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Veröffentlicht am 18.01.2018

Liebe kann alle Hindernisse überwinden- Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit Tiefgang, die das Lebensgefühl der 30er Jahre aufleben lässt.

Im Herzen des Sturms
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New York 1931:

Lily Dane und Budgie Byrne sind seit Kindesbeinen an beste Freundinnen. Dabei könnten sie verschiedener nicht sein. Während Lily stets um das Wohl ihrer Lieben bedacht ist und eher zurückhaltend ...

New York 1931:

Lily Dane und Budgie Byrne sind seit Kindesbeinen an beste Freundinnen. Dabei könnten sie verschiedener nicht sein. Während Lily stets um das Wohl ihrer Lieben bedacht ist und eher zurückhaltend und vernünftig durchs Leben geht, liebt Budgie das pralle Leben, feiert, steht gerne im Mittelpunkt der oberen Zehntausend und genießt nicht nur die bewundernden Blicke der Männer.
Weil Budgie mit dem attraktiven Footballspieler Graham zusammen ist, überredet sie eines Tages auch Lily, sie zu einem Footballspiel von Graham zu begleiten. Doch obwohl dieser sich als ein herausragender Spieler entpuppt, ist es sein Mannschaftskollege Nick, auf den Lily aufmerksam wird. Nick Greenwalds Eltern sind ebenfalls sehr reich, doch Budgie rät Lily, sich höchstens mit Nick zu amüsieren, statt eine tiefe Beziehung zu ihm einzugehen, da dieser einen jüdischen Vater hat, was in Budgies Vorstellung zu einer Verbindung führen würde, die Lily nicht zum Vorteil gereicht.
Doch Lily und Nick verlieben sich trotz aller Widerstände von außen ineinander und wollen sogar durchbrennen.
Sieben Jahre später trifft das frischgebackene Ehepaar Greenwald im Küstenörtchen Seaview ein. Doch nicht Lily ist die Frau an Nicks Seite; es ist Budgie. Und Budgie lässt auch keine Zeit verstreichen, um ihre frühere Freundschaft zu Lily wieder aufzunehmen. Doch Lily fürchtet sich vor allem vor dem Wiedersehen mit Nick…

Ich habe die Zusammenfassung des Romans bewusst etwas vage gehalten, um nicht versehentlich zu viel im Voraus zu verraten. Nachdem ich Beatriz Williams Erstling „Das Meer der Zeit“, der vor einiger Zeit in deutscher Übersetzung erschien gelesen hatte, war ich mir erst nicht ganz sicher, ob ich auch „Im Herzen des Sturms“ lesen würde, da mich der Debütroman damals nicht allzu sehr begeistern konnte. Doch „Im Herzen des Sturms“ entpuppte sich dann doch letztendlich als absolut positive Leseüberraschung für mich und das, obwohl der aktuelle Roman diesmal nicht dem Untergenre „Zeitreise“ zugeordnet werden kann, denn „Im Herzen des Sturms“ ist ein reiner historischer Roman, der in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts spielt. Allerdings wird das Geschehen erneut auf zwei Zeitebenen vorangetrieben und zwar im Abstand von sieben Jahren.

Im Wechsel erfährt der Leser, wie Lily und Nick ein Liebespaar wurden bzw. wie es mit ihnen weiterging. Allerdings wird das Geheimnis, warum ihre Beziehung scheiterte, erst gegen Ende des Romans gelüftet und es werden nebenbei noch so einige weitere Mysterien aufgeklärt. Was diese angeht, so ist der Leser, genau wie auch die Hauptakteurin des Buches, Lily, absolut außen vor, was einige überraschende Lesemomente verspricht. Die Autorin führt ihre Leser besonders in Bezug auf eine Person auf eine falsche Fährte und die Auflösung der Intrige um besagte Person fand ich absolut spannend aufbereitet.
Vor allem gibt es in dieser Geschichte auch einen triftigen Grund, wieso Lily und Nick sich einst trennten und es liegt nicht nur allein (wie so oft in anderen Romanen) ein dummes Missverständnis vor, das die Trennung zwischen dem Paar zur Folge hatte.

Das Heldenpaar dieses Romans ist sympathisch und auch die Dialoge der beiden haben viel Tiefgang und Sensibilität zu bieten, so dass man ihnen ihre starke Liebe zueinander sehr gut abnimmt. Eine erfrischende Nebenfigur ist übrigens Lillys Tante Julie, gesegnet mit einem sehr trockenen Humor aber dem Herz am rechten Fleck, die für einige amüsante Momente sorgt, es aber auch versteht, ihrer Nichte dann und wann den Kopf zurecht zu rücken, wenn es sein muss. Nebenbei hat Beatriz Williams einen sehr bildhaften Schreibstil, was für viel historisches Flair und reichlich Kopfkino sorgt.
Diesmal stimmt also auch das Timing der Liebesgeschichte und rundet den guten Schreibstil der Autorin auf gelungene Art und Weise ab, so dass ich für „Im Herzen des Sturms“ die volle Punktzahl vergeben möchte.

Kurz gefasst: Liebe kann alle Hindernisse überwinden- Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit Tiefgang, die das Lebensgefühl der 30er Jahre aufleben lässt.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Rundum gelungener, gefühlvoller und romantischer Liebesroman mit Irlandsetting. Absolute Leseempfehlung

Ihr stolzer Sklave
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Der stolze, ehemalige Krieger Kieran O‘Brannon wird eines Tages auf dem Sklavenmarkt von dem Iren Davin O‘Falvey gekauft, der Mitleid mit Kieran hat, da unzählige Peitschenhiebe seinen Körper überziehen ...

Der stolze, ehemalige Krieger Kieran O‘Brannon wird eines Tages auf dem Sklavenmarkt von dem Iren Davin O‘Falvey gekauft, der Mitleid mit Kieran hat, da unzählige Peitschenhiebe seinen Körper überziehen und er bereits völlig entkräftet ist. Doch zu Davins Verwunderung weigert sich Kieran, in Davins Dorf angekommen, feste Nahrung zu sich zu nehmen- er will lieber sterben als weiter als Sklave leben zu müssen.

Umstimmen kann ihn jedoch die lebenserfahrene Heilerin Deena und nicht zu vergessen die schöne Verlobte von Davin, Iseult die von einer traurigen Aura umgeben ist, die Kieran neugierig werden lässt. Als Kieran wieder zu Kräften gekommen ist, bittet ihn Davin darum ein geschnitztes Ebenbild von Iseult aus Holz anzufertigen. Obwohl Iseult Bedenken hat, da sie sich von dem dunklen Krieger angezogen fühlt, steht sie ihm für mehrere Abende zur Verfügung, damit er sein Werk vollenden kann.

Währenddessen kommen beide ins Gespräch und stellen fest, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben. Dennoch Iseult ist Davin versprochen und Kieran will sich keineswegs in diese Beziehung hineindrängen. Außerdem belastet ihn immer noch das traurige Schicksal seines getöteten Bruders Egan, für das er sich die Schuld gibt. So will Kieran aus Iseults Dorf fliehen, wenn seine Schnitzarbeit für Davin beendet ist. Doch dann kommt alles anders...

"Ihr stolzer Sklave", zwar als letzter Roman der MacEgan Reihe veröffentlicht, ist eigentlich der erste Teil bzw. das Prequel zur Serie, denn in diesem Roman wird die Geschichte von Kieran Brannon erzählt, dem Clangründer der MacEgans und spielt bereits im Jahr 1102.

Und mit diesem Roman ist es der Autorin endgültig gelungen mich zu begeistern!

Ich habe schon sehr viele historische mit schottischem/irischem Setting gelesen, doch selten hat mich ein Roman so gepackt wie dieser hier, was ich im Vorfeld nie vermutet hätte, da der Plot nichts wirklich Außergewöhnliches verspricht, was man nicht schon aus anderen Romances kennen dürfte.

Ich denke vor allem liegt es an Michelle Willinghams eindringlichem unter die Haut gehenden Erzählstil, der mich praktisch von der ersten Seite an gefangen nahm. Zudem ist Kieran ein wunderbar sensibler Liebesromanheld, der auf meiner ewigen Bestenliste nach Jamie Fraser von Diana Gabaldon und Patrick Sutherland von Patricia Potter, mit Leichtigkeit die Top 3 erklommen hat.

Kieran ist der älteste Sohn eines irischen Clanchefs. Als Nordmänner sein Dorf überfallen, wird sein jüngerer Bruder Egan entführt. Kieran bietet sich den Männern im Austausch für seinen Bruder an, doch sie gehen nur zu Schein auf sein Angebot ein, nehmen Kieran gefangen und töten Egan vor seinen Augen. Seitdem quält sich Kieran mit düsteren Gedanken und will am liebsten sterben. Doch trotz allem hat er sich Tapferkeit, Stolz und Mut bewahrt und besinnt sich rechtzeitig wieder auf seinen Tugenden, anstatt ständig herum zu jammern wie andere Liebesromanhelden.

Auch Iseult ist eine Heldin mit einem Trauma. Ihr kleiner unehelicher Sohn Aidan wurde entführt und seitdem sucht sie überall nach ihm. Iseults Verlobter Davin liebt Iseult zwar abgöttisch, dennoch nimmt sie es ihm insgeheim übel, dass er ihr nicht bei ihrer Suche nach Aidan helfen will und nachdem sie Kieran kennen lernt ist sie hin und hergerissen, da sie Davin zwar respektiert, aber nicht liebt. Iseult ist zwar mutig und aufrichtig, dennoch hätte ich sie dann und wann schütteln mögen für ihre Wankelmütigkeit in Bezug auf Davin/Kieran.

Da die Autorin es nicht versäumt sowohl Kierans als auch Iseults innere Gedankenwelt in wichtigen Situationen einzublenden, kann man aber auch ein wenig Verständnis für Iseults Lage und ihr Zögern aufbringen, außerdem besitzt Iseult natürlich ebenfalls viele positive Charakterzüge, so dass dies nur ein kleiner Kritikpunkt meinerseits ist, der nicht zu sehr ins Gewicht fällt, da der Roman als Gesamtwerk unheimlich schön und romantisch ist. Die Liebeszenen sind zwar recht sexy aber auch sehr gefühlvoll geschrieben und runden das Prequel zur MacEgan Reihe perfekt ab!

Kurz gefasst: Rundum gelungener, gefühlvoller und romantischer Liebesroman mit Irlandsetting. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Einfühlsamer, romantischer Historical- nicht nur für Fans der MacEgan Reihe ein Muss!

Das Verlangen des irischen Kriegers
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Trahern MacEgan, ein irischer Krieger und Barde, sinnt, nachdem seine Verlobte angeblich von einem Wikingerstamm getötet wurde als diese ihr Dorf überfielen, auf Rache und will die Schuldigen dingfest ...

Trahern MacEgan, ein irischer Krieger und Barde, sinnt, nachdem seine Verlobte angeblich von einem Wikingerstamm getötet wurde als diese ihr Dorf überfielen, auf Rache und will die Schuldigen dingfest machen. Doch unterwegs trifft er auf ein verschüchtertes Mädchen, dessen Schwester unbedingt Hilfe benötigt, weil sie gerade eine Fehlgeburt erleidet. Beide Frauen sind völlig unterernährt, so nimmt sich Trahern den beiden an und schickt die jüngere der beiden Schwestern los um Hilfe zu holen.

Morren war die beste Freundin von Traherns Verlobter und erzählt dem aufgebrachten Mann, dass viele Dörfler getötet und dass sie vergewaltigt wurde. Ihr verlorenes Kind wurde während des Überfalls gezeugt und Morren glaubt, dass sie niemals wieder einem Mann vertrauen kann. Trahern dagegen trauert immer noch um seine getötete Verlobte, dennoch Freunden sich beide miteinander an. Als Morrens Schwester nicht wieder zurückkehrt, machen sich Morren und Trahern auf die Suche nach ihr und geraten schließlich zu einem anderen Stamm der ebenfalls Wikingerwurzeln besitzt. Dieser hat auch die überlebenden Dörfler aufgenommen. Trotz der Hilfsbereitschaft des Stammes ist Trahern hin und hergerissen, denn er fürchtet, dass die Männer etwas mit dem Überfall und dem Mord an seiner Verlobten zu tun haben könnten. Einer der Männer, Gunnar, sieht Trahern jedoch auf seltsame Art und Weise ähnlich und sucht zudem immer wieder Traherns Nähe. Werden Trahern und Morren ihre traumatischen Erlebnisse überwinden können und kann es für sie eine Chance auf Liebe und Glück geben?

Ich bin ja immer etwas skeptisch, wenn die Heldin des Roman vergewaltigt wird und innerhalb kürzester Zeit ihr Trauma über Bord werfen kann und sich dem Helden hingibt und eigentlich mag ich diese vorgegebene Szenerie auch nicht in einem Liebesroman lesen.

Zwar ist es auch in diesem historischen Liebesroman so, dass die Heldin missbraucht wurde, (es gibt gottlob jedoch keinerlei Vergewaltigungsszenen in dieser Story zu lesen) doch ist die Autorin sehr sensibel ans Werk gegangen um ihr Heldenpaar zusammenzubringen. Bevor es zu jedweder Zärtlichkeit zwischen Morren und Trahern kommt, stehen zunächst einmal Vertrauensaufbau, Freundschaft und viele tiefgründige Gespräche zwischen dem Heldenpaar im Vordergrund.

Beide trösten sich ob ihres erlittenen Verlustes gegenseitig und erst ab dem Zeitpunkt, als Morren Trahern völlig vertraut, gehen beide auch in sexueller Hinsicht einen Schritt weiter. Dabei geht Trahern sehr sanft und verständnisvoll zu Werke und man nimmt ihm seine Verwirrung und seine widerstrebenden Gefühle Morren betreffend sehr gut ab. Zum einen will er seine verstorbene Verlobte nicht vergessen, auf der anderen Seite ist da Morren, die ihn versteht, ihm Trost anbietet und deren Reizen er irgendwann nicht mehr widerstehen kann. So ist die Liebesgeschichte zwischen beiden sehr schön und einfühlsam von der Autorin in Szene gesetzt worden und man fühlt und leidet als Leser zu jeder Zeit mit dem Heldenpaar des Romans mit. Auch Traherns Brüder und ihre Frauen, deren Geschichten in den vorangegangenen Bänden erzählt wurden, mischen auf den letzten 80 Seiten mit und am Ende lüftet sich auch noch ein Geheimnis um Traherns Geburt.

Die Hintergrundstory ist ebenfalls spannend und dank der tollen Übersetzung und dem wie immer ansprechenden Schreibstil der Autorin habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt.

Kurz gefasst: Einfühlsamer, romantischer Historical- nicht nur für Fans der MacEgan Reihe ein Muss!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Eine rundum gelungene Liebesgeschichte mit Tiefgang; sehr sensibel erzählt, die mich bezaubert hat.

Das wilde Verlangen des Wikingers
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Die Irin Caragh O’Brannon befindet sich in einer fast aussichtslosen Lage, denn sie und die Menschen in ihrem Dorf, leiden unter einer Hungersnot. Da zwei ihrer Brüder auf Reisen sind, um Nahrung heranzuschaffen, ...

Die Irin Caragh O’Brannon befindet sich in einer fast aussichtslosen Lage, denn sie und die Menschen in ihrem Dorf, leiden unter einer Hungersnot. Da zwei ihrer Brüder auf Reisen sind, um Nahrung heranzuschaffen, bleibt Caragh leider nur der halbstarke, jüngste Bruder Brendan, der lieber in den Kampf zieht, anstatt erst einmal abzuwarten, ob die kurz zuvor gestrandeten Wikinger wirklich in kriegerischer Absicht gekommen sind. Während des Kampfes stürzt sich Caragh mutig mit einem Knüppel bewaffnet auf den blonden Hünen, der ihren Bruder ins Visier genommen hat und schlägt ihn bewusstlos.

Währenddessen gelingt es Brendan und seinen Freunden das Schiff und die Ehefrau des Wikingers in ihren Besitz zu bringen. Doch als Styr Hardrata gefesselt wieder zu sich kommt, sind alle Gegner, bis auf einige ältere Dörfler und Caragh verschwunden und er muss fassungslos mitanhören, dass sich seine Frau und seine Männer in der Gewalt von Caraghs Bruder befinden. Sein Plan steht fest! So schnell wie möglich will er Caraghs Fesseln entkommen um seinen Rettungsversuch in die Tat umzusetzen, doch als er die mitfühlende Frau besser kennenlernt und von ihren Sorgen erfährt, kann er sie dann doch nicht kaltherzig dem drohenden Hungertod überlassen und bringt ihr das lebensnotwenig gewordene Fischen bei.

Am Ende schließen die beiden einen Kompromiss: Caragh begleitet Styr auf dem Fischerboot ihres verstorbenen Vaters als freiwillige Geisel und im Gegenzug verspricht Styr ihr, dass er ihren Bruder, wenn sie ihn und dessen Mannen finden, verschonen wird. Doch zwischen beiden entsteht auf ihrer Reise Zuneigung und schließlich Liebe. Eine Liebe, die keine Chance auf Erfüllung hat, denn Styr nimmt sein Eheversprechen, das er einst seiner Frau gab, sehr ernst. Selbst wenn ihre kinderlose Ehe nur noch am seidenen Faden hängt…

Nachdem ich in letzter Zeit leider etwas schwächere (Kurz) Romane der Autorin erwischt hatte, wurde ich nun vom 1. Teil der „Forbidden Vikings“ Duologie positiv überrascht. Die Autorin hat nicht nur eine sehr außergewöhnliche Ausgangssituation geschaffen, sondern dazu auch ein sehr liebenswertes Heldenpaar in den Fokus des Geschehens gestellt, dem man ihre „verbotenen Gefühle“ füreinander sehr gut abnehmen kann.
Was ich ebenfalls gut fand, war, dass es nicht noch eine Geschichte über sinnlos mordende und plündernde Nordmänner geworden ist, sondern dass diesmal die Eigenschaft der Nordmänner in den Vordergrund gerückt wird, die dieses Volk über Jahrhunderte auszeichnete. Und zwar ihre Reise und Entdeckungslust bzw. ihren Mut auch in anderen Ländern Fuß fassen zu wollen und ihre bisherigen Brücken hinter sich abzubauen.
Styr ist so ein Mann. Nach dem Tod seines Vaters möchte er Rangkämpfen mit seinem Bruder lieber aus dem Wege gehen und so macht er sich mit seiner Ehefrau schließlich auf den Weg nach Irland, um dort anzusiedeln.

Schon von Beginn an, wird dem Leser klar, dass Styrs Ehe eigentlich am Ende ist und er dem machtlos entgegensieht, doch er will dennoch nicht kampflos aufgeben, als er Caragh kennen und lieben lernt und gerät so zum ersten Mal in einen Zwiespalt. Da Michelle Willingham sehr sensibel zu Werke gegangen ist und Styr Treue sehr wichtig ist, kommen einem beim Lesen gewaltige Zweifel, ob es tatsächlich eine Möglichkeit für das Heldenpaar geben kann, zueinanderzufinden. Dass sie dem Ehepaar jedoch sehr tiefschürfende Dialoge auf den Leib geschrieben hat, die deren Zweifel deutlich zu Tage treten lassen, wirkt in dieser Story Wunder.
Aber auch mit Caragh hat die Autorin eine Romanfigur geschaffen, die keinerlei egoistische Züge in sich trägt, so dass man bis zuletzt mitleidet und mitfiebert. Mir hat „Das wilde Verlangen des Wikingers“ sehr gut gefallen, weil hier endlich wieder das Talent der Autorin zum Tragen kommt, nicht nur prickelnde und romantische Geschichten erzählen zu können, sondern diese dazu auch mit viel Herzblut, Tiefgang und Sensibilität zu versehen. Zudem schließt man Styr und Caragh sehr schnell in sein Leserherz und die Lesezeit vergeht leider wie im Fluge, da es auch am Schreibstil nebst Übersetzung nichts zu rütteln gibt.

Ein wenig erinnert mich Michelle Willinghams Art zu Schreiben an die von Patricia Potter, von der man leider schon lange nichts Neues mehr in deutscher Übersetzung lesen durfte, was ich sehr schade finde. Nun, zumindest füllt Michelle Willingham diese Lücke ein wenig.

Kurz gefasst: Eine rundum gelungene Liebesgeschichte mit Tiefgang; sehr sensibel erzählt, die mich bezaubert hat.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Unter die Haut gehender, wunderschöner 2. Teil der „Forbidden Vikings“, der mich begeistert hat. Klare Leseempfehlung!

Sündige Stunden mit dem Wikinger
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Ragnar ist bereits seit frühster Kindheit heimlich verliebt in Elena, die seine Gefühle jedoch scheinbar nie erwiderte. Stattdessen verliebte sie sich in Ragnars besten Freund Styr, den sie auch im erwachsenen ...

Ragnar ist bereits seit frühster Kindheit heimlich verliebt in Elena, die seine Gefühle jedoch scheinbar nie erwiderte. Stattdessen verliebte sie sich in Ragnars besten Freund Styr, den sie auch im erwachsenen Alter heiratete. Doch die Ehe zwischen den beiden gestaltete sich schwierig, da Elena kinderlos blieb, was sie sehr verbitterte. Um ihrer Liebe neuen Schwung zu geben, beschließen Styr und Elena noch einmal neu anzufangen, in Irland. Auch Ragnar ist mit von der Partie, denn er kann sich ein Leben ohne seinen besten Freund und seine heimliche große Liebe nicht vorstellen.

Als sie an die irische Küste gelangen und dort nach einem Lager für die Nacht fragen wollen, werden sie von den dort lebenden Dörflern, die schon längere Zeit am Hungertuch nagen, angegriffen. Während Styr von einer Frau hinterrücks niedergeschlagen wird, überwältigen die Iren, in dem sie Elena mit einem Messer am Hals bedrohen, die restlichen Nordmänner und zwingen diese, gefesselt, in ihr Boot zurück, das die Iren ebenfalls besteigen.

Ihr Anführer, Brendan, ist jedoch alles andere als ein starker Kämpfer und so gelingt es den Nordmännern bald, ihn und dessen Männer zu überwältigen, als das Boot von einem anderen kriegerischen Schiff angegriffen wird. Elena und Ragnar, der Styr versprochen hat, Elena mit seinem Leben zu verteidigen, springen über Bord, doch Ragnar ist bei dem Kampf schwer verletzt worden und so erreichen sie nur mit Müh und Not das Festland, wo Elena alles nur Menschenmögliche versucht, Ragnar bei Bewusstsein zu halten- ein leidenschaftlicher Kuss zeigt die gewünschte Wirkung, doch kann Elena Ragnars schwere Verletzung langfristig heilen und vor allem, werden sie von Styr gefunden, bevor Elena und Ragnar womöglich von ihren aufkeimenden Gefühlen voneinander überwältigt werden?

Nachdem man in Michelle Willinghams Roman „Das wilde Verlangen des Wikingers“ bereits lesen durfte, was Styr, kurz nachdem er von der Irin Caragh Ó Brannon niedergeschlagen wurde, in Irland widerfuhr, erzählt sie in der Fortsetzung, die praktisch zeitgleich spielt, wie es in der Zwischenzeit Styrs Ehefrau Elena und seinem besten Freund Ragnar ergang.
Während Elena im Vorgängerband sehr unterkühlt und auch ein wenig unsympathisch wirkte, änderte sich dieser von mir gefasste Eindruck nun relativ schnell, als ich Einsicht in Elenas Gedankenwelt bekam. Man erfährt, dass die Ehe zwischen ihr und Styr eigentlich bereits am Ende ist, dass sich beide so sehr in den gemeinsamen Jahren entfremdet haben, dass eine Versöhnung fast unmöglich erscheint und wie sehr Elena darunter leidet, dass sie keine Kinder mit Styr hat bekommen können.
Was aber noch wichtiger erscheint, ist, dass ihre unterkühlte Art nur eine Fassade ist, die sie vor der Welt errichtet hat, um sich zu schützen. Lediglich Ragnar, kennt auch Elenas weiche, mitfühlende Seite und genau diese ist es, die ihm während ihrer gemeinsamen Zeit nun schwer zu schaffen macht, denn er weiß kaum noch, wie er seine Gefühle vor ihr verbergen soll. Man kann sich sehr gut in Ragnar hineinversetzen, der hin und hergerissen ist- denn Styr ist schließlich sein bester Freund, den er niemals hintergehen will und als Ehrenmann kann er auch nicht aus seiner Haut.

Obwohl Elena und Ragnars Beziehung sich sehr langsam entwickelt, was ich absolut passend empfand, hat die Autorin es dennoch geschafft, viel Romantik und Gefühl hinein zu transportieren und das obwohl sich Elena und Ragnar zunächst einmal ja nicht in sexueller Hinsicht näher kommen dürfen.

Nun stecke ich in einem echten Dilemma, denn bereits für den ersten Teil der „Forbidden Vikings“ habe ich 5 von 5 Punkten vergeben, doch wenn ich ehrlich bin, fand ich diesen Teil hier noch einen ganzen Ticken besser. Könnte ich eine 5 mit Sternchen vergeben, würde ich es hier definitiv machen.
Das Einzige, das mir nicht so gut gefallen hat, waren manche recht moderne Begriffe, die meiner Meinung nach in einem Historical nichts zu suchen haben. Dazu gehört auch die Bezeichnung „Baby“. Ich schätze aber mal, dass das eher an der deutschen Übersetzung liegt, daher lasse ich diesen Kritikpunkt bei meiner Bewertung diesmal außen vor.

Kurz gefasst: Unter die Haut gehender, wunderschöner 2. Teil der „Forbidden Vikings“, der mich begeistert hat. Klare Leseempfehlung!