Elesztrah - Feuer und Eis ist der Auftakt zur Reihe über Lysanna und Aerthas, geschrieben von der Debütautorin Fanny Bechert.
Das Cover sieht ja schon mal total gut und absolut anziehend aus. Das Farbenspiel und der Kontrast von Feuer und Eis spiegeln exakt den Konflikt und das Thema dieses Romanes und ich kann dazu nur sagen: Endlich wieder High-Fantasy!
Die junge Elfe Lysanna lebt seit ihrer Ausstoßung aus Hohenfels mit ihrem Gefährten Mitzum und ihrer Tochter Fayori im Clan der "Angelus Mortis". Doch nach einer Trennung von Mitzum und Fayori ist Lysanna ständig voller Angst und Sorge, dass den beiden etwas passiert ist. Aber nach der Rückkehr ihrer Tochter stellt sich heraus: Mitzum wurde vom Flammenden Lord, einer der gefürchtesten Lebewesen in ganz Al' Arizon, entführt und die Jägerin will ihn natürlich zurückholen. Aber plötzlich erscheint nicht nur Aerthas, ehemaliger Kommandant der Königswache, auf der Bildfläche und scheint sie magisch anzuziehen, nein, beide entwickeln auch noch merkwürdig gegensätzliche Kräfte. Und auch der Flammende Lord bleibt nicht einfach tatenlos...
Der Schreibstil ist einfach wunderbar. Er ist total bildlich und sehr detailreich und kreiert tolle Vorstellungen und Szenen voller Magie im Kopf. Schön flüssig, wenn auch eher weniger actionreich fliegt man durch die Geschichte, die zwar keine unbedingte Action beeinhaltet, aber mit vielen intensiven Entwicklungen und Geheimnissen den Leser neugierig durch das Geschehen begleitet.
Lysanna ist begabte Jägerin und zusammen mit ihrer Wildkatze Bella und ihrer Familie bestehend aus Mitzum und Fayori lebt sie recht friedlich im Clan der "Angelus Mortis". Nichtsdestotrotz verschwindet Mitzum nach einem unglücklichen Zwischenfall und trübt Lysannas Wesen. Als Aerthas, der attraktive Krieger, Lysannas Leben betritt, hellt sich ihr Alltag wieder auf, der jedoch bald wieder mit dieser seltsamen und unerträglichen Hitze gestört wird. Was ist das nur?
Lysanna war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist eine mutige, elegante und wirklich starke Persönlichkeit, doch auch starke Lebewesen müssen einmal Schwäche zeigen. Es wird für eine lange Zeit stark auf ihre Entwicklung und ihre Gedanken und Gefühle eingegangen und bauen ihren Charakter aus. Sie ist dennoch verletzlich und ihre neue Kraft scheint sie manchmal überrollen zu wollen. Da kommt dann Aerthas ins Spiel...
Aerthas ist Kommandant in der königlichen Elfengarde, weist dieser jedoch recht bald den Rücken und schließt sich dem Clan der "Angelus Mortis" an, zumal nicht nur seine Schwester dort residiert, sondern auch die hübsche Jägerin, der er bereits einmal begegnet ist. Sie fasziniert ihn und ebenso verbindet beide diese außergewöhnliche Kraft bei der sie sich nur gegenseitig Linderung schaffen können. Aber es sieht ganz danach aus, dass das Schicksal es nicht gut mit den beiden meint...
Die Autorin meinte im Buch nachträglich, dass durch die Tatsache, dass sie eine Frau ist, Aerthas vielleicht zu weich, zärtlich und sanft erscheinen könnte, aber ich kann ihr sagen: Ich mag das so! Die Welt braucht nicht nur gemeine Möchtegern-Machos! Nein, Gentlemans sind äußerst selten und deren Geliebten sollten sich geehrt fühlen. So habe ich schnell Draht zu Aerthas gefunden und die Szenen über seinem und Lysannas dynamischen Zusammenspiel, das sind eindeutig meine Lieblingsszenen!
Die Thematik des Buches, nämlich natürlich High-Fantasy verbunden mit den Elementen Feuer und Eis hat mich vom ersten Augenblick an fasziniert. Der Kontrast des lodernen und glühenden Feuers, das nur von der Kälte besänftigt werden kann und gleichzeitig das Eis daran hindert, zu eiskalt und düster zu werden, ja das fand ich so interessant und dieses Zusammenspiel ist meiner Meinung nach in diesem Buch sehr gut zur Geltung gekommen. Viele geheimnisvolle und magische Sachen werden schnell abgehandelt und gewiss habe auch ich mir gewünscht, dass man näher darauf eingeht, gerade weil auch der größte Teil des Buches eher gemächlichen, aber dafür intensivem Tempos bezüglich der Charaktere ging, aber ich bin zuversichtlich, dass man dazu noch mehr in den nächsten Bänden zu sehen bekommt. Dazu dieser Cliffhanger, der gerade mit den Gefühlen der Leser spielt...Da lechzt man ja förmlich nach Band 2. Ich gebe diesem Buch verdiente 5*****!