Ein berührender Roman
Der Roman startet im Jahre 2016, geht dann zurück ins Jahr 2013 – zu dieser Zeit lernen sich Rob und Loveday kennen. Und schließlich erinnert sich Loveday an ihrer Kindheit im Jahre 1999, als sich ihr ...
Der Roman startet im Jahre 2016, geht dann zurück ins Jahr 2013 – zu dieser Zeit lernen sich Rob und Loveday kennen. Und schließlich erinnert sich Loveday an ihrer Kindheit im Jahre 1999, als sich ihr Leben drastisch änderte.
Loveday ist keine typische Buchhändlerin mit ihren Piercings, schwarz-gefärbten Haaren und Buchzitaten auf ihrer Haut. Sie arbeitet bei Archie in einem Antiquariat und liebt Bücher. Nicht nur mit ihrem Äußeren versucht sie sich von der Außenwelt abzuschotten, sie lebt zurückgezogen und ist nicht sonderlich gesellig. Loveday hat sich ihre eigene kleine Welt geschaffen. Diese besteht aus ihrer kleinen Wohnung und dem Antiquariat zwischen denen sie hin und her radelt. Das Antiquariat mit seinem Inhaber Archie ist für sie wie ein Kokon, in dem sie sich sicher und vor der Außenwelt verborgen fühlt.
Einmal hat sie sich auf einen Mann – Rob - eingelassen und wurde bitter enttäuscht. Zudem belastet sie ein dramatisches Erlebnis in ihrer Kindheit sehr und hält sie davon ab, sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen. Das ist keine günstige Ausgangssituation für den Dichter Nathan Avebury, der ins Antiquariat stolpert und seinen Gedichtband abholt. Diesen hatte Loveday zuvor auf der Straße gefunden und für den Besitzer aufbewahrt. Nathan lädt Loveday zu einem Poetry Slam ein und zunächst zögerlich folgt sie seiner Einladung. Ohne dass sie es merkt, hilft Nathan ihr dabei, sich der Außenwelt zu öffnen und ihre Zurückhaltung anderen Menschen gegenüber aufzubrechen.
Der Roman „Ich treffe dich zwischen den Zeilen“ ist ein leises Buch, aber dafür umso intensiver und gefühlvoller geschrieben. Zwei Menschen begegnen sich mithilfe von Büchern und Gedichten. Ganz allmählich öffnen sie sich dem anderen. Es ist nicht leicht und manchmal machen sie wieder einen Schritt von einander weg. Doch die Liebe schleicht sich ganz allmählich in ihr Leben und bringt Loveday und Nathan ganz unerwartet einander näher. Stephanie Butland hat mich mit ihrem zarten Roman berührt. Ihre Charaktere hat sie liebevoll gestaltet, ohne dabei kitschig zu werden. Lovedays Vergangenheit erklärt sehr gut, warum sie so misstrauisch und verschlossen ist. Dabei wirkt sie nie biestig oder gar böse. Ihr Chef Archie ist auch ein eigenwilliger Typ Mensch und ein liebevoller Freund für Loveday. Nathan, der Gedichte verfasst und als Zauberer seinen Lebensunterhalt verdient, ist sehr einfühlsam und dabei hartnäckig genug, um Loveday für sich zu gewinnen. Die Gedichte von Loveday und Nathan runden den Roman zusammen mit dem zurückhaltenden, schönen Cover gekonnt ab.
Eine gelungene, ruhige und intensive Geschichte über die Liebe, die über Bücher den Weg in die Herzen findet!