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Veröffentlicht am 20.01.2018

Für die Thriller-Leser unter euch ;)

Sterbenswort
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Zitate:
"Sie fror.
So konnte es nicht weitergehen.
Erik konnte es nicht sein.
Erik war tot.“ Seite 70

„Da sind deine Zwangshandlungen, Kathrin, und deine Selbstgespräche. Vielleicht bildest du dir all ...

Zitate:
"Sie fror.
So konnte es nicht weitergehen.
Erik konnte es nicht sein.
Erik war tot.“ Seite 70

„Da sind deine Zwangshandlungen, Kathrin, und deine Selbstgespräche. Vielleicht bildest du dir all das andere nur ein. Dein schlechtes Gewissen, Kathrin. Über Jahre hinweg hast du es verdrängt. Sie holen dich nun ein, die Geister, die du gerufen hast.“ Seite 136

Meinung:

Die Geschichte um Kathrin beginnt mit einem Rückblick, bei dem wir Zeuge werden, wie sie und ihre Freunde Amelie, Heinrich und Thomas den toten Erik in einer eiskalten Nacht auf die Bahngleise werfen. Warum sie das tun und wieso ihr Freund Erik überhaupt tot ist, erfahren wir natürlich erst nach und nach ;)

Von da ab lernen wir in 2 unterschiedlichen, stetig wechselnden Handlungssträngen (damals und heute) einerseits Kathrin und ihr Leben mit ihrer Tochter kennen und andererseits erfahren wir nach und nach mehr über die damaligen Vorkommnisse. So gelingt es dem Autor einen guten Spannungsverlauf zu erschaffen, ohne je unübersichtlich oder langweilig zu werden. Im weiteren Verlauf gesellt sich am Rande noch ein dritter Handlungsstrang "Neulich" hinzu -jedoch erst gegen Ende des Buches- der uns geschickt Erklärungen und Hintergründe zu den neuesten Geschehnissen liefert. Da kann ich jetzt natürlich nicht allzusehr ins Detail gehen ;)

Die bodenständige Kathrin hat sich ein gutes Leben aufgebaut. Als Ärztin in einer Gemeinschaftspraxis und alleinerziehende Mutter, geht es ihr eigentlich gut. Sie hat ein geordnetes, strukturiertes Leben und eine 4-jährige Tochter, die sie liebt. Doch das alles droht zu bröckeln, als ihr immer häufiger seltsame Dinge in ihrer Wohnung auffallen. Versteckte Gegenstände, schiefe Bilder, laufende Wasserhähne... Zuerst glaubt sie, ihre Tochter würde ihr Streiche spielen. Wäre ja auch nichts außergewöhnliches. Jedoch wird ihr schnell klar, dass es so nicht gewesen sein kann. Doch als sich herausstellt, dass ihre Tochter den Fremden, der bei ihr ein und aus geht getroffen hat und er sich als ein alter Freund von Kathrin namens "Erik" vorstellt, schrillen bei ihr sämtliche Alarmglocken! Erik ist tot, dessen ist sie sich sicher. Schließlich hat die Polizei seine abgetrennten Gliedmaßen auf den Bahngleisen gefunden. ODER??? Kann es etwa sein, dass sie sich getäuscht hat, oder meldet sich da einfach nur die jahrelang unterdrückte Schuld?

Ein fesselnder Schreibstil in Kombination mit diesen bereits erwähnten Kapiteln im Wechsel, die immer eine überschaubare Länge aufweisen, ziehen den Leser von Anfang bis Ende in den Bann. Nach und nach enthüllen sich uns wichtige aber auch pikante Details, die uns tief ins Geschehen ziehen und mitfiebern lassen. Einmal angefangen, habe ich eigentlich nur noch für das Nötigste unterbrochen ;)

Auch der psychische Aspekt -zum Beispiel Kathrins Zweifel daran, ob das alles real sein kann oder ob sie langsam verrückt wird- ist gut gelungen und unterstützt die gesamte Atmosphäre hervorragend, auch ohne blutig daherzukommen ;)

"Sterbenswort" kann ich den Thriller-Lesern unter euch nur wärmstens empfehlen! Ich bin mir sicher, dass von diesem Autoren über kurz oder lang auch Band 1 der Reihe um Sabrina Lampe und Niklas Steg "Leide!" bei mir einziehen wird ;)

Veröffentlicht am 20.01.2018

ein spannendes Finale :)

Die Auslese - Nichts ist, wie es scheint
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Zitate:
"Obwohl er mir gestern Abend das Leben gerettet hat, weiß ich trotzdem nicht, ob ich ihm vertrauen kann. Aber ich habe keine Wahl." Seite 7
"Strategische Ziele. Eliminierungen. Gewalt als Mittel. ...

Zitate:
"Obwohl er mir gestern Abend das Leben gerettet hat, weiß ich trotzdem nicht, ob ich ihm vertrauen kann. Aber ich habe keine Wahl." Seite 7
"Strategische Ziele. Eliminierungen. Gewalt als Mittel. Pläne. All das sind saubere Wörter für das Blutvergießen, das damit gemeint ist." Seite 47
"Heiligt der Zweck die Mittel, auch wenn an diesen Blut klebt? Ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht." Seite 65
"Wir sind beide am Leben. Wir sind beisammen. Angesichts dessen, was kommen wird, weiß ich nicht, wie lange dieser Zustand noch andauern wird." Seite 113

Meinung:

Das Geschehen knüpft nahtlos an Band 2 an. Cia muss mit der Schuld von Damones Tod sowie der Angst, dafür erwischt zu werden (und mit dem eigenen Leben zu bezahlen), leben. Aber das ist noch nicht ihre größte Sorge. Durch den Verlust der Beweise, die Symon zerstörte, nachdem er Michal tötete, steht sie im Kampf gegen die Auslese wieder ganz am Anfang. Ein weiteres Mal wird sie gezwungen sein, den Rat ihres Vaters "keinem zu trauen", zu missachten. Denn ohne Hilfe wird sie definitiv sterben! Und mit ihr viele andere Unschuldige.
Sie weiß, wenn Präsidentin Collindar wie geplant gegen Dr. Barnes vorgeht, wird sie das vermutlich ihr Amt kosten, und damit die anstehende Rebellion auslösen. Da das alles nur eine gut inszenierte Falle ist, würden ALLE Auslesegegner sterben. Unter anderem ihr Bruder Zeen. Das kann und will sie definitiv nicht zulassen!
Aber, welche Optionen bleiben ihr?
Und auch, wenn ihre Chancen denkbar schlecht stehen, sie muss es versuchen, koste es, was es wolle...
Seid ihr bereit für "das Ende der Unwissenheit" und "den Beginn der Hoffnung"? ;)

Wie gewohnt dürfen wir die Geschichte aus Cias Sicht erleben, was ein weiteres Mal die mannigfaltigen Emotionen, von denen die Reihe lebt, gelungen zum Ausdruck bringt. Das Misstrauen gegenüber den anderen, die Gefahr, die von allen Seiten droht, die Angst um sich selbst, Tomas und Zeen, die Schuldgefühle unter anderem wegen Damone - all das erfahren wir hautnah und dürfen so durchgehend mitfiebern.

Auch die Charakterentwicklung, die Cia durchlebt, geht in diesem Finale noch ein gutes Stück voran. Sie weiß sehr wohl, dass viele Dinge, die komplett gegen ihre Erziehung gehen, falsch sind. Aber sie weiß mittlerweile auch, was eventuell dennoch getan oder überdacht werden muss. So fand im Laufe der Reihe eine stimmige und überzeugende Veränderung statt, die mir sehr gut gefallen hat.

Ein weiterer, für mich sehr positiver Aspekt, stellt die reduzierte Darstellung der Welt davor und der Tatsachen dar, wie sie zu dem wurde, was sie heute ist. Zwar sind diese Ausführungen nach wie vor vorhanden, aber im Vergleich zu Band 2, in dem das mein größter Kritikpunkt war, in einem sehr gelungenen Maße. Geschickt eingeflochten und nie ausufernd, passen sie in Band 3 perfekt ins Bild.

Die Story an sich, deren Verlauf und Ideen haben mir ein nahezu perfektes Finale beschert. Es wartet mit viel Action, Spannung und so einigem Unerwartetem auf! Das atmosphärische Bild und die Storyline haben mir jedenfalls packende Lesestunden beschert!

Das Einzige, was ich mir anders gewünscht hätte, wenn ich es mir hätte aussuchen dürfen, ist das Ende. Obwohl es an sich gut war, ist es doch nicht zu 100% abgeschlossen. Aber in Anbetracht des Gesamtkonstrukts der Trilogie kann ich das verschmerzen, irgendwie passt es auch wieder :D Und wer weiß, vielleicht hält sich die Autorin ja einfach nur ein Hintertürchen offen?? ;)

Veröffentlicht am 20.01.2018

einfach genial! Band 2 ist NOCH spannender und rasanter als sein Vorgänger!!

Pala
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Zitate:
"Wie können wir die Welt retten, wenn unsere eigenen Soldaten sterben?" Seite 62
"Alle Kinder hier waren unfreiwillig von zu Hause weggeholt worden, jeder vermisste einen Vater und eine Mutter, ...

Zitate:
"Wie können wir die Welt retten, wenn unsere eigenen Soldaten sterben?" Seite 62
"Alle Kinder hier waren unfreiwillig von zu Hause weggeholt worden, jeder vermisste einen Vater und eine Mutter, einen Bruder oder eine Schwester." Seite 100


Meinung:

Niedergeschlagen, weil Justin sie zurück nach Pala geschickt hat, versucht Iris ihre Kräfte zu mobilisieren um das alles zu überstehen. Irgendjemand muss ja wohl Mr. Oz das Handwerk legen, oder?
Doch plötzlich ist Justin wieder da! Also ääähm, nein, nicht physisch natürlich. Aber er hat einen Weg gefunden, den Chip in Iris so zu modifizieren, dass die beiden miteinander kommunizieren können. Nun können sie gemeinsam versuchen, einen Plan zu schmieden, um den Ganzen ein Ende zu setzen. Doch das wird vermutlich schwerer als man denkt. Unter anderem natürlich auch, weil nicht nur alles und jeder strengstens überwacht wird, sondern auch, weil Alex und Fiber gezielt ein Auge auf Iris werfen und sie nahezu auf Schritt und Tritt verfolgen. Iris muss sich dringend etwas einfallen lassen, denn die Bedrohung, ihr Leben zu verlieren ist allgegenwärtig. Und wie wir Mr. Oz mittlerweile kennen, nicht nur ihres!
Dazu kommt noch, dass aus irgendeinem Grund immer mehr und mehr Kinder auf die Insel kommen und die Ausbildung zu Superhelden immer kürzer wird! Fest steht, Mr. Oz hat einen Plan! Fragt sich nur, wie der aussieht...
Und dann steht ja auch noch ihre eigene Endprüfung zum Superhelden aus und alle Kandidaten der aktuellen Runde wissen, dass jeder falsche Schritt der letzte sein Könnte! Wenn Iris doch nur mal wieder richtig schlafen könnte um fit zu sein, aber das wollen die immer stärker werdenden Albträume einfach nicht zulassen...

Obwohl Band 1 der Trilogie erst vor kurzem erschienen ist, startet Band 2 mit einer kurzen Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse, was mir sehr gut gefällt! Ich persönlich finde es immer sehr praktisch, wenn man vor dem Beginn noch eine kleine Auffrischung erhält ;)

Erzählt wird wieder in kurzen Kapiteln und einem flüssigen Schreibstil, was den Spannungsaufbau- und Erhalt perfekt unterstützt.

Und habe ich bei Band 1 noch geschrieben: "Ein enormer Spannungsbogen und unerwartete Wendungen nehmen den Leser mit, auf eine abenteuerliche Reise, die ihresgleichen sucht!" (irgendwie seltsam sich selbst zu zitieren :D), muss ich meine Meinung wohl etwas ergänzen... Denn Pala ist eine der wenigen Trilogien die ich kenne, bei denen Band 2 NOCH spannender und rasanter als sein Vorgänger ist!! Die Art und Weise, mit der der Autor uns mit seinen Wendungen und Ideen auf Trab hält, ist wirklich phänomenal!

Dazu kommt die wirklich gut vermittelte Stimmung, die mich von Anfang bis Ende atemlos ans Geschehen gefesselt hat!
Das Misstrauen untereinander, die Tatsache, dass irgendwie nichts so ist, wie es scheint, die seltsame Beziehung zwischen Iris und Alex oder noch besser: die zwischen Alex und Mr. Oz...
Man weiß tatsächlich nie, wem Iris trauen kann, bzw. ob überhaupt jemand einem der anderen traut. Absolut fesselnd!

Pala - Das Geheimnis der Insel bringt uns Leser ein gutes Stück voran, was die Geheimnisse und Machenschaften des Mr. Oz betrifft, aber natürlich erfahren wir bei weitem nicht alles! Es gibt noch viele offene Fragen und Mysterien, die wir hoffentlich in Band 3 "Pala - Verlorene Welt", geklärt bekommen.
Zumal das Ende des zweiten Bandes einen echt umbringt! Vor allem dann, wenn man nicht sofort weiterlesen darf :D

Für mich ein klares Highlight! Ich kann den Oktober kaum erwarten :)

Veröffentlicht am 20.01.2018

ein kleines Schätzchen im Buchregal :)

Seit ich dich gefunden habe
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Zitate:
"Er wohnte hier noch nicht einmal einen Tag, aber er hasste dieses Haus jetzt schon." Seite 15
"Alles, alles hatte er verloren, aber das war nicht die Schuld des Erdbeermädchens." Seite 30
"Hör ...

Zitate:
"Er wohnte hier noch nicht einmal einen Tag, aber er hasste dieses Haus jetzt schon." Seite 15
"Alles, alles hatte er verloren, aber das war nicht die Schuld des Erdbeermädchens." Seite 30
"Hör auf, dich zu entschuldigen. Die Tatsache, dass du immer wieder ins Fettnäpfchen trittst, ist das Beste an dir." Seite 56

Meinung:
Honeysuckle, von den meisten nur Honey genannt, Tash und Nell sind schon seit Ewigkeiten befreundet.
Während Tash das Leben in vollen Zügen genießt, hat Nell ihre Sandkastenliebe geheiratet, mit der sie –abgesehen vom Sexleben- glücklich ist.
Einzig Honey ist lose und ungebunden, sucht sich immer die falschen Männer aus und hatte in ihren 27 Lebensjahren noch nie einen Orgasmus!
Es versteht sich von selbst, dass Tash und Nell das schnellstmöglich ändern wollen, sobald sie davon erfahren! Aber wie nur? Genau, ein Mann mit geschickten Fingern muss her, am besten ein Pianist, was auch sonst ;)
Zu den Kuppelversuchen ihrer Freundinnen kommt noch hinzu, dass Honeys neuer Nachbar ein absoluter ARSCH ist. Dennoch muss sie immer wieder Kontakt aufnehmen, obwohl sie sich eigentlich jedes Mal nur weitere Anschisse von ihm einfängt. Das ärgert sie zwar, aber ändern kann sie es trotzdem nicht...
Und zu allem Überfluss, als wäre ihr Leben noch nicht kompliziert genug, kündigt ihr Chef an, dass der Wohlfahrtsladen, in dem sie arbeitet, inklusive dem dazugehörigen Altersheim geschlossen werden soll! Ok, den Job zu verlieren ist schon Mist, aber dass ihre dort wohnenden Freunde mit 80 Jahren ihr Obdach verlieren, geht gar nicht!
Eins steht fest: Es gibt zu viele offene Baustellen in Honeys Leben, da sollte sich schleunigst drum gekümmert werden ;)

Schon das erste Kapitel, in dem wir die drei Freundinnen auf einer Shoppingtour im Sexladen begleiten, verspricht so manchen Schmunzler im weiteren Verlauf der Geschichte, was sich absolut bewahrheiten soll. Vor allem dann, wenn sich Nell, Tash und Honey miteinander unterhalten, aber auch bei Gesprächen zwischen Honey und ihrem Nachbarn Hal wird mit einer gehörigen Portion Humor, in Form von Zynis- und Sarkasmus nicht gegeizt -was mir ja immer ganz besonders gut gefällt-.
Aber auch traurige Szenen werden uns begegnen, es ist quasi für jeden Geschmack etwas zu finden ;)

Besonders toll finde ich die beiden Charaktere Hal und Honey, denen die Autorin -nach und nach- mit immer intimeren Details Leben einhaucht. Gerade bei Hal ist das auch bitter nötig, sonst wäre ich vermutlich früher oder später ins Buch gekrabbelt und hätte ihm eine gesemmelt. Ehrlich!
Aber auch die anderen Charaktere kommen natürlich nicht zu kurz. Bei nahezu jedem von ihnen wurde sehr darauf geachtet, sie dem Leser durch seine Sorgen, Ängste aber auch Träume näher zu bringen, was ihnen eine schöne Tiefe verleiht und den Leser durchgehend mitfiebern lässt. Unterstützt wird das Ganze dadurch, dass wir zwischen den drei Handlungssträngen Männersuche/Orgasmusprobleme, Kennenlernen des Nachbarn und drohende Schließung des Altersheims hin- und herpendeln, sodass eine ausgewogene Abwechslung entsteht, die die Geschichte optimal abrundet.

"Seit ich dich gefunden habe" ist definitiv ein kleines Schätzchen im Buchregal. Wir werden nicht nur Zeuge vielerlei Emotionen, sondern bekommen ein weiteres Mal vor Augen geführt, was im Leben wirklich wichtig ist. Dinge wie Freundschaft, Vertrauen, aber auch Vergebung spielen eine große Rolle, man sollte sie definitiv nicht aus den Augen verlieren!
Und auch, wenn das Thema dieses Buchs einem stellenweise eventuell bekannt vorkommen mag, überzeugt es mit seiner charmanten, gefühlvollen und witzigen Art auf ganzer Linie! Ich jedenfalls hätte noch ewig weiterlesen können!

Veröffentlicht am 20.01.2018

Düster, spannend und somit absolut fesselnd! Nur eine Kleinigkeit fehlt mir noch zu meinem persönlichen Glück ;)

Vollkommen
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Zitate:
"Ich würde niemals das Gesicht von Charlottes Vater vergessen, als uns das Ergebnis der Einstufung mitgeteilt wurde und feststand, dass mein Blut nutzlos war." Position 58

"Es lag außerhalb unserer ...

Zitate:
"Ich würde niemals das Gesicht von Charlottes Vater vergessen, als uns das Ergebnis der Einstufung mitgeteilt wurde und feststand, dass mein Blut nutzlos war." Position 58

"Es lag außerhalb unserer Vorstellungskraft, dass irgendetwas unsere kleine Welt zum Einsturz bringen könnte. Unsere kleine Welt, die einzige, die wir kannten. Die wir akzeptiert hatten. In dieser Welt hätte alles gut werden sollen." Position 334

Meinung:

Tess lebt mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Charlotte in der „Mitte“. Ihren Vater kennt sie nicht und der ihrer Schwester ist bereits verstorben.
Wie so viele andere bereits vor ihm, hat auch er einen der kalten Winter nicht überlebt. Denn auch, wenn die „Mitte“ besser situiert als der „Rand“ ist, ist es dort dennoch ärmlich.

Die Häuser sind grau, die Kleidung notdürftig und Nahrungsmittel, Geld und was die Menschen sonst noch benötigen, sind knapp.
Gut leben kann eigentlich nur, wer zur „Spende“ zugelassen wird und so -durch sein Blut- zumindest einen Puffer anlegen kann, bis das eigene Kind spenden kann.
Leider kann das nicht jeder, manche sind schlicht und einfach untauglich und somit ist im schlimmsten Fall der soziale Abstieg und der Umzug an den Rand vorprogrammiert.
Und selbst wenn man spenden kann, ob das Überleben so gesichert sein wird, ist mehr als fraglich.
Die drei Frauen haben das Problem, dass Charlotte noch zu jung zum Spenden und Tess nicht tauglich ist, was sie schwer mitnimmt.
Sie fühlt sich schlecht und minderwertig, da sie ihre Familie nicht unterstützen kann.
Doch ihr Leben wird noch schwerer, denn ihr Freund Luke wurde als Spender zugelassen. Das heißt, sie können sich zukünftig nicht weiter treffen, denn sie selbst –ohne Wert- dürfte niemals mit einem Spender zusammenleben. Das lässt die Gesellschaft nicht zu.
Als Luke zu seiner ersten Spende geht, begleitet sie ihn. Nichtsahnend, dass diese winzige Geste ihr komplettes Leben auf den Kopf stellen und sie alle in große Gefahr bringen wird.

Vorab muss ich sagen, dass dies mein zweites Buch der Autorin ist und ich ein weiteres Mal total begeistert von Patricias Schreibstil bin.
Sie setzt die Geschichte sehr detailreich in Szene und lässt mit gekonnten Formulierungen und Umschreibungen ein wirklich lebendiges Bild entstehen.
Die Ängste und Hoffnungen der Charaktere sind dabei genauso fesselnd und authentisch, wie die Umgebungen und Lebensumstände, die so düster und beängstigend sind, dass ich mich manchmal auch damit zufrieden gegeben hätte, mich weniger hineinversetzen zu können ;)

Sehr schön gemacht finde ich auch, dass sowohl die Protagonistin als auch der Leser nur nach und nach das Ausmaß und die Verstrickungen präsentiert bekommen.
So entsteht ein kontinuierlicher Spannungsverlauf, der uns von der ersten bis zur letzten Seite mitreißt.
Die Tatsache, dass so manche Entwicklung und Wendung für mich in der Art wirklich überhaupt nicht abzusehen oder auch nur zu erahnen war, trägt natürlich auch einen erheblichen Anteil dazu bei ;)

Für mich war „Vollkommen“ eine wirklich fesselnde Lektüre voller Verstrickungen, Mutmaßungen und Bedrohungen, von der ich gerne noch mehr gelesen hätte!
NOCH vollkommener wäre es natürlich, wenn wir Leser uns über einen 2. Teil freuen dürften ;)