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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2018

Bewegendes Jugendbuch mit vielen außergewöhnlichen Momenten

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
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„Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente“ ist das erste Jugendbuch des Autoren Peter Bognanni, der für sein Debüt „The House of Tommorow“ mit dem Los Angeles Times Book Prize ausgezeichnet wurde.

Tess ...

„Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente“ ist das erste Jugendbuch des Autoren Peter Bognanni, der für sein Debüt „The House of Tommorow“ mit dem Los Angeles Times Book Prize ausgezeichnet wurde.

Tess und Jonah lernen sich auf einer Party kenne. Das ist das einzige Mal, dass sie aufeinander treffen. Anschließend tauschen sie sich über sieben Monate online aus und teilen alles miteinander bis Tess erfährt, dass Jonah sich das Leben genommen hat. Verzweifelt und ohne Rückhalt schreibt Tess weiterhin Nachrichten an Jonah. Als sie tatsächlich eine Antwort erhält, ändert sich plötzlich ihr Leben….

Der Schreibstil von Peter Bognanni ist angenehm flüssig, locker und lebendig.

Seine Charaktere beschreibt er detailliert mit Ecken und Kanten. Sie wirken authentisch und insbesondere Tess war mir gerade deswegen ausgesprochen sympathisch. Ihre direkte freche Art und recht saloppe Ausdrucksweise fand ich sehr erfrischend. Geschrieben wurde das Buch aus ihrer Sicht, was tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt zulässt. Dadurch kann man ihre Ängste und ihr Handeln gut nachvollziehen auch wenn es teilweise ein wenig schräg ist.

In dem Text finden sich immer wieder e-Mails, SMS und andere kurze Nachrichten, die gut in den Kontext passten und die die permanente Präsenz der sozialen Medien unterstrichen haben.
Soziale Medien, Freundschaft, Liebe, Tod und Trauer sind aktuelle und wichtige Themen, die hier im Vordergrund stehen. Mich hat das Buch emotional berührt, gut unterhalten und zum Nachdenken angeregt. Es ist traurig und tiefgründig, hat mich aber trotz des ernsten und berührenden Themas durch eine Menge humorvoller Szenen auch zum Lachen gebracht und Lebensfreude spüren lassen.

Das Cover ist schlicht gehalten, fällt aber auf, da die metallisch blaue und pinke Schrift mit den Sternen auf dem schwarzen Hintergrund dem Ganzen etwas Besonderes gibt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Autor hat ein aktuelles Thema – soziale Medien- und den Umgang mit dem Tod und Verlust eines geliebten Menschen gekonnt und unterhaltsam umgesetzt, so dass es nicht nur für Jugendliche geeignet ist.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Spannend - erschreckend - dramatisch

In eisiger Nacht
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„In eisiger Nacht“ ist der vierte Band der Krimi-Reihe mit Detective Max Wolfe von Tony Parsons. Zum Verständnis des Falls sind keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden notwendig, aber ich denke, ...

„In eisiger Nacht“ ist der vierte Band der Krimi-Reihe mit Detective Max Wolfe von Tony Parsons. Zum Verständnis des Falls sind keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden notwendig, aber ich denke, dass sich einige Reaktionen der Charaktere des Ermittlerteams mit dem Vorwissen aus Band eins bis drei besser einordnen lassen.

Detective Max Wolfe wird zu einem erschreckenden Tatort gerufen. In einem Kühllaster liegen zwölf erfrorene Frauen aus verschiedenen Ländern. Alles sieht nach Menschenhandel aus. In dem LKW werden dreizehn Pässe gefunden und es stellt sich die Frage, wo die dreizehnte Frau geblieben ist. Lebt sie noch ? Kann sie Hinweise auf die Täter geben ?

Das Buch beginnt mit einem spannenden Prolog, der für erste Gänsehautmomente sorgt. Der Schreibstil von Tony Parsons ist intensiv und geht unter die Haut. Die vorherrschende Kälte ist spürbar und die erschreckenden Ereignisse sorgen für Fassungslosigkeit.

Mit der Thematik des Falls hat Tony Parsons wieder einmal ein aktuelles Thema aufgegriffen. Menschenhandel, Schlepperei und die menschenunwürdigen Verhältnisse in den Auffanglagern werden gnadenlos erschreckend und lebendig beschrieben. Knallhart werden die Hilflosigkeit und die Angst der flüchtenden Menschen ausgenutzt, um Profit daraus zu schlagen.

Max ist ein toller Ermittler, unerschrocken, cool und clever kann er so einiges wegstecken. Gleichzeitig ist er aber auch ein liebevoller Vater und diese Mischung ist es, die ihn so liebenswert und sympathisch macht. Das Ermittlerteam leistet tolle Arbeit und die einzelnen Charaktere werden gut beschrieben und auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz. Ebenso glaubwürdig beschreibt der Autor die Abgründe menschlichen Handelns und man möchte kaum glauben, wie nah dieses Buch an der Realität ist.

Der Fall bleibt bis zum Ende spannend, da es viele verschiedene Handlungsstränge gibt und es lange vollkommen unklar bleibt, welche der Figuren der Täter ist. Es kommt immer wieder zu überraschenden Wendungen aber zum Ende wird alles schlüssig zusammengeführt und ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt.

Mein Fazit:
Ein spannender Krimi um ein aktuelles Thema, dessen Story mich gefesselt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 21.01.2018

Irische Familiengeheimnisse

All die Jahre
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„All die Jahre“ ist das dritte Buch der Autorin und Journalistin J. Courtney Sullivan, das bei Deuticke erschienen ist.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Schwestern Nora und Theresa, die Ende der ...

„All die Jahre“ ist das dritte Buch der Autorin und Journalistin J. Courtney Sullivan, das bei Deuticke erschienen ist.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Schwestern Nora und Theresa, die Ende der 50-er Jahre von Irland nach Amerika ausgewandert sind. Nora möchte dort ihren Verlobten Charlie heiraten und Theresa soll eine Ausbildung machen. Alles kommt anders als gedacht. Theresa wird schwanger und Nora fällt eine Entscheidung für sie, die die Schwestern auseinanderbringt.

Die Handlung beginnt 2009 und Nora lebt immer noch in Boston und ist inzwischen Mutter von vier Kindern. Charlie ist inzwischen verstorben. Theresas Leben ist komplett anders verlaufen und sie lebt als Nonne in einem Kloster in Vermont. Nachdem Noras ältester Sohn Patrick bei einem Unfall stirbt, nähern sich die beiden Schwestern langsam wieder an.

Die Ereignisse werden im Wechsel in der Vergangenheit und in der Gegenwart erzählt. Die beiden zeitlich verschiedenen Handlungsstränge laufen parallel. Dadurch lernt man Nora sehr gut kennen und kann ihr Verhalten gut nachvollziehen. Zu Beginn ist Nora sehr schüchtern und zurückhaltend, wird aber im Laufe der Jahre immer offener.

Die Charaktere werden sehr detailreich und authentisch dargestellt. Auch das Verhältnis der Geschwister und ihre Beziehung untereinander wirken realistisch und werden gut abgebildet. Durch immer wieder neu auftauchende Familiengeheimnisse, ist das Buch durchgehend spannend.

Neben der Familiengeschichte lässt J. Courtney Sullivan immer wieder historische Ereignisse aus der Zeit der 50-er Jahre in Boston einfließen und man erfährt ein wenig über die Rassenunruhen und die Migrationsprobleme der damaligen Zeit.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, einfach und angenehm zu lesen. Sie versteht es ihre Leser in die Zeit und die Orte der Geschehnisse mitzunehmen.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich hätte mir lediglich einiges mehr an Informationen gewünscht, da nicht alle Geheimmisse gelüftet wurden.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Ein ganz besonderer Schatz

Der Wortschatz
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„Der Wortschatz“ ist ein wundervolles Buch, das mich total verzaubert hat und der Debütroman von dem Autoren Elias Vorpahl.

Erzählt wird die Geschichte eines kleinen Wortes, das seinen Sinn verloren hat ...

„Der Wortschatz“ ist ein wundervolles Buch, das mich total verzaubert hat und der Debütroman von dem Autoren Elias Vorpahl.

Erzählt wird die Geschichte eines kleinen Wortes, das seinen Sinn verloren hat und auf der Suche nach seiner Identität ist.
Es reist durch die Welt der Wörter, um diese wiederzufinden.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und leicht zu lesen. Die Wortspielereien haben mich zum Schmunzeln gebracht.
Dabei fand ich es faszinierend, wie unterschiedlich die Bedeutung eines Wortes je nach Kontext sein kann.

Das Buch ist eine fantasievolle Abenteuerreise mit Wortspielerein in eine ganz neue und ungewöhnliche Welt.
Durch die kunstvolle Verwendung und Verschachtelung der Worte ist es ratsam, das Buch langsam zu lesen,
damit einem nichts entgeht, das wäre einfach zu schade.

Die Illustrationen von Julia Marie Stolba runden das Buch perfekt ab und machen es zu einem gelungenen Gesamtwerk.

Ich kann das Buch Menschen, die Wörter und Fantasie lieben und nur empfehlen und bin äußerst gespannt auf weitere Geschichten von Elias Vorpahl.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Fantastisch & unvorhersehbar – ein toller Auftakt

Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte
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„Die Chroniken von Azuhr – Der Verfluchte“ von Bernhard Hennen ist ein gelungener Auftakt in eine neue Fantasyreihe.

Handlungsort ist die mittelalterlich wirkende Insel Cilia. Milan Tormeo – ein sechzehnjähriger ...

„Die Chroniken von Azuhr – Der Verfluchte“ von Bernhard Hennen ist ein gelungener Auftakt in eine neue Fantasyreihe.

Handlungsort ist die mittelalterlich wirkende Insel Cilia. Milan Tormeo – ein sechzehnjähriger Junge – rebelliert gegen seinen Vater - der gleichzeitig Erzpriester ist -Nandus. Milan soll der nächste Erzpriester werden und flieht. Dabei gerät er mit der Diebin Felicia und der Konkubine Nok in ein Geflecht aus Intrigen und eine unbekannte Magie erwacht…. Eine Prophezeiung, die nach der Ankunft des „Schwarzen Mondes“ ein neues Zeitalter einleiten wird.

Der Schreibstil von Bernhard Hennen ist angenehm flüssig und leicht zu lesen, so dass ich gut in die Geschichte hineingekommen bin. Die kurzen Kapitel haben mich dazu verleitet immer schnell noch eines zu lesen und es fiel mir schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen, da die Spannung direkt zu Beginn aufgebaut und meine Neugierde geweckt wurde.

Die Angaben in den Kapitelüberschriften finde ich sehr hilfreich, so weiß man direkt wo man ist. Gut gefällt mir auch der Perspektivwechsel, da man so einen guten Rundumblick bekommt. An die vielen Charaktere musste ich mich erst einmal gewöhnen und es dauerte einige Seiten bis ich alle Namen richtig zu sortieren konnte.

Die einzelnen Charaktere werden sehr detailliert und facettenreich beschrieben. Dabei gefiel mir besonders gut, dass kein Charakter nur gut oder nur böse war, sondern jeweils positive und negative Eigenschaften in sich trug. Milan – einer der Protagonisten der Geschichte – hat mir am besten gefallen, da er sich auch am stärksten entwickelt hat.

Die Grundidee des Buches ist ungewöhnlich und fantastisch. Es gibt viele überraschende Wendungen, die mich einfach nur staunen ließen. Es gab aber auch viele Szenen, die mich aufgrund ihrer Brutalität entsetzt haben. Die Spannung wuchs kontinuierlich an und gegen Ende konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Der Schluß dieses ersten Bandes ist in sich rund, aber es bleiben auch einige Fragen und Rätsel für den Folgeband offen, den ich auf jeden Fall lesen werde.

Fans von historischen Fantasyromanen werden von der Geschichte begeistert sein und ich kann das Buch Lesern, die Spannung und Fantasy mögen nur empfehlen.