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Veröffentlicht am 18.01.2018

Ein teils trauriger, teils Mut machender und unter die Haut gehender Roman

Die Stimme meiner Schwester
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Maeve und Moira sind Zwillingsschwestern und sind sich einander sehr verbunden- auch im Geiste. Während Maeve ein musisches Wunderkind ist; sie beherrscht das Saxophonspiel so perfekt, dass es nur noch ...

Maeve und Moira sind Zwillingsschwestern und sind sich einander sehr verbunden- auch im Geiste. Während Maeve ein musisches Wunderkind ist; sie beherrscht das Saxophonspiel so perfekt, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann sie ihr erstes Album aufnehmen wird, ist Moira eher dem Klavier zugeneigt. Doch im Gegensatz zu Maeve ist Moira in ihrer musischen Begabung eher durchschnittlich.
Erst als beide Mädchen sechzehn werden und sie sich das erste Mal verlieben, glaubt Moira plötzlich, dass ihre Schwester alles besitzt und sie nichts und schottet sich das erste Mal in ihrem Leben bewusst von Maeve ab- mit fatalen Folgen…

Jahre später hat Maeve immer noch mit diesen Folgen zu kämpfen. Aus dem furchtlosen und abenteuerlustigen Mädchen ist eine in sich gekehrte, traurige junge Frau geworden. Erst ein magischer Dolch, den sie eines Tages bei einer Auktion ersteigert, bringt sie endlich dazu, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Es ist ein schwieriger Prozess, besonders da sie, seitdem sie im Besitz der Waffe ist, von Tagträumen und mysteriösen Geschehnissen heimgesucht wird.

Der Vater eines Freundes, ein Antiquarist, macht Maeve schließlich auf die besonderen Fähigkeiten ihres ersteigerten Dolchs aufmerksam, die die Neugier der jungen Frau schüren. Sie will mehr darüber herausfinden und so reist sie kurze Zeit später nach Rom, wo ein Mann lebt, der bei der Auktion ebenfalls auf ihre Waffe bot. Dieser Mann, halb Javanese, beherrscht die Kunst, besondere Waffen, wie es Maeves Dolch eine ist, zu fertigen.

Aber die Reise nach Rom führt Maeve auch mit einem anderen wichtigen Menschen in ihrem Leben wieder zusammen- mit Noel, den sie seit langer Zeit liebt, dem sie sich aber zuvor nie öffnen konnte…

„Die Stimme meiner Schwester“ ist ein wunderbarer, magischer Roman über eine junge Frau und ihre Selbstfindung. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen erfährt der Leser in Rückblenden über Maeves und Moiras Kindheit- der andere Erzählstrang befasst sich dagegen mit den Geschehnissen in der Gegenwart und wird aus Maeves Sicht in „Ich-Form“, erzählt.
Ein Schicksalsschlag hat aus Maeve einen völlig anderen Menschen gemacht. Sie schottet sich vor der Welt ab, hat jegliche Freude am Leben verloren und lässt auch keinen Menschen näher an sich heran, bis der Dolch in ihr Leben tritt. Um nicht zuviel von der Spannung zu nehmen, kann ich leider an dieser Stelle nicht verraten was es mit dieser magischen Waffe auf sich hat- nur soviel. Die Autorin hat sich eine ans Herz gehende Geschichte über die Unendlichkeit der Liebe ausgedacht, die mich sehr gerührt hat und bei der ich sogar einige Tränen vergossen habe.

Der Schreibstil von Therese Walsh ist sehr gut, stellenweise sogar poetisch- etwa wenn sie mit viel Einfühlungsvermögen die Gefühle ihrer Akteure beschreibt. So konnte ich mich, Lesehäppchen für Lesehäppchen mehr, in die Hauptfigur des Romans hineinversetzen, wobei dies jedoch sehr langsam vonstatten ging, da man Maeves Verhalten erst verstehen kann, wenn man mehr über ihre Vergangenheit erfährt.

Die paranormalen Elemente sind zwar vorhanden, bleiben aber zugunsten der psychologischen Entwicklung von Maeve ein wenig im Hintergrund, was ich als sehr positiv empfunden habe.
Zwar ist es am Ende ein Mut machendes Buch, dennoch herrscht zwischen den Zeilen stets eine gewisse melancholische Stimmung vor- es ist kein fröhlicher Roman sondern (schon allein durch die paranormalen Elemente bedingt) erinnerte mich sehr an Stories von Autoren wie Susannah Kearsley, Brenda Joyce oder Barbara Erskine, die mich von jeher begeistert haben.

Für alle Romantiker findet sich auch eine Liebegeschichte innerhalb der Story , die zwar mit tiefsinnigen Dialogen des Heldenpaars untermauert ans Herz geht, jedoch eigentlich eine eher untergeordnete Rolle spielt und meinen Lesenerv genau getroffen hat.

Kurz gefasst: Ein teils trauriger, teils Mut machender und unter die Haut gehender Roman.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Ein Pageturner für Fans historischer Romane, britischer Gothic Romane oder einfach guter, unterhaltsamer Bücher!

Das fremde Mädchen
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Im neuen historischen Roman von Katherine Webb, der in der Regency-Epoche (allerdings auf zwei verschiedenen Zeitebenen- vor und nach dem Verschwinden von Alice) spielt, nimmt die junge Waise Alice und ...

Im neuen historischen Roman von Katherine Webb, der in der Regency-Epoche (allerdings auf zwei verschiedenen Zeitebenen- vor und nach dem Verschwinden von Alice) spielt, nimmt die junge Waise Alice und gleichzeitig Mündel des undurchschaubaren Lord Faukes, die zusammen mit ihrer Angestellten Bridget, abgeschieden auf einem Gut auf dem Land lebt, eines Tages ein junges, verwildertes, fast erfrorenes Mädchen auf, das scheinbar unter Schock steht und schwer misshandelt wurde. Starling, so nennen sie das Mädchen, wächst als eine Art Schwesterersatz, auf dem Gut auf, bis Alice, Jahre später, von einem auf den anderen Tag verschwindet. Doch wie kann das sein? Denn Alice große Liebe Jonathan, dessen Großvater Alices Vormund ist und Alice sind sehr verliebt ineinander und haben geplant, so schnell wie möglich zu heiraten, wenn Jonathan seinen Kriegsdienst für die britische Krone erst einmal abgeleistet hat. Auch hatte Alice Starling stets versichert, immer für sie da zu sein und niemals allein zu lassen. Daher macht Alice Verschwinden keinen Sinn. Bridget und Starling sind mehr als ratlos vor allem, als kurz darauf ein völlig verwirrter und traumatisierter Jonathan zurück kehrt und felsenfest behauptet, Alice wäre tot. Doch sämtliche Familienmitglieder Jonathans sagen dagegen aus, dass Alice heimlich einen anderen Geliebten gehabt hätte und mit diesem schließlich durchgebrannt wäre, nachdem sie Jonathan einen Abschiedsbrief hinterlassen hat. Nur Starling glaubt, dass Jonathan Alice ermordet hat. Doch warum? Gehör schenkt ihr lediglich die mit einem Weinhändler frisch verheiratete Rachel, die in einer lieblosen Ehe gefangen ist und Alice täuschend ähnlich sieht…

Seit Katherine Webbs erster Roman „Das geheime Vermächtnis“ bin ich ein Fan der Autorin, denn ihr gelingt es stets, geheimnisvolle und atmosphärisch dichte Geschichten zu weben, die mich regelrecht fesseln, aber dabei ohne bluttriefende Szenarien auskommen. Stattdessen ist so manches Grauen, das einem beim Lesen erfüllt, dann eher dem Verhalten der Protagonisten zuzuordnen, die auf den ersten Blick völlig harmlos erscheinen, aber dann doch eine solch dunkle Psyche enthüllen, die einem Gänsehaut beschert.
In „Das fremde Mädchen“ ist dann auch keiner der Protagonisten leicht zu durchschauen. Jeder hat seine Geheimnisse, die nur nach und nach enthüllt werden. Ob es die Gouvernante Rachel ist, die sich durch die Heirat mit dem Weinhändler Richard ein wenig mehr Eigenbestimmung und Liebe in ihrem Leben wünscht, Starling, die ihre geliebte Ziehschwester Alice vermisst und dabei dunkle Rachegedanken hegt, Jonathan, der verzweifelt und traumatisiert sein Dasein in einem abgeschiedenen Raum fristet und zunächst sämtliche Kontakte zur Außenwelt meidet, Richard, der alles andere als ein harmloser Weinhändler ist und den Kontakt zu seinem Vater völlig abgebrochen hat oder auch Jonathans Mutter, eine der undurchsichtigsten Personen in diesem Roman. Ist sie nur eine liebende, verzweifelte Mutter oder hat auch sie dunkle Geheimnisse, die sie vor anderen verbirgt?

Den Stein ins Rollen bringt jedoch ausgerechnet die weibliche Hauptfigur Rachel, die am Tage ihrer Hochzeit zufällig Starling begegnet. Starling erkennt sogleich die frappierende Ähnlichkeit Rachels mit der verschwundenen Alice und so ersinnt Starling dann auch sogleich einen finsteren Plan um Jonathan und seine Mutter aus der Reserve zu locken.
Nachdem Rachel mit Jonathan und dessen Mutter bekannt gemacht wurde und erfahren hat, welche Ähnlichkeit sie mit der verschollenen Alice besitzt, keimt in Rachel die Hoffnung auf, dass Alice eine nahe Verwandte von ihr sein könnte und von diesem Zeitpunkt an, lässt sie nichts unversucht, um zusammen mit Starling Licht ins Dunkel zu bringen.

Rachel und Starlings Suche nach Alice setzt ca. 12 Jahre nach deren Verschwinden ein, im Jahre 1821 und wie ich finde, ist es der Autorin sehr gut gelungen, das historische Flair dieser Zeitepoche einzufangen. Sowohl was Beschreibungen von Örtlichkeiten, Personen oder Benimmregeln angeht, als auch Sprache und Stil. Man bekommt beim Lesen das Gefühl, als ob sich die Autorin in dieser Zeitepoche besonders aufgehoben fühlt, vom schriftstellerischen Standpunkt aus, was mir dann auch sehr gut gefallen hat und dazu führte, dass dieses Buch zu meinem bisherigen Favoriten unter Katherine Webbs Romanen avanciert ist.
Man bekommt Einsichten in sämtliche Köpfe der wichtigsten Romanakteure geboten, was sie einem näher bringt, oder auch deren diverse Handlungsweisen nachvollziehbar macht, jedoch stets unter dem Vorbehalt, dass man erst gegen Ende des Romans erfährt, was sie zu den Menschen hat werden lassen, die sie sind. Die eigentlich vielschichtigste Romanfigur in diesem Roman ist Jonathan. Seine Kriegserlebnisse lassen sich nicht einfach lesen, dafür werden sie zu eindrücklich und bildhaft geschildert, aber sie sind auch sehr wichtig, damit man als Leser Jonathans seelische Entwicklung nachvollziehen kann. Sämtliche Akteure in Katherine Webbs Roman haben Ecken und Kanten, sind keine einfach gestrickten Personen, was diesen Roman so reizvoll macht.

„Das fremde Mädchen“ lässt sich sehr schwer in eine Sparte einteilen. Historischer Spannungsroman, Liebesroman oder düstere Gothic - irgendwie finden sich von allem hier genannten Elemente in diesem Roman wieder. Wer ein Faible für genannte Bereiche hat, sollte hier definitiv einen Blick ins Buch riskieren- aber Vorsicht, man kann das Buch nicht eher zur Seite legen, bis sämtliche Geheimnisse ergründet sind, da die Autorin hier auch ganz klar mit der Neugierde des Lesers spielt.

Kurz gefasst: Ein Pageturner für Fans historischer Romane, britischer Gothic Romane oder einfach guter, unterhaltsamer Bücher!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Ein fesselnder, rätselhafter Roman, den man nicht eher zur Seite legen kann, bis man die letzte Seite gelesen hat. Unbedingt lesen und nicht verpassen

Das geheime Vermächtnis
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Nachdem ihre Großmutter Meredith im hohen Alter verstarb, erben ihre beiden Enkelinnen Erica und Beth überraschend das Anwesen Storton Manor, das sich schon viele Jahre im Familienbesitz befindet. Bereits ...

Nachdem ihre Großmutter Meredith im hohen Alter verstarb, erben ihre beiden Enkelinnen Erica und Beth überraschend das Anwesen Storton Manor, das sich schon viele Jahre im Familienbesitz befindet. Bereits Merediths Mutter, Caroline, die das hohe Alter von hundert Jahren erreichte, bevor sie starb, lebte dort.

Erica und Beth waren in ihrer Kindheit oft in den Sommerferien zu Besuch auf Storton Manor und liebten es im Park herumzutollen und im Teich zu baden. Auch Griesgrämigkeit und Standesdünkel der damals schon betagten Caroline und ihrer Tochter Meredith konnten den Mädchen das Leben nicht schwer machen. Einzige Ausnahme war jedoch ihr bösartiger Cousin Henry, der ebenfalls seine Sommerferien in Storton Manor verbrachte und sich einen Spaß daraus machte, Beth, Erica und ihren Freund Dinny zu quälen.
Eines Tages verschwand Henry spurlos und wurde nie wieder aufgefunden, obwohl die Polizei ermittelte und Erica und Beth kehrten seit diesem Sommer nie wieder zurück nach Storton Manor. Als sie jedoch nun nach so vielen Jahren zurückkehren, ahnt Erica instinktiv, dass Beth ihr über Henrys damaliges Verschwinden etwas verschweigt. Mehr noch, es scheint Beth immer noch, nach so vielen Jahren zu beschäftigen- denn Beth ist hochgradig depressiv und weicht Erica, die nachbohrt, stets aus.

Um Beth ein wenig Ablenkung zu beschaffen, beginnt Erica damit, sich näher mit der weiter zurückliegenden Familiengeschichte zu beschäftigen und findet bei ihren Nachforschungen auf dem Dachboden ein Photo dass Caroline mit einem dunkelhaarigen Baby zeigt. Doch laut Papieren hatte Caroline zu der Zeit als das Bild gemacht wurde, noch kein Kind und war auch noch unverheiratet. Wie kann das sein? Und dann fallen Erica auch noch Briefe in die Hände, die in ihr einen bösen Verdacht aufkommen lassen und ihr den Grund für Carolines und Merediths unterkühltes Verhalten anderen Dörflern und den Zigeunern zu denen auch Dinny gehörte, gegenüber liefern.

Der Kreis schließt sich, als nach Beth und Erica auch noch Dinny nach so vielen Jahren wieder zurückkehrt nach Storton Manor. Ist er der Schlüssel zur Auflösung rund um Henrys Verschwinden?

Wer rätselhafte Romane liebt, in denen zugleich die Geschichte einer Familie geschildert wird, wird genauso wie ich, sicherlich sehr viel Lesefreude an „Das geheime Vermächtnis“, haben, denn der Roman verbindet die Elemente Familiensaga und Spannung auf gekonnte Art und Weise zu einer unterhaltsamen Lektüre.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht zwar Erica, die die Geschehnisse der unmittelbaren Gegenwart in „Ich-Form“ erzählt und den Leser auch immer wieder in Rückblenden an Geschichten ihrer Kindheit teilhaben lässt, doch man erfährt auch abwechselnd die Lebens und Liebesgeschichte von Urgroßmutter Caroline, die um die Jahrhundertwende ihr Glück im wilden Westen suchte. So wird das Geheimnis der Großmutter für die Leser etwa ab der Mitte des Romans gelüftet, während Erica immer noch im Dunklen tappt. Dennoch ist dieser Roman ein echtes Lesehighlight für mich gewesen, denn die Autorin hat einen wunderbar eindringlichen, sehr bildhaften Schreibstil und die Atmosphäre rund um Storton Manor bleibt trotz allem nicht weniger düster. Schließlich gilt es auch noch für Erica herauszufinden, was damals mit ihrem Cousin geschah. Ich kann nur allen neugierigen Lesern empfehlen, es tunlichst zu unterlassen zunächst die letzten Seiten zu lesen, es würde viel von der Spannung nehmen und das wäre schade.

Während Erica eine sympathische Hauptfigur ist, die man sehr schnell in sein Leserherz schließt, hat man dafür mich Sicherheit größere Probleme bei Caroline. Man wird sie nicht unbedingt mögen, aber dank der Tatsache dass die Autorin Caroline sehr gut charakterlich beleuchtet und auch schildert, was sie zu der unterkühlten Frau hat werden lassen, kann man zumindest Verständnis für sie aufbringen. Sowohl Spannung, Dramatik, Liebe und Familiensinn werden in diesem Roman groß geschrieben und man liebt und leidet mit den Romanfiguren mit.

Ein fesselnder, rätselhafter Roman, den man nicht eher zur Seite legen kann, bis man die letzte Seite gelesen hat. Unbedingt lesen und nicht verpassen!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Sehr erotischer, sensibler Liebesroman mit Tiefgang

Eine unzüchtige Lady
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Nicholas, Duke of Rothay und sein Freund Derek, der Earl of Manderville sind im "ton" als teuflisch gut aussehende aber berüchtigte Lebemänner bekannt. Eines Tages kommt es nach dem Genuss von reichlich ...

Nicholas, Duke of Rothay und sein Freund Derek, der Earl of Manderville sind im "ton" als teuflisch gut aussehende aber berüchtigte Lebemänner bekannt. Eines Tages kommt es nach dem Genuss von reichlich Alkohol zu einer verhängnisvollen Wette zwischen den beiden.
Sie wollen herausfinden wer von ihnen der beste Liebhaber ist. Dazu benötigen sie eine neutrale Schiedsrichterin, die sich zuvor bereit erklärt, mit Nicolas und Derek zu schlafen.

Eigentlich sind sich die Männer fast sicher, dass eine solche Frau aus dem "ton" kaum gefunden werden kann. Umso größer ist ihr Erstaunen, als sich schließlich die als eiskalt und distanziert geltende Witwe Carolyne Wrenn mit ihnen in Verbindung setzt. Caroline will diese Schiedsrichterin sein und hat dafür einen guten Grund. Sie war gefangen in einer lieblosen Ehe und wurde von ihrem Mann stets als frigide bezeichnet. Diese Wette ist nun ihre einzige Chance herauszufinden, ob etwas an der Aussage ihres Mannes stimmen kann.

Während Caroline und Nicholas zusammen aufbrechen um die erste Woche miteinander zu verbringen, stellt Derek jedoch fest, dass er die Vergangenheit nicht ruhen lassen kann. Seit einem Kuss ist er verliebt in das Mündel seines Onkels, Annabel, doch nach diesem damaligen Kuss beging Derek in seiner Verwirrung einen folgenschweren Fehler, den ihm "Annie" nicht verzeihen mag. Stattdessen willigte sie ein, die Frau eines anderen zu werden. Wird Derek sie von ihrem Vorhaben abbringen und sie für sich gewinnen können?

Es gibt Monat für Monat zahlreiche Neuerscheinungen und Debütautorinnen, doch ich frage mich wirklich, warum Emma Wildes Bücher erst jetzt ins Deutsche übersetzt wurden. Solch einen fantastischen Schreibstil gepaart mit einer außergewöhnlichen Story gibt es wirklich leider zu selten auf dem deutschen Liebesromanmarkt zu finden! Ich bin restlos begeistert!

Vergleichbar ist Emma Wildes Art zu Schreiben vielleicht mit dem Stil von Stephanie Laurens, wobei Wildes Hauptfiguren noch ein Tick tiefgründiger charakterisiert sind, da die Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten hier klar im Vordergrund steht.

Die Geschichte zwischen Nicholas und Caroline nimmt den größten Raum in "Eine unzüchtige Lady" ein. Beide haben in der Vergangenheit etwas erlebt, dass sie misstrauisch auf das andere Geschlecht werden ließ. Die Autorin lässt beide langsam und behutsam seelisch gesunden und diese Heilung vollzieht sich nicht nur in der Horizontalen, sondern durch viele gemeinsame Dialoge zwischen beiden, die ans Herz gehen. Das Timing der Autorin ist hier perfekt und die sehr erotischen, aber romantischen Liebeszenen runden diese Geschichte perfekt ab.

Auch die zweite Liebesgeschichte zwischen Derek und Annie in diesem Roman ist anrührend. Zwar hat Derek sich zu einem Fehler hinreißen lassen, dennoch kann man ihm diesen als Leser schnell verzeihen, weil er sich so schön selbstkasteit.

Annie bietet ihm ordentlich Paroli und zeigt viel Rückgrat bei seinen Versöhnungsversuchen. Sie ist zwar ein völlig anderer Typ "Frau" als Caroline, dennoch sind beide Heldinnen interessante und sympathische Romanfiguren.
Besonders angetan war ich von den beiden Helden des Romans. Sie sind sowohl sehr männlich, können aber auch jederzeit ihre Fehler eingestehen und haben das Herz auf dem rechten Fleck.

Kurz gefasst: Sehr erotischer, sensibler Liebesroman mit Tiefgang.

Veröffentlicht am 18.01.2018

ie Serie um die coole und toughe Romanheldin Keye Street geht in die dritte Runde. Rundum gelungener Teil der Serie, meine Leseempfehlung!

Sprich nicht mit Fremden
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Keye Street hat wieder alle Hände voll zu tun; ob als Kautionsjägerin in Atlanta, wo sie während eines Einsatzes in eine gefährliche, aber lösbare Situation gerät, oder aber als angeforderte Unterstützung ...

Keye Street hat wieder alle Hände voll zu tun; ob als Kautionsjägerin in Atlanta, wo sie während eines Einsatzes in eine gefährliche, aber lösbare Situation gerät, oder aber als angeforderte Unterstützung der örtlichen Polizei in einem kleinen beschaulichen Örtchen namens Whisper/Georgia, denn Keye Street war bevor sie ihren Job als Privatermittlerin aufnahm, jahrelang kriminalpsychologische Gutachterin beim FBI und genießt trotz diverser Vorkommnisse wegen ihrer damaligen Alkoholsucht, die sie dann auch ihrem Job beim FBI kosteten, immer noch das Vertrauen polizeilicher Behörden.
Zusammen mit zwei Angestellten, einem Ex- Cyber Kriminellen namens Neil und einer frechen Neunzehnjährigen namens Latisha betreibt sie eine Detektei.

Die Polizei in Whisper, die in einer Mordserie an jungen Mädchen ermittelt, hofft dann also auf ihre Unterstützung als Profilerin, die sie ihnen natürlich umgehend gewährt.
Keye hat jedoch sehr schlechte Nachrichten für Behörden in Whisper, denn die Morde weisen nicht nur auf einen Serienkiller hin, zudem vermutet sie stark, dass der Täter keinesfalls ein Fremder ist, sondern aus dem Ort stammt, was die Unsicherheit der Menschen in dem kleinen Ort natürlich stark schürt.
Privat hat sich ihre Beziehung zu Lieuntnant Aaron Rauser vertieft und auch ihre Tiere, Rausers Hund Hank und Keyes Katze White Trash raufen sich langsam zusammen. Und dennoch kann sich Keye nicht so ganz der männlichen Anziehungskraft des ermittelnden Sherriffs Meltzer entziehen, was sie völlig verwirrt. Dabei muss sie sich ganz auf die Fälle konzentrieren, damit der Täter nicht noch einmal zuschlägt…

Nach „Cut“ und „Broken“ ist es nun in “Das Flüstern der Toten“; bereits das dritte Mal, dass die quirlige Privatdetektivin mit asiatischen Wurzeln, Keye Street in einen kniffligen Fall hineingezogen wird.
Keye Street ist eine interessante Romanheldin, die auch schon schwere Zeiten in ihrem Leben überstehen musste. Ihre Alkoholsucht sorgte schließlich dafür, dass sie ihren Job beim FBI verlor und dennoch hat die charismatische, Keye niemals aufgegeben, sondern sich stattdessen ein neues berufliches Standbein aufgebaut. Auch ist sie bereits seit mehreren Jahren trocken und hat in Aaron Rauser einen tollen Mann gefunden.

Keye wirkt gerade, weil sie so unperfekt ist, sympathisch auf den Leser, zudem finde ich ihren trockenen, teils auch bissigen Humor einfach klasse und wenn sich Rauser und Keye zoffen, muss man sich dennoch stets ein Grinsen beim Lesen ihrer Dialoge verkneifen, da beide so wunderbar zusammenpassen. Ein wenig Ablenkung bringt diesmal Sheriff Meltzer ins Privatleben von Keye Street hinein, doch ob sie sich tatsächlich zu gewissen Dummheiten hinreißen lassen wird, bleibt am Ende, zusammen mit einem anderen Cliffhanger offen, so dass ich nun schon sehr neugierig bin auf eine mögliche Fortsetzung.
Auch die Suche nach dem Serienkiller gestaltet sich sehr spannend und ehrlich gesagt hatte ich ganz andere Verdächtige im Kopf und war demnach bei der Enthüllung des Killers ziemlich überrascht.

Wie immer ist Amanda Kyle Williams Schreibstil sehr eingängig geraten und auch die Polizeiarbeit ist nicht nur schmückendes Beiwerk. Im Gegenteil ist es eher so, dass die Autorin Keye Streets Privatleben und ihren beruflichen Werdegang gleichzeitig in den Fokus stellt. Nach diesem dritten Band ist mir die Heldin bereits sehr an mein Leserherz gewachsen und ich bin schon sehr gespannt, ob es bald einen vierten Teil geben wird.

Kurz gefasst: Die Serie um die coole und toughe Romanheldin Keye Street geht in die dritte Runde. Rundum gelungener Teil der Serie, meine Leseempfehlung!