Für die Thriller-Leser unter euch ;)
SterbenswortZitate:
"Sie fror.
So konnte es nicht weitergehen.
Erik konnte es nicht sein.
Erik war tot.“ Seite 70
„Da sind deine Zwangshandlungen, Kathrin, und deine Selbstgespräche. Vielleicht bildest du dir all ...
Zitate:
"Sie fror.
So konnte es nicht weitergehen.
Erik konnte es nicht sein.
Erik war tot.“ Seite 70
„Da sind deine Zwangshandlungen, Kathrin, und deine Selbstgespräche. Vielleicht bildest du dir all das andere nur ein. Dein schlechtes Gewissen, Kathrin. Über Jahre hinweg hast du es verdrängt. Sie holen dich nun ein, die Geister, die du gerufen hast.“ Seite 136
Meinung:
Die Geschichte um Kathrin beginnt mit einem Rückblick, bei dem wir Zeuge werden, wie sie und ihre Freunde Amelie, Heinrich und Thomas den toten Erik in einer eiskalten Nacht auf die Bahngleise werfen. Warum sie das tun und wieso ihr Freund Erik überhaupt tot ist, erfahren wir natürlich erst nach und nach ;)
Von da ab lernen wir in 2 unterschiedlichen, stetig wechselnden Handlungssträngen (damals und heute) einerseits Kathrin und ihr Leben mit ihrer Tochter kennen und andererseits erfahren wir nach und nach mehr über die damaligen Vorkommnisse. So gelingt es dem Autor einen guten Spannungsverlauf zu erschaffen, ohne je unübersichtlich oder langweilig zu werden. Im weiteren Verlauf gesellt sich am Rande noch ein dritter Handlungsstrang "Neulich" hinzu -jedoch erst gegen Ende des Buches- der uns geschickt Erklärungen und Hintergründe zu den neuesten Geschehnissen liefert. Da kann ich jetzt natürlich nicht allzusehr ins Detail gehen ;)
Die bodenständige Kathrin hat sich ein gutes Leben aufgebaut. Als Ärztin in einer Gemeinschaftspraxis und alleinerziehende Mutter, geht es ihr eigentlich gut. Sie hat ein geordnetes, strukturiertes Leben und eine 4-jährige Tochter, die sie liebt. Doch das alles droht zu bröckeln, als ihr immer häufiger seltsame Dinge in ihrer Wohnung auffallen. Versteckte Gegenstände, schiefe Bilder, laufende Wasserhähne... Zuerst glaubt sie, ihre Tochter würde ihr Streiche spielen. Wäre ja auch nichts außergewöhnliches. Jedoch wird ihr schnell klar, dass es so nicht gewesen sein kann. Doch als sich herausstellt, dass ihre Tochter den Fremden, der bei ihr ein und aus geht getroffen hat und er sich als ein alter Freund von Kathrin namens "Erik" vorstellt, schrillen bei ihr sämtliche Alarmglocken! Erik ist tot, dessen ist sie sich sicher. Schließlich hat die Polizei seine abgetrennten Gliedmaßen auf den Bahngleisen gefunden. ODER??? Kann es etwa sein, dass sie sich getäuscht hat, oder meldet sich da einfach nur die jahrelang unterdrückte Schuld?
Ein fesselnder Schreibstil in Kombination mit diesen bereits erwähnten Kapiteln im Wechsel, die immer eine überschaubare Länge aufweisen, ziehen den Leser von Anfang bis Ende in den Bann. Nach und nach enthüllen sich uns wichtige aber auch pikante Details, die uns tief ins Geschehen ziehen und mitfiebern lassen. Einmal angefangen, habe ich eigentlich nur noch für das Nötigste unterbrochen ;)
Auch der psychische Aspekt -zum Beispiel Kathrins Zweifel daran, ob das alles real sein kann oder ob sie langsam verrückt wird- ist gut gelungen und unterstützt die gesamte Atmosphäre hervorragend, auch ohne blutig daherzukommen ;)
"Sterbenswort" kann ich den Thriller-Lesern unter euch nur wärmstens empfehlen! Ich bin mir sicher, dass von diesem Autoren über kurz oder lang auch Band 1 der Reihe um Sabrina Lampe und Niklas Steg "Leide!" bei mir einziehen wird ;)