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Veröffentlicht am 10.02.2018

Wieder mal ein super spannender Strobel – mit mega Überraschungseffekt

Im Kopf des Mörders - Kalte Angst
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Es gibt einen neuen Fall für den jungen Kommissar Max Bischoff und seinen Kollegen Horst Böhmer beim K11 in Düsseldorf. Ein Mann mit Fliegenmaske dringt nachts in fremde Häuser ein und ermordet die Bewohner. ...

Es gibt einen neuen Fall für den jungen Kommissar Max Bischoff und seinen Kollegen Horst Böhmer beim K11 in Düsseldorf. Ein Mann mit Fliegenmaske dringt nachts in fremde Häuser ein und ermordet die Bewohner. Doch einen lässt er immer am Leben. Dieser muss nicht nur zuschauen, wie seine Liebsten sterben, sondern er soll ES den anderen erzählen. Doch was meint der Täter mit ES? Dann meldet sich auch noch ein Psychiater und berichtete, dass einer seiner Patienten die Morde voraussagt. Werden Max Bischoffs Profiling-Fähigkeiten ihn zum Täter führen?

Dies ist der zweite Teil einer Trilogie. Ich empfehle zunächst den ersten Teil zu lesen und dann den zweiten. Ansonsten fehlen einem stellenweise Informationen. Diese betreffen zwar nicht den aktuellen Fall, aber man kann Max Bischoff mit diesem Vorwissen besser verstehen. Ich habe den ersten Teil ein Jahr vor dem zweiten gelesen und konnte mich leider nicht mehr daran erinnern. Somit musste ich teilweise noch mal nachhaken.

Spannung pur! Und keine Ahnung vom Täter. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich habe es in einer Leserunde gelesen und musste somit zwischendurch Pause machen. Am liebsten hätte ich es aber an einem Abend durchgelesen. Der Schreistil von Arno Strobel ist sehr flüssig zu lesen und er weiß, wie man dem Leser immer einen Happen hinwirft und ihn dann zappeln lässt. Die Kapitel sind sehr kurz, so dass sie einen dazu verführen immer noch ein Letztes zu lesen. Bis es dann eben doch zehn oder mehr werden. Mir hat an diesem und an allen anderen Strobel-Thrillern so gut gefallen, dass man auf jedes kleine Detail achten muss, auch wenn es nur in einem Nebensatz erwähnt wird. Denn es kann das entscheidende Detail sein. Auch toll finde ich, wenn man dann nach dem Lesen und Lösen des Falls sich noch einmal diese kleinen Details ins Gedächtnis ruft und dann erst merkt, wie sich alles angedeutet hat.
Max ist der junge Ermittler, vor einem halben Jahr kam er neu zum K11, dann geriet er gleich in einen grausigen Fall (siehe Teil 1). Dieser beschäftigt ihn immer noch. Und anfangs sieht es fast so aus, als hätte er nicht mehr die Kraft sich auf den neuen Fall zu konzentrieren. Doch dann wird der Profiler in ihm geweckt und er beginnt wieder sich in den Täter hineinzuversetzen. Im gegenüber steht Horst Böhmer, der kurz vor der Pensionierung steht und ein alteingesessener Kommissar ist, der aus seinen Erfahrungen schöpft. Dadurch kommt es immer wieder zu kleineren Reibereien und Unstimmigkeiten.

Mir hat dieser zweite Teil besser gefallen, als der erste. Im ersten Teil ging es mehr um Max selbst, als um einen Fall. Hier steht der Fall definitiv im Vordergrund. Da es von der ersten bis zur letzten Seite spannend war und am Ende ein riesen Überraschungseffekt stand kann ich nicht anders als fünf von fünf Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Spannung bis zum Schluss – absolute Leseempfehlung

Schlüssel 17
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Bernhard Winkler ist begnadeter Domorganist. Als er eines Morgens in die Kirche kommt erschrickt er. In der Kirche in zehn Meter Höhe hängt eine Leiche – wie ein gerichteter schwarzer Engel. Um den Hals ...

Bernhard Winkler ist begnadeter Domorganist. Als er eines Morgens in die Kirche kommt erschrickt er. In der Kirche in zehn Meter Höhe hängt eine Leiche – wie ein gerichteter schwarzer Engel. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel, in dem die Zahl 17 eingeritzt ist. Bei der Toten handelt es sich um Brigitte Riss, die bekannte Dompredigerin.
Tom Babylon, 33, vom Dezernat 11 der Berliner Kripo wird zu den Ermittlungen hinzugerufen. Er kennt die Tote. Es ist die Mutter einer alten Freundin von Tom. Kann er weiterermitteln? Vor allem, da er immer noch auf der Suche nach seiner vor 19 Jahren verschwunden Schwester Viola „Vi“ ist, die bei ihrem Verschwinden eben einen solchen Schlüssel mit einer eingravierten 17 um den Hals trug. Der Auftakt zu einer Reihe um Tom Babylon kann beginnen!

Mir hat dieser Thriller sehr, sehr gut gefallen! Die Story war interessant, da sie recht vielschichtig ist. Was zunächst nach einem Mord aus radikalen Gründen aussieht, entwickelt sich nach und nach zu einem riesigen, verstrickten Drama, das bis in die Zeiten der DDR und Stasi zurückreicht. Spannung gab es tatsächlich von der ersten bis zur letzten Seite. Der Mörder kommt nicht zu Wort, somit bleibt er bis zum Schluss ein riesen Rätsel. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte das Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen. Eigentlich wollte ich nur noch 100 Seiten lesen, dann waren es schnell 400 und das Buch war zu Ende. Leider. Bis jetzt wurde ich, was die Spannung angeht, noch nie von einem Marc Raabe Thriller enttäuscht. Ich kann die drei anderen wärmstens empfehlen.
Gefallen hat mir auch, dass der Leser nicht nur Einblicke in Toms Ermittlungen hat, sondern es immer wieder kurze „Ausflüge“ in eine Psychiatrische Klinik in Berlin gibt. Hier lebt eine junge Frau, die Klara Winter genannt wird und eine große Abneigung gegenüber der Zahl 17 hat. Wie das Ganze wohl zusammenhängen mag? Desweiteren gibt es noch Rückblenden, zu dem Sommer im Jahr 1998, als Toms Clique eine Leiche fand und seine Schwester spurlos verschwand.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Sie sind vielschichtig, haben ihre Ecken und Kanten. Und vor allem Tom und Sita haben noch viele Geheimnisse und somit viel Potenzial, sich in den weiteren Teilen zu entwickeln. Das ist gut, da es ja eine Reihe werden soll. Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Tom Babylon ist für mich eine sympathische Person. Er sucht auch 19 Jahre nach dem Verschwinden seiner Schwester noch nach ihr. Obwohl ihre Leiche scheinbar geborgen wurde. Leider scheint diese Verzweiflung und Suche ihn aufzufressen. Immer wieder führt er Zwiegespräche mit Vi. Man lernt die Charaktere vor allem dadurch kennen, dass viel über ihre Gedanken geschrieben wird. So zum Beispiel auch bei Toms neuer Partnerin, der Psychologin Sita Johanns. Sie ist ebenfalls voll mit Geheimnissen und kämpft mit ihrer Vergangenheit.
Der Schreibstil von Marc Raabe ist sehr angenehm. Er ist rasant, bildlich und flüssig zu lesen. Wie gesagt, ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen.

Leider war das Buch nach 510 Seiten vorbei. Nun kann ich es nicht erwarten, dass es mit Teil zwei weiter geht. Fast sah es so aus als würde das Buch mit einem Cliffhanger enden. Das wäre nicht so meins gewesen. Denn: ein Jahr warten, bis es zur Auflösung?!
Am liebsten würde ich sechs von fünf Sternen vergeben, aber das geht ja nicht, deshalb eben die vollen Fünf von fünf. Ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen!

Veröffentlicht am 20.01.2018

Sehr schöner, berührender Roman – klare Leseempfehlung

Karolinas Töchter
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Lena Woodward ist Ende achtzig und lebt mittlerweile in Chicago. Sie will endlich ihr Versprechen einlösen, dass sie 1943 ihrer besten Freundin Karolina in einem Zug in Polen auf dem Weg zum Lager Groß-Rosen ...

Lena Woodward ist Ende achtzig und lebt mittlerweile in Chicago. Sie will endlich ihr Versprechen einlösen, dass sie 1943 ihrer besten Freundin Karolina in einem Zug in Polen auf dem Weg zum Lager Groß-Rosen gab. Sie muss ihre beiden Töchter finden. Dazu engagiert sie nun, siebzig Jahre später einen Privatdetektiv, der die Mädchen finden soll. Doch auf dem Weg dahin gibt es einige Hürden. So zum Beispiel Lenas Sohn, der seine Mutter vor Gericht zieht und meint, sie würde sich die Existenz der Kinder und Karolinas nur einbilden. Doch was ist nun die Wahrheit? Das möchte die Anwältin Catherine Lockhart herausfinden und lässt sich von Lena ihre Geschichte erzählen. Wie sie als jüdisches Mädchen in Chrzanów aufwuchs. Wie ihre Familie deportiert wurde und Lena sich auf dem Dachboden versteckte. Sie ging in den Widerstand und verlor nie den Glauben, dass alles wieder gut werden wird.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Die Kombination aus dem aktuellen Prozess und Lena Geschichte ist sehr gelungen. Vor allem Lenas Vergangenheit wurde sehr bildlich und lebendig geschildert. Man hatte das Gefühl von „Kino im Kopf“ und fühlte sich versetzt ins Polen der vierziger Jahre. Mir war Lena sehr sympathisch und ich habe mit ihr mitgelitten.
Wie Lena da auf dem Dachboden lebt, das erinnerte schon stark an Anne Frank oder auch ein anderes Buch das ich mal gelesen habe (Anita Lobel: Das Versteck auf dem Dachboden). Als sie endlich zu den Nachbarn flieht, denkt man gut, geschafft, jetzt wird es besser. Und dann geht sie freiwillig zurück. Bewundernswert, wie stark Lena mit ihren noch nicht einmal 20 Jahren war. Nach dem Lesen des Nachworts weiß man, dass die gesamte Handlung zwar so wie sie aufgeschrieben ist Fiktion ist, dennoch sind die einzelnen Geschichten wirklich passiert. Zwar nicht dieser Lena Woodward, aber einer anderen jungen Frau. Das macht das Ganze noch authentischer.
Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Er ist leicht zu lesen. Und wie oben schon geschrieben, sehr bildlich. Noch dazu wirkt die gesamte Geschichte sehr schlüssig.
Sehr geschickt fand ich, dass sich der Bericht über die aktuelle Suche nach Karolinas Töchtern immer wieder mit Lenas Berichten abwechselt. Lena berichtet über ihre Wege und Liam, der Privatdetektiv, beschreitet selbst gerade diese Wege.
Schön fand ich auch, dass nicht alle Deutschen als schlecht dargestellt wurden. Es gab durchaus auch „nette“, die selbst gegen die Vernichtung von Menschen waren und endlich das Ende des Krieges herbeigesehnt haben, hier zum Beispiel Oberst Müller. Oder die netten polnischen Nachbarn, die Lena bei sich versteckten. Natürlich gab es auch genug andere, die Juden und ihre Helfer verraten haben.

Ich habe an diesem Buch nichts Großes auszusetzen und es wird mir sicherlich noch etwas im Gedächtnis bleiben. Ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ich vergebe volle fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 08.01.2018

Sehr spannend und mitreißend

Wolfswut
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In Berlin scheint ein Werwolf sein Unwesen zu treiben. Alex Soltau ist gestorben. Bei Aufräumarbeiten findet seine Tochter Fässer, in denen menschliche Leichen aufbewahrt werden. Daraufhin ruft sie die ...

In Berlin scheint ein Werwolf sein Unwesen zu treiben. Alex Soltau ist gestorben. Bei Aufräumarbeiten findet seine Tochter Fässer, in denen menschliche Leichen aufbewahrt werden. Daraufhin ruft sie die Polizei. Kriminalhauptkommissarin Kira Hallstein und ihr Kollege Max Lohmeyer vom LKA werden zum Fundort gerufen. Und entdecken Furchtbares: fünf Fässer, mit fünf Leichen. Allerdings nur Teilen von ihnen. Und diese wurden den Opfern bei lebendigem Leib aus dem Körper gerissen beziehungsweise gebissen. Dann deutet auch noch alles auf Kannibalismus hin. Was haben Hallstein und Lohmeyer da nur ausgegraben?

Dies war mein erstes Buch von Andreas Gößling. Es warten noch die drei gemeinsamen Werke von Gößling und Tsokos auf mich. Ich wusste gar nicht, dass Gößling schon weitere Thriller geschrieben hat. Diese werde ich mir sicherlich noch etwas näher anschauen. Denn dieser Thriller hier, „Wolfswut“, hat mich voll und ganz überzeugt!
Der Schreibstil ist sehr angenehm und vor allem beschreibend und bildlich. Somit sah man die gesamte Handlung vor dem inneren Auge ablaufen. Was teilweise eklig wurde, denn viele Stellen sind recht blutig und brutal. Es ist eben ein Werwolf unterwegs. Die Charaktere, vor allem Kira Hallstein, sind sehr gut beschrieben und ausgearbeitet. Man erfährt auch über die Ermittler viel Privates, wodurch sie menschlich wirken. Zusätzlich hat der Leser Anteil an ihren Gedanken und Gefühlen. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht eines Erzählers. Dennoch kommen diese Gedanken und Gefühle gut rüber und werden hervorragend von schnellen Dialogen, mit Inhalt!, umgeben. Vor allem Kira wird sehr intensiv beschrieben. Sie ist nicht nur auf der Suche nach dem Täter, sondern kämpft seit Jahren mit sich selbst beziehungsweise gegen sich selbst. Ihr Bruder ist vor 20 Jahren spurlos verschwunden und Kira gibt sich die Schuld dran. Max wirkt hingegen wie ein kleiner Junge, der noch an das Gute im Menschen glaubt. Dennoch macht er hervorragende Ermittlungsarbeit!
Sehr gefallen hat mir, wie nach und nach die Vergangenheit von Alex Soltau aufgezeigt wurde und man so immer mehr Puzzleteile zusammenstecken konnte.
Die Spannung in diesem Thriller war von Anfang bis Ende da und hat nie zu stark nachgelassen. Die Handlung wendete sich immer wieder, so dass man sich nie darauf verlassen konnte, die Geschichte durchleuchtet zu haben.
Anzumerken ist, dass dieser Thriller zu den True-Crime-Thrillern gehört und somit auf wahren Begebenheiten basiert. Das macht das Ganze noch schauriger. Auch wenn nur die Grundidee wahr ist.
Im Nachwort steht, dass dieser Thriller den Leser in Hochspannung versetzen und schlaflose Nächte bereiten soll – das ist durchaus gelungen! „Wolfswut“ ist ein brutaler und auch schonungsloser Thriller und für den ein oder anderen vielleicht etwas zu hart. Wer es allerdings gern blutig, gewalttätig und dennoch realistisch mag ist hier goldrichtig. Ich hatte nichts auszusetzen und vergebe deshalb volle fünf von fünf Sterne.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Sehr spannend, verworren und interessant – Fazit: die Vergangenheit kommt immer ans Licht

Die Vergessenen
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Die Geschichte beginnt mit der jungen Frau Vera, deren Tante Kathrin wegen eines Schlaganfalls ins Krankenhaus kommt. Schnell stellt sich heraus, dass Chris, Veras Cousin und Kathrins anderer Neffe, beteiligt ...

Die Geschichte beginnt mit der jungen Frau Vera, deren Tante Kathrin wegen eines Schlaganfalls ins Krankenhaus kommt. Schnell stellt sich heraus, dass Chris, Veras Cousin und Kathrins anderer Neffe, beteiligt ist. Der Spürsinn der Journalistin ist geweckt. Zeitgleich lernt der Leser Manolis Lefteris kennen, der scheinbar ebenfalls ein Interesse daran hat, herauszubekommen, was Chris vorhatte. Manolis ist ein Mann für die „stille Problemlösung“. Er wird von seinem Freund und Mentor immer wieder dazu angestellt, unschöne Aufträge für ihn zu erledigen. In diesem Fall geht es um ein Dossier, das Manolis heranschaffen soll. Doch was ist dies für ein Dossier? Und was sind das für Erinnerungen aus den vierziger Jahren, die Kathrin in ihren Koma-Träumen an den Leser bringt?

Dieser Roman enthält viele Handlungen, die nach und nach zusammengesetzt werden. Er spielt in der Gegenwart, doch das eigentliche Thema dieses Romans ist die Vergangenheit. Genauer die braune Vergangenheit Deutschlands. Es wird die Euthanasie der Nazi 1944 in einer bayrischen Heil- und Pflegeanstalt aufgearbeitet. Der Roman ist zwar Fiktion, aber dennoch entstand er aus Fakten. Nebenbei wird auch ein Massaker, welches deutsche Soldaten in Griechenland anrichteten, beschrieben. Dieses begleitet einen der Protagonisten – Manolis Lefteris, obwohl er zu dieser Zeit noch nicht einmal geboren war. Die Vergangenheit wird Schritt für Schritt aufgedeckt. Dabei helfen vor allem die Passagen, in denen Kathrin sich während ihres Komas in die Vergangenheit zurückdenkt. Diese Passagen wurden auch in einem anderen Schrifttyp verfasst und heben sich so vom Rest ab. Die restliche Handlung wird abwechselnd aus Veras und Manolis Perspektive erzählt. Stellenweise wiederholen sich hier auch Begebenheiten, da sie eben aus beiden Blickwinkeln betrachtet werden. Die Perspektivwechsel haben mir gut gefallen. Es war zu keiner Zeit verwirrend, wer nun berichtet.

Die Charaktere sind gut dargestellt. Sie haben ein Gesicht und wirken echt. Mir hat Vera sehr gefallen. Sie ist eine zurzeit etwas frustrierte Journalistin. Eigentlich möchte sie über die große Dinge der Politik und Wirtschaft schreiben, doch sie sitzt in der Redaktion einer Frauenzeitschrift fest und schreibt Artikel über Hormon-Yoga. Auch ihre Beziehung läuft nicht so wie sie soll – der Fluch der Mändler-Frauen. Als Leser freut man sich richtig mit, dass sie nun mit diesem heiklen Thema endlich ihre journalistische Spürnase verwenden kann und sich darin stürzt, die Wahrheit zu erfahren. Auch Manolis ist sehr gut beschrieben. Sein Trauma, das er von seinem Vater übertragen bekam, beschäftigt ihn sehr. Auch wenn es ihn in seinem Handeln nicht zu beeinflussen scheint. Mir hat es gefallen, dass auch er eine Geschichte hat, die im Entfernten auch mit der Hauptgeschichte zu tun hat.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Da Ellen Sandberg das Pseudonym von Inge Löhnig ist war ich mir sicher, dass mir ihr Schreibstil auch hier gefallen wird. Er ist angenhem zu lesen, spannend und bildlich. Schmunzeln musste ich, als der Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort kurz auftauchte. Sehr gefallen hat mir die Spannung und dass man als Leser selbst mitraten konnte, was passiert. Stellenweise kam es mir wie ein Krimi vor! Häufig endeten die einzelnen Kapitel auch mit einem Cliffhanger. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es trotz seiner 500 Seiten an einem Tag/Nacht durchgelesen.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich habe nichts zu bemängeln, deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sternen! Mal sehen, ob Frau Sandberg/Löhnig noch mehr Romane schreiben wird. Ich wäre sicherlich wieder mit dabei.