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Veröffentlicht am 20.01.2018

ein solider Mittelteil mit kleiner Schwäche ;)

Young World - Nach dem Ende
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Zitate:
"Wahrscheinlich ist dieser Flugzeugträger ein kleiner, schwimmender Stadtstaat, umgeben vom Meer des Todes." Seite 11

"Keine Ahnung, was das für eine Farbe sein soll: Bluterguss bei Sonnenuntergang ...

Zitate:
"Wahrscheinlich ist dieser Flugzeugträger ein kleiner, schwimmender Stadtstaat, umgeben vom Meer des Todes." Seite 11

"Keine Ahnung, was das für eine Farbe sein soll: Bluterguss bei Sonnenuntergang vielleicht? Erstickungstod?" Seite 17


Meinung:

Die Geschichte knüpft nahtlos an das Ende von Band 1 an. Brainbox, Theo, Peter, Donna, Jefferson und Käpt´n werden von der Navy vor den Insulanern gerettet, um sich auf einem Flugzeugträger voller Marines wiederzufinden. Klingt erstmal gut, aber statt des erhofften Heldenempfangs -schließlich haben sie ein Heilmittel gefunden- erwartet sie Einzelhaft und ständige Befragungen... Vor allem stellen sich aber schnell Zweifel ein: wie konnten so viele Erwachsene überleben? Warum kam den Jugendlichen niemand zur Hilfe??? Und was zur Hölle wollen sie wirklich von ihnen?
Ein scheinbarer Ausweg eröffnet sich ihnen, als sie feststellen, dass sie mit ihren Sorgen und Bedenken nicht alleine sind. Noch in den Arrestzellen werden sie von einer Rebellengruppe kontaktiert, die angeblich zurück nach NY und somit den anderen dort helfen wollen.
Nur... Wem kann man denn nun wirklich trauen?

Auch dieser 2. Teil der Trilogie ist wieder sehr atmosphärisch aufgebaut. Die Ängste, Sorgen und Hoffnungen unserer Protagonisten, werden durch die im Wechsel aus den Perspektiven von Donna und Jeff erzählten Geschehnisse -wie zuvor in der jeweiligen Ich-Perspektive- unterstützt und vertiefen so die Eindrücke. Auch die direke Leseranrede wurde vom Autoren beibehalten, was das Ganze noch etwas persönlicher gestaltet.
Natürlich haben sich die beiden auch entsprechend weiterentwickelt, wobei uns der Sarkas- und Zynismus der Charaktere selbstverständlich erhalten bleiben. Vor allem Donna, mit ihrer schnoddrigen Art, sorgte bei mir -trotz des ernsten Settings- für so manchen Lacher :D

Ein weiteres Mal ist es gelungen, uns mit so mancher unerwarteten Wendung und auch einigem an Action zu überraschen, was einen gekonnten Übergang zu Band 3, dem von mir heiß ersehnten Finale schlägt!

Alles in Allem empfand ich diesen Mittelteil jedoch etwas schwächer als seinen Vorgänger. Während sich Band 1 noch sehr actionreich und spannungsgeladen zeigte, dominieren hier eher politische Aspekte, was das Geschehen stellenweise etwas trockener werden ließ. Nichtsdestotrotz wird eine gute Ahnung erschaffen, was den Leser im Finale erwarten könnte, und ich muss sagen, es klingt für mich nach MASSIG Action und hätte definitiv das Zeug zu einem fulminanten Abschluss! Ich freue mich schon sehr drauf :)

Veröffentlicht am 20.01.2018

heiß erseht! Dennoch entwickelte sich Band 2 etwas anders als erwartet ;)

Gläsernes Schwert (Die Farben des Blutes 2)
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Zitate:
"Die Ruinen von Naercey gibt es seit Tausenden von Jahren, aber diesen Tag werden sie nicht überstehen." Seite 37
"Meine Gedanken kehren zurück zu Maven, zu seinen kalten blauen Augen und dem Moment, ...

Zitate:
"Die Ruinen von Naercey gibt es seit Tausenden von Jahren, aber diesen Tag werden sie nicht überstehen." Seite 37
"Meine Gedanken kehren zurück zu Maven, zu seinen kalten blauen Augen und dem Moment, in dem ich begriffen habe, dass sich hinter seinem charmanten Lächeln ein Ungeheuer verbirgt." Seite 46

Meinung:

Mare und Cal haben nur knapp überlebt und fliehen zusammen mit Shade (Mare kann es noch immer nicht fassen, dass ihr Bruder noch lebt!), Farley und Kilorn. Aber bereits nach kurzer Zeit wird ihnen klar, dass sie ein immenses Problem haben! Sie haben keine Ahnung was sie tun oder wohin sie gehen sollen, denn schließlich kennt Maven -als ehemaliger Teil der Scharlachroten Garde viele Geheimnisse der Gruppe und vor allem die Ziele. Und, was schlimmer ist, als alles andere, er kennt die Namen der Neublüter, die auf der Liste stehen!! Allen ist bewusst, dass diese nicht mehr lange leben werden, wenn Maven schneller ist als sie. Aber wie sollen sie es ohne Equipment und genügend Leute nur schaffen, auch nur einen von ihnen zu retten?
Doch ihnen soll keine lange Verschnaufpause zum Überlegen bleiben, denn... Die Jagd auf Mare und Cal ist bereits eröffnet...

Mit viel Action und Spannung hörte Band 1 auf und genauso beginnt auch dieser Trilogiemittelteil. Kaum sind die 5 an ihrem Ziel angekommen, bricht ein Donnerwetter über sie herein, dass sich gewaschen hat :) Auch dieses Mal geizt die Autorin nicht mit actiongeladenen Szenen, die auch die ein oder andere Überraschung für uns bereit halten.

Die Stimmung ist nach wie vor sehr atmosphärisch, Mares Misstrauen anderen gegenüber geradezu greifbar. Generell lebt die Geschichte von vielen Emotionen wie Mares Schuld, ihrem Wunsch nach Rache und einem Leben ohne Unterdrückung, sowie Gefahr, Verlust und allem voran der Verrat!

Als Leser dürfen wir auch an den Entwicklungen der unterschiedlichen Charaktere teilhaben, was viel Spaß macht und so manch Unerwartetes zu Tage bringt! Aber hier wird natürlich nicht zu viel verraten ;)

Ich persönlich habe mich unheimlich auf Band 2 gefreut, denn die Rote Königin war für mich ein klares Highlight!
Leider muss ich gestehen, dass mich die Bewertung dieses Mal vor eine kleine Herausforderung gestellt hat, denn für mich unterteilt sich die Geschichte in 3 "Spaßetappen". Das erste Drittel war -abgesehen von der hochexplosiven Schlacht- recht träge und konnte mich nicht so recht begeistern. Dies liegt vor allem daran, dass die Autorin sich des Öfteren mal in Beschreibungen von Örtlichkeiten oder geschichtlichen Hintergründen verliert, aber auch vor allem daran, dass Mare ständig jammert. Klar, sie vermisst den Maven, für den er sich ursprünglich ausgegeben hat und ja, sie wird nie wieder ein unbedarftes Leben als Mare zuhause in Stilts führen und ein 3. "Ja", sie hat einiges an toten Menschen mitverschuldet... Das sind alles Dinge, die ich sehr gut nachvollziehen kann und die im Kontext auch stimmig sind. Aber für mich hätten sie nicht so häufig wiederholt und leider stellenweise auch breitgetreten werden müssen.
Für diesen ersten Teil hätte ich generell eher 3 Sterne vergeben.

Dann kam jedoch das 2. Drittel in dem sich unter anderem Pläne konkretisieren und Aktionen durchgezogen werden, da kam dann schon mehr Spannung und Leselust auf. - Hierfür hätte ich 4 Sterne gegeben.

Aber dann, TJA DANN kam das letzte Drittel... Was soll ich sagen. Hier geht es dann nochmal richtig zur Sache. Es wird weder an Action, Spannung, Emotionen oder Atemnot gegeizt! Ja, auch traurige Szenen erwarten den Leser. Ihr seht, hier kommen die 5 Sterne :D

Zum Glück ist das Mitteln bei 3 Wertungen nicht allzu schwer, deshalb gebe ich diesem Band 4 Sterne und verbleibe, auf Band 3 hibbelnd :)

Veröffentlicht am 20.01.2018

Atmosphärisch und emotional, jedoch mit kleiner Schwäche ;)

Goddess of Poison - Tödliche Berührung
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Zitate:
"Es schien kein allzu furchtbarer Preis, nie zu berühren und nie berührt zu werden; schließlich hatte ich den einzigen Menschen zurückgelassen, der mir je Liebe und Zuneigung gezeigt hatte. Aber ...

Zitate:
"Es schien kein allzu furchtbarer Preis, nie zu berühren und nie berührt zu werden; schließlich hatte ich den einzigen Menschen zurückgelassen, der mir je Liebe und Zuneigung gezeigt hatte. Aber ich hatte mich geirrt." Pos. 130
"Sie schreien Euretwegen. Denn ganz gleich, was die Folterer ihnen antun, es ist nichts im Vergleich zu dem, was sie von Euch zu erwarten haben." Pos. 185

Meinung:

Twylla hatte eine schwere Kindheit. Als Tochter der Sündenesserin war es ihr vorbestimmtes Schicksal, diese Aufgabe eines Tages zu übernehmen und so, nach dem Ableben eines Menschen, dessen Sünden in Form von Nahrungsmitteln zu verspeisen, damit dieser davon erlöst wird. Ihr größter Wunsch war es, diesem Leben zu entfliehen. Zumal sie zwar ihre kleine Schwester liebt, aber ihre Mutter wahrlich keine herzliche Frau ist.
Dieser Wunsch wurde ihr gewährt, als eines Tages die Königin von Lormere vor ihrer Tür stand und erklärte, dass sie die göttliche Daunen -die wiedergeborene Tochter der Götter- sei. Obwohl Twylla mit der Entscheidung, ihr altes Leben hinter sich zu lassen, auch das Recht verwirkt hat, Kontakt mit ihrer Familie zu halten, entschied sie sich für ein Leben am Hof. Zumal das beinhaltete, die zukünftige Braut des Prinzen zu sein.

Was Twylla nicht bedacht hatte, war die Tatsache, dass sie als göttliche Daunen -die sie bis zur Vermählung mit dem Prinzen bleiben wird- ein noch einsameres Leben führen würde, als bisher...

Ihre schillernden Träume haben sich zu ihren größten Albträumen verwandelt, denn als Daunen muss sie monatlich Gift von Morgenandorn zu sich nehmen. Zum einen um zu beweisen, dass sie die von den Göttern Erwählte ist, denn ansonsten würde das Gift sie töten, und zum anderen um das Werkzeug des Königspaares zu sein.
Denn durch die Einnahme ist ihre Haut giftig und jeder, der sie berührt, stirbt einen grauenvollen Tod! Ihre Aufgabe ist es, auf diese Weise Hochverräter und sonstige Kriminelle hinzurichten.
So hatte sie sich das wahrlich nicht vorgestellt! Sie will weder jemanden umbringen müssen (doch welche Wahl hat sie? Wenn sie es nicht tut, zieht sie sich womöglich den Unwillen der Götter zu und stirbt bei der nächsten Gifteinnahme), noch kann sie sich weiterhin an der Schönheit des Schlosses und den Pomp am Hof erfreuen. Denn noch nie in ihrem Leben war sie dermaßen einsam!
Niemand darf sie berühren, alle haben Angst vor ihr...
Und die Königin, die sich damals als ihre Rettung darstellte, ist mittlerweile das genaue Gegenteil. Twylla hasst sie, denn sie ist grausam und gefährlich für jeden, der ihr auch nur unangenehm auffällt.
Doch welche Optionen bleiben Twylla? Kann sie überhaupt etwas tun? Und wenn nicht, wie lange kann sie dieses Leben noch aushalten?

Ganz langsam werden wir in Twyllas Misere eingeführt, wobei wir gerade zu Beginn immer wieder über kleine Anspielungen stolpern, die erst im Verlauf der Geschichte aufgelöst werden.
Wir erfahren hierbei nicht nur, wie ihr Leben heute aussieht (so war sie zum Beispiel gezwungen, ihren besten Freund zu töten), sondern auch, wie ihr früheres Leben als Tochter der Sündenesserin war.

In einen angenehmen, schönen Schreibstil verpackt, dürfen wir so immer tiefer in den Charakter Twylla eintauchen und an ihrem Leben, gezeichnet von Einsamkeit, Verlust und Angst teilhaben.
Ihr seht schon, auf was ich hinaus will ;) Atmosphärisch ist die Geschichte wirklich überzeugend gelungen! Wenn zum Beispiel erzählt wird, dass jeder ihrer Wächter relativ schnell Reißaus nimmt, weil sie einfach zu viel Angst vor ihr haben, bricht einem fast das Herz. :(

Für mich war Melinda Salisburys Debut wirklich lesenswert, zumal sie viele tolle Elemente in ihre Geschichte eingestrickt hat. Aberglauben, Märchen, vielerlei Emotionen und so manch unerwartete Wendung haben Twyllas Geschichte wirklich schön werden lassen.

Leider ist jedoch das erste Drittel für meinen Geschmack etwas zu ausufernd geworden. Dieser Teil, der hauptsächlich ihr Leben und ihre Situation behandelt, zieht sich etwas und hätte für mich gerne ein bisschen gekürzt werden können.
Ich vermute, dass sich die Autorin einfach etwas zu viel Mühe gegeben hat, uns den Charakter ans Herz zu legen. Aber da die Geschichte davon abgesehen wirklich Spaß gemacht hat und absolut fesselnd war, bin ich guter Dinge, dass sich das bei ihrem nächsten Werk legen wird.
Ich persönlich freue mich schon sehr auf den nächsten Teil ;)

Veröffentlicht am 20.01.2018

Eine gute Portion Grusel mit einer schönen Prise Romantik, sehr lesenswert :)

Seelenhauch
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Zitate:
"Es ist, als ob etwas in dieser Luft mitschwingt. Etwas, das nichts mit dieser Welt zu tun hat." Position 578

"Obwohl ich weder Konturen noch Augen im Gesicht erkennen kann, bin ich mir vollkommen ...

Zitate:
"Es ist, als ob etwas in dieser Luft mitschwingt. Etwas, das nichts mit dieser Welt zu tun hat." Position 578

"Obwohl ich weder Konturen noch Augen im Gesicht erkennen kann, bin ich mir vollkommen sicher, dieses Etwas stiert uns an." Position 2538

Meinung:

Helen und Elias, die sich zu Beginn der Geschichte noch nicht kennen, sind recht unterschiedlich.

Elias ist Designer im Familienunternehmen, sehr aufbrausend und gleichzeitig extrem harmoniebedürftig. Darüber hinaus ist er ein absoluter Kontrollfreak und leidet unter großer Verlustangst, was vermutlich mit dem Tod seiner Mutter vor 9 Jahren zusammenhängt.
Er kommt aus einem gut situierten Elternhaus und obwohl er immer gepflegt und gut angezogen ist, ist sein Körper gleichzeitig großflächig tätowiert. Aber das sollen nicht die einzigen Merkmale bleiben, durch die man Elias nicht einfach in Schubladen einordnen kann ;) - Ihr seht schon, mir hat der Charakter sehr viel Spaß gemacht!
Helen arbeitet als Krankenschwester und wohnt mit 2 Freundinnen in einer WG. Sie hat einen kleinen Modetick und vergisst hierüber auch schonmal, dass ihr Geldbeutel das eigentlich nicht hergibt. Sie ist bodenständig, liest gerne und verbringt viel Zeit mit ihren Freundinnen.
Doch ein paar Kleinigkeiten haben die beiden dann doch gemeinsam. Sie haben beide negative Beziehungen hinter sich und Spleens, die aus ihren Vorgeschichten resultieren. Wie gut, dass eine schiefgelaufene Séance, die beiden über kurz oder lang aufeinandertreffen lässt ;)

Und genau das ist auch das erste, was mir sehr gut gefallen hat. Die Geschichte befasst sich nicht nur mit der Spukthematik, sondern auch mit den Geistern der Vergangenheit unserer beider Protagonisten. Wir erleben ihre Macken, Eigenheiten und Teile ihrer Vorgeschichte, die sie zu dem gemacht haben, was sie heute sind. Sie sind Charaktere mit Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten, was sie sehr sympathisch und vor allem authentisch wirken lässt. Allein schon dieser Faktor, lässt eine gewisse Neugierde entstehen.
Die Tatsache, dass die Kapitel abwechselnd aus der jeweiligen Ich-Perspektive geschildert sind, trägt natürlich auch zu einer gewissen Tiefe bei und erwecken die beiden zum Leben.

Der Schreibstil ist überaus eingängig und und voller kreativer Ideen, die ein geniales Setting entstehen lassen. Das Anwesen von Elias Vater, oder das geheime... Ööööhm nein, hier wird lieber nicht zuviel verraten ;)
Unheimliche und mysteriöse Geschehnisse lassen eine tolle Gänsehautatmosphäre entstehen, die einen das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen lassen!
Dennoch muss ich gestehen, dass das Ende, bzw. das letzte Drittel des Buches mich von den Ereignissen her nicht zu 100% überrascht hat, einige Dinge hatte ich genau so oder zumindest ähnlich erwartet. Aber nichtsdestotrotz habe ich mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten gefühlt und würde ohne zu zögern weitere Bücher der Autorin zur Hand nehmen! Mit ihren bildhaften Details hat Annie J. Dean es geschafft, eine mitreißende und fesselnde Story zu kreieren, die sie gekonnt zum Leben erweckt hat.

Für mich war "Seelenhauch" eine gelungene Portion Grusel und Übersinnliches gekoppelt mit einer guten Prise Romantik, die natürlich bei einer solchen Geschichte auch nicht fehlen darf ;)

Veröffentlicht am 20.01.2018

Ein gelungener 8. Fall für Pia und Oliver :)

Im Wald
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Zitate:
"Wer jetzt unterwegs war, war per se verdächtig. Zu 70 Prozent wurden Verbrechen nachts verübt. Nicht ohne Grund fürchtete der Mensch die Dunkelheit." Seite 24
"Sie konnte nachvollziehen, was ...

Zitate:
"Wer jetzt unterwegs war, war per se verdächtig. Zu 70 Prozent wurden Verbrechen nachts verübt. Nicht ohne Grund fürchtete der Mensch die Dunkelheit." Seite 24
"Sie konnte nachvollziehen, was in ihm vorging, und es schmerzte sie, ihn so zu sehen. Mit einer alten Schuld zu leben war eine schwere Last." Seite 247

Meinung:

Ein Brand auf einem Campingplatz ruft Oliver und Pia ein weiteres Mal auf den Plan.
War das das Werk des Feuerteufels, der aktuell sein Unwesen treibt? Dann hätte er dieses Mal nicht einfach „nur“ gezündelt, denn dieser Fall stellt sich als weitaus schlimmer heraus.
Erschreckenderweise befand sich in dem Campingwagen eine Person, die komplett verbrannt ist. Somit handelt es sich um Mord!
Aber war das wirklich Zufall? Oder steckt gar Absicht dahinter? Schnell wird klar, dass der voraussichtlich letzte Fall von Oliver vor seiner Auszeit, ihn deutlich schwerer in Beschlag nehmen wird, als erhofft. Denn da er aus der Gegend ist, kennt er alle Personen, die involviert sein oder Informationen liefern könnten, persönlich. Dieser Fall wird ihn nicht nur in seine früheste Kindheit, sondern möglicherweise auch an den Rand seiner Belastungsgrenze treiben…

Ein weiteres Mal konnte mich Nele Neuhaus mit ihrem angenehmen Schreibstil fesseln. Schnelle Szenenwechsel machen die Story spannend und lassen die Seiten geradezu an einem vorbeifliegen. Bereits der Prolog weckt die Neugierde enorm :)
Dazu kommt, dass immer wieder -zum Ende hin werden es noch mehr- kleine Cliffhanger in den einzelnen Leseabschnitten eingebaut sind, was natürlich auch seinen Teil zur Spannung beiträgt ;)
Dazu passend ist das Setting, gerade durch die Waldszenen, düster und atmosphärisch.

Sehr gut gefällt mir, dass die beiden Protagonisten Pia und Oliver weitestgehend sympathisch und authentisch wirken, was letzten Endes natürlich zum Großteil der Tatsache geschuldet ist, dass sie sich mit ganz alltäglichen Dingen abmühen müssen. Eben geradeso wie du und ich ;)
Probleme wie unzuverlässige Expartner, Kindererziehung, u. Ä. machen die beiden menschlich und ermöglichen es uns, sich mit ihnen zu identifizieren.
Ab und an flicht die Autorin auch ein bisschen Mundart ein, was noch den ein oder anderen Schmunzler verursacht. Echt lesenswert :)

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch auch. Die Geschichte spielt in einer überschaubaren Gemeinde, in der gefühlt jeder mit jedem entweder verwandt, verschwägert, verheiratet oder geschieden ist. Dementsprechend haben viele Personen den selben Nachnamen oder auch sonstige Bezüge, was das Ganze stellenweise etwas unübersichtlich macht. Es ist also definitiv "Dranbleiben" angesagt, sonst wird es vermutlich schwierig, wieder einzusteigen. Zu Beginn des Buches ist zwar eine Übersicht der Personen vorhanden, diese reicht jedoch nur bedingt, da letzten Endes doch nicht alle Informationen zu den einzelnen Personen darin enthalten sind. Aber für das Gröbste hilft´s ;)

Ein tolles Team, haufenweise falsche Fährten sowie unerwartete Wendungen in Kombination mit ernsten Themen wie Mord, menschliche Abgründe, Rassis- und Egoismus haben die Geschichte wunderbar in Form gebracht und mich die 550 Seiten geradezu inhalieren lassen.

Eine klare Empfehlung an alle Krimileser unter euch!