ein schön geschriebenes, mysteriöses Jugendbuch mit einigen Gruselmomenten
Lily FrostZitate:
"Gideon ist eine Stadt, in der man nur sterben kann." Seite 26
"Aber bevor er die Tür aufschließen kann, schwingt sie ganz von allein auf." Seite 30
"Ich kann mich nicht bewegen und nicht aufschreien, ...
Zitate:
"Gideon ist eine Stadt, in der man nur sterben kann." Seite 26
"Aber bevor er die Tür aufschließen kann, schwingt sie ganz von allein auf." Seite 30
"Ich kann mich nicht bewegen und nicht aufschreien, weil etwas meine Handgelenke so festhält, dass ich gefangen bin. Und als die kalte Luft weiterzieht, sind meine Handgelenke feucht." Seite 49
Charakter:
Die 15-jährige Lily Frost, die mit 4 Jahren nur knapp dem Tod entkam, ist seitdem ängstlich und bleibt meistens für sich. Sie schließt nur schwer Freundschaften und außer ihrer besten Freundin Ruby und ein paar gemeinsamen Freundinnen, hat sie eigentlich keine Kontakte.
Meinung:
Die Geschichte beginnt mit einer sehr nervösen Lily. Sie ahnt, dass zuhause etwas im Busch ist und das beunruhigt sie. Wenn ihre Eltern flüsternd die Köpfe zusammenstecken, bedeutet das nie etwas Gutes... Als es dann endlich raus ist, bricht ihre Welt zusammen. Sie werden aufs Land ziehen, da ihr Vater keine Arbeit mehr findet. Aber was soll dann nur aus ihr werden? Ein Umzug würde bedeuten, Ruby zu verlieren und das ist so ziemlich das Letzte, was sie will. Sie ist enttäuscht, trotzig und versucht alles, um ihre Eltern von diesem Schritt abzubringen.
Bereits beim Ansehen des Hauses im Internet, beschleicht sie ein mulmiges Gefühl. Dieses verstärkt sich noch, als beim Eintreffen vor Ort seltsame Dinge geschehen. Und dabei sind eine sich von alleine öffnende Haustür und eine Gestalt hinter einem Fenster -die nur sie sieht-, ihre kleinsten Probleme, denn es soll noch bedeutend schlimmer kommen... Können diese Ereignisse mit dem vor einiger Zeit verschwundenen Mädchen zusammenhängen, von dem Lily glaubt, deren Geist zu spüren? Oder geht einfach nur ihre Fantasie mit ihr durch, weil sie überall lieber wäre, als in dem Kaff Gideon? Lily beschleicht ein unsagbarer Verdacht, dem sie gezwungen ist, zu folgen...
Erzählt wird die Geschichte aus Lilys Sicht, was den Charakter sehr sympathisch macht. Zumal sie mich, mit ihrem Pessimismus und ihrer zynischen Art, des Öfteren zum Schmunzeln gebracht hat. Ihre Antworten und Aktionen passen perfekt zu dem schmollenden Teenager, den sie darstellen soll.
Auch das Kleinstadtsetting in Gideon ist sehr gut getroffen. Abschätzende Blicke, sie ignorierende Teenager und andere Details ergeben ein gut strukturiertes, glaubwürdiges und überaus vorstellbares Bild.
Die Geschichte um die verschwundene Tilly Rose ist fesselnd aufgebaut mit sowohl spannenden als auch schaurigen Akzenten, so dass sie durchgängig geheimnisvoll bleibt und meine Neugier das ganze Buch über gefüttert werden wollte :)
Lily Fost ist für mich ein schön geschriebenes, mysteriöses Jugendbuch mit einigen Gruselmomenten, das gerade jungen Lesern viel Freude machen wird.