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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2017

unbedingt Lesen

Der letzte Überlebende
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Sam Pivnik ist ein Überlebender des Holocaust. Der Titel „Der letzte Überlebende“ war für mich doppeldeutig zu sehen. Zum einen gehört er zu den immer weniger werdenden Menschen, die die Nazizeit noch ...

Sam Pivnik ist ein Überlebender des Holocaust. Der Titel „Der letzte Überlebende“ war für mich doppeldeutig zu sehen. Zum einen gehört er zu den immer weniger werdenden Menschen, die die Nazizeit noch persönlich erlebt haben. Das liegt einfach daran, dass es schon sehr lange her ist. Sam ist 1929 geboren. Zum anderen ist er in seiner Familie einer der letzten Überlebenden – und auch in dieser Geschichte einer, der immer wieder dem Tod von der Schippe springen kann. Das Buch ist eine sehr schwere Kost und doch ist es hervorragend zu lesen, denn der Autor ist trotz allem nicht oder nicht mehr verbittert sondern immer mutig und zuversichtlich. Er schöpft seine Kraft aus der Liebe seiner Eltern, aus den vielen kleinen schönen Erlebnissen seiner Kindheit. Und er hat einen unerschöpflichen Vorrat an Optimismus, der das Buch trotz aller Gräuel durchdringt.

Ich denke, auch wenn es ein trauriges und deprimierendes Thema ist, worüber Pivnik hier schreibt, so sollte es unbedingt so oft wie möglich plastisch und aus den Erfahrungen der Überlebenden erzählt werden. Und man sollte diese Bücher lesen. Immer wieder. Damit wird das Bewusstsein dafür geschärft und vielleicht kann es verhindern, dass wir als Nation und als Menschen jemals wieder in so einen Abgrund schauen müsssen.

Dicke Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 12.01.2017

volle Punktzahl

Drachenreiter 2. Die Feder eines Greifs
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Stern Nr. 1: Die Optik ist einfach Klasse. Nicht nur das hervorragende Cover, welches zum Inhalt der Geschichte passt, nein auch das Innere ist wunderschön. Cornelia Funke hat jede Menge liebevolle Zeichnungen ...

Stern Nr. 1: Die Optik ist einfach Klasse. Nicht nur das hervorragende Cover, welches zum Inhalt der Geschichte passt, nein auch das Innere ist wunderschön. Cornelia Funke hat jede Menge liebevolle Zeichnungen zu ihrer Story entworfen und entführt uns in das Reich ihrer Phantasie ohne uns die eigenen Vorstellungen zu nehmen.

Stern Nr. 2: Der Schreibstil ist wie immer ausgewogen und trotz der jugendlichen Zielgruppe mit einem schönen Anspruch, der auch erwachsene Vorleser und erwachsene heimlich Selbst-Leser erfreuen wird.

Stern Nr. 3: Der Plot ist ausgefeilt, tagesaktuell, phantastisch aber glaubwürdig. Man kann hier lachen und weinen, schmunzeln und staunen, mitfiebern und mitkämpfen. Von allem etwas.

Stern Nr. 4: Die Charaktere haben sich entwickelt und entwickeln sich weiter. Es macht einfach Spaß den kleinen und großen Helden bei ihren Abenteuern zu folgen. Sie sind sympathisch und fern von jedem Einheits-Brei.

Stern Nr. 5: Für das Gesamtwerk. Einfach mal wieder großes Kino von Cornelia Funke. Gut, dass sie diese Geschichte weitererzählt hat. Sie war es wert gelesen zu werden.

Veröffentlicht am 12.10.2016

sehr unterhaltsam

To all the boys I’ve loved before
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Jenny Han gehört wohl zu den sehr erfolgreichen Jugendbuchautorinnen und ich war gespannt wie mir ihr Buch „To all the boys I’ve loved before“ gefallen würde. Der Klappentext macht neugierig aber man sollte ...

Jenny Han gehört wohl zu den sehr erfolgreichen Jugendbuchautorinnen und ich war gespannt wie mir ihr Buch „To all the boys I’ve loved before“ gefallen würde. Der Klappentext macht neugierig aber man sollte sich – wie so oft – nicht ganz darauf verlassen, dass alles so eintrifft wie erwartet. Schließlich ist so eine kurze Inhaltsangabe vor allem dafür gedacht, Käufer anzuziehen und einen kurzen fragmentarischen Eindruck des Buchinhaltes zu geben. Da wird schon mal etwas übertrieben oder seltsam zusammengefasst.

Für mich steckte diesmal sogar mehr drinnen als erwartet. Denn die Autorin versteht es hervorragend in einem jugendlich-locker geschriebenen Text eine schöne Familiengeschichte zu erzählen, die durchaus intensive Momente hat und Wert auf gute Charatere und glaubwürdige Gefühle legt. Hier geht es natürlich vor allem um das Coming-of-age einer jungen Frau und ihre ersten Erfahrungen mit der Liebe. Aber dabei kommen auch die Nebendarsteller nicht zu kurz und man schließt die Familie – der leider die früh verstorbene Mutter fehlt – schnell ins Herz. Ich finde den Vater und seine Töchter ein sehr gelungenes Ensemble. Die Jungs, in die Lara mal mehr oder weniger verliebt ist, sind nettes Zuckerl in einer Geschichte, in der sich eben nicht alles um die Liebe und die verschickten Briefe dreht sondern vielmehr darum, wie Lara Jean erkennt, was sie eigentlich will und wie sie dazu auch stehen und den anderen Menschen mitteilen kann.

Ein Jugendbuch, welches ich wirklich gerne und sehr schnell ausgelesen hatte. Vor allem für junge Mädchen sehr geeignet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der schwarze Mann

Urs Meier
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Natürlich bin ich ein Fußballfan und schaue die Spiele meiner Lieblingself und die der Nationalelf regelmäßig und mit Leidenschaft. Und wie Millionen andere Zuschauer auch bin ich ein Profi-Zuschauer ...


Natürlich bin ich ein Fußballfan und schaue die Spiele meiner Lieblingself und die der Nationalelf regelmäßig und mit Leidenschaft. Und wie Millionen andere Zuschauer auch bin ich ein Profi-Zuschauer und ein Fachmann, was Fußball betrifft. Ich erkenne wirklich JEDES Foul, bin schneller als jeder Stürmer, sicherer in der Abwehr als jeder Weltklassetorwart. Und NATÜRLICH kenne ich die Schiedsrichter und weiß ihre Leistungen richtig einzuschätzen.

Das dachte ich alles. Urs Meier und sein Buch haben mich ein bisschen aus meiner simplen Fußball-Zuschauer-Welt herausgeholt und mir einen interessanten und ungewöhnlichen Blick hinter die Kulissen dieses Fußballzirkus werfen lassen. Und das hat mir ungeheuren Spaß gemacht. Ich kannte Urs Meier ja schon als Kommentator. Es liegt nicht nur an seinem netten Schweizer Dialekt sondern an seiner ganzen Art, dass er mir schon immer sympathisch war und ich ihn für einen hervorragenden Schiedsrichter hielt. Dieser oberflächliche Eindruck wurde durch das Buch noch gefestigt.

Urs Meier erzählt aus seinem Leben, seiner Arbeit, dem Fußballgeschäft. Und er deckt wirklich alle wichtigen Bereiche ab. Sein eigener Werdegang wird ebenso genau Beschrieben, wie die Arbeit als Schiedsrichter und Moderator. Er beschreibt seine Arbeit an der Pfeife mit Hingabe und einer kleinen Prise Humor. Man erfährt oft nur Kleinigkeiten die man so nicht mal ahnte, die aber ein etwas anderes feineres Bild auf die Tätigkeit geben. Das Bewusstsein, dass ein Schiedsrichter im Profisport auch ein Hochleistungssportler ist und daneben noch einen "richtigen" Job ausüben muss, sickert durch viele der Kapitel und lässt erkennen, dass zum Schiedsrichterleben eine gehörige Portion Leidenschaft dazugehört, um all den Stress und die Anfeindungen von Fans und Sportlern zu ertragen.

Schön ist auch, dass es nicht mangelt an interessanten Anekdoten aus einem erfüllten Schiedsrichterleben und so manches Spiel ist mir sogar noch persönlich in Erinnerung. Auch das Vorwort hat mir gefallen, denn es zeigt, dass Urs Meier ein Mann ist, der weit mehr ist als der "schwarze Mann auf dem Spielfeld" der mit einer Thrillerpfeife 22 Sportler herumkommandiert.

Nicht nur für Fußballfans ein hervorragendes unterhaltsames Sachbuch zur Lieblingssportart der Deutschen und über einen interessanten Menschen.




Veröffentlicht am 15.09.2016

10 Dinge über dieses Buch

Endgültig
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Ich mach es mal wie Jenny Aaron, die immer wieder in dieser Geschichte 10 Dinge auflistet, die sie gerne fühlt, hört, riecht oder auch nicht mag.

10 Dinge, die ich an diesem Buch mag:

- Den ersten Eindruck, ...

Ich mach es mal wie Jenny Aaron, die immer wieder in dieser Geschichte 10 Dinge auflistet, die sie gerne fühlt, hört, riecht oder auch nicht mag.

10 Dinge, die ich an diesem Buch mag:

- Den ersten Eindruck, den das Outfit des Buches auf mich gemacht hat. Der weiße Einband mit der schwarzen Schrift und den gelben Blindenschriftpunkten, die man mit den Fingern ertasten kann. Dazu der leuchtend gelbe Schnitt. Ein echter Blickfang dieses Design.

- Die Hauptdarstellerin Jenny Aaron, die ein bisserl sperrig ist aber nicht so, dass man sie nicht verstehen würde. Die versucht ihre Krankheit zu kompensieren und allen den Eindruck zu vermitteln, sie wäre noch die Selbe wie vor dem tragischen Einsatz, der sie in die Finsternis gezwungen hat. Aber das ist natürlich Unsinn, denn wen würde so etwas nicht verändern.

- Die Idee an sich, eine Ermittlerin zu kreieren, die blind ist und dadurch der Erzählung eine ganz neue Dimension zu geben.

- Den Schreibstil, der anfangs etwas abgehackt wirkt aber der dadurch der Story ein hohes Tempo gibt und der auf seine Art auch große Spaß macht, da er schnell, hart und kompromisslos daherkommt und dennoch auch eindringliche Gefühle vermitteln kann und den Leser zum Nachdenken und Mitdenken anregt.

- Den "Bösewicht", weil er richtig böse ist und weil er uns sein Handeln einen doppelten Boden haben, der sich dem Leser erst nach und nach erschließt.

- Den Plot, der so manche Wendung parat hält und der so spannend bleibt, wie er von Anfang an ist.

- Die Action, die einfach Spaß macht zu lesen und die man sich sehr gut als Kopfkino vorstellen kann.

- Die Gespräche, denn sie sind für mich immer wieder das A und O einer guten Geschichte. Ich mag es, einfach, wenn viel und glaubwürdig geredet wird in einem Roman. Ich finde, man kann dadurch so viele Gefühle, Erkenntnisse, Mutmaßungen, Gedanken ausdrücken und dennoch die Handlung vorantreiben, dass es mit zum Wichtigsten für mich gehört, was ein guter Roman haben sollte.

- Da ich das Hörbuch gehört habe, die Sprecherin, die eindringlich liest und aus dem Buch wirklich ein Hörerlebnis erster Güte macht

und zuletzt
- den Autor, der sein Buch mit viel Charme und Engagement hier im Forum begleitet hat und von dem ich auf eine baldige Fortsetzung hoffe.