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Veröffentlicht am 22.01.2018

Kennen wir uns selbst wirklich?

Wer du bist
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Kennen wir uns selbst wirklich?

„Das Enneagramm (von altgriechisch ἐννέα, ennea, „neun“, und γράμμα, gramma, „das Geschriebene“) bezeichnet ein neunspitziges esoterisches Symbol, das als grafisches Strukturmodell ...

Kennen wir uns selbst wirklich?

„Das Enneagramm (von altgriechisch ἐννέα, ennea, „neun“, und γράμμα, gramma, „das Geschriebene“) bezeichnet ein neunspitziges esoterisches Symbol, das als grafisches Strukturmodell neun als grundsätzlich angenommene Qualitäten unterscheiden, ordnen und miteinander in Beziehung setzen soll.“ So lautet die Erklärung von Wikipedia zu einem Ausdruck, der mir bislang nicht geläufig war.

Ian Morgan Cron und Suzanne Stabile befassen sich im vorliegenden Buch mit dem Enneagramm und stellen es mit starkem Bezug zum christlichen Glauben vor, als eine Typologie des Menschen, die aus der Antike kommt. Es soll den Menschen gemäß Autoren helfen zu verstehen, wer sie sind und wie sie ticken – warum sie auf die Welt so reagieren, wie sie es tun. In einem Zitat wird das sehr schön ausgedrückt: „Das Enneagramm steckt voller Weisheiten für Menschen, die sich nicht mehr selbst im Weg stehen und zu dem Menschen werden wollen, wie Gott ihn sich gedacht hat.“

Es gibt unzählige Bücher zum Thema „Persönlichkeitstypologie“, und ich habe auch schon einige davon gelesen. „Wer du bist“ stellt einen nützlichen Ratgeber dar, der einerseits dazu beitragen soll, den eigenen Typ zu bestimmen, andererseits jedoch auch Verständnis für andere zu erwecken, um seine Mitmenschen besser einschätzen und begreifen zu können.

Der anfangs etwas komplexe theoretische Inhalt wird durch den einnehmenden Schreibstil und zahlreiche praktische Beispiele mit zum Teil humorvollen Einlagen aufgelockert.

Die Autoren stellen auf insgesamt dreihundert Buchseiten, unterteilt in zwölf Kapitel, die neun verschiedenen Persönlichkeitstypen vor: Die Eins – der Perfektionist, die Zwei – der Helfer, Die Drei – der Leistungsmensch, die Vier – der Romantiker, die Fünf – der Forscher, die Sechs – der Loyale, die Sieben – der Enthusiast, die Acht – der Herausforderer und die Neun – der Friedliebende. Als zusätzliche Differenzierung werden sogenannte Dreiergruppen gebildet – die Bauch- oder Wut-Gruppe, die Herz- oder Gefühls-Gruppe und die Angst- oder Kopf-Gruppe. Die beiden Autoren erläutern zudem die dynamische Beziehung der unterschiedlichen Typen und thematisieren die einzelnen Stress- und Trostpunkte sowie die so genannten neun Wurzelsünden.

Die Ausführungen zu den einzelnen Persönlichkeitstypen waren hoch interessant, haben mir etliche neue Erkenntnisse beschert, mich zum Teil auch mit unbequemen Fragen konfrontiert und zum Nachdenken angeregt. Ich entdeckte zudem Übereinstimmungen bei einigen der dargestellten Typen mit Menschen aus meinem persönlichen Umfeld, konnte jedoch für mich selber keine eindeutige Zuordnung zu einem dieser neun Persönlichkeitstypen treffen. Ich sehe mich eher als Mischtyp, bei dem eine Vielzahl von Merkmalen von insgesamt fünf Typen in hohem Maße zutreffen, und nur bei zwei Typen kaum bis gar keine Übereinstimmungen vorlagen. Für interessierte Leser, die sich noch intensiver mit diesem Thema beschäftigen möchten, wird in diesem Buch zudem auf entsprechende Lektüre hingewiesen.

„Wer du bist“ stellt einen informativen und interessanten Ratgeber dar, der mir sehr gut gefallen hat und den ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 20.01.2018

Ein Wiedersehen auf Birch Heights

Die Rückkehr des Erben
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Ein Wiedersehen auf Birch Heights

Mit ihrer Neuerscheinung „Die Rückkehr des Erben“ setzt Nicola Vollkommer die Geschichte um die Familie Greenwold fort, die auf ihrem Landbesitz Birch Heights in der ...

Ein Wiedersehen auf Birch Heights

Mit ihrer Neuerscheinung „Die Rückkehr des Erben“ setzt Nicola Vollkommer die Geschichte um die Familie Greenwold fort, die auf ihrem Landbesitz Birch Heights in der Küstenidylle Cornwalls beheimatet sind. Im vorliegenden Band sind nicht mehr Lady Charlotte und Sir Jake Greenwold die Hauptpersonen, sondern Charlottes Halbbruder Eduard Forsythe-Drake.

Eduard, der uneheliche Sohn des selbst ernannten Erben Malcolm Forsythe-Drake, fristet bei seinem Vater in London ein elendes Dasein. Der dreizehnjährige Junge erfuhr in seinem bisherigen Leben nur Misshandlungen, Armut und Hunger. Als sein Vater stirbt, verspürt er nicht das geringste Bedauern über das Ableben seines Peinigers. Eduard wird im Armenhaus „Hoddington Place“ aufgenommen und avanciert zu einer Schachfigur in einem perfiden Spiel.

Auf Birch Heights führen Lady Charlotte und Sir Jake Greenwold mit ihrer Tochter Elinor ein sorgenfreies Leben. Obgleich das zehnjährige Mädchen beinahe blind ist, hält sie ihre gesamte Umgebung auf Trab. Elinor leidet unter ihrem schlechten Sehvermögen, sie legt ein träges, lustloses, missmutiges und leider allzu oft auch ein sehr aufsässiges Verhalten an den Tag. Einzig dem hartnäckigen Bestreben ihrer Mutter ist es zu verdanken, dass immer wieder Gouvernanten vorsprechen, um dem Mädchen Erziehung und Bildung zu vermitteln. Jede einzelne von ihnen wird jedoch von Elinor stets innerhalb kürzester Zeit in die Flucht getrieben.

Als eines Tages die zierliche, halb verhungerte und mittellose Marie auf dem Anwesen auftaucht und um Unterkunft und Arbeit bittet, wird ihr zunächst großes Misstrauen entgegengebracht. Doch die aufmüpfige Elinor öffnet sich dieser sanftmütigen Frau, und durch deren gebildete Sprache, die feine poetische Ausdrucksweise und ihre Fertigkeiten im Lesen und Schreiben erfüllt sie sämtliche Voraussetzungen für den Job als Erzieherin. Elinor blüht unter Maries Aufsicht buchstäblich auf. Mit dem Eintreffen eines Gastes aus London ziehen dunkle Wolken über Birch Heigths auf, und die gesamte Familie schlittert geradewegs auf eine Katastrophe zu…

Nicola Vollkommer hat ihre wunderschöne Geschichte aus dem Vorgängerbuch „Wie Möwen im Wind“ fortgesetzt und konzentriert sich nun im vorliegenden Buch auf Jakes und Charlottes Tochter Elinor sowie Charlottes Halbbruder Eduard. Malcolm Forsythe-Drake, der bereits im ersten Band eine Menge Unheil angerichtet hat, nimmt den Platz als Antagonist dieses Buches ein und führt seine Zerstörungsarbeit gemeinsam mit einem Komplizen fort. Durch die Person des Kindermädchens Marie und des scharfsinnigen und lebenserfahrenen Onkels Theodor bahnten sich zwei Nebenfiguren zielgerade ihren Weg in mein Herz. Durch die energische Bedienstete Franny, die der Familie Greenwold treu ergeben ist und sie mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu schützen versucht, brachte Nicola Vollkommer eine höchst interessante, schillernde und manchmal eine Spur zu dominante Persönlichkeit in die Geschichte ein. Als äußerst sympathische Nebenfigur trat Frannys Freundin Lydia Earling in Erscheinung.

Die Geschichte beginnt mit einem zusammenfassenden Vorwort der Autorin, gewährt dem Leser Einblick in das Leben auf Birch Heights, und befasst sich anschließend mit den tragischen Lebensumständen der armen Bevölkerung Londons. Kinderarbeit, Ausbeutung und Elend werden thematisiert und die Grausamkeiten beschrieben, denen die schutzlosen Kinder in den Armenhäusern ausgeliefert waren. Nächstenliebe und Vergebung spielen in diesem Roman eine tragende Rolle. Der christliche Glaube hat ebenfalls einen bedeutenden Stellenwert inne, er wird vor allem das Ehepaar Greenwold und Lydia Earling vermittelt.

Fazit: „Die Rückkehr des Erben“ war eine wunderschöne, mit tiefen Emotionen versehene Geschichte und wartete mit einem einnehmenden Schreibstil und einen kontinuierlich steigenden Spannungsbogen auf.

Nach meiner Lektüre des Vorgängerbuches war dies bereits mein zweiter Roman der Autorin, der mich sehr gut unterhalten und mir ausgezeichnet gefallen hat.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Wer immer dich zur Frau kriegt, tut mir jetzt schon leid!

Die Salzpiratin
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„Wer immer dich zur Frau kriegt, tut mir jetzt schon leid!“

Rainer, der älteste Sohn des Gutsherrn, weiß, wovon er spricht, als er seine sechzehnjährige Schwester Ursel mit dieser Aussage konfrontiert. ...

„Wer immer dich zur Frau kriegt, tut mir jetzt schon leid!“

Rainer, der älteste Sohn des Gutsherrn, weiß, wovon er spricht, als er seine sechzehnjährige Schwester Ursel mit dieser Aussage konfrontiert. Diese liebt nämlich nichts mehr, als Bögen zu schnitzen, auf die Jagd zu gehen und mit ihren Brüdern die Wälder zu durchstreifen. Für hausfrauliche Tätigkeiten wie Handarbeit oder Kochen hat das zierliche Mädchen mit dem blonden Haar und den bernsteinfarbenen Augen absolut nichts übrig. Ursels glückliche und behütete Kindheit auf dem großen elterlichen Gutshof auf der Halbinsel unterhalb des Traunsteins findet ein jähes Ende, als während des Sonnwendfestes im Jahre 950 ihre gesamte Familie durch ein Massaker ums Leben kommt. Das kleine Dorf wird überfallen, die einzigen Überlebenden sind Ursel und ihr behinderter kleiner Bruder Nikolaus. Nachdem der friedfertige und liebevolle Junge ebenfalls spurlos verschwindet, wähnt Ursel sich völlig alleine als mittelloses Mädchen ohne Familie. In ihrer Verzweiflung schmiedet sie einen gefährlichen Plan: sie schneidet ihr Haar, verkleidet sich als Junge und schließt sich den Gesetzlosen in den umliegenden Wäldern des Traunsees an. Ihrer verblüffenden Ähnlichkeit mit ihrem ermordeten Bruder Hans sowie ihrer knabenhaften Figur ist es zu verdanken, dass Ursels Tarnung vorerst nicht auffliegt. Sie lebt sich schnell bei den Salzpiraten ein, gilt als geschickte Jägerin und wird von allen aufgrund ihrer geringen Größe und schmächtigen Gestalt nur „der Zwerg“ genannt. Bei einem Überfall auf ein Schiff des Grafen Wilhelm von Chiemgau fällt den Piraten dessen Sekretär Steffen in die Hände. Der gelehrte und besonnene ruhige Mann mit dem ansteckenden Lachen übt eine unerklärliche Anziehungskraft auf Ursel aus, und auch Steffen verliebt sich Hals über Kopf in Ursel. Doch Steffen scheint leider nicht die einzige Person zu sein, der Zweifel hinsichtlich der Männlichkeit „des Zwerges“ aufgekommen sind. Sollte Ursels wahre Identität ans Licht kommen, würde dies eine tödliche Gefahr für das Mädchen bedeuten. Gerold, der dominante und unberechenbare Anführer der Salzpiraten, kennt keine Gnade, wenn jemand unehrlich ist und ihn belügt.

Ich durfte die österreichische Autorin Beate Maly bereits vor einigen Jahren durch ihre hervorragenden historischen Romane kennenlernen. Auch mit dem vorliegenden Buch „Die Salzpiraten“ ist ihr meines Erachtens wieder ein Bestseller gelungen. Die Geschichte rund um den Salzhandel im Salzkammergut des Jahres 950 bot mir nicht nur höchst interessante historische Fakten, sie hat mich zudem auch ausgezeichnet unterhalten. Dem machthungrigen und skrupellosen Grafen Wilhelm von Chiemgau sowie den Gesetzlosen in den Wäldern unter der Herrschaft des tyrannischen Gerold verdankt dieser Roman einen sehr hohen Spannungsbogen. Die handelnden Figuren wurden überzeugend dargestellt. Beate Maly konzentriert sich nicht allein auf ihre beiden Protagonisten Ursel und Steffen, sie gestaltete auch ihre Nebenfiguren sehr komplex und umfassend. Meine persönlichen Favoriten in diesem Buch waren Ursels behinderter Bruder und der Schmied Michel. Sowohl der anhängliche Nikolaus mit seinem kindlichen Gemüt, als auch der große, ruhige und sanftmütige Michel verabscheuen jegliche Gewalt und sind mir im Verlauf des Buches sehr ans Herz gewachsen. Dem Antagonisten Graf Wilhelm steht in der Person seiner Cousine Ata eine grausame, machthungrige und eiskalte Frau zur Seite. Als ständiger Begleiter und treuer Bewacher Ursels findet sich zudem ein struppiger grauer Mischling namens Nero als tierischer Protagonist inmitten dieses Romans.

Ich würde dieses Buch in einer Buchhandlung bereits allein aufgrund des aussagekräftigen und malerisch gestalteten Buchcovers zur Hand nehmen. Das kunstvolle und harmonisch wirkende Coverfoto beinhaltet sämtliche Elemente, die im Inhalt eine wichtige Rolle spielen – nämlich den Traunsee, die umliegenden Wälder, die wendigen Boote der Salzpiraten sowie ein Sack voller Salz in den Händen einer jungen Frau.

Fazit: „Die Salzpiratin“ war eine Lektüre, die mir unterhaltsame und anregende Lesestunden bereitet hat und durch einen einnehmenden Schreibstil, einen relativ hohen Spannungsbogen, die ausgezeichnete Umsetzung einer höchst interessanten Geschichte, sowie die Authentizität ihrer handelnden Figuren punktet.

Ich kann diesen wunderschönen historischen Roman uneingeschränkt weiterempfehlen und freue mich bereits jetzt auf weitere Werke aus der Feder von Beate Maly.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Die Ehe ist der Zufluchtsort des Herzens

Das wilde Herz der Ehe - Andachten
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Die Ehe ist der Zufluchtsort des Herzens

„Das wilde Herz der Ehe – 40 Andachten“ wurde vom Ehepaar John und Stacy Eldredge als ergänzendes Buch zu ihrem gleichnamigen Bestseller „Das wilde Herz der Ehe“ ...

Die Ehe ist der Zufluchtsort des Herzens

„Das wilde Herz der Ehe – 40 Andachten“ wurde vom Ehepaar John und Stacy Eldredge als ergänzendes Buch zu ihrem gleichnamigen Bestseller „Das wilde Herz der Ehe“ geschrieben und soll einen täglichen und hilfreichen Begleiter darstellen.

In einigen einleitenden Worten wird dem Leser empfohlen, sich diesem knapp 130 Seiten zählenden, kleinformatigen Buch in einem Zeitraum von insgesamt acht Wochen zu jeweils fünf Tagen zu widmen. Auf dieser Zeitangabe wurde auch die Gliederung des Buches aufgebaut. Einer laufenden Nummerierung des jeweiligen Tages folgen Titel und Schlagwort sowie ein kursiv gedrucktes Bibelwort. Die anschließenden theoretischen Ausführungen des Autorenehepaares, die teilweise auch Fragestellungen beinhalten, sind jeweils nur ein bis zwei Seiten lang. Ihnen folgen ein Gebetsvorschlag in den Worten der Autoren sowie ein abschließendes Bibelzitat, das ebenfalls kursiv dargestellt wird. Nach dem Ende einer Woche stellen John und Stacy Eldredge zudem auch Übungsvorschläge zur praktischen Umsetzung des Inhalts der letzten fünf Tage zur Verfügung.

Mit starkem Fokus auf die Bibel nehmen sie eine realistische Betrachtung der Ehe in Angriff, thematisieren unter anderem das Verlangen nach der wahren, großen Liebe, Veränderungen, die Fundamente einer Ehe, stürmische Zeiten und feindliche Angriffe, Geborgenheit und Sicherheit, gegenseitige Wertschätzung und Achtung, die Sexualität als Geschenk Gottes, welches uns Freude bereiten soll – und über alledem hinaus auch die Vergebung.

Obgleich mir „Das wilde Herz der Ehe“ gänzlich unbekannt war, empfand ich die dazu gehörenden Andachten in Form dieses Buches als interessante, berührende und anregende Lektüre, die ich sehr gerne gelesen habe und vermutlich noch einige Male zur Hand nehmen werde.


Veröffentlicht am 14.01.2018

Der Bund der sechs Geheim-Agenten

Agenten außer Rand und Band
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Der Bund der sechs Geheim-Agenten

„Ihr seid alle verrückt geworden. Ihr seid völlig außer Rand und Band.“
„Ja, das sind wir. Wir sind Agenten außer Rand und Band!“

„Agenten außer Rand und Band“ ist ...

Der Bund der sechs Geheim-Agenten

„Ihr seid alle verrückt geworden. Ihr seid völlig außer Rand und Band.“
„Ja, das sind wir. Wir sind Agenten außer Rand und Band!“


„Agenten außer Rand und Band“ ist der dritte Band der neuen Jugendbuchreihe namens „Ben & Lasse“ aus der Feder des Kinderreferenten und Gitarre spielenden Geschichtenerzählers Harry Voß. Bereits das Buchcover verheißt aufregende Abenteuer – drei Jungen klettern in der Dunkelheit über eine Mauer und dringen in ein videoüberwachtes und durch zwei zähnefletschende Dobermänner gesichertes Gelände ein.

Den Einstieg in die Geschichte bildet eine Kunstausstellung in der Schule, die vom neuen Rektor Herrn Hohmann organisiert wird. Unter den Exponaten befindet sich ein millionenschweres Gemälde, verwahrt hinter Panzerglas, sehr gut versichert und durch eine Alarmanlage sowie zwei Wachmänner vor Diebstahl geschützt. Die Aufregung ist groß, als es einem Unbekannten trotz allem gelingt, dieses teure Bild zu entwenden. Die beiden kleinen „Agenten“ Ben und Lasse machen seltsame Beobachtungen, und ein weiterer Schüler äußert einen schwerwiegenden Verdacht. Sowohl der Hausmeister Herr Merkendorf, als auch die Schulsekretärin Frau Schwan verhalten sich höchst eigenartig, und die jungen Ermittler können nicht einmal das Lehrpersonal einschließlich den beliebten Schulleiter als Täter ausschließen. Die beiden Brüder Ben und Lasse Baumann gründen mit ihren Klassenkameraden Jonathan, Marvin, Leonie und Sarah einen Bund von sechs Geheim-Agenten und stürzen sich mit Feuereifer ins Geschehen.

Harry Voß verwöhnt seine jugendlichen Leser mit einer Geschichte voller Spannung und Abenteuer. Die handelnden Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, eine bildhafte Sprache und ein einnehmender Schreibstil machen diese Lektüre zu einem spannenden Lesevergnügen. Durch Lasse, den kleinen naseweisen Bruder des Protagonisten Ben Baumann, wird eine gehörige Portion Humor in die Handlung eingebracht. In den Besprechungen der sechs jungen „Agenten“ erhält man auch einen Einblick in das häusliche Milieu bestimmter Figuren, was zum besseren Verständnis ihres Verhaltens beiträgt. Abgesehen vom Kriminalfall, der im Zentrum des Geschehens steht, befasst der Autor sich mit gewichtigen Themen wie beispielsweise zwischenmenschliche Beziehungen (Eltern-Kind-Beziehung, Beziehung zwischen den Geschwistern, Freundschaft, Klassengemeinschaft und Inklusion). Christliches Gedankengut wird von Harry Voß hochgehalten, Werte wie Liebe, Vertrauen und Ehrlichkeit sind in die Handlung eingebunden und spielen eine bedeutende Rolle.

Harry Voß erzählt diese adrenalingeladene Geschichte in achtundzwanzig Kapiteln, wobei es keine Überschriften, sondern lediglich Kapitelnummerierungen in Form einer zentriert dargestellten schwebenden Lupe über der Kapitelzahl gibt. Der Blick des Betrachters wird durch die starke optische Hervorhebung sofort auf die Seitenangaben am unteren Buchrand gelenkt. Der Protagonist und Ich-Erzähler Ben Baumann berichtet von den aufregenden Ereignissen und wählt für seine Geschichte die Gegenwartsform. Ich hätte mir für dieses Jugendbuch eine etwas größere Schrift und zudem auch einen größeren Zeilenabstand gewünscht. Abgesehen von der erwähnten Zeichnung einer Lupe, die jeden Beginn eines neuen Kapitels markiert, gab es in diesem Buch keine einzige Illustration – eine Tatsache, die ich angesichts des wunderschön gestalteten Coverfotos wirklich bedauerte.

FAZIT: Ich empfand „Agenten außer Rand und Band“ als sehr gelungenes Jugendbuch mit überzeugenden Darstellern und gewichtigen Themen, das zudem eine Menge Abenteuer und Spannung für die Zielgruppe bereithält. Ich möchte jedoch anmerken, dass diese Lektüre jedoch auch mir als Erwachsene großen Lesegenuss bereitete.