ebenfalls überzeugen können und ich habe die ganze Zeit gespannt darauf gewartet, wie und wann sich Milly offenbaren wird. Alles in allem bleibt es hier zwar eher ruhig, aber trotzdem fühlte ich mich gefangen und auch befangen. Man ahnt immer wieder, dass noch etwas kommen könnte und mit wem dies zusammenhängen wird und doch hofft man, dass Millys gute Seite den Kampf gewinnen kann. So bleibt der Spannungsbogen immer recht gleichmäßig und auch unterschwellig ist aber durchaus gegeben.
Erzählt wird das Geschehen von Milly in der Ich-Form, dabei kommt man ihr nicht unbedingt näher, denn Milly ist, verständlicherweise, keine einfache Persönlichkeit. Doch alles, was mit dieser Protagonistin zusammenhängt, war durchweg sehr glaubwürdig, der Charakter der Milly ist mehr als überzeugend dargestellt und konnte mich erschüttern. Was mich besonders berührte, waren ihre inneren Gespräche mit ihrer Mutter, an die sie sich doch so oft in Gedanken wendet. Seelischer und körperlicher Schmerz, den sie durch den Menschen, der sie eigentlich lieben und beschützen sollte, widerfahren ist und die psychische Verarbeitung, die Zerrissenheit, die Verlustangst, alles wurde fast spürbar dargestellt und war sehr faszinierend. Milly hat mich durchweg fesseln, berühren, aber auch irritieren und ängstigen können.
Die Nebencharaktere, die Pflegefamilie, scheint nach aussen eine sehr harmonische Familie aus einer eher gehobenen Schicht zu sein, doch auch hier ist es mehr der äußere Schein, der trügt.
Mein Fazit:
Ein Buch mit einem etwas anderem und eigenem Schreibstil, mit einer sehr gut dargestellten Protagonistin, aber auch mit dem passenden Umfeld. Die psychische Darstellung Millys ist rumdum gelungen und macht nachdenklich. Auch sonst läßt dieses Buch sehr nachdenklich zurück, denn hier fragt man sich doch, wie sehr die äußeren Umstände, die Vererbung und sonstige Einflüsse auf die psyche eines Menschen oder eines Kindes wirken. Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Fesselnder Auftakt

Deathline - Ewig dein
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Pünktlich zum Beginn der Sommerferien findet in der kleinen Stadt Angels Keep das alljährliche Fest statt und auch die sechzehnjährige Josie nimmt mit ihren Freunden daran teil. Beim mechanischen Bullenreiten ...

Pünktlich zum Beginn der Sommerferien findet in der kleinen Stadt Angels Keep das alljährliche Fest statt und auch die sechzehnjährige Josie nimmt mit ihren Freunden daran teil. Beim mechanischen Bullenreiten steht ein junger Greeny, so wird der heimische Indianderstamm der Yowama hier genannt, der Josies Aufmerksamkeit erregt. Als dieser kurze Zeit später auf der Farm ihres Vaters anheuert, kann Josie es kaum fassen. Doch schon bald beginnen Ereignisse sowohl auf der Farm und auch in Angels Keep, die kaum erklärbar sind. Hat der Greeeny etwas damit zu tun? Denn eines ist klar, Ray, so heißt der junge Mann, scheint Geheimnisse zu verbergen.
Meine Meinung:
Mit Deathline - Ewig Dein beginnt Janet Clark eine neue Jugendbuch Reihe, deren Einstieg mir sehr gut gefallen hat. Gleich von Beginn an befindet man sich mitten in der Story und wird von den Ereignisse in Josies Leben gefesselt. Dabei ist der Schreibstil der Autorin absolut fließend und überzeugend und dank mysteriöser Geschehnisse und Geheimnisse bei vielen Charakteren wird dieses Buch zu einem Pageturner. Richtig gelungen fand ich hier die Mischung aus vielen Genre, denn Janet Clark verknüpft hier eine jugendliche Liebesgeschichte, mit Thrillerelementen, Mythen und Fantasy. Auch die Spannung kommt hier nicht zu kurz, denn gemeinsam mit Josie und deren Freunden begibt man sich auf abwechslungsreiche Spurensuche. Zum einen gibt es Ereignisse auf der Farm, die gelöst werden wollen, aber auch in Angels Keep geht etwas vor, das nicht alltäglich ist und die Bewohner teilweise beunruhigt.
Die ganze Geschichte und deren Aufbau sind hier absolut glaubwürdig erzählt, so dass das gesamte Setting vor meinem inneren Auge lebendig wurde. Ich sah sowohl die kleine Stadt als auch Josies Farm und fühlte mich hier regelrecht zu Hause.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive der Protagonistin Josie erzählt. Dabei kommt man dieser sehr sympathischen jungen Frau schnell näher und ich persönlich konnte mich auch gleich gut mit ihr identifizieren. Was aber auch zum großen Teil daran liegt, dass ich Pferde liebe und viele von Josies Handlungen absolut nachempfinden konnte. Auch die Mythen, die hier über die Yowama wiedergegeben werden, klingen so realistisch, dass man glauben könnte, gleich wirklich vor einen Indianer aus diesem Volk zu stehen. Wie erwähnt, mochte ich Josie sehr, sie ist auf der einen Seite eine recht typisch sechzehnjährige, die sich Hals über Kopf in den geheimnisvollen und gut aussehenden Greeny verliebt, auf der anderen Seite weiß sie, wie sie handeln muss und welche Werte zählen. Freunde und Familie sind ihr sehr wichtig und dafür würde sie auch alles tun. Ray ist zunächst sehr geheimnisvoll, wobei ich um ehrlich zu sein, sehr schnell ahnte, welches Geheimnis er verbirgt. Doch trotzdem passte dieses perfekt in das Gesamtbild und auch wenn ich nun nicht unbedingt überrascht war, so fand ich diese Idee sehr gelungen.
Die Nebencharaktere der Geschichte runden das Gesamtbild noch einmal ab, denn sie verpassen der Story einen weiteren Teil Glaubwürdigkeit und Realität.
Mein Fazit:
Schon optisch ein wirkliches Eyecandy, konnte mich dieses Jugendbuch auch in allen weiteren Bereiche abholen und überzeugen. Schreibstil und Setting und auch der gut durchdachte Genremix ließen die Seiten beim Lesen nur so vorbei rauschen. Eine sympathische Protagonistin, die mich für sich einnehmen konnte, aber auch viele weitere interessante Charaktere runden den positiven Eindruck noch einmal mehr ab. Ein Jugendbuch, das absolut geeignet ist, für seine Zielgruppe, aber auch sonst für spannende und unterhaltsame Lesestunden sorgt. Am Ende bleiben noch so viele Fragen offen, dass ich sehnsüchtig auf den zweiten Teil warte. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Rasanter Thriller voller Spannung

Ein dunkler Trieb
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Nachdem Björn Liebermann seiner Lebensgefährtin zuliebe von Hamburg nach Berlin zieht, läuft nicht alles so, wie er es sich vorgestellt hat. Nicht nur, dass er auf seine Beförderung zum Hauptkommissar ...

Nachdem Björn Liebermann seiner Lebensgefährtin zuliebe von Hamburg nach Berlin zieht, läuft nicht alles so, wie er es sich vorgestellt hat. Nicht nur, dass er auf seine Beförderung zum Hauptkommissar verzichten und seine geliebte Hündin zurücklassen muss, nein, er wird auch noch vorläufig zur Mordkommission versetzt. Nachdem er dort erst einmal gebührend von seinen neuen Kollegen im Dienst eingeführt wurde, landet auch gleich ein sehr brisanter Fall auf den Tisch der Abteilung. Eine junge Prostituierte wird in einem verborgenen Waldstück aufgefunden. Schnell gibt es eindeutige Spuren, doch was die Kollegen der Kripo letzendlich erwartet, wird zu einem wahren Alptraum.
Meine Meinung:
Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass dieser Thriller wirklich richtig spannend ist und ein wahrer Pageturner, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Der Autor L. U. Ulder hat hier mit einem absolut gelungenen Schreibstil eine völlig unvorhersehbare Geschichte erzählt, bei der einfach alles passte. Mit einer klaren und flüssigen Sprache zieht er den Leser gleich von der ersten Seite an in seine Geschichte. Der Schreibstil ist locker, gut verständlich und absolut fesselnd, einmal begonnen, entwickelt die Handlung einen starken Sog, nicht zuletzt auch dank der doch recht bildreichen Erzählungen, die auch für ein gutes Kopfkino sorgten.
Dank der vielen, recht kurz gehaltenen Kapitel, in denen die Perspektiven wechseln, steigt auch rasch die Spannung. Immer wieder dreht der Autor an der Spannungsschraube und lässt das Adrenalin steigen, zwar gibt es immer wieder Momente, in denen das Tempo wieder zurückgeschraubt wird, die aber auch nötig sind, um sich auf die Handlung und die Personen einzulassen. Trotzdem flacht die Geschichte nie ab und bleibt durchweg interessant.
Der Fall an für sich ist sehr grausam und der Leser bekommt genügend Details, mit denen er sich ein Bild formen kann, unbedingt zimperlich sollte man hier nicht sein, wobei es aber nicht zu detailliert wird, so dass man auch hier eigene Vorstellungn entwickeln kann. Was mir richtig gut gefallen hat, sind die zahlreichen Wendungen und absolut undurchsichtigen Entwicklungen. Zwar habe ich permanent mitgerätselt und doch kam ich dieses Mal nicht ansatzweise auf eine Idee, wer hier der Täter ist.
Durch einen personellen Erzähler in der dritten Person verfolgt man das Geschehen. Dabei wechseln sich hier immer mal wieder die Blickwinkel und was mir persönlich immer besonders gut gefällt, sind die Einblicke in die Gedankenwelt des Täters. Genau diese bekommen wir hier ebenfalls geliefert. Aber auch andere Perspektiven, vor allem die von Björn Liebermann, dem Kommissar, kommen hier vor. Zum einen bekam ich dadurch immer ein kleines bisschen mehr mit, als die Ermittler, zum anderen tappte ich genau so im Dunklen wie diese. Der gesamte Plot ist von Anfang bis Ende durchdacht und alles findet seine Auflösung. Auch die Ermittlungsarbeiten wirken hier recht gut und glaubwürdig, was für eine wirklich gute Recherche spricht.
Die Charaktere der Geschichte wirken authentisch und lebendig. Oft sind die Kommissare in Thrillern ja abgehalfterte Helden mit einem Paket voller Sorgen. Nicht so Björn Liebermann, der mir hier von Beginn an sehr sympathisch ist. Ich mag seine unkomplizierte Art, wie er sich Kollegen gegenüber gibt, wie er selber Ermittlungen führt und auch schonmal aus dem Bauch heraus handelt. Auch seine Kollegen, auch wenn sie hier Nebenrollen spielen, waren gut vorstellbar. Alle Charaktere und deren Aktionen und Interaktionen runden den Thriller noch einmal mehr ab.
Mein Fazit:
Absolut unvorhersehbar, voller Wendungen und viel Spannung kommt dieser Thriller daher. Der Protagonist Björn Liebermann ist ein sehr sympathischer Charakter, von dem ich hoffe, noch einiges lesen zu dürfen. Ich konnte dieses Buch erst aus der Hand legen, nachdem ich die letzte Seite verschlungen habe und freue mich regelrecht, mal einen Thriller gelesen zu haben, bei dem ich einfach mal im Dunklen tappte. Meine Leseempfehlung an alle Thrillerfans und die, die es gerne einmal mit diesem Genre versuchen möchten.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Jillybean und das Biest

Fire in You
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Vor vielen Jahren waren Jillian und Brock die besten Freunde. Brock, der aus einem schwierigen Elternhaus stammt, wurde regelrecht von Jillians Familie adoptiert, doch da er wesentlich älter als sie ist, ...

Vor vielen Jahren waren Jillian und Brock die besten Freunde. Brock, der aus einem schwierigen Elternhaus stammt, wurde regelrecht von Jillians Familie adoptiert, doch da er wesentlich älter als sie ist, war sie immer nur so etwas wie die kleine Schwester. Als Jillian allen Mut zusammen nehmen und Brock ihre Gefühle gestehen wollte, geschieht ein Unglück. Die Wege der Beiden trennen sich und seit nunmehr sechs Jahren haben sie kein Wort mehr miteinander gewechselt. Bis heute, denn zufällig trifft sie ihn in einem Restaurant wieder. Eigentlich hatte Jillian gehofft, dass ihre Gefühle für Brock hinfällig wären, immerhin ist er ja auch verlobt, doch ganz so leicht, wie erhofft, ist es nicht.
Meine Meinung:
J. Lynn, auch bekannt als Jennifer L. Armentrout, was ja mittlerweile kein Geheimnis mehr ist, kann es einfach, nämlich wunderbar und einfühlsam erzählen. Auch mit Fire in you hat sie wieder einen wunderschönen New Adult Roman geschrieben, der schnell fesselt und in seinen Bann zieht. Die Autorin hat einfach das Talent nicht nur locker und flüssig zu schreiben, sondern dabei auch immer ihre eigene, sehr gefühlvolle Art mit einzubringen. Auch mit Fire in You, dem anscheinend letzten Band ihrer Wait for you Reihe konnte sie wieder eine wunderbare Liebesgeschichte erzählen.
Ich gebe zu, dass ich mittlerweile kein allzu großer Fan dieses Genres bin und doch schaffte es die Autorin, mich hier wieder an ihre Geschichte zu binden. Auch wenn die Handlung so einiges vorausahnen läßt, was in diesem Genre ja auch nicht unbedingt überrascht, schafft sie hier eine Geschichte zu erzählen, die mir richtig gut gefallen hat. Tatsächlich bindet sie hier viele Klischees, die typisch für New Adult sind, mit in ihre Geschichte ein, sei es die dramatische Vergangenheit der Protagonistin oder der sehr sexy anmutende männliche Protagonist. Trotzdem mag ich einfach die Art, wie das alles erzählt wird. Man hat das Gefühl, reale Personen vor sich zu sehen und diese werden einfach greifbar. Die Dialoge bringen immer wieder dazu, zu lachen oder zu schmunzeln und ich mochte auch dieses ganze miteinander und gegeneinander der Charaktere. Auch ist es schön, wenn man bei solchen Reihen auf alte Bekannte trifft und hier gibt es ja das ein oder andere Wiedersehen mit bekannten Personen.
Die Protagonistin Jillian, von Brock Jillybean genannt, erzählt hier in der Ich-Form ihre Geschichte. Dabei gibt sie während sie die Gegenwart beschreibt, auch immer wieder kurze Rückblicke auf das damalige Geschehen. Als Leser kommt man nur langsam dahinter, was wirklich mit Jillian passiert ist. Dieses Ereignis machte mich durchaus neugierig, denn man erfuhr zwar schon früh, dass ihr Gesicht entstellt ist, aber warum, wird natürlich nicht verraten. Trotzdem ist Jillian keine graue Maus, zumindest nicht direkt. Unsicherheiten sind immer wieder spürbar und doch weiß sie durchaus ihren Weg zu gehen. Brock ist einfach das, was er sein soll: hart und sexy äußerlich mit dem gewissen weichen Kern. Die Beziehung, die die Beiden entwickeln, ist auf der einen Seite vertraut und auf der anderen Seite merkt man, dass sie sich wieder aneinander gewöhnen müssen.
Die ganzen Nebencharaktere in dem Buch gefallen mir sehr gut, vor allem das man Cam und Avery und auch andere wiedertrifft, ist für mich immer wieder schön. Ganz besonders hat mir hier der Jillians Kater Rhage gefallen, von dem ich übrigens das weibliche Pendant besitze.
Mein Fazit:
Wieder einmal ein gelungenes Buch der Autorin, das einfach für schöne, berührende und gemütliche Lesestunden sorgt. Das hier Klischees bedient werden, finde ich nicht schlimm, da es einfach zu dem Buch und der Geschichte passt. Dafür punktet die Autorin einfach mit viel Charme und witzigen Dialogen, mit Gefühl und sehr gutem Schreibstil. Ein Buch, das man als Fan der Reihe sowieso lesen sollte, aber auch als einzelnes Buch prima gelesen werden kann. Wie immer: lesen!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Wunderschönes, warmherziges Buch

Mirabellensommer
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Marita ist glücklich in Frankreich in der Domaine de Lafleur im Hinterland von Nizza. Nachdem sie Lucien, den Sohn des Unternehmers George Lafleur, für den sie Amrun verließ, um seine Pflege zu übernehmen, ...

Marita ist glücklich in Frankreich in der Domaine de Lafleur im Hinterland von Nizza. Nachdem sie Lucien, den Sohn des Unternehmers George Lafleur, für den sie Amrun verließ, um seine Pflege zu übernehmen, geheiratet hat, geht sie förmlich in der Arbeit auf den Jasmin- und Rosenfeldern auf. Sie hat in Babette Babajou und Ségolène Verbier gute Freundinnen gefunden und auch die Familien verstehen sich sehr gut untereinander. Doch dann verstirbt George Lafleur und auf der Beerdigung taucht zum ersten Mal die Enkelin der Verbiers, Julie, auf. Rachid, der Sohn der Familie Babajou, die vor dreißig Jahren von der Elfenbeinküste kamen, verliebt sich in Julie und plötzlich spürt man, dass die Verhältnisse unter den Freunden viel angespannter sind, als je gedacht. Als Julie und Rachid nunmehr auf Unverständnis für ihre Beziehung stoßen, fliehen sie regelrecht aus Nizza und ihre Familien bleiben in Panik zurück.
Meine Meinung:
Mit Mirabellensommer erscheint bereits der zweite Band rund um die Familien Lafleur, Babajou und Verbier, doch ich muss sagen, dass man auch dieses Buch ohne jegliche Vorkenntnisse lesen kann und trotzdem keinerlei Verständnisprobleme auftauchen. Die Autorin hat einen wirklich wunderschönen, sehr warhmherzigen Schreibstil, mit dem sie schnell den Leser in ihren Bann zieht und man sich mitten in Frankreich wieder findet. Man spürt regelrecht die Sommersonne und riecht den Duft der Jasmin- und Rosenfeldern und alles in allem hat dieses Buch einfach nur ganz viel Charme und Wärme, aber auch Tiefgang.
Mit ihrem Buch greift Marie Matisek unterschiedliche Themen auf, wie z. B. die zunächst gar nicht spürbaren, doch immer stärker werdenden sozialen Gegensätzlichkeiten zwischen der alteingesessenen Familie Verbier und der eingewanderten Familie Babajou. Wo man zunächst nur Freundschaft vermutet, klafft nach Meinungsverschiedenheiten der Familienväter plötzlich eine tiefe Kluft und es beginnt eine Zeit, in der es darum geht umzudenken und sein eigenes Handeln zu überdenken. Aber auch sonst greift die Autorin vieles auf, Freundschaft, das Leben als Paar, trotz erwachsener Kinder und vieles mehr, fließt hier in das Geschehen.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, wobei hier deutlich Babette Babajou aus ihrer Sicht erzählt. Der Erzähler ist ein personeller Erzähler in der dritten Person, der dem Leser einen gelungenen Einblick in die Erlebnisse, aber auch in die Gefühlswelt der Charaktere gibt. Gleichzeitig erlebt man aber auch alles und spürt die ganze Atmosphäre, die das Buch ausstrahlt. Gelungen fand ich die Perspektive durch den kürzlich verstorbenen George Lafleur, der das Geschehen ab und an aus seiner Sicht über dem Ganzen schildert und dabei seine Meinung deutlich kund tut. Dadurch erfährt man auch über ihn noch aus seiner Vergangenheit und auch durch Babette Babajou erfährt man mehr über ihre Herkunft.
Besonders viel Liebe hat die Autorin in der Ausarbeitung der Charaktere gesteckt, die einfach alle viel Lebendigkeit ausstrahlen und absolut glaubwürdig und authentisch wirken. Jeder Einzelne ist etwas besonderes, wobei hier wirklich das Hauptaugenmerk auf Babette liegt. Man lernt sie und auch ihre Herkunft kennen, erfährt, dass ihr Leben oft hart war und aus viel Arbeit bestand und auch die langjährige Beziehung zu ihrem Mann oft nur nebenbei läuft. Es fehlt so oft die Zeit für Zweisamkeit, die man sich doch unbedingt nehmen sollte.
Mein Fazit:
Ein Buch, das einfach ganz viel Wärme ausstrahlt, mit einem sehr schönen, gefühlvollen Schreibstil, der Begebenheiten und Personen lebendig werden lässt. Liebevoll ausgearbeitete Charaktere und eine Geschichte mit Tiefgang runden das gesamte Bild des Romans ab. Ein wohlfühl Sommerbuch, das ich gerne weiterempfehle!