Cover-Bild Und morgen regieren wir uns selbst ...
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Westend
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 12.01.2018
  • ISBN: 9783864891601
Andrea Ypsilanti

Und morgen regieren wir uns selbst ...

Eine Streitschrift
Die Sozialdemokratie meldet sich zurück

Sie war die Hoffnungsträgerin der Sozialdemokratie und bescherte Roland Koch und seiner Hessen-CDU 2008 mit ihrem progressiven Programm eine schwere Wahlniederlage. Doch die Regierungsübernahme in Hessen scheiterte. Jetzt meldet sich Andrea Ypsilanti mit einem Plädoyer für eine zukunftsweisende linke Politik. Sie analysiert die Krise der europäischen Sozialdemokratie und demokratischen Linken, fordert die Demokratisierung der inneren Strukturen und entwickelt Ideen, wie die gesellschaftliche Linke zusammenfinden kann, um der neoliberalen Politik einen ernsthaften sozial-ökologischen Umbau entgegenzusetzen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2018

Man möchte sie und andere ermutigen, ihre Positionen, die ich bei weitem nicht alle teile, aktiv und engagiert in ihre Partei und in die Öffentlichkeit zu tragen.

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Andrea Ypsilanti, Und morgen regieren wir uns selbst, Westend 2017, ISBN 978-3-86489-160-1

In den letzten Jahren war es in der politischen Öffentlichkeit des Landes eher still um sie geworden und sie ...

Andrea Ypsilanti, Und morgen regieren wir uns selbst, Westend 2017, ISBN 978-3-86489-160-1

In den letzten Jahren war es in der politischen Öffentlichkeit des Landes eher still um sie geworden und sie fristete im Hessischen Landtag ein unspektakuläres Hinterbänklerdasein. Nun, da Andrea Ypsilanti, die 2008 als erste an einem Versuch scheiterte, mit der Linken eine Koalition zu bilden, nachdem sie mit ihrer SPD Roland Koch eine schwere Niederlage bereitet hatte, in diesem Jahr nicht mehr zur hessischen Landtagswahl antreten und sich sozusagen in den politischen Ruhestand verabschieden wird, legt sie eine Streitschrift vor, in der sie ihrer eigenen Partei gehörig die Leviten liest.

Es ist eine dezidiert linke Politik, die sie vertritt und für die sie bei dem britischen Labourvorsitzenden Jeremy Corbyn ein immer wieder zitiertes Vorbild findet. Das Buch erscheint in einer Zeit, in der in der deutschen Sozialdemokratie nach der Bundestagswahl, der zunächst klaren Absage an eine Mitwirkung in einer Koalition und der zwischenzeitlichen Abkehr davon, nicht nur die eigenen Funktionäre, sondern eine veritable Mehrheit der 450 000 Mitglieder der Traditionspartei erhebliche Zweifel daran haben, wie es ohne eine grundlegenden Erneuerung an Haupt und Gliedern mit der SPD weitergehen soll. Die Wahl zwischen Pest und Cholera scheint die Partei in diesen Tagen zu zerreißen.

Ein gründliches Studium des Buches von Andrea Ypsilanti könnte nicht nur den Funktionären, die um ihr politisches Schicksal kämpfen, sondern gerade den vielen neuen Mitgliedern, eine dringend nötig Orientierung dafür geben, wie die Ohnmacht der sozialdemokratischen Partei nicht nur in Deutschland überwunden werden könnte. Aber vielleicht kommt das Buch zu spät für diesen Prozeß.

Normalerweise legen Politiker solche Bücher vor (zuletzt Robert Habeck und Christian Lindner) um sich für eine politische Zukunft inhaltlich zu positionieren. Der Rückzug Andrea Ypsilantis aus der parlamentarischen Arbeit in diesem Herbst scheint dazu so gar nicht zu passen. Man möchte sie und andere ermutigen, ihre Positionen, die ich bei weitem nicht alle teile, aktiv und engagiert in ihre Partei und in die Öffentlichkeit zu tragen.