Cover-Bild Der Schein
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arena
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 472
  • Ersterscheinung: 19.01.2018
  • ISBN: 9783401604138
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Ella Blix

Der Schein

Alina ist neu auf dem Internat Hoge Zand auf der kleinen Ostseeinsel Griffiun. Eines Nachts sieht Alina aus einem der Turmzimmer ein dunkles Schiff am Horizont, das seltsame Blitze über das angrenzende Naturschutzgebiet schießt. Auf der Suche nach Antworten trifft sie in den Dünen auf Tinka, der sie sich sofort auf unheimliche Weise verbunden fühlt. Das Mädchen mit der seltsamen Ausrüstung weiß viel mehr, als sie wissen dürfte und verschwindet immer wieder spurlos. Als Alina mit Hilfe der Lonelies, ihrer neuen Freundes-Clique, versucht, den Rätseln der kleinen Insel auf die Spur zu kommen, macht sie eine Entdeckung, die alles in Frage stellt, was sie jemals für wahr gehalten hat …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2018

Ein äußerst fesselndes, einfallsreiches Jugendbuch

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INHALT
Die 16-jährige Alina aus Berlin ist nicht gerade begeistert, als sie von ihrem alleinerziehenden Vater erfährt, dass er beruflich nach Amerika muss, und sie für ein halbes Jahr auf das noble Internat ...

INHALT
Die 16-jährige Alina aus Berlin ist nicht gerade begeistert, als sie von ihrem alleinerziehenden Vater erfährt, dass er beruflich nach Amerika muss, und sie für ein halbes Jahr auf das noble Internat Hoge Zand auf der kleinen Ostseeinsel Griffiun gehen soll. Genervt sitzt sie nun auf der öden Insel fest - ohne ihre Freunde Lukas und Pinar, ohne Handynetz und dafür mit jeder Menge zickiger oder verschrobener Internatsschüler. Doch so schlimm wie befürchtet ist es gar nicht: immerhin gibt es die sympathische „Klette“ Cara und die vier „Lonelies“, die schon bald zu ihrer neuen Freundes-Clique werden. Als Alina eines Nachts ein dunkles Schiff am Horizont und seltsame Blitze am Himmel sieht, beschließt sie den mysteriösen Erscheinungen auf den Grund zu gehen. Schon bald überschlagen sich die Ereignisse und Alina macht eine abenteuerliche Entdeckung, die ihr Leben völlig auf den Kopf stellen wird …
MEINE MEINUNG
„Der Schein“ ist ein äußerst fesselnder, einfallsreicher Jugendroman aus der Feder der beiden deutschen Autorinnen Antje Wagner und Tania Witte, die das Buch unter dem offenen Pseudonym Ella Blix veröffentlicht haben. Es handelt sich bei dem Roman um eine gelungene Mischung aus Internatsgeschichte und einem Mystery-Thriller mit interessanten übernatürlichen Elementen, die mich sehr begeistert und bestens unterhalten hat. Zugleich ist es aber auch eine berührende Geschichte über Freundschaft, Solidarität, Verlust, Trauerbewältigung und der Suche nach der eigenen Identität.
Erzählt wird die vielschichtig angelegte Geschichte hautsächlich aus Alinas Sicht in der ersten Person. Zudem sind in die Handlung kursiv hervorgehobene Tagebucheinträge von Alina eingeschoben, die sie witziger Weise an ein fiktives DU richtet. Die spannenden Rückblenden auf Alinas Kindheit und Jugend geben schrittweise Einblick in ihr Seelenleben aber auch in die näheren Umstände des rätselhaften Verschwindens ihrer Mutter. Der Anfang ist wie eine typische Internatsgeschichte gestaltet mit Alinas Ankunft, dem Kennenlernen der Örtlichkeiten und der verschiedenen Charaktere sowie ersten Anpassungsprobleme mit dem neuen Umfeld. Doch in die Normalität des Internatslebens schleichen sich zunehmend rätselhafter werdende Ereignisse, so dass man schon bald zu Spekulieren beginnt, in welche Richtung sich die geheimnisvollen Geschehnisse bewegen werden. Durch das Auftauchen des ominösen „Dunklen Schiffs“ aus den uralten Legenden nimmt die mitreißende Handlung rasch einen völlig unerwarteten, sehr mysteriösen Verlauf und hat mich vollkommen in ihren Bann gezogen.
Sehr gut gefallen hat mir die vielschichtige, äußerst sympathische Hauptfigur Alina, die sehr einfühlsam und liebevoll ausgearbeitet ist, so dass sie mit ihren Eigenarten und Verletzlichkeiten sehr lebendig und lebensnah wirkt. Im Laufe der Geschichte muss sie so manches Mal ihr „Schubladen-Denken“ über Bord werfen, sich der Vergangenheit stellen und über ihren Schatten springen.
Aber auch viele der interessanten Nebenfiguren bereichern die Geschichte und sind rundum gelungen: Vor allem die vier sehr außergewöhnlichen und facettenreichen Charaktere der Lonelies und die so überaus patente Cara, aber auch die faszinierende Fremde Tinka, die mit ihrer exotischen Spezialausrüstung im Naturschutzgebiert campiert und eine besondere Beziehung zu Alina besitzt oder schließlich der seltsame Herr Mühstetter, der mit seinem Zylinder und Monokel etwas aus der Zeit gefallen zu sein scheint und für einige Gruseleffekte sorgte.
Mit vielen einfallsreichen Details gelingt es den Autorinnen mühelos, die ganz spezielle Atmosphäre im Internat zum Leben zu erwecken aber auch die toll beschriebenen Schauplätze der Insel wie beispielsweise das unheimliche Naturschutzgebiet mit seiner aggressiven Herde von Urwildrindern. Mit der zunehmend temporeich verlaufenden Handlung und immer neuen rätselhaften Entwicklungen wird schrittweise eine enorme Spannung aufgebaut, so dass ich der Auflösung richtig entgegen gefiebert habe. Die Geschichte endet mit einem äußerst fesselnden Finale voller Überraschungen und Dramatik, das in sich schlüssig war und mich mit keinen offenen Fragen zurückgelassen hat. Insgesamt haben die Autorinnen ein sehr passendes und zufriedenstellendes Ende für ihre tolle, gut durchdachte Story gefunden.
Neben ihrem sehr lebendigen, jugendsprachlich geprägten Schreibstil konnten die Autorinnen mich auch mit wundervoll bildreichen, poetischen Formulierungen überzeugen. Sehr gelungen sind auch die vielen amüsanten, humorvollen Passagen, die dem Roman eine besondere Würze verleihen und für beste Unterhaltung sorgen.
FAZIT
Ein äußerst fesselndes und einfallsreiches Jugendbuch, mit tollen Charakteren, witzig und locker-flockig geschrieben und insgesamt sehr unterhaltsam!
Sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 03.02.2018

Tolles Jugendbuch

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Alinas Vater muss für ein halbes Jahr beruflich nach Amerika und weil sie nicht allein zu Hause bleiben soll, hat er sie in einem Eliteinternat auf der kleinen Ostseeinsel Griffiun angemeldet. Alina ist ...

Alinas Vater muss für ein halbes Jahr beruflich nach Amerika und weil sie nicht allein zu Hause bleiben soll, hat er sie in einem Eliteinternat auf der kleinen Ostseeinsel Griffiun angemeldet. Alina ist alles andere als begeistert, dass sie nun hier in der Einöde versauern soll und schon die Fahrt auf der Fähre beweist ihr, dass sie mit ihren Befürchtungen richtig lag: es ist absolut nichts los auf der Insel. Doch es kommt noch viel schlimmer als befürchtet: ihr Handy funktioniert nicht, ihr winziges Zimmer teilt sie mit einem Pflanzenjunkie und Schulregeln gibt es im Überfluss. Doch dann entdeckt sie etwas im Naturschutzgebiet, das sie eigentlich nicht betreten darf. Aber Verbote wirken anziehend und Alina begibt sich auf Entdeckungsreise.
Meine Meinung:
Als alter Coverjunkie hat mich dieses Cover mal wieder auf den ersten Blick angezogen und macht gleich sehr neugierig und auch der Klappentext verspricht eine sehr spannende Geschichte, doch der Inhalt kann diesen auf jeden Fall noch einmal toppen.
Schon der Einstieg in die Geschichte fällt sehr leicht, denn die beiden Autorinnen, die sich hinter dem Pseudonym Ella Blix verbergen, können mit Worten umgehen. Sie schreiben sehr fließend und absolut einnehmend, so dass man kaum merkt, wie schnell die Seiten beim Lesen verfliegen. Dabei ist es sprachlich auch gut verständlich und modern, so dass es auch perfekt für die Zielgruppe geeignet ist. Die Autorinnen spiegeln hier nicht nur die Umgebung der Protagonistin wieder, sondern fangen auch ihre Gefühle und Gedanken wunderbar ein. Um sich auch mit Alinas Gefühlswelt auseinanderzusetzen, bekommt der Leser hier Auszüge aus dem Tagebuch der Schülerin, darf aber auch an ihrer Gedankenwelt teilhaben und lernt sie dadurch sehr intensiv kennen.
Wie schon erwähnt, lässt sich die Geschichte sehr schnell lesen, denn auch wenn man zu Beginn erst einmal die Charaktere kennenlernt, wird es doch nicht langweilig oder langatmig. Ganz im Gegenteil, denn man spürt durch kleine Einstreuungen, dass da noch so einiges an Geheimnissen auf der kleinen Ostseeinsel zu entdecken gibt. Was zunächst mit Andeutungen beginnt, wird nach und nach ausgebaut und man kann hier wunderbar spekulieren, was es denn nun wirklich mit den unentdeckten Geheimnissen auf sich hat. Das gesamte Paket macht neugierig und lässt das Buch einmal mehr zum Pageturner werden. Lange Zeit hatte ich nur ganz wenig Ahnung, worauf das Alles hinauslaufen soll und das hält die Spannung aufrecht. Doch zwischen den geheimisvollen Momente kommt es auch immer wieder zu ruhigen Abschnitten, bei denen ich wunderbar beobachten konnte, wie die Protagonistin Alina sich zu verändern beginnt.
Alina, die Protagonistin ist hier auch die, die Geschicht in der Ich-Perspektive erzählt. Man beobachtet mit ihr die vielen neuen Personen, aber auch die Umgebung und kann sich dabei sehr leicht in sie hineindenken und mitfühlen, wie es ihr ergeht.
Alina ist auf dem ersten Blick eine typische sechzehnjährige und gerade wenn man sie zu Beginn kennenlernt, kann man nachempfinden, wie wenig sie doch hier in diesem Internat sein möchte. Das spürt der Leser auch deutlich an ihrer Sprache, denn sie ist wirklich zu Beginn alles andere als glücklich, zumal sie nicht nur ihre beste Freundin Pinar in Berlin zurücklassen muss, sondern auch ihre erste große Liebe Lukas. Die Regeln im Internat nerven sie und als sie dann noch auf die anderen Schüler trifft, die genau wie sie permanent im Internat verweilen und nicht über das Wochenende heimkehren, spürt sie schnell, dass es nicht so leicht wird, in die verschworene Gemeinschaft der Lonelies aufgenommen zu werden. Doch je mehr die Geschichte ihren Lauf nimmt, desto mehr verändert sich Alinas eigene Wahrnehmung nicht nur ihrer Umgebung gegenüber, sondern auch den Menschen gegenüber und sie merkt sehr deutlich, dass man nicht immer nur nach dem äußeren Schein urteilen sollte.
Aber nicht nur Alina wirkt hier lebendig, sondern auch die Nebencharaktere sind mit viel Leben und Authentizität ausgestattet. Jeder einzelne hat besondere Eigenschaften, es gibt nur wenige Stereotypen und wenn, dann eher in den Internatsschülern, die hier eher am Rande bleiben. Die Lonelies hingegen sind jeder für sich etwas besonderes und regen zum Nachdenken an.
Mein Fazit:
Ein wundervolles Jugendbuch mit tollen und aussergewöhnlichen Charakteren. Man findet hier Freundschaft, man lernt, dass man nicht immer nur nach dem äußeren Schein urteilen sollte und das oft hinter der äußeren Fassade etwas anderes steckt. Man spürt die Entwicklung der Protagonistin Alina und darf mit ihr gemeinsam auf Entdeckungsreise und auf ein Abenteuer gehen. Es ist durchweg spannend und einnehmend geschrieben und konnte mich, trotz seines nicht gerade geringen Umfangs, von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Ich gebe hier sehr gerne ein Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 19.01.2018

Manchmal trügt der Schein...

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Die 16-jährige Alina ist so richtig sauer darüber, dass sie für ein halbes Jahr in ein Internat auf der Ostseeinsel Griffiun ziehen muss. Ihr Vater geht beruflich ins Ausland und will sie nicht alleine ...

Die 16-jährige Alina ist so richtig sauer darüber, dass sie für ein halbes Jahr in ein Internat auf der Ostseeinsel Griffiun ziehen muss. Ihr Vater geht beruflich ins Ausland und will sie nicht alleine und ohne Aufsicht in Berlin zurücklassen. Sie befürchtet, dass sie sich ohne ihre Freunde auf der öden Insel total langweilen wird. Zuerst scheint sich ihre Ahnung zu bewahrheiten, doch kurz darauf macht sie einige interessante Bekanntschaften und höchst mysteriöse Ereignisse häufen sich. Bald schon befindet sie sich mitten im größten Abenteuer ihres Lebens...

Die Geschichte beginnt sehr geruhsam und unspektakulär, als Alina sich auf der Fahrt in das Internat Hoge Zand befindet. Man bekommt einen detaillierten Einblick in ihr bisheriges Leben und ihren Charakter, so dass man sich sehr gut in sie und ihre Situation hineinversetzen kann. Ihren Unmut über die zeitweilige "Verbannung" kann man verstehen und nachempfinden. Der Vater wird ein wenig chaotisch, schrullig und wenig mitfühlend dargestellt, was sich aber mit der Zeit erklärt und dann auch nachvollziehbar ist. Was mit der nicht vorhandenen Mutter passiert ist, bleibt lange ein Rätsel, sorgt aber für Spannung und Spekulationen, denen man sich gerne anschließt.

Alina lernt im Internat und auf der Insel bemerkenswerte Menschen kennen, muss sich mit neuen, teils befremdlichen Regeln anfreunden und an einen komplett anderen Lebensstil gewöhnen. Hierbei hat mich besonders beeindruckt, wie sie immer wieder ihr Schubladendenken über den Haufen werfen muss und erkennt, dass man niemand vorschnell be- und verurteilen soll. Sie bekommt einige überraschende Einblicke in die Wesenszüge ihrer neuen Bekanntschaften, die sie in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen. Das zu lesen macht bereits Spaß und es gibt auch einige Szenen zum Schmunzeln, doch nach etwa 200 Seiten nimmt die Handlung an Fahrt auf und es wird spannend. Zwar weiß man als Leser schon viel früher als Alina, was des Rätsels Lösung ist, trotzdem bleiben noch genügend Fragen offen, um die Spannung bis zum Ende aufrecht zu erhalten.

Nach der Beendigung des Buches habe ich gemerkt, dass man den Titel auf verschiedene Arten und mit unterschiedlichen Bedeutungen interpretieren kann. Doch das soll jeder, der es liest, selbst herausfinden. Mir hat es sehr gut gefallen!

Veröffentlicht am 19.06.2020

Das Geisterschiff am Nordstrand

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Alina hat es nicht leicht. Vor zehn Jahren, kurz vor ihrem siebten Geburtstag, verschwand ihre Mutter, und jetzt geht ihr Vater als medizinischer Experte (Darm mit Charme) in die USA, während er sie in ...

Alina hat es nicht leicht. Vor zehn Jahren, kurz vor ihrem siebten Geburtstag, verschwand ihre Mutter, und jetzt geht ihr Vater als medizinischer Experte (Darm mit Charme) in die USA, während er sie in ein Internat an der Ostsee abschiebt. Auf einer hinterletzten Insel im hinterletzten Zipfel der Welt. Nicht mal vernünftig Internet gibt's da und von ihrem Freund soll Alina auch noch ein halbes Jahr getrennt sein. Kein Wunder, dass sie nicht gerade begeistert auf das alte Schlossinternat Hoge Zand und deren Bewohner reagiert. Im Moment sind eh nur die Lonelies anwesend - die Schüler, die aus irgendwelchen Gründen auch am Wochenende oder in den Ferien anwesend sind. Und jetzt gehört Alina zu ihnen, ob sie will oder nicht. Tatsächlich will sie nach einer Weile sehr gern, denn abgesehen davon, dass sie eine coole Truppe sind, will sie mit ihnen das Geheimnis des Geisterschiffs, der mordswilden Kühe im Naturreservat und der seltsamen Wildcamperin Tinka lösen. Auf dem Weg dahin könnte es passieren, dass einige Schubladen in ihrem Denken auseinanderfallen ...

Das war wieder ein grandioses Jugendabenteuer. Um ehrlich zu sein ging mir Alina die erste Zeit ganz schön auf die Nerven. Die Großstadtpflanze fand alles zum Meckern, was mich Waidler manchmal ganz schön auf die Großstadtpalme (oder so) brachte. Aber die Geschichte entwickelt mit ihren Geheimnissen, den mega ausgearbeiteten Nebencharakteren und dem üblichen Internatsleben mitsamt "Drogenküche" einen Sog, der mich nicht mehr losließ. Man konnte während des Lesens herrlich spekulieren, wie was mit wem und warum zusammenhing und obwohl ich ziemlich viel selbst herausgeknobelt hatte, hielt das Ende noch genügend Überraschungen für mich bereit. Um ein bisschen auf hohem Niveau zu meckern: Alinas Rumgeheule in Bezug auf ihren Freund fand ich teilweise anstrengend. Aber aus jeder dieser Phasen retteten mich zum Glück die Mitglieder der Lonelies und Cara, das pinke Supergirl. Tolle Unterhaltung, 4,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Ein nicht nur scheinbar gutes Buch

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Worum geht's?

Die sechzehnjährige Alina hätte sich nie träumen lassen, irgendwann auf einem Internat zu landen, ganz besonders nicht einem wie Hoge Zand auf der Ostseeinsel Griffiun. Auch, wenn sie hier ...

Worum geht's?

Die sechzehnjährige Alina hätte sich nie träumen lassen, irgendwann auf einem Internat zu landen, ganz besonders nicht einem wie Hoge Zand auf der Ostseeinsel Griffiun. Auch, wenn sie hier nur einige Monate verbringen soll, vermisst sie ihren Freund und ihre beste Freundin schrecklich und tut sich mit ihren neuen Mitschülern zuerst schwer.
Doch so verschlafen die kleine Insel auf den ersten Eindruck auch erscheinen mag: Hier gehen seltsame Dinge vor sich. Das für Schüler strikt verbotene Naturschutzgebiet, ein dunkles Schiff mit einer Kugel am Mast und ein verwirrendes Mädchen, das in der Wildnis campt, sind nur einige Bestandteile eines Geheimnisses, das Alina verändern wird ...

Was mich neugierig gemacht hat:

Vor einigen Jahren habe ich „Vakuum" und etwas später „Schattengesicht" lesen dürfen und war besonders von ersterem bzw. insgesamt vom Schreibstil und den Ideen von Antje Wagner sehr begeistert. Umso mehr habe ich mich gefreut, als sie nun in Zusammenarbeit mit einer Autorenkollegin unter einem Pseudonym ein neues Buch veröffentlicht hat, und war nur zu gern bereit, mich in das Mysterium von Griffiun einweihen zu lassen.

Wie es mir gefallen hat:

Schon von außen sehr auffällig und edel gestaltet, wartet hier zwischen goldenen Vorsatzblättern ein ganz schön dicker Wälzer auf den Leser. Während ich am Anfang noch nach Hinweisen gesucht habe, wo wohl welche der beiden Autorinnen am Werk war, musste ich das sehr schnell aufgeben, zum einen, weil es unmöglich herauszufinden ist (zumindest für mich), zum anderen, weil Alina mich schnell in ihre Welt hineingezogen hat, dass ich gar nicht mehr darauf achten konnte. Denn zu meiner Überraschung gibt es nur sie als Ich-Erzählerin - als ich erfahren habe, dass sich hinter Ella Blix zwei Autorinnen verbergen, hatte ich irgendwie automatisch mit zwei Perspektiven gerechnet. Sehr spannend!

Hoge Zand zeigt, dass das Setting Internat nach wie vor extrem gut funktioniert. Hier merkt man, dass die Autorinnen ausgiebig recherchiert und an den Details gefeilt haben. Man hat das Gefühl, selbst vor Ort zu sein, und die Stimmung passt sehr gut zur Handlung des Buches.

Das Einzige, was ich ein klein wenig zu bemängeln habe, ist der Spannungsverlauf. Erst nach einem guten Drittel hatte ich das Gefühl, dass die Einfühlphase vorbei war und die Rätsel ihren Lauf genommen haben. Es war häufig so, dass Hinweise gegeben wurden und ich schnell eine Ahnung hatte - und wenn keine konkrete, dann zumindest das Gefühl, wo ein Detail noch eine Bedeutung haben könnte -, Alina dagegen aber noch länger brauchte, um aufzumerken, oder recht unkritisch war. Aber zu ihrer Rechtfertigung: In der Realität wäre mir an ihrer Stelle sicher auch das eine oder andere entgangen. Manchmal werden Dinge nur für den Leser gesagt - entweder direkt und dann beschwert sich eine Figur, dass sie das doch schon wusste (das aber nur an ein, zwei Stellen), oder durch Alinas Tagebücher. Das finde ich nicht weiter schlimm, mag es persönlich aber lieber, wenn die Hauptfigur dem Leser kein Wissen vorenthält und es dann erst häppchenweise preisgibt.

Mein Lieblingsaspekt am Buch sind die Lonelies, Alinas neue Clique, und wie sie immer mehr zusammenwachsen und eine geniale Gruppe abgeben. Die Charaktere sind ohnehin alle sehr liebevoll und vielschichtig gestaltet. Zum Beispiel Lukas und Pinar aus Alinas Heimatstadt Berlin sowie Alinas Vater haben es mir angetan, auch wenn sie nur wenige persönliche Auftritte haben. Ein dickes Plus für die Figuren!

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich habe gern mitgerätselt. Ich hätte noch etwas mehr Spiel mit der Wirklichkeit und Schauerfeeling erwartet, finde aber, dass die Auflösung auch so eine runde, wenn auch nicht durch und durch neue Sache ist.

(Für wen) Lohnt es sich?

Das Buch lohnt sich für alle, die gern abenteuerliche, rätselhafte Jugendromane mögen, in denen das Thema Freundschaft groß geschrieben wird. Meine Altersempfehlung ist 13-17 Jahre, und junggebliebene Jugendbuchfans wie ich (immerhin schon 24) sind damit auf jeden Fall auch gut beraten.

In einem Satz:

„Der Schein" ist ein sehr gut geschriebenes, einfühlsames Jugendbuch über die Liebe in ihrer ganzen Vielfalt und über Dinge, die anders scheinen, als die Wirklichkeit es zulassen würde, und damit das Schicksal einer ganzen Familie verändern.