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Veröffentlicht am 19.01.2018

Interessant und mitreißend!

Elanus
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Die österreichische Bestsellerautorin Ursula Poznanski hat ein neues Jugendbuch veröffentlicht: “Elanus”. Ein Thriller über einen äußerst intelligenten Jungen, der eine eigene Drohne besitzt, mit der er ...

Die österreichische Bestsellerautorin Ursula Poznanski hat ein neues Jugendbuch veröffentlicht: “Elanus”. Ein Thriller über einen äußerst intelligenten Jungen, der eine eigene Drohne besitzt, mit der er seine Umgebung ausspionieren kann. Doch manche Geheimnisse seiner Mitmenschen sollte man lieber nicht kennen… Hochbrisant, aktuell und spannend geschrieben. Für Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene.

Der 17-jährige Jona hat ein Vollstipendium für die Elite-Universität in Rothenheim erhalten. Auch wenn er äußerst intelligent für sein Alter ist, hapert es bei ihm manchmal mit den sozialen Fertigkeiten: “Darf ich Sie fragen, wie alt Sie sind?” [Frage eines Dozenten] “Siebzehn und so hochbegabt, dass es kaum noch auszuhalten ist. Vollstipendium, persönliche Einladung des Rektors und des Beirats der Schule, die wahrscheinlich hofft, sich einen künftigen Nobelpreisträger unter die Absolventen zu holen.” Wieder ein Satz, den er sich ebenso hätte verkneifen können. Verdammt, er lernte es einfach nicht.” (Zitat aus “Elanus” S.19) Glücklicherweise lernt Jona ein Mädchen kennen, das ihn auf Anhieb verzaubert: Linda. Mit großer Mühe gelingt es ihm sogar, ihre Handynummer zu erhalten. Denn diese Nummer ist der Schlüssel für “Elanus”, Jonas eigens entwickelte Drohne, dieUrsula Poznanski Elanus nur so groß wie ein Handteller ist und die er heimlich zum Ausspionieren seiner Umwelt verwendet. Denn “Elanus” kann — sobald eine Spyware auf dem Handy des Opfers installiert ist — jenes orten und per Kamera filmen. Sogar Tonaufnahmen sind möglich. Damit hat Jona seine Umgebung fest im Griff. Doch dann erfährt er etwas über Linda, das er besser nicht beobachtet hätte. Denn am nächsten Tag gibt es einen Toten an der Uni und Jonas Welt steht Kopf. Kurz zuvor hat er nämlich Linda — die ihn wegen seines Alters unfreundlich angefahren hat — aber auch ein paar anderen Kommilitonen (wie der netten Marlene zum Beispiel) einen Zettel untergejubelt, dass er ihr dunkelstes Geheimnis kenne. Das hat ungeahnte Auswirkungen und bald kann Jona vor niemandem mehr sicher sein. Er hat das Gefühl selbst beobachtet zu werden, sein Zimmer wird durchsucht und man sperrt ihn in der Schule in einem Raum ein. Hat es jemand auf “Elanus” abgesehen?

Ursula Poznanski Elanus“Elanus” wird durchgehend aus Jonas Sicht in der personalen Perspektive erzählt. Die Sprache ist sehr flüssig und der Text liest sich mühelos. Das Cover ist gut gewählt, erinnert von der Art her ein bisschen an den Erfolgstitel “Erebos” (zahlreiche Preise, u.a. den Deutschen Jugendliteraturpreis), auch der Titel ist ähnlich klingend, was sicherlich kein Zufall ist. Wobei sich Ursula Poznanski bei dem Namen “Erebos” noch der griechischen Mythologie bedient hat (“Erebos” ist der Gott der Finsternis), greift sie bei “Elanus” zur Familie der Greifvögel. Titelgebender ist nämlich eine Habichtart. “Ich fand es passend — Elanus sieht messerscharf, ist schnell und wendig und bleibt an seinem Opfer dran bis zum Schluss.” Er [Jonas] zuckte mit den Schultern. “Oder jedenfalls so lange, bis der Akku am Ende ist.” In Pascals Augen war eine ganz neue Art von Bewunderung getreten. “Und ich dachte, du kannst nur rechnen.” (Zitat S.90) Die Drohne wirkt nicht nur für Jonas Nachbarn Pascal, dem er davon erzählt, sehr faszinierend, sondern auch für den Leser. Was wäre, wenn? Einfach mal seine Mitmenschen heimlich beobachten? Andererseits macht auch die Kehrseite der Medaille nachdenklich: Ständige Überwachung? Nirgendwo mehr sicher sein? Ein erschreckendes Szenario, das auch heute schon möglich ist. “Er rief noch einmal ihre Nummer auf, über seine ganz spezielle Nachrichten-App. […] Kaum zwei Minuten später verkündet sein Smartphone per Glockenton, dass eine SMS eingetroffen war. […] Sie hatte geantwortet. Jona grinste zufrieden in sich hinein. Jetzt gUrsula Poznanski Elanusehörte sie ihm. Ja, sie würde ihn kennenlernen. Und er sie noch viel besser.” (Zitat S.7) Zu Beginn erscheint Jona noch etwas arrogant. Er verliert verbal oft die Beherrschung und demonstriert seine Überlegenheit gegenüber anderen zu sehr. Gefallen hat mir jedoch die interessante Portion von Sarkasmus, die sich zuweilen in seine Beobachtungen einschleicht: “Seufzend marschierte er auf das Bahnhofsgebäude zu und hielt Ausschau nach den beiden Durchschnittsgesichtern, die er auf den Facebookprofilen der Helmreichs betrachtet hatte. Silvia und Martin. Wahrscheinlich hatten sie heute Morgen aus dem Fenster gesehen, daraufhin einen depressiven Schub erlitten und beschlossen, ihrem Leben ein frühes Ende zu setzen.” (Zitat S.5) und “Dreiundzwanzig Uhr. Er hatte allen Ernstes gemeinsam mit diesen Spießbürgern eine Castingshow konsumiert und sich zweieinhalb Stunden lang minderintelligente Menschen beim Nicht-Singen-Können reingezogen.” (Zitat S.77) Erst als Jona Marlene kennenlernt — die Listen erstellt, um aus ihrer “Komfortzone” herauszukommen und beispielsweise jemandem einen Gefallen tut, den dieser nicht zu schätzen weiß oder die Wahrheit sagt, statt zu lügen - lernt er anders mit Menschen umzugehen. Von der Spannung her muss ich sagen, dass diese eher wellenförmig auftritt. Die Geschichte ist durchweg interessant, aber auch nicht sooo mitreißend, dass man das Buch kaum aus den Händen legen kann. Viele ungeklärte Details wirken hierbei zusammen, viele Menschen, die sich komisch verhalten und bei denen man lange miträtseln darf, in welche Richtung das Ganze denn nun geht. Aufgrund des technischen Aspekts der Drohne, mit der man viele Spionageflüge erleben darf, dürfte “Elanus” besonders bei Jungs gut ankommen! Auch solche, die vielleicht nicht so gerne lesen, da man sich rasch in den Thriller einfindet.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Lesenswert - trotz kleiner Schwächen

Tochter der Flut
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“Tochter der Flut” von den amerikanischen Autoren Jake Halpern und Peter Kujawinksi ist ein Fantasyroman, der seine Leser auf eine Insel entführt, auf der abwechselnd 14 Jahre lang Tag und 14 Jahre Nacht ...

“Tochter der Flut” von den amerikanischen Autoren Jake Halpern und Peter Kujawinksi ist ein Fantasyroman, der seine Leser auf eine Insel entführt, auf der abwechselnd 14 Jahre lang Tag und 14 Jahre Nacht herrschen. Eine Nacht, die keiner überleben kann. Erzählt aus der Sicht von drei Jugendliche, die die rettende Abfahrt von der Insel verpassen. Geheimnisvoll, faszinierend und unterhaltsam. Mit ein paar gruseligen Momenten. Für Jugendliche ab 14 Jahren und interessierte Erwachsene.

Das sie erst 14 Jahre alt sind, haben sie es noch nie erlebt. Die Zwillingsgeschwister Marin und ihr Bruder Kana. Wie die erste Nacht sich ihrer Heimatinsel Bliss nähert: “Endlich geschah, was sie so lange erwartet hatten. In den vierzehn Jahren des Tages war ihre Insel ständig von Hochwasser umgeben. Doch dann, kurz bevor die Sonne verschwand, setzte plötzlich die Ebbe ein. […] Und das Wasser blieb weg, bis es bei Sonnenaufgang rund vierzehn Jahre später genauso schnell zurückkehrte.” (Zitat S.12) Doch die Nacht bedeutet eine große Gefahr für die Einwohner: denn sobald die Ebbe einsetzt, müssen sie Jake Hapern Tochter der Flutdie Insel innerhalb weniger Tage verlassen. Denn die Dauer der Dunkelheit überlebt niemand. Man würde erfrieren, verhungern oder verrückt werden. “In der Schule hatten viele Kinder behauptet, die Insel sei währen der Nacht über und über mit Spinnen bedeckt. Kana wusste allerdings, dass das nur Spekulation war. Alle wissen über die Nacht Bescheid, dachte er. Aber keiner hat sie je erlebt.” (Zitat S.102) Für Marin fühlt sich die herannahende Nacht an wie ein Weltuntergang. Und sie beobachtet etwas skeptisch die seltsamen Vorbereitungen ihrer Eltern, eher die Schiffe der Pelzhändler kommen, um sie ins Wüstenland zu bringen, wo sie die nächsten 14 Jahre verbringen werden. Warum müssen die Möbelstücke an bestimmten Orten stehen? Warum werden sogar Teller auf dem Tisch verteilt? Warum wird das Türschloss ausgebaut und Kalkpulver in den Räumen verteilt? Als dann noch ihr gemeinsamer Freund Line kurz vor der Abfahrt spurlos verschwindet, ahnen Marin und Kana bereits, wo er stecken könnte. Und machen sich auf den Weg dorthin. Doch dann sind die Schiffe plötzlich und sie sind ganz alleine auf der Insel. Und die Nacht bricht an…

Jake Hapern Tochter der Flut“Tochter der Flut” ist aus der Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben, der sich mal in die eine, mal in die andere Perspektive der drei Protagonisten hineinversetzt. Dies auch mehrmals innerhalb eines Kapitels. Die Sprache ist angenehm, mit teils schönen Metaphern. Zu Beginn konnte ich das Erzählgenre noch nicht ganz einordnen. Der Roman hat dystopische, aber auch fantastische Elemente, klingt zuweilen nach einer Abenteuergeschichte, hat aber auch fast märchenhafte Züge, betrachtet man die fünfhundert Einwohner, die in einer Siedlung von 100 Häusern am Küstenstreifen der Insel leben und den Wald eher meiden. “Vor der Entdeckung der Insel hatten sie das Eismeer befahren und waren den großen Fischschwärmen gefolgt, soweit Wetter und Strömungen es zuließen. Dann waren sie auf der Insel gelandet und hatten ein schönes Dorf wie aus dem Märchen vorgefunden, vollkommen intakt, aber ohne einen einzigen Bewohner.” (Zitat S.40) Auch Horrorelemente tauchen zuweilen in der Geschichte auf. Nur die angekündigte Liebesgeschichte, die auf dem Klappentext suggeriert wird, konnte ich nicht entdecken. Es wird eher Gegenteiliges erwähnt am Ende (dass Marin sich Line nicht wirklich als künftigen Ehemann vorstellen kann). Hier offenbart sich leider ein großer strategischer Fehler des Verlags, denn das Buch ist durchaus für Jungs geeignet, aber die Inhaltsangabe und das wirklich bildhübsche (mädchenhafte) Cover sprechen eine ganz andere Zielgruppe an. Schade, denn gerade männliche Leser dJake Hapern Tochter der Flutürften an diesem Buch ihre Freude haben (man betrachte hierzu das viel gelungenere, amerikanische Originalcover, siehe unten). Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, auch wenn ich zugeben muss, dass die Hauptfiguren manchmal etwas blass wirken. Aber in diese andere, fremde Welt einzutauchen, liest sich sehr faszinierend. Andere Namen, seltsame Traditionen und immer wieder mysteriöse Elemente, die in der Geschichte auftauchen und den Protagonisten ein Rätsel aufgeben: wie zum Beispiel die seltsame Statue mit der Aufschrift “Die Häuser müssen ohne Makel sein”, die die Ebbe freilegt oder die kreisrunden, kleinen Löcher, die sie in manchen Häusern entdecken. Und vor allem das größte aller Rätsel: “Was würde in den Jahren der Nacht mit ihnen geschehen? Verwelkten sie und starben ab oder fielen sie in eine Art Ruhezustand, bis sich die ersten Sonnenstrahlen wieder am Horizont zeigten? Marin hatte ein paar Leute gefragt, die das alles schon einmal erlebt hatten, aber sie hatten nicht darüber sprechen wollen. Niemand sprach über die Nacht, nicht einmal jetzt, wo sie unmittelbar bevorstand.” (Zitat S.7) Die Spannung ist am Anfang noch eher unterschwellig, baut sich dann aber langsam auf und liefert immer wieder ganz besondere Grusel-Momente.

Fazit: Ein besonderes Leseerlebnis, das in eine faszinierende Welt entführt und das eher mit größeren Umsetzungsproblemen des Verlags kämpft, als mit inhaltlichen Schwächen.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Macht neugierig auf die Fortsetzung

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
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“GötterFunke: Liebe mich nicht” ist das erste Buch der deutschen Autorin Marah Woolf, das in einem Verlag erscheint. Ina Körner, wie sie eigentlich heißt, hat vor allem durch ihre “MondLichtSaga” für Aufmerksamkeit ...

“GötterFunke: Liebe mich nicht” ist das erste Buch der deutschen Autorin Marah Woolf, das in einem Verlag erscheint. Ina Körner, wie sie eigentlich heißt, hat vor allem durch ihre “MondLichtSaga” für Aufmerksamkeit gesorgt, die sie als Selfpublisherin eigenständig im Internet vertrieb und dabei unerwartete Erfolge erzielte. Ihr neuer Fantasyroman ist der Start einer Trilogie. Große Gefühle treffen hierbei auf die faszinierende Welt der griechischen Mythologie! Ein schöner Schmöker, unterhaltsam und mitreißend. Für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene.

Jess verbringt ihre Ferien mit ihrer besten Freundin Robyn in einem Camp in den Rocky Mountains. “Dieses abgelegene Camp war meine Idee gewesen. Normalerweise bestimmte Robyn, wohin wir fuhren. Aber dieses Mal nicht, und das, obwohl ihre Eltern das Camp für uns beide bezahlt hatten. Meine Mom hätte sich das nie leisten könnten.” (Zitat aus “GötterFunke: Liebe mich nicht” S.32) Hier wird nicht nur sportliche Betätigung angeboten, sondern auch Kurse in Altgriechisch. Jess möchte unbedingt Archäologie studieren. Sie hat es in letzter Zeit nicht besonders leicht zu Hause gehabt: der Vater hat die Familie vor zwei Jahren verlassen, die Mutter ist zur depressiven Alkoholikerin geworden und um ihre kleine Schwester musste Jess sich auch kümmern. Die Wochen im Camp sind da eine gelungene Abwechslung. Auf der Fahrt dorthin hat sie jedoch einen merkwürdigenMarah Woolf - GötterFunke: Liebe mich nichtTraum, der sich unglaublich real anfühlte: sie und Robyn hatten einen Autounfall und ein Junge mit smaragdgrünen Augen rettete ihr das Leben. “Während ich mein Bett machte, glitten meine Gedanken zurück zu dem Traum und zu den Händen, die mich gehalten hatten, und zu er Stimme, die mir meine Angst genommen hatte. Schmetterlinge tanzten in meinem Bauch. Das war schon schräg. Robyn hatte recht. Ich sollte Spaß haben und mich amüsieren, mit echten Jungs. Trotzdem schade, dass ich mich nicht an das Gesicht des Jungen erinnern konnte. Bestimmt hatte er unverschämt gut ausgesehen.” (Zitat S.31) Völlig überrascht ist Jess daher, als genau dieser Junge aus ihrem Traum plötzlich im Camp leibhaftig vor ihr steht. Mit seiner Cousine Athene und seinem Cousin Apoll verbringt Cayden den Sommer ebenfalls dort. Doch Cayden, der aussieht wie ein junger Gott, ist der Schwarm aller Mädchen im Camp. Selbst Robyn, die mit ihrem Freund Cameron angereist ist, scheint ihm verfallen zu sein. Nur Jess versucht objektiv zu bleiben. Mit einem Jungen etwas anzufangen, steht schließlich gar nicht auf ihrem Plan. Aber irgendetwas zieht sie zu ihm hin. Bis sie Dinge über Cadyen erfährt, die ihr Weltbild gehörig ins Wanken bringen…wer ist dieser geheimnisvolle Junge wirklich?

“GötterFunke: Liebe mich nicht” wartet mit einem schönen Cover auf, das sogleich neugierig macht. Dass die Autorin sich zu ihren Büchern ein wenig von der “Bis(s)”-Reihe hat inspirieren lassen, merkt man. Ein bisschen Romantik aus “Bis(s)” plus etwas griechische Mythologie à la “Göttlich” bwz. “Percy Jackson” — das Konzept geht auf. Die Geschichte ist interessant und die Einschübe aus der Mythologie faszinierend, wenn auch zu Beginn aufgrund der vielen (fremden) Details etwas verwirrend und abgehakt erzählt. Allerdings lösen sich die Fragezeichen dann nach und nach. Vom Aufbau her hat mich vieles auch an “Bis(s)” erinnert. Und auch die Romantik kommt nichtMarah Woolf - GötterFunke: Liebe mich nicht zu kurz, wie zum Beispiel in: “Hat er dich geküsst?” Ihre Augen funkelten neugierig im spärlichen Licht der Lampe. “Bist du verrückt?”, sagte ich etwas zu laut. Wahrscheinlich hörte sie das leider heraus. “Ich würde ihn nicht mal küssen, wenn er der einzige Junge im Camp wäre.” “Gut zu wissen”, erklang Caydens Stimme hinter ihnen.” (Zitat S.95) Jedoch war für mich persönlich “Bis(s)” noch ein wenig romantischer Was “GötterFunke: Liebe mich nicht” noch eine besondere Note gibt, sind die Einschübe von Hermes, dem Götterboten, der Caydens Handeln und den Verlauf der Wette mit Zeus beobachtet, um den anderen Göttern darüber zu berichten und zeitweilen amüsante Kommentare von sich gibt. Während im Buchdeckel noch eine Lagekarte versteckt ist mit den Örtlichkeiten des Camps, findet man im Anhang (ich hab das leider zu spät entdeckt) einen Familienstammbaum und Erklärungen zu den einzelnen Göttern, was sehr hilfreich sein kann. Auch hinsichtlich dessen, was Marah Woolf noch hinzuerfunden hat. Das Ende macht neugierig auf Teil zwei!

Veröffentlicht am 19.01.2018

Lesenswert - trotz kleiner Schwächen

Panic – Wer Angst hat, ist raus
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“Panic: Wer Angst hat, ist raus!” von der amerikanischen Autorin Lauren Oliver (bekannt durch “Wenn du stirbst, zieht dein Leben an dir vorbei, sagen sie”) ist ein Roman voller Adrenalin! Spannungsgeladen ...

“Panic: Wer Angst hat, ist raus!” von der amerikanischen Autorin Lauren Oliver (bekannt durch “Wenn du stirbst, zieht dein Leben an dir vorbei, sagen sie”) ist ein Roman voller Adrenalin! Spannungsgeladen und mit einer ganz eigenen Dynamik. Über ein verbotenes Spiel, Mutproben, die an Grenzen gehen und Freundschaften, die auf die Probe gestellt werden. Nun neu als Taschenbuch erschienen. Für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene.

Eigentlich wollte nur Natalie bei dem jährlich statt findenden Spiel “Panic” mitspielen, bei dem Schulabgänger der Highschool in Carp (fiktiver Ort in Amerika) teilnehmen dürfen. Doch in letzter Sekunde hat Heather es sich doch noch anders überlegt. Sie, die ebenso wie ihr bester Freund Bishop eigentlich zusehen und Nat anfeuern wollte, wird mitmachen. Bei dem verbotenen Spiel, das die härtesten aller Mutproben einfordert, aber auch ein hohes Preisgeld verspricht. Soeben ist Heather von ihrem Freund betrogen und sitzen gelassen worden. Sie lebt mit ihrer Schwester und ihrer drogenabhängigen Mutter mitsamt Stiefvater in einer ärmlichen Wohnwagensiedlung und hat das Gefühl nun nichts mehr zu verlieren zu haben. Auch Dodge, der ebenfalls aus ärmeren Verhältnissen stammt und schon seit Ewigkeiten für Nat schwärmt, schließt sich “Panic” an. Jedoch nicht ohne Hintergedanken. Denn Jahre zuvor hat seine geliebte Schwester ebenfalls bei “Panic” mitgespielt. Sie hat es damals sogar in die Endrunde geschafft. Doch weil jemand ihren Wagen manipuliert hat, sitzt sie jetzt im Rollstuhl und wird wahrscheinlich nie wieder laufen können. Und genau dafür will Dodge Rache nehmen…

Lauren Oliver - Panic: Wer Angst hat, ist raus!“Panic: Wer Angst hat, ist raus” wird aus den Perspektiven von Heather und Dodge erzählt. Die unterschiedlichsten Motivationen lassen sie an diesem lebensgefährlichen Spiel teilnehmen, das sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht und die Protagonisten nach diesem Sommer nie wieder so sein lassen wird, wie sie vorher einmal waren. “Panic” verändert alle. “Panic” wird sogar von der Polizei verfolgt. Wettscheine werden unter höchster Geheimhaltung verteilt. Die Aufgaben werden immer härter. “Wer Angst hat, ist raus”, so verrät es schon der Untertitel des spannungsgeladenen Romans. Und Lauren Oliver versteht es definitiv Spannung zu erzeugen. Aber sie macht auch nachdenklich. Würdest du von einer hohen Klippe ins Wasser springen? Würdest du über ein schmales Brett balancieren, das sich in 15 Metern Höhe befindet? Oder gar eine stark befahrene, sechsspurige Autobahn so schnell wie möglich überqueren? Mit verbundenen Augen?
Lauren Oliver - Panic: Wer Angst hat, ist raus!Der Roman lässt seine Protagonisten Grenzen überschreiten, offenbart dunkle Abgründe menschlicher Seelen und zeigt gleichzeitig die Zerbrechlichkeit von Existenzen. Denn gerade das macht “Panic: Wer Angst hat, ist raus” so authentisch, dass Lauren Oliver Charaktere mit Ecken und Kanten geschaffen hat, die diesen Roman lebendig halten. Überraschende Wendungen tragen zu dieser Lebendigkeit ebenso bei, wie das Stilmittel, an manchen Stellen auszublenden und erst einige Zeit danach rückblendenden wieder einzusetzen. Dazu der Wechsel der Perspektiven, das gibt unheimlich viel Tiefe in das Kaleidoskop menschlichen Handelns und dessen Beweggründe. Jedoch muss ich zugeben, dass mir am Ende manche Dinge noch zu ungeklärt waren: Was ist was mit Vicky und Bishop gewesen? Wie geht Dodge mit dem Ausgang der Ereignisse um? Auch hätte ich mir das klärende Gespräch zwischen Heather und Bishop in einer Rückblende gewünscht, das leider komplett fehlt. Unabhängig dieser kleinen Schwächen ist der Roman trotzdem sehr gelungen und absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 19.01.2018

Unerwartete Wendung

Blind Walk
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“Blind Walk” von der deutschen Autorin Patricia Schröder ist ein souverän erzählter Thriller über das Überleben einer Gruppe in der wilden Natur, Vertrauen und Misstrauen und einer unheilvollen Gefahr, ...

“Blind Walk” von der deutschen Autorin Patricia Schröder ist ein souverän erzählter Thriller über das Überleben einer Gruppe in der wilden Natur, Vertrauen und Misstrauen und einer unheilvollen Gefahr, die ihnen droht. Unterhaltsam und fesselnd geschrieben. Für Jugendliche ab 14 Jahren und interessierte Erwachsene.

Die 17-jährige Lida und ihr drei Jahre älterer Freund Jesper nehmen an einem sogenannten “Blind Walk” teil. Ausgesetzt mitten in der Natur versuchen sie sich mit nur wenigen Hilfsmitteln und in einer Gruppe von Fremden zurück in die menschliche Zivilisation zu schlagen. Ihre Mutter hat Lida angelogen. Sie würde bei einer Freundin übernachten. Zudem muss Jesper die Verantwortung für sie übernehmen, da sie noch nicht volljährig ist und an dem Event sonst nicht teilnehmen dürfte. Vier Mädchen und drei Jungs umfasst die Gruppe. Vor den anderen behauptet Jesper Lida sei seine Cousine, weil das sonst die Gruppendynamik störe. Und auch sonst verhält er sich irgendwie merkwürdig. Doch dann überschlagen sich plötzlich die Ereignisse. Der Veranstalter, der sie im Wald ausgesetzt hat, taucht auf. Tot. Einer der Jungs verschwindet und ein Mädchen bekommt seltsame epileptische Anfälle und behauptet, dass sie alle sterben würden. Sie alle. Außer Lida…
“Blind Walk” besticht schon gleich durch das auffallende Cover, das perfekt zum Inhalt passt. Die Geschichte wird hauptsächlich aus Lidas Sicht erzählt. Zwischenzeitliche, kurze Passagen berichten von einem Arzt, der mit unlauteren Methoden zu arbeiten scheint und von einem Patienten, der im Koma seinen Körper verlassen hat und dorthin auch nicht mehr zurückkehren will. Diese Zwischenpassagen lassen sich zu Beginn noch nicht so recht in die Geschichte einordnen. Sorgen dann aber für allerlei Vermutungen und führen schließlich zu einer erschreckenden Wahrheit. Auf jeden Fall berichtet Patricia Schröder hiermit über ein recht spektakuläres Thema, das sie geschickt in ihren Thriller einzubauen weiß. Auch das enge Zusammenleben der Gruppe, die verschiedenen Eigenarten der einzelnen Charaktere sind sehr gut umgesetzt. Wem kann Lida trauen? Wer verbirgt etwas vor ihr? Selbst der Leser kann diese Frage so leicht nicht beantworten! Ab der Mitte des Buches nimmt die Geschichte eine höchst unerwartete Wendung und gleitet ein wenig ins Mystische ab. Damit hätte ich persönlich nicht gerechnet. Jedoch tut dies der Spannung keinen Abbruch und zeigt zudem eine äußerst interessante Art das Ganze zu betrachten.