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Veröffentlicht am 18.01.2018

Kopfkino pur! Bildgewaltiger historischer Roman, der die Story von zwei recht unterschiedlichen Frauen erzählt

Das Versprechen der Wüste
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Oman 1958:

Joan Seabrook träumte immer schon davon, die Wüste mit eigenen Augen zu sehen. Denn bereits als kleines Kind, liebte sie die abenteuerlichen Geschichten aus 1001 Nacht, die ihr Vater ihr begeistert ...

Oman 1958:

Joan Seabrook träumte immer schon davon, die Wüste mit eigenen Augen zu sehen. Denn bereits als kleines Kind, liebte sie die abenteuerlichen Geschichten aus 1001 Nacht, die ihr Vater ihr begeistert und unermüdlich erzählte. Nun, erwachsen und viele Jahre später, ist ihr geliebter Vater tot und ihr jüngerer Bruder Daniel als Soldat in Bait al-Faladsch stationiert. Durch Beziehungen gelingt es ihr, zusammen mit ihrem Verlobten Rory, selbst in den Oman zu reisen, um dort ihren Bruder besuchen zu können. Doch die politische Lage ist schlechtweg brisant zu nennen und es wird Joan ausdrücklich untersagt, sich weiter von ihrem Aufenthaltsort zu entfernen; sie wohnt bei einem guten Freund ihres verstorbenen Vaters, der gute Beziehungen zum Militär genießt. Dabei hätte sie zu gerne berühmte Orte und Sehenswürdigkeiten, sowie die Wüste selbst mit eigenen Augen gesehen und erkundet. Immerhin ermöglicht ihr es der Aufenthalt im Oman zumindest, ein Idol näher kennen zu lernen. Die Forscherin Maude Vickery, die den Ruf genießt, als erste Frau, eine gefährliche Expedition durch die Wüste und diverse geheime Orte, gemacht zu haben. Doch Maude ist mittlerweile in die Jahre gekommen und entpuppt sich als scharfsinnige, aber verbitterte alte Frau, die Joan eher mürrisch empfängt. Daher wundert sich Joan über alle Maßen darüber, dass sie eine weitere Einladung der alten Dame erhält. Doch Maude scheint nicht mit offenen Karten zu spielen und schneller als es Joan lieb ist, steht sie zwischen zwei Fronten und muss sich entscheiden…

Hampshire, 1890:

Die junge Maude freut sich jedes Mal, wenn ihre älteren Brüder in der Ferienzeit zurückkehren. Und auch Nathaniel Elliott, der Sohn eines verstorbenen Freundes von Maudes Vater, ist stets bei ihnen. Nathaniel kommt aus bescheidenen Verhältnissen und wird von Maudes Vater, zumindest was schulische Dinge angeht, protegiert. Mit Nathaniel hat Maude viele Gemeinsamkeiten und was zunächst als harmlose Schwärmerei für den Jungen beginnt, wandelt sich aus Maudes Sicht im Laufe der Jahre, in Liebe. Doch Nathaniel lässt sie zunächst im Unklaren über seine Gefühle. So beginnt die abenteuerlustige Maude damit, ihre beruflichen, ehrgeizigen Pläne in die Tat umzusetzen. Sie ist viel auf Reisen und schreibt interessante Artikel über Land, Leute und ihre Erlebnisse, die auch in der Männerwelt für Furore sorgen. Doch das soll nur der Anfang sein. Maude will in die Wüste, obwohl alle Welt ihr sagt, dass das für eine Frau nicht zu schaffen sei…

Ich mag Katherine Webbs Romane sehr, weil die Autorin einfach einen sehr bildhaften Schreibstil besitzt, so dass man beim Lesen stets das Gefühl bekommt, man wäre mitten im Geschehen. Besonders stark habe ich das nun beim Lesen ihres neuen Romans „Das Versprechen der Wüste“, wahrgenommen. Man glaubt plötzlich, die beschriebenen exotischen Düfte selbst zu riechen, den heißen Sand auf der Haut zu spüren oder aber auch die grenzelose Weite der Sahara wahrzunehmen, so dass das Kopfkino hier perfekt animiert wird.

Wie immer wird die Handlung abwechselnd auf zwei Zeitebenen vorangetrieben. Der Leser lernt diesmal zwei Frauen kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Joan eine junge, naive, weltfremde Frau ist, die von Abenteuerlust gepackt wird und die auf der Suche nach sich selbst ist, verkörpert Maude alles, was eine taffe, durchsetzungsstarke Frau ausmacht. Ob bereits in jungen Jahren, oder im Alter- Maude ist eine außergewöhnliche Frau, die nur eine Schwäche hat, die ihr letztendlich zum Verhängnis wird. Zwischen Joan und Maude entspinnt sich nach und nach eine Art Freundschaftsverhältnis, doch man ahnt bereits früh, dass Maude noch einige andere Dinge im Sinn hat- sie ist der Strippenzieher im Hintergrund, der aber nebenbei auch dafür sorgt, dass Joan erwachsen wird.

Sowohl Maudes Werdegang als auch Joans Selbstfindung und Reife fand ich interessant beschrieben; allerdings hat es mich beim Lesen etwas gestört, dass es Joan oftmals so an Entschlossenheit mangelt und sie praktisch nur durch die Hilfe anderer, also auf recht passive Art und Weise und dazu sehr zufällig, dorthin gelangt, wo sie hin möchte. Nie macht sie auf offene Art „Nägel mit Köpfen“ und steht für sich ein. Stattdessen hofft zu zumeist, die Dinge würden sich einfach alleine fügen, was ich sehr schade fand.

Maudes Geschichte hat es dagegen in sich. Ihre Cleverness ist sprichwörtlich, und ihre Schachzüge sind brillant, was sie zwar nicht unbedingt zum Sympathieträger in diesem Roman macht, aber doch zu einer Figur mit Ecken und Kanten, die neugierig macht, auf ihre Geschichte. Und spätestens, wenn man diese dann am Ende kennt, kann man Verständnis für Maude aufbringen.

„Das Versprechen der Wüste“, ist ein unterhaltsamer Roman, man erfährt am Rande auch etwas über die politischen Hintergründe, doch im Fokus des Geschehens stehen in Katherine Webbs Roman eindeutig die beiden weiblichen Hauptfiguren und ihr Werdegang. Ich mochte das Setting sehr, allerdings muss ich zugeben, dass die Autorin ein wenig mit Spannungsmomenten in ihrem immerhin 542 Seiten langen Roman geizt. So fand ich, hätte sie Maudes Abenteuer in der Wüste ein wenig packender und ausführlicher schildern können oder auch Joans Bergbesteigung. Das Geheimnis, das Joan Bruder mit sich herumschleppt, erahnt man dagegen recht schnell, hier hätte ich mir ein wenig mehr Fingerspitzengefühl von Seiten der Autorin gewünscht, denn die Auflösung kommt ehrlich gesagt etwas plump daher und dient eher als Mittel zum Zweck. Vor allem aber, hätte ich mir dann doch zumindest am Ende des Romans eine Aussprache zwischen Daniel und der Person gewünscht, die in dieses Geheimnis involviert war. Stattdessen bleibt vieles offen, wird zwar angedeutet, doch am Ende ist es lediglich Maudes Story, die ein befriedigendes Ende findet.

Kurz gefasst: Kopfkino pur! Bildgewaltiger historischer Roman, der die Story von zwei recht unterschiedlichen Frauen erzählt. Unterhaltsame Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt, doch leider werden manche Handlungsstränge nur oberflächlich abgehandelt. Etwas mehr Tiefgang hier und da, hätte dem Roman sicherlich gut getan. Dennoch, ein abenteuerlicher Schmöker für alle Leser mit Fernweh.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Anfangs etwas langatmiger geraten, als die beiden Vorgängerbände, doch trotzdem noch eine Empfehlung wert, da die Geschichte dann an Fahrt aufnimmt und die Story und die dunklen Geheimnisse der Akteure den Leser durchaus ans Buch zu fesseln vermögen.

Das verborgene Lied
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Der Galeriebesitzer mit Schreibambitionen Zach, hat ein besonderes Faible für Gemälde des berühmten Malers Charles Aubrey, was auch ein wenig daran liegt, dass Zach glaubt, seine Großmutter hätte einst ...

Der Galeriebesitzer mit Schreibambitionen Zach, hat ein besonderes Faible für Gemälde des berühmten Malers Charles Aubrey, was auch ein wenig daran liegt, dass Zach glaubt, seine Großmutter hätte einst eine Liaison mit Aubrey gehabt. Als Zachs Galerie schwächelt und er auch noch von seiner Frau verlassen wird, die mit ihrem neuen Mann und Zachs kleiner Tochter ans andere Ende der Welt zieht, braucht Zach unbedingt ein neues Betätigungsfeld.

Als er durch Zufall die alte und sehr zurückgezogen lebende Dimity Hatcher kennenlernt, die in dem Ort lebt, in dem Charles Aubrey einst mit seinen Töchtern und seiner Lebensgefährtin seine Urlaube verbrachte und die sich als eine der bevorzugten Musen entpuppt, die Charles einst auf seinen Bildern verewigte, kommt Zach die Idee ein Buch über das persönliche Leben von Charles Aubrey zu schreiben, doch dafür braucht Zach Dimitys Einverständnis und mehr noch, er hofft, dass die vorsichtige alte Dame sich darauf einlässt, aus vergangenen Zeiten zu erzählen. Zeiten, in denen sich Dimity unsterblich in den viel älteren Charles verliebte. Was Zach nicht ahnt, dass er in dem kleinen idyllischen Ort am Meer nicht nur eine neue Liebe findet, sondern auch ein Geheimnis lüften kann, dass ihn und alle Beteiligten in den Grundfesten erschüttern wird.

Im Jahre 1937 ist Dimity noch ein junges Mädchen, das eher eine Außenseiterposition im Dorf inne hat, da ihre Mutter als Dorfhexe und Prostituierte verschrien ist. Als Charles Aubrey mit seiner Familie dort Urlaub macht und sich seine jüngste Tochter mit Dimity anfreundet, fühlt sich Dimity wie im Paradies. Doch Unheil naht, als Dimity sich Hals über Kopf in den viel älteren Mann verliebt…

Der dritte Roman von Katherine Webb ist wieder mit den gleichen Zutaten gewürzt, wie auch die Vorgängerbände. Gleich auf zwei Zeitebenen treibt die Autorin ihre Story voran, doch im Gegensatz zu „Das geheime Vermächtnis“ und „Das Haus der vergessenen Träume“ kommt die Geschichte diesmal sehr langsam in Fahrt. Erst nach knapp 150 Seiten stellte sich beim Lesen bei mir der übliche Sog ein, der mich bislang stets an Bücher der Autorin gefesselt hat und offenbart dann Stück für Stück ein Puzzleteilchen mehr, das nötig ist, um die Handlungsstränge am Ende zu einem Ganzen zu verknüpfen und das Geheimnis, das Dimity und noch eine weitere Person umgibt, zu lüften.

Ein wenig sperrig sind diesmal leider trotz aller Spannungsmomente auch die weiblichen Charaktere geraten. Besonders Dimity machte es mir etwas schwer, sie zu mögen, denn ihre Vernarrtheit in Charles mag zwar im Kern nachvollziehbar erläutert werden, hat sie aber auch eine Spur unsympathisch wirken lassen, da ihre Besessenheit Charles gegenüber ein wenig „too much“ auf mich wirkte. Auch hinsichtlich Hannahs Figur benötigte ich eine gewisse Eingewöhnungszeit um sie in mein Leserherz schließen zu können, doch dafür fand ich diesmal die männliche Hauptfigur des Romans, Zach sehr gut charakterisiert. Hier hat die Autorin sehr gut Zachs Unsicherheit was seine berufliche und private Zukunft angeht verdeutlichen können und zudem trägt er auch sein Herz auf dem rechten Fleck.
Auch die dunklen Geheimnisse, die am Ende aufgelöst werden, haben es durchaus in sich und diesmal konnte ich noch nicht einmal im Ansatz erahnen, was sich die Autorin für ihre Leser hat einfallen lassen. Der Schreibstil von Katherine Webb ist wie gewohnt sehr eingängig und die bildhaften Beschreibungen des Settings runden den Roman sehr gut ab.

Kurz gefasst: Anfangs etwas langatmiger geraten, als die beiden Vorgängerbände, doch trotzdem noch eine Empfehlung wert, da die Geschichte dann an Fahrt aufnimmt und die Story und die dunklen Geheimnisse der Akteure den Leser durchaus ans Buch zu fesseln vermögen.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Nette, leichte Unterhaltung...

Insel der Schatten
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Hallie James fällt aus allen Wolken als sie eines Tages das Schreiben eines Rechtsanwaltes mit Sitz auf der Insel Grand Manitou bekommt, in dem ihr mitgeteilt wird, dass ihre Mutter, eine angesehene Starfotografin ...

Hallie James fällt aus allen Wolken als sie eines Tages das Schreiben eines Rechtsanwaltes mit Sitz auf der Insel Grand Manitou bekommt, in dem ihr mitgeteilt wird, dass ihre Mutter, eine angesehene Starfotografin verstorben ist.
Hallie wuchs allein bei ihrem Vater auf, der seine Tochter stets in dem Glauben ließ, ihre Mutter wäre schon seit langer Zeit tot.
Als Hallie ihren Vater, der schwer an Alzheimer erkrankt ist, nach Madlyn Crane befragen will, kann dieser ihr leider nicht mehr helfen und verstirbt kurz nach ihrem letzten Gespräch.

Und so macht sich die allein stehende Hallie, auch um sich vom Kummer über den Tod ihres Vaters zu erholen und abzulenken, auf nach Grand Manitou um mehr über ihre leibliche Mutter herauszufinden. Dort angekommen erfährt sie, dass der Rechtsanwalt ein ehemaliger Spielkamerad von ihr ist, doch seltsamerweise hat Hallie keinerlei Erinnerungen an ihre Kindheit auf der Insel.

Will hat jedoch noch weitere Neuigkeiten für sie. Hallie ist die Alleinerbin des Vermögens ihrer Mutter. Zudem hat sie auch den Familiensitz auf der Insel geerbt, den sie jedoch auf ausdrücklichen Wunsch der Verstorbenen niemals verkaufen darf.

Das Anwesen entpuppt sich als Traumhaus und Hallie ist zunächst glücklich etwas Eigenes zu besitzen, doch dann geschehen unerklärliche Dinge im Haus. Immer wieder begegnen Hallie geisterhafte Erscheinungen und sie hört aus allen Ecken Kinderstimmen schallen.
Zunächst zweifelt die junge Frau an ihrem Geisteszustand, doch als sie die betagte Haushälterin Iris kennen lernt, die schon für ihre Großmutter arbeitete und diese Hallie, unheimliche Familiengeschichten erzählt, beginnt sie zu verstehen, dass sie zunächst ihre Vergangenheit kennen bzw. wieder aufarbeiten muss, um in diesem Haus glücklich zu werden. Zum Glück hat Hallie Will, der ihr bei ihren Nachforschungen zur Seite steht und ihr Halt gibt…

Schaut man sich die Covergestaltung des Romans an, glaubt man zunächst man halte einen typischen Frauenroman oder vielleicht sogar eine Familiensaga in Händen. Doch obwohl durchaus die Geschichte einer Familie erzählt wird, ist „Insel der Schatten“ in erster Linie ein sehr unterhaltsamer Mystery- Roman, in denen Geister und Hexen ihr Unwesen treiben. Dieser Roman ist jedoch keinesfalls vergleichbar mit den zur Zeit sehr gefragten Para-Romances- es ist eher eine Art Grusel/Schauerroman, den ich kaum zur Seite legen konnte, weil ich unbedingt erfahren wollte, wieso Hallie keinerlei Kindheitserinnerungen mehr besaß, was es mit der rätselhaften Greisin Iris und Hallies Vorfahren auf sich hatte und vor allem warum Hallies Vater damals mit seiner Tochter Hals über Kopf von der Insel flüchtete und nie wiederkehrte, obwohl Hallies Mutter Madlyn seine große Liebe war.

Die Autorin erzählt eine interessante und rätselhafte Geschichte, in dessen Fokus ihre Heldin Hallie steht. Hallie brennt darauf, mehr über ihre Familie zu erfahren- man erfährt dass sie bereits geschieden ist und trotz ihrer Einsamkeit Angst davor hat, sich neu zu verlieben. Doch darüber hinaus widmet sich Webdy Webb leider mehr der geisterhaften Story als dem Ausarbeiten ihrer Romanfiguren und obwohl, bzw. weil ich mich ansonsten sehr gut von diesem Roman unterhalten gefühlt habe, fand ich es umso trauriger, dass sie dagegen die Charakterisierung ihrer Haupt und Nebenfiguren ein wenig vernachlässigt hat. Hallie und Will blieben mir auch im Verlauf der Handlung einfach zu blass und zu stereotyp beschrieben- ich fand daher keinen rechten Zugang zu ihnen und hatte weniger das Gefühl mittendrin im Geschehen zu sein, als eher eine spannende Erzählung zu verfolgen, aber dennoch gefühlsmäßig außen vor zu sein.

Dennoch ist mein Kritikpunkt weniger einschneidend, als man vielleicht annehmen könnte, denn man wird dafür mit einer Gänsehaut erzeugenden Gruselgeschichte belohnt. Die Autorin spart hier nicht mit den passenden Zutaten als die wären: ein ungeklärter Mord an einem Kind, einer mystischen Insel auf der Geister ihr Unwesen treiben und undurchsichtigen Inselbewohnern. Besonders atmosphärisch dicht fand ich auch die einzelnen Geschichten über Hallies Familie, die Haushälterin Iris zum Besten gibt und die Stück für Stück die Wahrheit ans Licht bringen.

Die Liebesgeschichte zwischen Will und Hallie ist zwar sehr nett, doch sie hätte für meinen Geschmack ebenfalls ein wenig mehr Raum zur Entfaltung haben dürfen- allerdings spielt auch diese nur eine untergeordnete Rolle.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Eine Schauspielclique unter sich- Viel Licht aber auch Schatten im Auftaktband der neuen New Adult Reihe von Tammara Webber, die ich Lesern im Alter von 17-20 Jahren empfehle

Between the Lines: Wilde Gefühle
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Emma liebt die Schauspielerei sehr. Ermöglicht diese ihr doch eine kleine Auszeit von ihrer Stiefmutter und ihrem Vater. Einst war zwischen ihnen alles okay, doch nach dem Tod ihrer Mutter, änderte sich ...

Emma liebt die Schauspielerei sehr. Ermöglicht diese ihr doch eine kleine Auszeit von ihrer Stiefmutter und ihrem Vater. Einst war zwischen ihnen alles okay, doch nach dem Tod ihrer Mutter, änderte sich ihre gute Vater-Tochter Beziehung und Emma war praktisch fast allein auf sich gestellt, was sie heute noch sehr herunterzieht. Jedoch hat Emma eine beste Freundin, Emily, mit der sie sich über alles Wichtige austauschen kann. Als Emily erfährt, dass Emma die begehrte weibliche Hauptrolle in einer Stolz und Vorurteil- Adaption bekommen hat und nun neben Hollywoods heißestem Star, Reid Alexander, spielen wird, ist diese völlig aus dem Häuschen. Aber auch Emma freut sich sehr, ist jedoch auch ein wenig hin und hergerissen, weil zwar zwischen ihr und Reid vor der Kamera die Chemie zu scheinen stimmt, er jedoch privat als männliche Schlampe verschrien ist.

Bei den Dreharbeiten lernt Emma aber auch die übrigen Darsteller kennen und es entstehen Freundschaften. Besonders der stille Graham hat es Emma dabei angetan, der jeden Morgen zusammen mit ihr Laufen geht und so gut zuhören kann. Doch nachdem er sie zum ersten Mal geküsst hat, reist er am nächsten Tag plötzlich und unerwartet ab und lässt Emma mit mehr Fragen als Antworten zurück.

Viel Zeit Trübsal zu blasen bleibt ihr nicht, denn Reid scheint es sich in den Kopf gesetzt zu haben, Emma zu erobern. Ein Kuss zwischen den beiden Hauptdarstellern der Lizbeth Bennet und des Will Darcy, sorgt in den Medien für Furore, doch dann kehrt Graham zurück…

Als ich mich dazu entschied, Tammara Webbers New Adult „Between The Lines- Wilde Gefühle“ zu lesen, war ausschlaggebend für mich, dass der Roman im Filmmilieu spielt (was mich einfach interessiert) und vor allem, dass es sich bei dem Filmprojekt, in das die Akteure des Romans involviert sind, um eine „Stolz und Vorurteil“ Adaption handelt. „Stolz und Vorurteil“ ist halt eines meiner Reizwörter. Um Bücher, in denen es um besagten Roman geht oder um Mr. Darcy und die Bennet Geschwister, kann ich einfach keinen Bogen machen.

Zwar wusste ich, dass es sich um einen New Adult Roman handelt, war jedoch beim Lesen dann doch etwas überrascht, wie jung Emma und Reed wirklich sind und muss zugeben, dass ich mich beim Lesen des Romans nicht mehr wirklich verbunden fühlen konnte, mit den Protagonisten, weil es sich hier definitiv um eine Serie handelt, die eher für Leser, die sich in der gleichen Altersklasse befinden, geeignet ist. Also zwischen 17 und 20 Jahren. Da dieser Umstand jedoch meine eigene Schuld ist, bzw. ich mich vielleicht im Vorfeld besser hätte darüber informieren müssen, möchte ich darauf hinweisen, dass ich diesen Punkt bei meiner Bewertung selbstverständlich nicht einbezogen habe, was ja ansonsten ziemlich ungerecht wäre.

Alle wichtigen Haupt und Nebenfiguren in diesem Roman, allesamt Schauspieler, sind in diesem Alter und stehen praktisch am Anfang ihrer Karriere.

Während Emma mehr zufällig die Hauptrolle in dem Film ergattern konnte und als sehr bodenständiges und nettes junges Mädchen beschrieben ist, hat Reid bereits einige Filmerfolge feiern können und gilt in Hollywood bereits als „große Nummer“. Und auch, wenn man sehr viel über Reids schwierige Familienverhältnisse erfährt, die ihn innerlich haben erstarren lassen und sein Geheimnis, das er zusammen mit einer anderen Figur in diesem Roman, bewahrt, konnte ich trotzdem nicht über seine Arroganz, seine Abgebrühtheit und seine Oberflächlichkeit hinwegsehen. Er benimmt sich sehr oft wie ein verzogener kleiner Junge und so ist es mir sehr schwer gefallen, seine Romanpassagen zu lesen; denn in diesem Roman kommen Emma und Reid immer im Wechsel, in „Ich-Form“ zu Wort.

Auch die übrigen Jungs, mit denen Reid „abhing“, waren mir zu farblos beschrieben und selbst deren Lässigkeit und ihre gewollt witzigen Wortgeplänkel konnten mich da nicht so wirklich „vom Hocker reißen“. Aber, wie gesagt, ich gehöre nicht zur altersmäßigen Zielgruppe dieser neuen Serie, so sollte man meinen angesprochenen Kritikpunkt vielleicht für sich selbst abwägen.
Wäre es in diesem Roman nur um Emma und Reid und ihre mögliche Liebesgeschichte gegangen, hätte ich diesen ersten Teil nicht so hoch bewertet, so viel steht fest.

Doch es gibt noch einen weiteren Romanhelden in diesem Buch und der entschädigt den Leser fast vollkommen für Reids seltsames Verhalten. Graham, der in dem Film den schrulligen Mr. Collins spielt, ist ein wahnsinnig sympathischer und auch witziger Typ, der sich zunächst rein platonisch mit Emma anfreundet. Die Dialoge, die Emma und Graham miteinander austauschen haben, waren meine persönlichen Lesehighlights in diesem Buch, denn sie sind süß geschrieben und gingen mir unter die Haut. Natürlich hat auch Graham ein großes Geheimnis, dass er mit sich herumträgt und welches erst sehr spät enthüllt wird. Ich hatte da zunächst etwas ganz anderes vermutet, bin aber letztendlich dann doch froh darüber gewesen, wie die Autorin alle offenen Handlungsfäden zwischen Emma und Graham gelöst hat. Am Ende des Romans folgt übrigens noch eine Leseprobe zum im bereits im März 2016 erscheinenden 2. Teil der Reihe „Between The Lines- Wilde Gefühle“, in dem es weitergeht mit Emma, Reid, Graham, Brooke und den anderen.

Übrigens, wer Serien, im Stile von „Between The Lines“ mag, dem empfehle ich, mal in die 80er Jahre Kult-Filme „St.Elmos Fire“ und „Breakfast Club“ hineinzuschauen. Auch darin stehen junge Leute an einem Scheideweg in ihrem Leben. Und lasst Euch nicht davon abschrecken, dass besagte Filme bereits um die dreißig Jahre alt sind.

Kurz gefasst: Eine Schauspielclique unter sich- Viel Licht aber auch Schatten im Auftaktband der neuen New Adult Reihe von Tammara Webber, die ich Lesern im Alter von 17-20 Jahren empfehle.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Hier stimmt alles! Der 2. Teil der „Between The Lines Reihe“ überzeugt auf ganzer Linie. Wunderschöne Love Story mit Tiefgang

Between The Lines: Wie du mich liebst
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Nachdem nun der gemeinsame Film, in dem Emma, Graham, Reid und Brooke mitgewirkt haben, abgedreht ist, rollt langsam die PR Maschinerie an. Und so muss Emma, wohl oder übel diverse Pressetermine zusammen ...

Nachdem nun der gemeinsame Film, in dem Emma, Graham, Reid und Brooke mitgewirkt haben, abgedreht ist, rollt langsam die PR Maschinerie an. Und so muss Emma, wohl oder übel diverse Pressetermine zusammen mit Reid wahrnehmen, der insgeheim immer noch eine Chance wittert, Emma zurückzugewinnen. Denn Reid hat einen Pakt mit seiner Ex-Freundin Brooke geschlossen, der Emmas und Grahams neue Beziehung ebenfalls ein Dorn im Auge ist. Brooke will Graham für sich gewinnen. Ihr reicht die platonische Freundschaft mit Graham nämlich nicht aus. Und so lässt sie sich einige intrigante Spielchen einfallen, die Graham und Emma wieder auseinander bringen sollen. Reid kommt Brookes Willen nur allzu recht, doch wie sehr will er Emma wirklich zurück? Ist Emmas und Grahams frische Beziehung bereits eng genug, um sämtliche Schwierigkeiten überstehen zu können? Und wie sieht es mit gegenseitigem Vertrauen aus? Diesen wichtigen Fragen muss sich das Paar wohl oder übel stellen…

Nach dem im 1. Teil der „Between The Lines“ Reihe, Emma und Graham zusammenfanden, liegt der Hauptschwerpunkt des 2. Teils nun auf der Festigung ihrer Beziehung, mit allen Schwierigkeiten, die sich aus einer Fernbeziehung nur ergeben können. Und natürlich sind auch Reid und Brooke wieder mit von der Partie, die gezielt versuchen, Emmas und Grahams junge Liebe zu zerstören.

Etwas ist jedoch diesmal anders, als im ersten Teil der Reihe. Die Autorin lässt den Leser nun auch mehr an den persönlichen Hintergründen der Haupt- und Nebenfiguren teilhaben, so dass man deren Motive besser verstehen kann, was mir sehr gut gefiel. Zugegeben, Brooke und Reid werden wohl keinerlei Preise in Bezug auf ihre Sympathiewerte mehr gewinnen können; dafür agierten sie einfach zu egoistisch und gefühllos auf einer bestimmten Ebene, doch zumindest konnte man sich nun besser in das Ex-Paar hineindenken. Und Reid legte gegen Ende des Romans sogar eine für ihn beachtliche Kehrtwende hin, was mich sehr überrascht hat.

„Wie Du mich liebst“, überzeugt aber vor allem mit einer wunderschön dargebotenen Liebesgeschichte voller Tiefgang. Grahams und Emmas Dialoge sind so berührend, dass sie mir beim Lesen direkt unter die Haut gingen und die Lesezeit wie im Fluge verging. Hatte mich der erste Teil der Reihe noch nicht hundertprozentig packen können, geschah es diesmal nun ganz und gar. Selbst Emmas Naivität und Unschuld in gewissen Situationen, die sich aus Reids und Brookes Intrigenspielchen ergab, konnte ich verzeihen, denn zum einen ist hier Emmas Jugend ein entscheidender Faktor und zum anderen gingen Reid und Brooke wirklich sehr überzeugend vor. Und wieder einmal ein persönliches Highlight waren für mich Grahams Gedankengänge. Zum Beispiel, wie er versucht, seiner Eifersucht gegenüber Herr zu werden.

Kurz gefasst: Hier stimmt alles! Der 2. Teil der „Between The Lines Reihe“ überzeugt auf ganzer Linie. Wunderschöne Love Story mit Tiefgang…