„Unzufriedene Menschen zerstören alles um sich herum.“ (S. 205)
Adele Robinson ist eine Journalistin, welche mit ihrem erfolgreichen Ehemann und ihrem dreijährigen Sohn in einem teuren Pariser Viertel ...
„Unzufriedene Menschen zerstören alles um sich herum.“ (S. 205)
Adele Robinson ist eine Journalistin, welche mit ihrem erfolgreichen Ehemann und ihrem dreijährigen Sohn in einem teuren Pariser Viertel lebt. Sie scheint alles zu haben, was man sich wünschen könnte – Schönheit, Reichtum, Liebe, Familie – wieso ist sie nicht glücklich? Wie kann man unzufrieden sein, wenn man scheinbar alles hat? Adele lebt ein geheimes (Zweit-)Leben, denn unter anderem scheint sie ein unstillbares Verlangen nach Sex mit verschiedenen, vorwiegend fremden Männern zu haben. Sei es mit ihrem Chef, fremden Männern bei einer Dinner Party, in einer Galerie, etc. Sie ist bereit, alles für ihre Lust aufs Spiel zu setzen…
Ich mag französische Autoren, und ich hatte schon sehr viel über Leila Slimani gehört. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, das Buch war angenehm zu lesen. Slimani hat sich einem interessanten Thema angenommen, der Sexsucht bei Frauen. Ich fand ihre Herangehensweise interessant, aber leider hat die Geschichte insgesamt keine klare Aussage. Was genau will die Autorin mit der Handlung rüberbringen? Was will sie dem Leser mitgeben? Teils gibt es Aussagen und Passagen, welche zum Nachdenken anregen, doch das ganze wird von vielen, teils grotesken Sexszenen überschattet und endet in einem Cliffhanger, der für den Leser jedes Ende offen lässt. Insgesamt enttäuschend.
Silvia Aeschbach spricht mit diesem Buch ein sehr wichtiges Thema an: Selbstliebe. Die meisten Frauen (und auch Männer) scheinen immer ein paar Kilos zu viel auf den Rippen zu haben. Denn wer ist denn ...
Silvia Aeschbach spricht mit diesem Buch ein sehr wichtiges Thema an: Selbstliebe. Die meisten Frauen (und auch Männer) scheinen immer ein paar Kilos zu viel auf den Rippen zu haben. Denn wer ist denn heutzutage mit sich zufrieden? Immer gäbe es noch etwas zu verbessern. Ein paar Kilo weniger, ein bisschen erfolgreicher, Job und Familie muss beides parallel klappen, und so weiter und so fort. Aeschbach erzählt von ihrer Kindheit und Jugend, wo sie von einst zu dünn über ihre „angeborene“ Liebe zu Süßem plötzlich eher eine fülligere Figur hatte. Von da an fing es an, dass sie sich stets über ihren Körper definiert hat. Tief getroffen ist sie davon, dass der Vater ihr immer erzählt hat, was die Mutter doch für schlanke Beine habe (und die Autorin wohl eben nicht). Weiter geht es mit Jugendfreunden, oder Buben, die nicht an der Autorin sondern deren Schulfreundin interessiert waren. Dann der Einstieg in die Arbeitswelt, wo Aeschbach von den Eltern genötigt wird, Kindergärtnerin zu werden. Geprägt wird das Leben auch durch sexuelle Übergriffe, die sie jedoch zu der damaligen Zeit nicht bzw. nur unzureichend angesprochen hat, was ich verstehen kann. Es scheint, als wäre Aeschbach durch ihre Kindheit und Jugend tief geprägt und bis heute nie vollends mit ihrem Körper zufrieden.
Ich habe mir von diesem Buch keinen Ratgeber zum Abnehmen erhofft. Sehr wohl habe ich mir, für alle Körpertypen und Gewichtsklassen, ein Buch über Selbstliebe und das Finden der Selbstliebe erhofft. Leider wurden diese Erwartungen nicht erfüllt. Durch das Buch hinweg hat man häufig das Gefühl, die Autorin predigt zwar über Selbstliebe, hat es aber persönlich noch nicht dorthin geschafft. Oft kommen zynische Kommentare, auch heute noch scheint sie über Aussagen von Bekannten und Arbeitskollegen beleidigt bzw. traurig, obwohl diese Kommentare teils 20 Jahre und länger her sind. Weiters schreibt sie häufig sehr pauschalisierend. Zum Beispiel heißt es zum Abnehmen, „(…)wir wissen auch, dass dies wenn überhaupt nur mit einer sehr gesunden und kohlenhydratarmen Ernährung und vielen Sporteinheiten gelingen kann.“ Dem kann ich nicht zustimmen. Gesund heißt nicht gleich kohlenhydratarm. Die Wissenschaft ist sich nicht einig, ob eine kohlenhydratarme Ernährung gesund ist. Weiters sind in Aeschbachs Augen erfolgreiche Frauen besonders unzufrieden mit ihrem Körper. Wie sie auf diese Aussage kommt weiß ich nicht. Es scheint mir, dass ihr manche Frauen sauer aufstoßen, was meiner Meinung nach auch nicht der Sinn eines solchen Buches ist. Dennoch muss ich sagen, dass ich den Schreibstil wirklich genossen habe. Die Autorin schreibt humorvoll, zum Teil selbstironisch und mit viel Sarkasmus.
Ich hoffe, die Autorin kann ihre Vergangenheit verarbeiten und ihre Ängste hinter sich lassen, sodass sie die Selbstliebe wirklich findet.
„Hangman“ ist die Fortsetzung von „Ragdoll“ von Daniel Cole. Eineinhalb Jahre nach dem ersten Fall gibt es erneut Morde, die an den Ragdoll Fall erinnern. Aufgehängt an der Brooklyn Bridge in New York ...
„Hangman“ ist die Fortsetzung von „Ragdoll“ von Daniel Cole. Eineinhalb Jahre nach dem ersten Fall gibt es erneut Morde, die an den Ragdoll Fall erinnern. Aufgehängt an der Brooklyn Bridge in New York City wird ein Toter gefunden, dem das Wort „Köder“ in seine Brust geritzt wurde. Chief Inspector Emily Baxter wird aus London nach New York geholt, um das dortige Team zu unterstützen. So ermittelt sie zusammen mit der CIA und dem FBI in New York City. Jedoch gibt es inzwischen auch in London Morde. Und immer haben die Toten das Wort „Köder“ oder „Puppe“ in die Brust geritzt…
Ich fand das Buch nicht sonderlich aufregend. Baxter ist ganz offensichtlich noch von dem Ragdoll Fall tief traumatisiert. Sie ist Alkoholikerin und schafft es nicht mehr, ihren Mitmenschen und Kollegen zu vertrauen. In der ersten Hälfte des Buches ging es eher langsam voran, dann nahm das Geschehen Fahrt auf und wurde ein bisschen spannender. Am Schluss fühlte man sich teilweise wie in einem Action Film, mit unzähligen Toten, teils auf schlimmste Art verstümmelt, die aber alle nicht sonderlich viel bedeuteten. Auch das Motiv für die Tat war nicht unbedingt kreativ. Und plötzlich ist das ganze so schnell wie es begonnen hatte auch wieder vorbei. Hier hätte ich mir noch ein bisschen mehr Erklärung gewünscht. Insgesamt nicht unbedingt mein Fall, es fehlt das gewisse Etwas.
"Wenn du also den Kuchen isst und dabei die ganze Zeit denkst: "Oh Gott, davon werde ich fett!", dann setzt dein Körper eher Fett an, als wenn du dir keine Gedanken darüber machst, sondern den Kuchen geniesst."
Shermine ...
"Wenn du also den Kuchen isst und dabei die ganze Zeit denkst: "Oh Gott, davon werde ich fett!", dann setzt dein Körper eher Fett an, als wenn du dir keine Gedanken darüber machst, sondern den Kuchen geniesst."
Shermine Shahrivar, deutsch-iranisches Model und "Schönheitskönigin" (gemäss Wikipedia), verrät uns in diesem Buch ihre Tipps für ein glückliches Leben. Sie hat sich dazu "sechs Säulen" zurecht gelegt und hat sehr spezifische Vorstellungen davon, wie man im Leben glücklich wird. Sie strebt im Leben nach Balance und empfehlt es dem Leser, ihr gleichzutun. Ihre Tipps sind eine Reihe scheinbar wahllos aneinandergereihter Lebensweisheiten, wovon manche klar werden lassen, was für ein anderes Leben Shermine lebt als die meisten. Anfangs gibt sie einen kurzen Einblick in ihr Leben indem sie kurz darüber spricht, wie ihr Vater die Familie verlassen hat und wie es war, als sie nach der Geburt ihrer Tochter plötzlich allein erziehend war. Da hätte sie anknüpfen können und sicher noch einen spannenden Einblick geben können, aber es bleibt bei dieser kurzen Geschichte. Die Tipps sind zum Teil pauschalisierende Lebensweisheiten, zum Teil schlicht und einfach Falschaussagen. Die Tipps für gesunde Haut sind zum Teil haarsträubend - so empfiehlt sie z.B., zwei mal täglich zu duschen, zudem sei viel Wasser trinken das beste Anti Aging Mittel. Auch andere fehlerhafte Aussagen sind enthalten, z.B. sei Kalium für den Knochenhaushalt wichtig und vor allem in Zucchini, Pilzen, Kürbis uns Lachs enthalten. Fazit: von mir gibts leider nur einen Stern für dieses Werk.
Nena Schink, Wirtschaftsjournalistin, und Vivienne Wulf, Schauspielerin. Die beiden jungen, blondierten Frauen mit guter Figur unter 30, welche dem Mainstream-Ideal an Schönheit entsprechen, haben beschlossen, ...
Nena Schink, Wirtschaftsjournalistin, und Vivienne Wulf, Schauspielerin. Die beiden jungen, blondierten Frauen mit guter Figur unter 30, welche dem Mainstream-Ideal an Schönheit entsprechen, haben beschlossen, ein Buch über den Stellenwert von Schönheit in unserer Gesellschaft zu schreiben. An sich ein spannendes Thema, wo viel rauszuholen wäre. Schade nur, dass beide Autorinnen dies nur machen, um sich selbst weiterzubringen und wohl versucht haben, so wenig Aufwand wie möglich in dieses Projekt zu stecken. Warum haben eigentlich die beiden Autorinnen zum Thema was zu sagen? Ich bin nicht sicher. Sie sind Frauen, vermutlich ist das der Grund. Zudem setzen sich gemäss Amazon-Biographie beide für "female empowerment" ein. Wie sie das genau machen? Ich bin nicht sicher. Eigentlich klingt das ja alles interessant. Nur schade, dass beide sich für das Buch ganz offensichtlich nie mit feministischer Literatur befasst haben. Als Quellen dienen überwiegend online Artikel und Youtube Videos. Sie schreiben frei von der Leber weg. Mal schreibt die eine ein Kapitel, mal die andere. Hauptsächlich geht es um ihre eigenen Erlebnisse in ihrem wohlbehüteten Leben. Geschrieben wird in der Ich-Form. Der Leser weiss nie, welche der beiden gerade schreibt, was etwas befremdlich wirkt, wohl aber absichtlich so gemacht wurde. Was ich gelernt habe: die Autorinnen sind beide unglaublich oberflächlich und werfen pauschalisierende "facts" in den Raum. Eine der beiden fühlt sich am wohlsten, wenn sie Minirock und high heels trägt. Sätze wie "Süßigkeiten sind eigentlich tabu." lassen mich an der Message des Buchs zweifeln. Absolut 'tone-deaf'e Aussagen wie "Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Frauen nicht vorankommen, weil wir uns zwar als Feministinnen bezeichnen, aber nicht wirklich zueinanderstehen." sind im Buch keine Seltenheit. Nur für uns Leser haben sich die beiden Autorinnen auf die Suche nach ihrer "eigenen persönlichen Gleichung des Glücks" begeben. Ich darf es hier sicher verraten, die "Glückskomponenten" sind Freundschaft, Familie, Liebe, Erfolg und Reisen. Ach, so einfach ist es also, vielen Dank. Frau Wulf reist für drei Wochen nach Indien und erlebt dort eine Offenbarung. Sie kann in der Zeit in einem kleinen Einzelzimmer (mit Bad!) ihre dortige "Ernährungskur" überstehen, und das ganze sogar ohne Make up. Zudem hat sie "auch sechs Monate nach der Kur" ihre "Ernährung noch im Griff". Ach, Gott sei Dank. Die drei-wöchige Kur hat ihr Leben verändert und sie zu der Glücksspezialistin gemacht, die sie heute ist. Die Autorinnen verraten auch folgendes: "Wir können uns zwar hinter einer Fassade aus Schminke verstecken, doch das wird uns nur noch unglücklicher machen." und "Heute ist Make-up nur noch ein nettes Accessoir für mich (...) auf das ich getrost verzichten kann." Tja, interessant, allerdings verzichtet keine der beiden in der Öffentlichkeit oder auf ihrem instagram Kanal darauf. Beim Lesen fragt man sich wirklich, wie dieses Buch durchs Lektorat rutschen konnte.
Fazit: Zwei verwöhnte, weltfremde, selbst-absorbierte, oberflächliche, naive, blondierte junge Frauen werfen pauschalisierende Aussagen raus und wollen hier der Durchschnittsfrau erklären, wie man glücklich wird und dass es auch ohne Make up geht. Tja, meine Lieben, ich weiss das. Wenn man euren Instagram Kanal anschaut, wisst ihr es jedoch noch nicht.