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Veröffentlicht am 26.01.2018

Die stille Kammer

Die stille Kammer
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Emma Cartwright ist nach Verbüßung ihrer Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen worden. Angeblich soll sie ihren 3monatigen Sohn erstickt haben. Emma kann sich an gar nichts mehr erinnern, denn sie ist ...

Emma Cartwright ist nach Verbüßung ihrer Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen worden. Angeblich soll sie ihren 3monatigen Sohn erstickt haben. Emma kann sich an gar nichts mehr erinnern, denn sie ist damals nach einem Blackout im Krankenhaus wieder erwacht. Nun will sie mit einer neuen Identität in einer fremde Stadt ein neues Leben beginnen. Cassie, die ebenfalls wegen Mordes inhaftiert war, ist ihre einzige Freundin und Vertraute. Aber kurz, nachdem sie in ihr neues zuhause gezogen ist, liegt ein Foto vor ihrer Tür, das einen kleinen  Jungen zeigt. Angeblich ihr Sohn Dylan, der noch leben sollte. Und die Ereignisse hören nicht auf. Ihre Wohnung wurde zerstört und durchwühlt, eine Babydecke, die Dylan gehörte, bekommt sie plötzlich zurück. In ihrer Not vertraut sie sich dem Journalisten Nick an, der mit ihr der Sache auf den Grund gehen will. Inzwischen ist Emma (Susan) auch von ihrem Mann geschieden und sie verdächtigt ihn, ihr das antun zu wollen. Und so beginnen für Emma Recherchen, die sie in Lebensgefahr bringen. Kann sie Nickt wirklich vertrauen. Zwischen den Kapiteln wird immer eine Geschichte und Situation geschildert. Hier geht es um eine Gruppe junger Leute, Studenten und deren Leben. Am Anfang meint man, dass kein Zusammenhang zu dem eigentlichen Geschehen besteht, aber am Ende fügt sich alles zu einem einheitlichen Ganzen zusammen. Dieser Thriller ist spannend und voller ungelöster Geheimnisse, lediglich anfangs und dann in der Mitte hin hätte alles etwas gestraffter erzählt werden können, die hier Wiederholungen kamen und es ein wenig langatmig wurde. Ansonsten sehr gut geschrieben und der Text ist leicht und sehr flüssig zu lesen. Das Buch mit den 445 Seiten hat man schnell beendet und man ist vom Ende und Ausgang des Geschehens ziemlich überrascht. Der Einband dieses Romans ist in seiner dunklen, düsteren Farbe sehr gut gelungen. Jedoch kann ich mir nicht ganz erklären, was der silberfarbene Schmetterling bedeuten soll.

Veröffentlicht am 25.01.2018

Gang zum Friedhof

Gang zum Friedhof
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Schon Titel und Cover in düsterer Novemberstimmung kündigen einen besonderen Krimi an. Der Prolog über den Leichenfund ist sehr gut inszeniert, läßt er doch den Leser auf einen ganz anderen Inhalt schließen. ...

Schon Titel und Cover in düsterer Novemberstimmung kündigen einen besonderen Krimi an. Der Prolog über den Leichenfund ist sehr gut inszeniert, läßt er doch den Leser auf einen ganz anderen Inhalt schließen. Lange ist nicht klar, wer die auf einem Grab aufgebahrte Leiche sein soll, denn sie wird nirgends vermißt und es gibt auch keine weiteren Anhaltspunkt, bis ein betrunkener Wohnsitzloser eine ziemlich verwirrte Aussage macht. Kommissar Siebert und sein Team ermitteln und stoßen zunächst auf Schweigen, bis dann durch Zufall und mithilfe eines Kölner Kollegen der Mörder entlarvt werden kann. Hier wird auch auf das private Umfeld der Ermittler Bezug genommen, das uns zeigt, das bei der Kripo auch nur "normale" Menschen sind. Am Anfang eines jeden Kapitel wird die Geschichte eines jungen Mädchens erzählt, das von seinem Vater unterdrückt wird, mit der Geschichte an sich aber gar nichts zu tun zu haben scheint. Als besonders gekonnt finde ich den Umstand, dass der inzwischen frühverrentete Sige Sieber einem Kollegen in einer Kneipe diesen Fall erzählt. Keine einzige Seite dieses 239 langen Buches war langweilig. Der Autor schreibt gekonnt, führt uns teilweise in die Irre, um dann den nächsten Verdächtigen hervorzubringen. Dieses Buch läßt uns in die Tiefe der menschlichen Seele schauen

Veröffentlicht am 21.01.2018

Sag es (nicht)!

Sag es (nicht)!
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Ein Buch, das mich zwischen Faszination ab Abneigung schwanken läßt. Hier geht es um Lucy, alleinerziehende Mutter einer 8jährigen Tochter, beruflich sehr engagiert im Pharmabereich. Sie ist eine taffe ...

Ein Buch, das mich zwischen Faszination ab Abneigung schwanken läßt. Hier geht es um Lucy, alleinerziehende Mutter einer 8jährigen Tochter, beruflich sehr engagiert im Pharmabereich. Sie ist eine taffe Frau, hat Beruf, Haushalt, Kind und Freizeit immer fest im Griff. Sie will keine feste Beziehung ihres Kindes wegen und hat so dann und wann One-Night-Stands, was ihr genügt. Da lernt sie auf einer Party Jonas kennen und sie fühlt sich sofort von ihm angezogen. Doch sein Sex ist hart, brutal. Doch irgendwie gefällt ihr diese Art von Dominanz und Unterwerfung und sie läßt sich mit ihm ein. Sein Vorgehen wird immer brutaler, immer fordernder. Lucy will ihn verlassen, schafft es einfach nicht und giert nach seinen brutalen Umarmungen. Bis sie eines Tages Tobias kennenlernt und von da an nimmt ihr Leben eine andere Wendung. Das Buch  konnte ich gar nicht mehr aus der Hand legen, ich mußte immer wissen, was als nächstes geschieht. Oft hatte ich beim Lesen so meine Zweifel, wie eine alleinstehende Frau es schafft in allem zu perfekt zu sein. Tolle Karriere mit vielen Überstunden, gute Mutter, die jeden Tag Zeit findet, mit ihrer Tochter zu spielen und dann noch der perfekte Haushalt. Dann diese brutalen Liebesszenen. Wie kann sich eine intelligente Frau so weit erniedrigen lassen. Die Passagen haben mich teilweise geekelt. Aber trotz alledem, das Buch ist lesenswert und ich würde e wieder lesen, da es einem eine andere Welt offenbart. Der Schreibstil der Autorin ist leicht und sehr gut zu lesen, überhaupt nicht anstrengend. Hinzuweisen ist noch auf das wunderbare minimalistische Cover in schwarz/weiß. Es macht das Buch sehr edel und auch die Schrift gefällt mir darauf. Trotz meiner persönlichen Einstellung: Das Buch ist 5 Sterne wert.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Die Frau des Kommissars: Spuren im Schnee

Die Frau des Kommissars
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Kommissar Joe macht mit seiner Frau Marlies einen Kurzurlaub, um Ski zu fahren. Als Marlies beim Frühstücken die Zeitung liest, steht von einer unbekannten toten Frau ein Bericht drinsie wurde auf der ...

Kommissar Joe macht mit seiner Frau Marlies einen Kurzurlaub, um Ski zu fahren. Als Marlies beim Frühstücken die Zeitung liest, steht von einer unbekannten toten Frau ein Bericht drinsie wurde auf der Piste leblos aufgefunden.  In dem Bild erkennt sie die aufgetakelte Frau von gestern abend, die mit ihrem wesentlich älteren Begleiter am Nebentisch saß. Nun ist ihr Jagdinstinkt geweckt. Sie geht an die Stelle, wo die Tote gefunden wurde und findet eine Tasche samt Ausweis. Nun ist klar, wer die Frau ist, tatsächlich die vom Nebentisch. Zunächst einmal wird ihr Begleiter verdächtigt, der sich immer mehr in Widersprüche verwickelt. Aber auch die junge ungarische Kellnerin könnte die Frau auf dem Gewissen haben. Marlies läßt nicht locker, obwohl ihr Mann ihr verbietet, in dieser Sache weiter zu schnüffeln. Jede Seite dieses Buches ist mehr als spannend und am Ende ist der Mörder eine Person, mit der der Leser nie gerechnet hätte. Das Buch ist sehr spannend und teilweise auch witzig geschrieben.  Man will immer weiter lesen, weil immer neue Gesichtspunkt und Erkenntnisse in den Fokus rücken. Was mich an diesem Buch wirklich etwas stört, ist die Besserwisserei und Wichtigtuerei von Marlies. Hier wird ihr Mann teilweise als Schlaffi dargestellt. Sie handelt entgegen seinen Weisungen und macht ihn teilweise lächerlich. Sie belügt ihn, ermittelt weiter und gibt sich teilweise als Polizistin aus. Marlies gibt mir den Anschein einer gelangweilten Ehefrau: Beruflich macht sie ein Sabbatjahr, sie hat eine Zugefrau, geht immer wieder Essen und macht sich das Leben schön, während ihr Mann Überstunden schiebt. Und dann funkt sie ihm noch dazwischen. Solche Art Frauen mag ich nicht und sie gehen mir gegen den Strich. Aber ansonsten war der Krimi Fitszclass, schon allein die Zusammenhänge, die zu dem Mord führen. Besser hätten sie gar nicht sein können und das Finale war grandios.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Wir haben ja gar kein Auto

Wir haben gar kein Auto ...
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Wer eine leichte und fluffige Lektüre braucht, der ist mit diesem Buch gut beraten. Hier erzählen Jutta Speidel und ihr damaliger Lebenspartner Bruno Maccallini über ihre Radtour im Jahre 2008 von München ...

Wer eine leichte und fluffige Lektüre braucht, der ist mit diesem Buch gut beraten. Hier erzählen Jutta Speidel und ihr damaliger Lebenspartner Bruno Maccallini über ihre Radtour im Jahre 2008 von München nach Meran. Das Buch fängt schon lustig damit an, wie ihnen ein findiger Verkäufer ein neues Fahrrad mit sämtlichem Zubehör für die Tour aufschwatzt. Jutta arbeitet die Tour aus und dann wird schon zuhause ein wenig trainiert, jeder auf seine Art. Jutta etwas mehr. Bruno etwas weniger. Die einzelnen Etappen werden beschrieben und auch die besonderen Erlebnisse. Sie lernen nette Leute kennen, übernachten in verschiedenen Pensionen (vom Privathaushalt bis hin zum Luxushotel). Die beiden sind nicht immer eitel Sonnenschein, sondern da werden auch Meinungsverschiedenheiten ausdiskutiert, Streitigkeiten können nicht vermieden werden. Es werden aber auch Sehenswürdigkeiten beschrieben und viele naturliche Schönheiten auf dem Weg durch die Berge. Das Buch ist einmal aus der Sicht von Jutta und einmal aus der Sicht von Bruno geschrieben, was durchaus lesenswert ist, da jeder seine eigene Meinung kundtut. Man erlebt hier die Speidel ganz privat. In der Mitte des Buches sind schöne Fotos der Beiden zu sehen. Eine Lektüre, bei dem der Leser selbst Lust auf solch eine Tour bekommt.