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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2018

Fesselnd

Die Zeichenkünstlerin von Wien
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Beate Maly kenne ich als Autorin historischer Romane. Ich bin schon von einigen gefesselt und in die Historie entführt worden. Die Zeichkünstlerin von Wien führt uns in das Jahr 1421 in den jüdischen Teil. ...

Beate Maly kenne ich als Autorin historischer Romane. Ich bin schon von einigen gefesselt und in die Historie entführt worden. Die Zeichkünstlerin von Wien führt uns in das Jahr 1421 in den jüdischen Teil. Das jüdische Leben ist seit Alters her, nicht leicht. Sie werden immer wieder als Christusmörder beschimpft und wurden oft überfallen und ermordet.
Die junge Sarah hat ein großes Talent, sie zeichnet sehr gut, aber sie ist nicht nur Jüdin, sondern auch noch eine Frau.
Der Steinmetz Mathias Rockh arbeitet an einem Taufbecken im Stephansdom. Die beiden sind die Hauptakteure und müssen einiges überstehen.
Der Herzog und sein Kanzler brauchen Geld für den Dom. Da gibt es ja das Geld der Juden, das wird wieder furchtbar. Die Politik hat die Autorin gut eingebrachr, zwar zeitlich etwas verschoben, aber ähnlich. Die Oberen kennen auch keine Dankbarkeit. Diese vielen Intrigen, na ja aber die gibt es ja immer wieder.
Die Personen sind farbig und lebendig beschrieben. Das Nachwort der Autorin erklärt noch einiges. Der Roman ist überaus spannend, unterhaltsam und empfehlenswert.




Veröffentlicht am 20.01.2018

Familiengeschichte

All die Jahre
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All die Jahre ist ein neuer Familierroman aus der Feder von J. Courtney Sullivan.
Die Autorin hat gut recherchiert, um alles detailgenau zu erzählen.
Mit kurzen prägnanten Sätzen erfährt der Leser einiges ...

All die Jahre ist ein neuer Familierroman aus der Feder von J. Courtney Sullivan.
Die Autorin hat gut recherchiert, um alles detailgenau zu erzählen.
Mit kurzen prägnanten Sätzen erfährt der Leser einiges von der Familie Rafferty. Nora Flynn und ihre Schwester Theresa verlassen Irland, um zu Noras Verlobten Charly Rafferty nach New York zu fahren. Interessant wie in den 50er Jahren der Anfang dort vor sich geht. Charly hat schon viele Verwandte in New York, das vereinfacht einiges. Theresa ist ein lebenslustiges junges Mädchen. Nora ist viel ruhiger und unsicherer. Wir erfahren, wie es dazu kommt, das Theresa im Kloster lander. Und wie Charly es endlich schafft, das Nora ihn hiratet. Die Kinder Patrick, John, Bridget und Brian werden erwachsen. Die Autorin zeichnet mit Nora ein besonderes schwieriges Frauenbild. Flugs vergeht die Zeit. Der 50jährige Patrick verunglückt und stirbt. Bei der Trauerfeier erfahren wir und die Geschwister, sehr viel neues über die Familie.
Dieses Buch ist ein einzigartiger Familienroman mit vielen Geheimnissen und Ängsten. Er liest sich nicht leicht, sondern verlangt viel Aufmerksamkeit, aber es lohnt sich.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Erinnerung

Das Sonnenkind
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Das Sonnenkind wurde von Detlev Meyer wenige Monate vor seinem Tod geschrieben. Er starb 1999. Der Roman wurde nach seinem Tod veröffentlicht und jetzt zu seinem 70. Geburtstag neu aufgelegt, mit einem ...

Das Sonnenkind wurde von Detlev Meyer wenige Monate vor seinem Tod geschrieben. Er starb 1999. Der Roman wurde nach seinem Tod veröffentlicht und jetzt zu seinem 70. Geburtstag neu aufgelegt, mit einem Nachwort von Matthias Frings.
Der kleine Roman ist wohl eine Erinnerung an seine eigene Kindheit. Er spielt 1960 in Neukölln und wird von der Sicht des 9jährigen Carsten erzählt. Er ist ein zartes, aufgewecktes und etwas verwöhntes Kind. Der Roman ist ein Portrait der Zeit und eine Hommage an die Kindheit. Ich sehe den kleinen Carsten, wie er mit seinem Großvater Max im Kranzler sitzt, jeder mit seinem Cognacschwenker in der Hand.
Dieser Roman ist ein wahres Kleinod. Ich freue mich, das ich diesen Autor endlich kennen gelernt habe.
Matthias Frings Nachwort trägt den passenden Titel „Das Sonnenkind tanzt jetzt auf den Sternen“ und in dem wird das Leben und Sterben Detlev Meyers gewürdigt.

Veröffentlicht am 31.12.2017

faszinierend

Die schöne Insel
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Tereza Vanek ist eine meiner Lieblingsautorinnen im Genre Historische Romane.
Sie schreibt fesselnd und spannend aus der exotischen Geschichte Chinas. Die schöne Insel ist der dritte Teil der China-Reihe. ...

Tereza Vanek ist eine meiner Lieblingsautorinnen im Genre Historische Romane.
Sie schreibt fesselnd und spannend aus der exotischen Geschichte Chinas. Die schöne Insel ist der dritte Teil der China-Reihe.
Dieser Roman beginnt im um 1900 in Shanghai. Die Unterschiede zwischen dem Internationalen Viertel und dem chinesischen Teil ist groß. Die Protagonistin Anastassia ist die Icherzählerin des Ganzen. Sie ist in Russland geboren worden und in Shanghai aufgewachsen. Sie arbeitet im Laden ihrer Eltern. Nach dem Tod ihres Vaters erfährt sie, das die Mutter nur ihre Stiefmutter ist und sich von ihr abwendet. So ist sie plötzlich auf sich gestellt, sie schafft es schnell sich zu behaupten. Die chinesische junge Clio wird von Anastassia gerettet. Sie freunden sich an und wohnen seitdem zusammen.
Durch ihren Chef gelangen die Beiden auf der Insel Taiwan, auch Formosa genannt. Wir dürfen die Natur und die Eingeborenen mit ihren Augen sehen ud an ihren Empfindungen teilnehmen. Annastassia hilft bei der Krankenpflege bei den Missionaren aus und unterrichtet Kinder. Sie sieht alles aus eigener Sicht, denn eigentlich ist sie als Jüdin aufgewachsen. Den bekannte Missionar George Leslie Mackay, 1844 bis 1901, wird in die Geschichte eingebettet, ist aber eine Nebenfigur.

Dann übernehmen die Japaner die Insel, da kommt es zu Konflikten mit den Ureinwohnern.
Die Autorin versteht es alles genau zu erzählen. Die ganze Szenerie ist grandios angelegt.
Tereza Vanek konnte mich mit diesem Roman wieder beeindrucken und begeistern.

Veröffentlicht am 25.12.2017

Lied der Weite

Lied der Weite
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Lied der Weite ist der zweite Roman, den ich von Kent Hanuf gelesen habe. Der erste Unsere Seelen bei Nacht war ein Highlight und dieser war genau so gut.
Kent Hanufs Schreibstil ist verhalten und gefühlvoll. ...

Lied der Weite ist der zweite Roman, den ich von Kent Hanuf gelesen habe. Der erste Unsere Seelen bei Nacht war ein Highlight und dieser war genau so gut.
Kent Hanufs Schreibstil ist verhalten und gefühlvoll. Wie er seine Personen aufbaut ist brillant. Der Leser kann sich in ihre Lage hinein versetzen. Seine Romane spielen in Colorado in der USA, der Ort Holt ist fiktiv.
Die siebzehnjährige Victoria wird schwanger und von der Mutter hinausgeworfen. Da war ich ja etwas entsetzt, aber nicht ganz unrealistisch.
Ihre Lehrerin Maggie ist ihr eine Hilfe. Die Brüder McPheron sind mir sehr sympathisch. Dann gibt es noch den Lehrer Guthrie mit seinen Söhnen Bobby und Ike, sie sind 9 und 10 Jahre alt.Sie zu begleiten macht großen Spaß. Die Charaktere aller Personen sind unterschiedlich, aber sehr gut geschildert.Wir erleben wie sie sich gegenseitig tolerieren und helfen.
Ein Roman, der zum Nachdenken anregt.
Ich hoffe das noch einige der Romane des Autors übersetzt werden. Ein lesenswerter Roman, den ich nur empfehlen kann. Eine wunderbare Lektüre.