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Veröffentlicht am 18.01.2018

Gelungener Gute-Laune" Roman aus deutschen Landen, der auch ohne viel Herz-Schmerz auskommt. Ein echter Geheimtipp!

Der Tod des Traumprinzen
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Silke Sommer hat wie jedes Jahr Geburtstag und feiert diesen zusammen mit ihren Eltern und ihrer hochschwangeren Schwester Nicole nebst Mann.
Doch dieses Jahr ist etwas anders. Sie bekommt von ihrer Mutter ...

Silke Sommer hat wie jedes Jahr Geburtstag und feiert diesen zusammen mit ihren Eltern und ihrer hochschwangeren Schwester Nicole nebst Mann.
Doch dieses Jahr ist etwas anders. Sie bekommt von ihrer Mutter ein Paket überreicht, in dem sich ihre alten Tagebücher verbergen.
Interessiert und anfangs auch sehr amüsiert liest Silke darin und erzählt daheim auch ihren Freundinnen davon.

In Silkes Teenagerzeit gab es hintereinander drei Männer, die für sie anschmachtenswert waren und die sie jedoch nie bekommen hat.

Zum einen der Schulkamerad, dann ein Junge, den sie im Familienurlaub kennen lernte und einen Sänger.
Silkes Freundinnen haben daraufhin eine scheinbar gute Idee! Warum soll sie sich nicht mal die Mühe machen und schauen, was aus den Männern geworden ist? Zumindest aus den ersten Beiden.
Die Gelegenheit ist äußerst günstig, als Silke kurz nach diesem Entschluss ein Klassentreffen hat. Dort trifft sie auch Markus, Mann Nummer Eins, wieder und diesmal hat er scheinbar nur Augen für sie- Silke schwebt fast auf Wolke Sieben, bis ein Geständnis seinerseits klar macht, dass es für sie und ihn kein Happy-End" geben kann.

Silkes Laune sinkt vorübergehend auf den Tiefpunkt. Zu allem Überfluss ist auch der sechs Jahre jüngere Bruder ihrer besten Freundin und Nachbar Tim, aus Amerika zurückgekehrt und bringt sie ziemlich durcheinander.
Doch Silke wäre nicht Silke, wenn sie sich von ihrem Vorhaben so schnell abringen lassen würde. Zudem gibt es ja noch einen weiteren potentiellen Anwärter für eine eventuelle Beziehung aus ihrem Tagebuch.

Und so packt sie ihre Sachen und reist kurzentschlossen in den Urlaub...

Ich habe dieses Buch durch einen reinen Zufall bekommen und eigentlich, denn anhand des Covers ging ich von einem typischen Freche-Frauen" Roman aus, habe ich nicht allzu viel von dem Buch erwartet.
Aber was soll ich sagen- ich bin total begeistert! Die Romanidee ist ziemlich interessant und ich denke mit der Hauptfigur Silke können sich viele Frauen identifizieren, denn wer hat in seiner Teenagerzeit nicht für bestimmte Jungs, vielleicht aus der Nachbarklasse geschwärmt und diese Schwärmereien sogar schriftlich in einem Tagebuch festgehalten.

Die Romanheldin Silke jedoch ist kein naives Träumerle- im Gegenteil. Sie sieht es anfangs eher als eine witzige Idee an, noch einmal die Männer aus ihrer Jugendzeit zu treffen, ahnt jedoch nicht, in welche Abenteuer sie dadurch hineinschlittert und sich am Ende fast dabei verzettelt.

Das Buch ist in der Ich-Form" geschrieben, die jedoch für mich die einzige in Frage kommende Form für diesen Roman ist, denn nur so bekommt man auch einige Einblicke in Silkes Gedankenwelt und diese haben mich mehrfach zum Lachen gebracht.

Die Autorin hat einen schönen, manchmal auch schwarzen Humor, der genau auf meiner Wellenlänge liegt und ich fand die Beschreibungen der Nebenfiguren im Roman aus Sicht der Hauptakteurin, zum Schreien komisch.
Dadurch, dass Silke auf die Helden" ihrer Jugend trifft und ihre haarsträubenden Erlebnisse dabei, entwickelt das Buch auch sehr viel Situationskomik und ist ein ganz toller Roman für alle Leser, die witzige Romane mit Happy-End" mögen.
Den einzigen Punktabzug gibt es für mich, weil ich fand, dass nicht alle Nebenfiguren gleich gut ausgearbeitet waren um richtig glaubwürdig zu wirken, wie zum Beispiel Mann Nummer Drei in dem Buch. Auch die weibliche Nebenakteurin Mandy wirkte schon etwas klischeehaft beschrieben. (auch wenn ich mich über ihre dümmlichen Antworten in dem Buch köstlich amüsiert habe

Fazit: Gelungener Gute-Laune" Roman aus deutschen Landen, der auch ohne viel Herz-Schmerz auskommt. Ein echter Geheimtipp!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Ein fesselnder Frauenroman um einen ungeklärten Mord und dunkle Geheimnisse die es aufzuklären gilt…

Das Haus der vergessenen Träume
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m Jahre 2011:

Als ein unbekannter Soldat, der im zweiten Weltkrieg auf dem Schlachtfeld fiel, knapp hundert Jahre später mit zwei mysteriösen Briefen in seiner Tasche aufgefunden wird, engagiert ein Mitarbeiter ...

m Jahre 2011:

Als ein unbekannter Soldat, der im zweiten Weltkrieg auf dem Schlachtfeld fiel, knapp hundert Jahre später mit zwei mysteriösen Briefen in seiner Tasche aufgefunden wird, engagiert ein Mitarbeiter der Kriegsgräberfürsorge seine Ex-Freundin Leah Hickson, die sich als Journalistin bereits einen Namen gemacht hat. Obwohl Leah ihren Exfreund niemals wieder sehen wollte, der sie mit einer anderen betrog, kann sie dennoch nicht widerstehen, sich den Toten und die besagten Briefe einmal näher anzusehen. Und am Ende ist Leah zu neugierig, wer der unbekannte Soldat war, um „den Fall“ abzulehnen. Sie begibt sich mitten aufs Land, weit entfernt vom turbulenten London, in das beschauliche Dorf Cold Ash Holt bei Thatcham, wo die Verfasserin der Briefe, eine H. Canning, als Frau des hiesigen Dorfpfarrers gelebt hat. Dort begegnet sie einem Nachfahr der Frau, doch dieser scheint zunächst kein großes Interesse daran zu haben, mit Leah zu sprechen. Besonders als er erfährt, dass sie Journalistin ist.

Im Jahre 1911:

Die Hausangestellte Cat tritt eine neue Stelle in Cold Ash Holt an, weil sie ihr ehemaliger Arbeitgeber nach ihrem zweimonatigen Gefängnisaufenthalt nicht mehr in seinem Hause beschäftigen möchte. Sie kommt beim Pfarrer des Ortes, Albert Canning und seiner Frau Hester unter. Doch Cat hat große Mühe damit sich unterzuordnen. Und auch die Nachwirkungen ihres Gefängnisaufenthaltes haben ihre Spuren bei der jungen Frau hinterlassen. Als sie jedoch in dem Dörfler George eine verwandte Seele entdeckt und sich in ihn verliebt, scheint ihr Leben plötzlich nicht mehr so düster. Aber dann erreicht ein vom Pfarrer hochgeschätzter Gast, der Theosoph, Robin Durrant die kleine Pfarrei und damit nimmt das Unheil seinen Lauf…

Ich kann an keinem Roman vorbeigehen, der mit einer geheimnisvollen Story wirbt und da mir auch bereits der Erstlingsband „Das geheime Vermächtnis“ der Autorin so gut gefiel, war ich schon ganz gespannt auf das aktuelle Buch von Katherine Webb. Auch diesmal hat sich die Autorin entschieden, an ihrem bewährten Schreibstil festzuhalten. Abermals treibt sie ihre Geschichte, immer abwechselnd, auf gleich zwei Zeitebenen handelnd, voran. Dadurch lernt man sowohl Cat, Suffragette aus tiefster Überzeugung besser kennen und wird gleichzeitig mit den Widrigkeiten, mit denen die Frauen dieser Zeitepoche zu kämpfen hatten, vertraut gemacht und zum anderen darf man auch der Heldin des Romans in der Gegenwart, Leah, bei ihren Recherchen den toten, unbekannten Soldaten betreffend sozusagen „über die Schulter“ schauen.

Beide Handlungsstränge, ob Vergangenheit oder Gegenwart sind sehr spannend beschrieben, doch ehrlich gesagt fehlte mir dieses Mal zu einer Höchstbewertung ein wenig mehr Ausführlichkeit beim Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt. Leah blieb mir dabei leider ein wenig fremd; zwar erfährt man, dass sie eine gescheiterte Liebesbeziehung hinter sich hat, doch auf eine Vertiefung anderer charakterlicher Facetten hat die Autorin zugunsten des Handlungsverlaufs leider verzichtet, was ich sehr schade fand. Dennoch, interessant ist Leahs Recherche allemal beschrieben und man möchte als Leser stets erfahren wie es weitergeht.

Dafür hat mir die Handlung, die um 1911 spielt umso besser gefallen. Cats Ängste nach ihrem Gefängnisaufenthalt wurden sehr eindringlich und unter die Haut gehend geschildert und man kann sich dabei gut in ihre Gedanken und Gefühlswelt einfühlen. Erschütternd sind auch die Romanpassagen, in denen sich Cat an ihre Zwangsernährung im Gefängnis erinnert. Cat ist dabei keine einfache Romanheldin; durch ihre Lebenserfahrungen und modernen Einstellungen eckt sie überall an, denn nicht jede Frau in dieser Zeit teilt ihr Gedankengut. Besonders groß sind dabei die Unterschiede im Vergleich zur Hausherrin und Frau des Pfarrers, Hester, die völlig naiv und unbedarft wirkt.

In mir drängte sich beim Lesen der Verdacht auf, dass die Autorin Hester besonders naiv darstellen wollte, um damit die Kluft zwischen Hester und Cat für den Leser hervorzuheben und nebenbei zu verdeutlichen, wie wenig Rechte Frauen in dieser Zeit hatten und wie ihr tägliches Leben aussah.

Meiner Meinung nach hat Katherine Webb diesen Punkt sehr gut herausgearbeitet und auch ein weiterer Themenschwerpunkt dieses Romans, die so genannte Lehre der Theosophie (durch religiöse Bestrebungen, Erkenntnisse über das Göttliche (oder übersinnliche, höher gestellte Wesen) zu erfahren und gegebenenfalls dieser Wesen ansichtig zu werden) wurde verständlich erläutert.

Zwar habe ich dieses Mal recht früh erahnt, wie der Roman am Ende ausgeht und wer der tote Soldat, dessen Identität Leah herausfinden möchte, gewesen ist, doch das minderte die Spannung trotzdem nicht.

Kurz gefasst: Ein fesselnder Frauenroman um einen ungeklärten Mord und dunkle Geheimnisse die es aufzuklären gilt…

Veröffentlicht am 18.01.2018

Ein beachtenswerter Debütroman, der sich hinter anderen Werken bekannter Autoren dieses Genres nicht verstecken muss!

Das Orakel von Paris
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Jeanne Meunier wächst als Tochter eines Müllers im Loiretal auf. Ihre Mutter starb bei der Geburt und so muss sich Jeanne mit der ungeliebten Stiefmutter und ihrem bösartigen und faulen Stiefbruder herumärgern. ...

Jeanne Meunier wächst als Tochter eines Müllers im Loiretal auf. Ihre Mutter starb bei der Geburt und so muss sich Jeanne mit der ungeliebten Stiefmutter und ihrem bösartigen und faulen Stiefbruder herumärgern. Jeanne hat von Geburt an eine besondere Gabe- sie kann Geister sehen und mit ihnen kommunizieren. Zudem ist sie außerordentlich reinlich und bildhübsch, eckt mit ihrer „Andersartigkeit“ jedoch immer wieder bei der gewöhnlichen Dorfgemeinschaft an und wird als Außenseiterin behandelt.

Eines Tages wird Jeanne missbraucht. Obwohl sie von nun an mit dem „Makel der Beflecktheit“ behaftet ist, steht ihr der Mann, dem sie zuvor versprochen war, weiterhin zur Seite und möchte sie trotz allem ehelichen.

Als jedoch ein Adliger, der Marquis de Saint- Fleur, des Weges kommt, ändert sich ihr Lebensweg unabänderlich, denn er rezitiert die junge Frau in sein Schloss, wo er sie als seine Mätresse hält. Obwohl Jeanne die Rolle der Mätresse so gar nicht zusagt, findet sie Gefallen an ihrer schönen neuen Kleidung und an der Reinlichkeit im Schloss. Da sie weiß, dass es für sie kein Zurück geben kann, kommt es ihr sehr recht, als es ihr ihre Gabe möglich macht, mit dem Geist der verstorbenen Mutter des Marquis zu sprechen, die ihr ein verlockendes Angebot macht- wenn sie ihre Stellung als des Marquis Mätresse aufgibt und fortgeht, bekommt sie dafür den kostbaren Familienschmuck der Verstorbenen.

Jeanne willigt ein und geht nach Paris um dort ihr Glück zu machen, doch der Weg zum Glück ist sehr mühsam, steinig und gefährlich. Wie gut, dass sie schnell neue Freunde findet und zudem mit Gabrielle, der verstorbenen Mutter des Marquis einen äußerst gewitzten und hilfreichen Geist an ihrer Seite hat...

„Das Orakel von Paris“ ist der Debütroman einer deutschen Autorin, der bei mir einen sehr positiven Eindruck hinterlassen hat. Ich hatte tatsächlich zu keiner Zeit das Gefühl einen Debütroman in Händen zu halten, denn die Autorin vermochte es sehr gekonnt mich als Leser mit ihrer Geschichte in den Bann zu ziehen; sei es mit ihrem Schreibstil, der Handlung oder auch mit ihrer zeitgemäßen Wortwahl, die die Zeit des Spätbarocks wunderbar lebendig wirken ließ. Zudem gefiel mir der bisher eher seltene und unverbrauchte Plot des Buches sehr und sorgte durch seine bildhaften Beschreibungen von Seancen oder direkter Kotaktaufnahme der Heldin mit den Verstorbenen für wohligen Grusel und leichter Gänsehautstimmung bei mir.

Das Buch ist in der „Ich-Form“ geschrieben welche es dem Leser sehr gut ermöglicht sich mit der Hauptfigur, der Erzählerin dieses Romans, schnell identifizieren zu können.

Jeanne ist eine ganz normale junge Frau, die nach einigen Schicksalsschlägen versucht, ihr Leben zum Positiven zu verändern und nicht so leicht aufgibt, auch wenn sie immer wieder Rückschläge erleidet. Sie ist keineswegs perfekt und durch ihre Jugend neigt sie oftmals zu naiven, überstürzten Handlungsweisen.

Hier tritt jedoch zu ihrer Hilfe Gabrielle, der ihr zugeneigte Geist, auf den Plan und lockert durch Taten und amüsante Bemerkungen den ernsten Grundton des Romans ein wenig auf. An die Seite gestellt wird der Romanfigur Jeanne ein sehr männlicher Held der bei Indianern aufwuchs und einen leichten exotischen Touch versprüht. Er lässt sich keineswegs schnell von Jeanne um den Finger wickeln und wirkt zudem sehr geheimnisvoll.

Die Annäherung zwischen ihm und Jeanne geht sehr langsam vonstatten; von flüchtiger Bekanntschaft, über Freundschaft bis hin zu tiefer Liebe, bedarf es fast bis zum Ende des Buches.

Während die erste Hälfte des Romans über Jeannes Verwandlung vom einfachen Dorfmädchen in La Dame Rouge, der Geisterbeschwörerin, berichtet, widmet sich der zweite Teil des Romans Jeannes wachsendem Selbstvertrauen, das nicht immer gut für sie ist und den Gefahren, die ihr neuer „Beruf“ mit sich bringt. Obwohl besonders die zweite Hälfte des Romans sehr spannend und abwechslungsreich gestaltet ist, sind es für meinen Geschmack oft zu viele glückliche Zufälle, die Jeanne aus gefährlichen Situationen retten. Aber wenn man von dieser kleinen „Schwäche“ des Romans einmal absieht, bekommt man, wenn man sich für diesen historischen Roman entscheidet ein unterhaltsames Stück Lektüre, das beim Lesen die Zeit wie im Fluge vergehen lassen wird.

Kurz gefasst: Ein beachtenswerter Debütroman, der sich hinter anderen Werken bekannter Autoren dieses Genres nicht verstecken muss!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Für Fans historischer Romane absolut empfehlenswert!

Isle Royale - Insel des Schicksals
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Deborah Sinclair ist eine junge Frau die es bislang im Leben scheinbar immer leicht gehabt hat. Ihr Vater, ein bürgerlicher, aber steinreicher Mann liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab und auf der Schule ...

Deborah Sinclair ist eine junge Frau die es bislang im Leben scheinbar immer leicht gehabt hat. Ihr Vater, ein bürgerlicher, aber steinreicher Mann liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab und auf der Schule für höhere Töchter in Chicago hat sie im Laufe der Jahre viele Freundinnen gewonnen. Zudem ist sie verlobt mit Philip, einem ebenfalls reichen und attraktiven Aristokraten. Doch nach einem verhängnisvollen Opernbesuch will Deborah ihre Heiratspläne plötzlich aufgeben. Sie fährt zu ihrem Elternhaus und möchte ihren Vater über ihren Entschluss informieren. Doch dieser glaubt, Deborah beliebe zu scherzen und weist sie bestimmt in ihre Schranken. Bevor sie jedoch am nächsten Morgen wieder zurückgebracht werden kann, hat sich das verheerende Feuer, das bereits in der Nacht im Stadtkern von Chicago wütete, eine Schneise bis hin zu Deborahs Elternhaus gebrannt. Ehe sie und ihr Vater flüchten können, gesellt sich plötzlich ein bewaffneter Fremder zu ihnen.

Tom Silver steht der Sinn nach Rache. Er macht Deborahs Vater persönlich für das Minenunglück verantwortlich, dass sich vor einiger Zeit auf der Insel Isle Royale begab und bei dem Toms Pflegesohn ums Leben kam, da die Sicherheitsvorkehrungen mangelhaft bis gar nicht vorhanden waren.
Zudem hat es der steinreiche Geschäftsmann Sinclair noch nicht einmal für nötig gehalten, die Hinterbliebenen auszuzahlen oder anderweitig für ihren Verlust zu entschädigen.
Aber Sinclair kann fliehen und so muss Tom umdenken. Kurzerhand nimmt er Deborah als Geisel und bringt sie nach Isle Royale. Ein völlig anderer Tagesablauf wartet auf die bislang so verhätschelte Deborah und Tom bringt sie zudem bei jeder Gelegenheit zur Raserei…

Da ich ein großer Fan von Susan Wiggs historischen Liebesromanen bin, habe ich mich zunächst sehr darüber gefreut, dass der CORA Verlag endlich wieder eines ihrer Bücher ins Deutsche übersetzen lassen und herausgegeben hat. Doch nach dem Lesen des Romans bin ich nun doch etwas verwundert, denn auch wenn er mir im Großen und Ganzen ganz gut gefallen hat, fand ich nicht, dass „Isle Royale- Insel des Schicksals“ ins übrige gewohnte Historical Programm passt.
Die Story ist meiner Meinung nach eher für Leser geeignet, die einen regulären historischen Roman erwarten, in dem es rein vom Romancefaktor her etwas ruhiger, beschaulicher und züchtiger zugeht; will sagen- wer heiße prickelnde Liebeszenen erwartet, oder eine leichte, beschwingte Geschichte, wird den Roman sicherlich gelangweilt nach der Hälfte zur Seite legen. Das Buch ist definitiv nicht dass, was man von einem regulären historischen Liebesroman erwartet!

„Isle Royale“ passt eher in das, des in den USA sehr beliebte Liebesromanuntergenre,
„Inspirational Romance“. Diese Sparte deckt christliche Romane ab in denen Held oder Heldin eine Lebenskrise zu bewältigen haben und in dem die darauf folgende Charakter(weiter-)Entwicklung aus Sicht des christlichen Blickwinkels im Fokus des Geschehens steht. So gewährt Susan Wiggs dem Leser dann auch sehr viele Einblicke Deborahs Gedankenwelt, bekommt ihre Verwandlung von dem verwöhnten, vom Vater mundtot gemachten und braven Töchterchen zur selbstständigen, zupackenden Frau hautnah mit und wird auch Zeuge wenn Tom irgendwann in sich geht und begreift, dass er Deborah nicht für die Sünden ihres Vaters bestrafen kann.

Auch wenn mich Susan Wiggs Art zu schreiben sehr begeistert hat; denn wie sie die Gefühle und Gedanken ihrer Protagonisten für die Leser transparent darzustellen vermag ist wirklich eine große Kunst und auch so ist sie für mich einfach eine herausragende Autorin; komme ich nicht umhin kleine Kritikpunkte anzubringen.

Während die Autorin der geistigen Reifung ihres Heldenpaars viel Seitenzahlen gewidmet hat, versäumt sie es leider dabei dem Leser begreiflich zu machen, warum sich Deborah und Tom plötzlich ineinander verlieben. Gerade weil dieser Roman so viel Tiefe aufweist und die Autorin in Sachen Charakterdarstellung so sensibel zu Werke gegangen ist, fällt dieser angesprochene Punkt um so mehr auf. Ein Paar das auf eine solche Art und Weise seinen Lebensweg kreuzt wie es hier der Fall ist, wird sicherlich niemals aus reiner sexueller Anziehungskraft zusammenfinden.
Genauso fand ich es sehr unglaubwürdig wie schnell die Bewohner von Isle Royale Deborah akzeptieren und in ihren Kreis aufnehmen; und das, obwohl sie immerhin die Tochter des Mannes ist, der am Tod vieler Inselbewohner Schuld ist.

Abgesehen davon hat mir persönlich dieser Roman sehr gut gefallen und auch die Übersetzung möchte ich als sehr gelungen bezeichnen.

Kurz gefasst: Ein Buch; das eher für Fans von reinen historischen Romanen oder Inspirational Romances, geeignet sein dürfte. Fällt man in dieses Leseraster, wird man sich sicherlich gut von Susan Wiggs „Isle Royale- Insel des Schicksals“ unterhalten fühlen. Zudem ist auch das Setting; der Roman spielt während des großen Brandes in Chicago, spannend.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Prickelnder, romantischer Historical mit viel Humor!

Schön und ungezähmt
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Nach dem Tod des Dukes of Rolthven senior, müssen seine drei Söhne Colton, Robert und Damien Northfield sich sehr schnell an das neue Leben gewöhnen. Colton, der neue Duke, heiratet Brianna, eine junge, ...

Nach dem Tod des Dukes of Rolthven senior, müssen seine drei Söhne Colton, Robert und Damien Northfield sich sehr schnell an das neue Leben gewöhnen. Colton, der neue Duke, heiratet Brianna, eine junge, vornehme und wie er denkt, sehr zurückhaltende Dame. Dementsprechend gesittet läuft zunächst auch das Liebesleben zwischen den Beiden ab, da Colton der Meinung ist, dass Brianna zunächst sehr behutsam an das Liebespiel zwischen Eheleuten herangeführt werden muss. Brianna betet ihren Mann zwar an und ist sehr verliebt in ihn, doch trotzdem findet sie Coltons Herangehensweise auf sexueller Ebene eher unspannend und beschließt ihren Ehemann herauszufordern.

Als sie ein berüchtigtes Handbuch von Lady Rothburg geschrieben, in ihren Besitz bringt, das praktische Tipps in allen Lebens und Liebeslagen gibt, erweitert es Briannas Horizont ungemein und sie beschließt, sobald wie möglich diese Ratschläge an ihrem frischgebackenen Ehemann auszuprobieren, was nicht ganz ohne Folgen bleibt.
Briannas beste Freundinnen seit Kindheitstagen, die bereits verheiratete Arabella und die noch ledige Rebecca horchen ebenfalls interessiert auf, als sie von Brianna erfahren, was für eine Art von Buch ihre Freundin erworben hat, da auch sie beide einen guten Rat gebrauchen könnten.

Vor allem Rebecca, die bereits seit einem Jahr heimlich verliebt ist und zwar in Robert Northfield, Coltons Bruder. Doch Robert gilt als wahrer Ladykiller und zudem gehört er zu den Männern, die Rebeccas Vater verachtet. Den Grund dafür verrät Rebeccas Vater ihr nicht, doch er macht ihr unmissverständlich klar, dass er sich für seine Tochter einen anderen Mann wünscht.
Die Lage scheint hoffnungslos, denn außerdem scheint Robert, Rebecca bislang noch nicht einmal wahrgenommen zu haben. Bis es eines Abends während eines Balles zu einer gemeinsamen denkwürdigen Begegnung zwischen den beiden kommt…

Bereits in dem Debütroman "Eine züchtige Lady", ließ die Autorin Emma Wildes gleich zwei Pärchen ihre große Liebe finden und was einmal so wunderbar funktioniert hat, wird doch bestimmt auch ein zweites Mal funktionieren, oder nicht?
Um es vorweg zu nehmen. Ja!

Zwar fand ich den Schreibstil im Debütroman ein wenig besser, als es diesmal der Fall ist und zudem ist es hier leider so, dass der Roman praktisch in jeder Epoche spielen könnte- das historische Zeitkolorit fehlte mir ein wenig, auch wenn sich Wildes große Mühe damit gegeben hat, Sitten und Gebräuche der Regencyepoche mit in die Handlung einfließen zu lassen; dennoch heben die vielen positiven Aspekte diese kleinen Schwächen meiner Meinung nach wieder auf.

Zunächst war ich begeistert von der wunderbaren Charakterisierung aller Haupt und Nebenfiguren, die sehr lebendig und sympathisch wirken. Die Romanidee, ein bereits verheiratetes Paar als Heldenpärchen auftreten zu lassen und sie mit allen Ängsten und Vorurteilen, die sie begleiten, darzustellen, fand ich abwechslungsreich. Gerade in dieser Story kommt es sowohl zu sehr sinnlichen erotischen Momenten, wenn Brianna einige Tipps aus Lady Rothburgs Buch in die Tat umsetzt, als auch zu humorvollen Augenblicken, etwa wenn der arme, zunächst sehr reservierte Colton erraten muss, was seine Frau mit ihren rätselhaften Aktionen wirklich bezweckt und er sich Rat bei seinen Brüdern holt. Auch die Chemie zwischen den drei Brüdern stimmt und man verfolgt als Leser die gemeinsamen Dialoge zwischen Colton, Robert und Damien mit einem breiten Grinsen.

Für meinen Geschmack hätte das letzte Missverständnis zwischen Colton und Brianna gar nicht sein müssen, doch es ergibt sich aus der Situation wie selbstverständlich und wird auch recht schnell aufgeklärt.

Die erste Liebesgeschichte ist süß und auch interessant gestaltet und sowohl Brianna als auch Colton sind zwei Romanfiguren die sich ebenbürtig sind. Es macht einfach Spaß zu lesen, wie Brianna den etwas zugeknöpften Colton immer mehr aus der Reserve lockt.
Der zweiten Liebesgeschichte zwischen Rebecca, Briannas Freundin und Robert wird zwar etwas weniger Aufmerksamkeit geschenkt, als der Hauptstory, doch sie ist ebenfalls sehr amüsant und in diesem Handlungsstrang bekommt auch Damien bereits ein wenig mehr Konturen, der genau wie seine Brüder eine sehr interessante Heldenfigur in seinem eigenen Roman werden könnte. Robert ist auf den ersten Blick völlig anders als Colton. Er genießt das Leben in vollen Zügen und will eines auf keinen Fall- heiraten!
Robert ist zwar ein typischer Liebesromanheld doch das Besondere in dieser Story ist hier definitiv Rebeccas Charakter und wie sie mit ihrer entwaffnenden ehrlichen Art Roberts Herz berührt. Besonders romantisch fand ich hier die Szene in der beide zusammen bei einer Hausparty musizieren.
Zwar werden Kritiker bemängeln, dass nicht viel Actionreiches in diesem Roman geschieht, doch dafür wird man mit zwei süßen, romantischen Liebesgeschichten verwöhnt, die zudem sehr prickelnde und erotische Liebeszenen beinhalten.

Kurz gefasst: Prickelnder, romantischer Historical mit viel Humor!