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Veröffentlicht am 18.01.2018

Zufriedenstellender Abschlussband der „Between the Lines“Reihe- der Story hätte jedoch zusätzliche Seitenzahlen und Intensität gut getan

Between the Lines: Weil du alles für mich bist
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Reid ist immer noch glücklich mit Dori. Doch dann erfährt er von seiner Schauspielkollegin Brooke, mit der er vor einigen Jahren zusammen war, dass sie beschlossen hat, um das Sorgerecht für ihren gemeinsamen ...

Reid ist immer noch glücklich mit Dori. Doch dann erfährt er von seiner Schauspielkollegin Brooke, mit der er vor einigen Jahren zusammen war, dass sie beschlossen hat, um das Sorgerecht für ihren gemeinsamen Sohn River zu kämpfen. Damals gab Brooke ihren Sohn direkt nach der Geburt ab und glaubte River sicher und glücklich in den Händen einer liebevollen Pflegefamilie. Doch nachdem sie erfahren hat, dass der Pflegevater verstarb und die drogensüchtige Mutter auf die schiefe Bahn geraten ist, hält Brooke nichts mehr auf. Zum ersten Mal in ihrem Leben sorgt sie sich um einen anderen Menschen. Um einen guten Leumund zu bekommen, überwindet sie sich sogar dazu, ihren einst besten Freund, Graham anzurufen.

Reid fürchtet nun, dass Dori ihm den Laufpass geben könnte, wenn er ihr von River erzählt und schweigt sich zunächst darüber aus. Doch als Brooke ihm eine Verzichtserklärung zukommen lässt, kann er sich nicht dazu überwinden, diese zu unterschreiben. Er will River kennenlernen, was ihn, den einstigen Egoisten schlechthin, sehr überrascht. Aber wie wird Dori reagieren, wenn sie von dem Jungen erfährt?

Im Abschlussband der vierteiligen „Between the Lines“, Reihe erfährt man nun, ob es ein Happy-End für Reid und Dori geben wird. Doch ehrlich gesagt hat mich der Handlungsstrang um Brooke und River stärker interessiert und ich hätte mir im vierten Teil mehr Szenen zwischen Brooke, River und Reid gewünscht, als die Liebesgeschichte zwischen Reid und Dori weiterzuverfolgen. Zumal die Liebesgeschichte mit einem einzigen klärenden Gespräch hätte gelöst werden können. Immerhin war ja schon im Vorgängerband klar, dass sich Reid und Dori lieben. Gut fand ich dagegen, dass die Autorin sogar River, Brookes und Reid kleinen Sohn zu Wort kommen lässt. Wie immer wird die Handlung aus der Sicht aller agierenden Akteure vorangetrieben, zu der sich nun auch Rivers Sicht dazugesellt. Die Ausgangssituation könnte verzwickter nicht sein, eben deswegen fand ich, dass sich mögliche Probleme bei der Adoption zu einfach in Wohlgefallen auflösen. Zudem geht Tammara Webber viel zu wenig auf den Beziehungs- und Vertrauensaufbau zwischen dem Jungen und seinen Eltern ein. Rivers Sprachlosigkeit etwa und deren Beseitigung, die Erwähnung findet, wird ebenfalls sehr stiefmütterlich behandelt. Hier hätten mehr Romanpassagen diesbezüglich Wunder gewirkt und dem Roman zusätzlichen Tiefgang beschert.

Es ist somit ein zwar zufrieden stellender Abschlussband der Reihe geworden, der sich durchaus gut lesen lässt und einen stellenweise auch zu Tränen rührt, für eine Bestbewertung hat es dennoch meiner Meinung nach nicht gereicht, weil die Story viel zu gestrafft erzählt wirkte.

Kurz gefasst: Zufriedenstellender Abschlussband der „Between the Lines“Reihe- der Story hätte jedoch zusätzliche Seitenzahlen und Intensität gut getan.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Ein historisches „Road-Movie“ das ein wenig verhalten beginnt, aber mit außergewöhnlichen Akteuren punkten kann, welches sich letztendlich zu einem spannenden und unterhaltsamen Historienschmöker mausert.

Der letzte Getreue der Königin
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Der junge, ein wenig weltfremde Priester und Sekretär der Königin von Mercia, Wulfgar, wuchs einst zusammen mit König Alfreds Sohn Edward, der jetzigen Königin von Mercien, Athelfled und deren Cousin Athelwald ...

Der junge, ein wenig weltfremde Priester und Sekretär der Königin von Mercia, Wulfgar, wuchs einst zusammen mit König Alfreds Sohn Edward, der jetzigen Königin von Mercien, Athelfled und deren Cousin Athelwald Seiriol, dem Prinzen von Wessex auf und empfindet zumindest Athelfled und Athelwald gegenüber starke freundschaftliche Gefühle. Diese werden jedoch auf eine harte Probe gestellt, als sich die politische Lage in den Ländern bedrohlich zuspitzt.

Athelfleds Bruder Edward, der neue König von Wessex, will sich unter anderem auch Mercien einverleiben und die Gelegenheit scheint ihm, seitdem Athelfleds Mann geschwächt und siechend auf dem Totenbett liegt, recht günstig zu sein. So ersuchen Merciens Königin und ihr Cousin Seiriol ausgerechnet Wulfgar darum nach Bardney zu gehen, um dort die Reliquien des heiligen Oswalds an sich zu bringen und sie anschließend nach Mercien zu schaffen. Die Knochen des heiligen Oswalds sollen die Mercier in ihrem Glauben an den Zusammenhalt des Reiches stärken, doch der Haken an der Sache ist, dass Bardney von Wikingern bevölkert wird, die weder dem christlichen Glauben zugetan, noch als menschenfreundlich verschrien sind.

Da Wulfgar eher von schwächlicher Konstitution ist und als Priester keine Ahnung vom Kämpfen besitzt, soll ein weiterer Begleiter ihn auf seiner Reise beschützen. Ednoth von Sodbury verspricht sich auf dieser Reise eine Menge an Abenteuern, doch sein hitziges Temperament bringt Wulfgar und sich selbst so einige Male in Lebensgefahr. Zum Glück gesellen sich ab Leicester ein weiterer Kirchenmann und eine reiche, sehr mutige junge Frau zu ihnen, die ihnen in ihrer gefährlichen Mission beistehen. Was Wulfgar nicht ahnt, ist, dass sich bereits mehrere feindliche Parteien ebenfalls auf den Weg nach Bardsley gemacht haben um die Oswald Reliquie an sich zu bringen. Und diese schrecken auch nicht vor Mord zurück…

Aufmerksam auf „Der letzte Getreue der Königin“ wurde ich zunächst wegen des prächtigen Covers, das mir sogleich ins Auge fiel. Aber nicht nur das tolle Cover dieses historischen Romans kann sich sehen lassen, auch die Geschichte, die um 900 nach Christus in England spielt, als das Land noch in einzelne, kleinere Königreiche gegliedert war und in der es um die Jagd nach Reliquien und deren besondere Bedeutung, die diese für die Menschen dieser Zeitepoche besaßen geht, klang für mich sehr vielversprechend.

Überrascht hat mich die Entscheidung der Autorin einen Helden für diesen Roman zu kreieren, dem alles Heldenhafte völlig abgeht. Wulfgar ist ein ängstlicher, naiver junger Mann, der jeder Auseinandersetzung lieber sogleich aus dem Wege geht und lediglich in seinen Tagträumen darüber nachsinniert, wie es wäre, ein Held zu sein. Da Wulfgar zudem keinem eine Bitte abschlagen kann, lässt er sich auf den Wunsch seiner Königin leichtfertig ein- in dem Glauben die Reise nach Bardsley und die Beschaffung der heiligen Knochen wäre keine große Sache.
Auch sein Begleiter Ednoth stellt nicht unbedingt einen sicheren, verlässlichen Reisegefährten dar. Ednoth mag zwar geschworen haben, Wulfgar zu beschützen, doch seine vorlaute Zunge und sein aufbrausendes Temperament bringt beide mehrmals in große Gefahr und eigentlich wäre diese Reise ein wahres Himmelfahrtskommando, wenn nicht Vater Ronan; ein mutiger und kampfesfreudiger Recke und die Norwegerin Gunnvor „Katzenauge“ Bolladottir zu den beiden stoßen und sie unterstützen würden.

„Der letzte Getreue der Königin“ ist dann auch als eine Art historisches „Road-Movie“ zu bezeichnen, indem eine Gruppe Fremder zu Freunden wird, die nur gemeinsam stark ist und ebenfalls nur gemeinsam die gestellte Aufgabe lösen kann. Interessant fand ich die Unperfektheit der einzelnen Figuren; eben dass man es hier endlich einmal mit völlig normalen Menschen zu tun bekommt. Sicherlich, anfangs machten es mir Wulfgar und Ednoth nicht unbedingt leicht sie zu mögen, da sie schon recht speziell konzipiert wurden, doch ab dem Moment, als Vater Roman und Gunnvor hinzustoßen, gewinnt auch der Handlungsverlauf an Spannung, Wortwitz und interessanten Dialogen.

Während sich die Suche nach den Gebeinen bis auf kleine Scharmützel zunächst recht harmlos darstellt, wird es dann auf den letzten hundert Seiten immer spannender, da Wulfgars Gegner sehr mächtig sind. Pikant an der Sache; auch Wulfgars Halbbruder gehört zu seinen erbitterten Gegnern und Anhängern Edwards.
Ein wenig schade fand ich es, dass der Schreibstil der Autorin meiner Meinung nach so manches Mal ein wenig modern anmutet und nicht der Zeitepoche entsprechend wirkt. Ob das aber der Autorin zu Last gelegt werden kann oder der Übersetzung geschuldet ist, kann ich leider nicht sagen, da ich den Roman bislang nur in deutscher Übersetzung las.

Laut der Homepage der Autorin wird es wohl in Zukunft weitere Bände um den Priester Wulfgar geben, in denen hoffentlich so manche, noch offene Geheimnisse seiner Freunde gelüftet werden.

Kurz gefasst: Ein historisches „Road-Movie“ das ein wenig verhalten beginnt, aber mit außergewöhnlichen Akteuren punkten kann, welches sich letztendlich zu einem spannenden und unterhaltsamen Historienschmöker mausert.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Trotz meiner Kritik ist auch „Eine heißblütige Lady“ ein schöner Historical mit sehr prickelnden Liebeszenen, wenn auch noch ein wenig Luft nach oben gegeben ist

Eine heißblütige Lady
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Als Juliannes Verlobter Harry, plötzlich und unerwartet und viel zu jung stirbt, soll sie stattdessen seinen jüngeren Bruder Michael heiraten. Doch im Gegensatz zu Harry, den Julianne bereits von Kindesbeinen ...

Als Juliannes Verlobter Harry, plötzlich und unerwartet und viel zu jung stirbt, soll sie stattdessen seinen jüngeren Bruder Michael heiraten. Doch im Gegensatz zu Harry, den Julianne bereits von Kindesbeinen an kannte und der ihr mehr wie ein guter Freund in all diesen Jahren war, ist ihr Michael sehr fremd. Zudem gibt ihr sein zurückhaltendes, verschlossenes Verhalten einige Rätsel auf. Dennoch stimmt sie einer Vernunftehe zwischen zu und so findet kurz darauf die Hochzeit statt, die von den Elternteilen der Braut und des Bräutigams gewünscht waren.

Doch bereits in der Hochzeitsnacht lernt Julianne zwei weitere Tatsachen rund um ihren frischgebackenen Ehemann kennen. Zum einen ist er ein zärtlicher, hingebungsvoller Liebhaber, zum anderen weicht er sämtlichen, persönlichen Fragen um seine Person rigoros aus, was sie kränkt, denn er macht zudem kein Hehl daraus, dass er von Julianne eigentlich nur Eines erwartet- dass sie sich im Bett gegenseitig Freude bereiteten, bis ein Erbe gezeugt wurde. Persönliches Interesse an ihrer Person hat er scheinbar außer sexuellen Motiven nicht. Da Julianne sich aber keinesfalls mit einer Vernunftehe zufrieden geben möchte, versucht sie den äußeren Panzer von Michael nicht nur mit Freundlichkeit, sondern auch mit Hingabe und Sex-Appeal zu knacken. Seltsamerweise lassen Juliannes Versuche Michael nicht so kalt, wie er es gerne hätte. Doch er zögert immer noch ihr sein gut gehütetes Geheimnis anzuvertrauen- dass er obwohl der Krieg vorbei ist immer noch im Staatsdienst steht und mit seinen Mitstreitern; darunter auch die attraktive, impulsive und gefährliche Antonia, Jagd auf einen Spion macht. Doch auch Julianne verbirgt etwas vor Michael…

„Eine heißblütige Lady“ ist der dritte Teil der „Notorious Bachelor“ Reihe und meiner Meinung nach sollte man, bevor man sich auf diesen Roman einlässt, zuerst die beiden Vorgängerbände gelesen haben, da der Spionageplot der ersten beiden Teile hier nahtlos weitergeführt wird und für Unkundige der Vorgeschichte daher schnell uninteressant werden könnte.
Ich bin ein Fan von Emma Wildes sehr erotischen historischen Liebesromanen; mir gefallen dabei besonders ihre zeitgemäße Ausdrucksweise und die so manches Mal recht ungewöhnlichen Ausgangssituationen. Auch dieses Mal wird der Leser mit einem Heldenpaar konfrontiert, das eine Vernunftehe eingeht, das Ungewöhnliche daran: die Heldin heiratet den jüngeren Bruder ihres verstorbenen Verlobten, was genug Potential schafft für eine interessante Liebesgeschichte.

Um es vorweg zu nehmen „Eine heißblütige Lady“ ist gut geschrieben und auch Julianne ist eine sehr vielschichtige, intelligente Heldin, die ihr Herz auf dem rechten Fleck trägt. Dennoch gab es auch ein paar Kritikpunkte, die zu Punktabzügen bei mir geführt haben. Erst einmal hatte ich ein großes Problem mit Michaels Darstellung bzw. fand ich, dass seine Charakterentwicklung für eine solch komplexe Ausgangscharakterisierung ein wenig zu kurz kam, da die Autorin nebenbei erneut die Story eines weiteren Liebespaares erzählt, Michaels Entwicklung aber ein wenig mehr Tiefe und Seitenzahlen benötigt hätte, um ihn sympathischer wirken zu lassen.
Seine Verschlossenheit und seine Geheimniskrämerei Julianne gegenüber, fand ich auch bis zu einem gewissen Punkt nicht mehr nachvollziehbar. Sicher Agenten und Spione der Krone mögen das im Blut haben, doch der Grund dafür Julianne am Ende aus allem heraushalten zu wollen, wirkte mir persönlich zu konstruiert, zumal er ja schnell bemerkt hat, dass seine Frau kein naives, kleines behütetes Dummchen ist. So sehr ich auch Romanhelden schätze, die geheimnisvoll gestrickt sind, Michael blieb mir leider auch im Laufe des Buches fremd.

Das andere Pärchen, Antonia und Lawrence, hat ebenfalls eine sehr interessante Ausgangssituation auf den Leib geschrieben bekommen, wobei der Ausgang des Ganzen ein wenig offen geblieben ist, da Antonia am Ende des Buches von Lawrence wahrer Identität noch nichts ahnt. Gerade bei ihnen hätte ich es sehr spannend gefunden, Antonias Reaktion auf Lawrences Enthüllungen nachlesen zu dürfen. Aber vielleicht bekommen die beiden ja auch ein eigenes Buch?

Der Kriminalplot, also die Suche nach einem Spion, die im ersten und zweiten Teil der Reihe seinen Anfang nahm, wird hier weitergeführt, allerdings fand ich diesen nicht ganz so interessant aufgelöst, ich hätte mir da mehr Spannungselemente erhofft, als dann wirklich vorhanden waren.

Kurz gefasst: Trotz meiner Kritik ist auch „Eine heißblütige Lady“ ein schöner Historical mit sehr prickelnden Liebeszenen, wenn auch noch ein wenig Luft nach oben gegeben ist.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Solide, gute Unterhaltung, aber kein Keeper!

Ein gefährlicher Gentleman
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Die verwitwete Madeline hat sich ein einziges Mal in Leidenschaft dem Viscount Altea, Luke Daudet hingegeben, doch danach herrschte Funkstille zwischen ihnen, die von Luke ausging und Madeline zog es von ...

Die verwitwete Madeline hat sich ein einziges Mal in Leidenschaft dem Viscount Altea, Luke Daudet hingegeben, doch danach herrschte Funkstille zwischen ihnen, die von Luke ausging und Madeline zog es von diesem Zeitpunkt an vor, Luke die kalte Schulter zu zeigen.

Doch als sie einen Erpresser und aufdringlichen Adeligen in ihrer Bibliothek mit dem Schürhaken niederschlägt und glaubt, sie habe ihn getötet, fällt ihr als erster Mensch, der ihr uneingeschränkt Hilfe in dieser schrecklichen Situation zukommen lassen würde, Luke ein. So schickt sie nach ihm und Luke eilt ihr umgehend zur Hilfe. Doch der Mann, den sie niedergeschlagen hat, lebt noch und so schafft Luke ihn fort aus ihrem Haus. Ein großes Problem gibt es jedoch noch zu lösen- Madelines Erpresser ist im Besitz des Tagebuches, dass einst ihrem verstorbenen Mann gehörte und in dem er pikante Liebesgeheimnisse zwischen ihm und Madeline nieder schrieb.

Luke verspricht ihr jedoch auch in dieser Hinsicht zu helfen, dabei kommen sie nun des Öfteren in Kontakt und obwohl Luke eigentlich geschworen hat, nie wieder eine Frau zu lieben, nachdem er seine erste, schwangere Frau nur kurz nach der Hochzeit in den Kriegswirren von Spanien verlor, weckt Madeline dennoch verbotene Gefühle in ihm. Aber auch Lukes Schwester Elizabeth, die gerade ihre erste Saison in London erlebt ist verwirrt- Miles, ihr engster Vertrauter seit Kindertagen wird von ihren Freundinnen heiß begehrt- ist mehr an ihm „dran“ als nur der streitsüchtige, sie stets neckende Freund?

„Ein gefährlicher Gentleman“ ist nach „Eine skandalöse Braut“ der bereits zweite Teil der „Notorious Bachelors“ Reihe von Emma Wildes und erzählt die Geschichte von Luke Daudet, Viscount Altea, einem der besten Freunde von Lord Alexander St.James (Teil 1) und Michael Hepburn (Teil 3 „His sinful secret).

Um es vorweg zu nehmen, leider konnte mich auch der zweite Teil der Serie nicht richtig packen. Zugegeben, ich liebe den Schreibstil der Autorin, der auch hier wieder wunderbar ist, außerdem gefiel mir der liebevolle Umgang den Luke und seine Geschwister miteinander pflegten, sehr, doch diesmal entwickelt sich die zweite Liebesgeschichte des Romans zum heimlichen Favoriten - nicht Luke und Madelines Story war es, die mich bezaubert hat, sondern die zwischen der frechen Elizabeth und ihrem Freund aus Kindertagen Miles.

Und nur diese süße Geschichte ist es auch, die mich davon abgehalten hat, den Roman schlechter zu bewerten. Madeline und Luke sind eigentlich ein sympathisches Heldenpärchen, doch mir persönlich war der Grund wieso Luke sich nicht auf eine feste bzw. eheliche Verbindung mit Madeline einlassen wollte, zu fadenscheinig und unglaubwürdig. Zugegeben Madeline war bereits eine Witwe, doch hätte sie sich wirklich dem Gerede und vor allem Gespött der Gesellschaft ausgesetzt, in dem sie die Mätresse von Luke wird und das obwohl sie einen kleinen Sohn aus erster Ehe besitzt?

Abgesehen von meinen Kritikpunkten bietet der Roman gute Unterhaltung und beinhaltet auch, wie gewohnt bei der Autorin, einige prickelnde Liebeszenen, aber dieses Mal bin ich schon ein klein wenig enttäuscht und hoffe sehr, dass sich die Autorin im dritten Teil um Michael (den ich eigentlich am interessantesten finde) wieder steigern kann.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Solide, aber auch zeitweilig sehr belanglos...

Eine skandalöse Braut
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Lady Amelia Hathaway ist eine sehr begehrte Debütantin, die das Interesse der unverheirateten Männer des ton umso mehr schürt, als dass sie nur wenige Tänze auf Bällen zulässt und damit einen äußerst wählerischen ...

Lady Amelia Hathaway ist eine sehr begehrte Debütantin, die das Interesse der unverheirateten Männer des ton umso mehr schürt, als dass sie nur wenige Tänze auf Bällen zulässt und damit einen äußerst wählerischen Eindruck auf die Gesellschaft macht.
Doch in Wahrheit leidet Amelia seit ihrer Kindheit unter Asthma und hasst es, Bälle zu besuchen, da die Räume dort stets zu heiß sind und sie in der bedrückenden Enge immer unter der Furcht leidet, sie könne wieder einen Anfall bekommen.
So kehrt sie auch eines Nachts früher von einem Ball zurück und überrascht auf ihrem Balkon einen frechen Einbrecher, der nicht nur gut aussieht, sondern ihr auch noch einen leidenschaftlichen Kuss raubt.

Einige Tage später begegnet sie ihrem Einbrecher erneut und erfährt von ihrer exzentrischen Tante Sophia, die sie jedoch eindringlich davor warnt mit diesem Mann in Kontakt zu treten, dass er der jüngste Sohn des Duke of Berkeley, Lord Alexander St. James ist. Amelia ist zunächst verwirrt und kann sich nicht erklären wieso Lord Alexander heimlich in der Nacht in das Haus der Hathaways eingebrochen ist- zumal er sich augenscheinlich nicht in Geldnöten befindet und nichts gestohlen wurde.

Als sie nach draußen geht um frische Luft zu schnappen, belauscht sie den attraktiven Lord und hört mit an, dass er sich bei einer anderen Frau über sie erkundigt. Bevor Amelia sich jedoch wieder fort schleichen kann, wird sie entdeckt. Alexander bietet ihr einen Spaziergang an und Neugier und Abenteuerlust treiben sie dazu, seinem Vorschlag nachzugeben. Als er sie jedoch wieder einmal küsst, werden die beiden von Amelias Tante Sophia überrascht, die beide eindringlich davor warnt, sich nochmals näher zu kommen.

Abgesehen davon, dass Lord Alexander einen zweifelhaften Ruf als Schwerenöter genießt, pflegen die Familien der St.James und Hathaways seit vielen Jahren eine Fehde; über den Grund dafür schweigen sich alle älteren Familienmitglieder bislang aber beharrlich aus. Allerdings könnte ein bestimmter Schlüssel, den Alexander für seine Großmutter bei den Hathaways suchen sollte, eine große Rolle bei der Aufklärung dieses Rätsels spielen, dass Amelia und Alexander unbedingt lösen wollen.
Während die beiden immer vertrauter miteinander werden und Gefühle ins Spiel kommen, treibt jedoch noch eine andere Person inkognito ein Spielchen mit den beiden…

Die Autorin Emma Wildes gehört für mich zu den absoluten Neuentdeckungen des letzten Jahres im Bereich des historischen Liebesromans und auch „Eine skandalöse Braut“ der Auftakt zu einer neuen Reihe, ist ein unterhaltsamer Historical, der mit einem sympathischen Heldenpaar besticht. Diesmal bedient sich die Autorin des Romeo & Julia Themas und lässt den beiden Hauptprotagonisten auch genug Raum sich besser kennen zu lernen, während diese versuchen in Sachen Familienfehde zwischen den Hathaways und den St. James, Licht ins Dunkel zu bringen und zu vermitteln.

An Ausdruck und Schreibstil der Autorin gibt es nichts gar nichts zu bemängeln. Emma Wildes drückt sich sehr gewählt aus und verleiht dem Roman genügend historisches Flair, um den Leser für ein paar Stunden ins Regency-Zeitalter zu entführen. Routiniert erzählt sie ihre Geschichte und sorgt dabei auch für das gewisse Etwas- ein erotisches Prickeln zwischen den beiden Hauptfiguren, wobei auch erwähnt werden sollte, dass die Liebeszenen zwischen dem Paar wieder sehr sexy geschrieben sind.

Diesmal gibt es leider bei mir auch ein „aber“.
Obwohl die Autorin sich an alle Regeln gehalten hat, die eine Liebesromanschreiberin beherzigen sollte, kam trotz aller positiven Aspekte bei mir zwischendurch ein wenig Langeweile auf. Der Plot als solches war für mich nicht unbedingt etwas Neues, Innovatives und es fehlten mir einfach überraschende Wendungen innerhalb der Story oder Figuren die ein wenig aus der Rolle fielen bzw. vom Schema F der typischen Liebesromanfiguren abwichen.

Aber diese Kritik ist dennoch Kritik auf hohem Niveau, denn auch dieser Roman der Autorin ist wunderbar geschrieben, wenn auch diesmal die Story nicht lange im Gedächtnis der Leser haften bleiben wird, befürchte ich. Ich hoffe sehr, dass sich die Autorin im zweiten Teil der Reihe, der ebenfalls schon bald erscheinen wird, wieder etwas steigern wird, bzw. wieder mehr Originalität bei ihren Stories entwickeln und ihren Figuren mehr Ecken und Kanten auf den Leib schreiben wird. Die Helden der nächsten Bände werden in „Eine skandalöse Braut“ ebenfalls eingeführt, bleiben jedoch noch ein wenig blass.