Mal ohne die typische Jungfrau
Inhalt:
Als seine Großmutter Hetty Plumtree krank wird, einigt sich Lord Jarret Sharpe mit ihr, dass er ihre Brauerei so lange weiter führt, wenn sie ihn dafür von dem Ultimatum entbindet, entweder innerhalb ...
Inhalt:
Als seine Großmutter Hetty Plumtree krank wird, einigt sich Lord Jarret Sharpe mit ihr, dass er ihre Brauerei so lange weiter führt, wenn sie ihn dafür von dem Ultimatum entbindet, entweder innerhalb eines Jahres zu heiraten oder enterbt zu werden. Als die Brauerin Annabel Lake, welche die Brauerei ihres Bruders mit einem Handel zu retten versucht, bei ihm im Büro auftaucht, befürchtet er jedoch, dass seine Großmutter ein Spiel mit ihm spielt und sie beide verkuppeln möchte. Doch da er schönen Frauen und dem Glücksspiel nicht widerstehen kann, geht er trotzdem eine Wette mit Annabel ein: wenn sie gewinnt, wird er ihrer Familie helfen, wenn er gewinnt, wird sie das Bett mit ihm teilen.
Meine Meinung:
"Spiel der Herzen" ist der zweite Teil von Sabrina Jeffries Reihe "Hellions of Hallstead Hall" um die fünf Sharpe-Geschwister, welche ihre Großmutter gerne verheiratet wissen möchte. Dieser Teil würde sich zwar auch unabhängig vom ersten Teil lesen lassen, doch ich empfehle dennoch die richtige Reihenfolge, da sich so das Treiben der Großmutter und das Aufdecken der Familiengeheimnisse besser nachvollziehen lässt.
Die Geschichte fängt an mit einem Prolog, in dem Jarret noch dreizehn Jahre alt ist und kurz nach dem Tod seiner Eltern ins Internat geschickt wird. Diesen finde ich sehr gut gewählt, da ich so später in der Geschichte durchaus nachvollziehen kann, wie Jarret zu dem geworden ist, der er ist: ein Glücksspieler, der sich dagegen wehrt, etwas Nützliches mit seinem Leben anzufangen. Anfangs habe ich ihm zwar noch nicht so ganz getraut, da er wie ein Aufschneider und Verführer gewirkt hat, doch in Gegenwart von Annabel hat sich immer öfter gezeigt, dass er in seinem Innersten eigentlich ein Gentleman ist.
Annabel war mir auf Anhieb sympathisch. Sie setzt sich sehr für ihre Familie, insbesondere ihren Neffen Geordie, ein, was auch gute Gründe hat, und tut alles, um die Brauerei ihres Bruders zu retten. Außerdem ist sie nicht die typische Jungfrau, die man vielleicht in so einem Roman erwarten würde. Sie hat schon einige wenige Erfahrungen mit Männern gesammelt und ist sich ihrer Bedürfnisse durchaus bewusst. Die Gespräche zwischen ihr und Jarret waren so ziemlich lustig zu lesen, da Annabel immer gut gekontert hat. Dass die beiden sich ineinander verlieben würden, war von Anfang an klar, doch trotzdem war es schön zu lesen, vor allem da dies nicht gleich Hals über Kopf geschieht.
Die Nebencharaktere fand ich auch recht gut ausgearbeitet. Der zwölfjährige Geordie hat am Anfang ziemlich nervig gewirkt, doch im Laufe des Buches ist klar geworden, dass er ein lieber und gut erzogener Junge ist, der vielleicht ein wenig überbehütet wurde und einfach schon gerne erwachsen gewesen wäre. Annabels Schwägerin Sissy war immer lieb und Annabel gegenüber sehr verständnisvoll, auch wenn sie ihre tiefsten Geheimnisse kennt. Einzig Annabels Bruder Hugh fand ich ein wenig seltsam. Es wird schon am Anfang des Buches davon geredet, dass er ein Alkoholproblem hätte, weswegen die Brauerei den Bach runtergeht und wovon Jarret auf keinen Fall etwas wissen dürfte. Da hatte ich mir schon ungefähr ein Bild von Hugh gemacht, doch als sie dann bei ihm angekommen sind, war er ganz anders, als ich erwartet hätte und ich auch nicht wirklich nachvollziehen konnte.
Jarrets Geschwister waren, durch die Fahrt nach Burton zur Brauerei Lake Ale, in diesem Teil nicht sehr präsent. Die Großmutter Hetty Plumtree konnte ich in diesem Teil wieder nicht ganz durchschauen. Einerseits habe ich mir Sorgen gemacht, dass sie eine ernste Krankheit hat und ihr etwas geschehen könnte, was ich sehr schade fände. Anderseits dachte ich mir aber auch, dass sie das ganze vielleicht nur spielt, um Jarret doch zur Ehe zu bringen. Da bin ich gespannt, was sie in den nächsten Teile noch alles so treibt und wie Minerva, Celia und Gabe ihre große Liebe finden werden.
Fazit:
"Spiel der Herzen" von Sabrina Jeffries, der zweite Teil um die fünf Sharpe-Geschwister, war, durch die Dialoge zwischen den beiden Protagonisten Jarret und Annabel wieder sehr lustig zu lesen. Die Geschichte war spannend und die Liebesgeschichte schön aufgebaut, so dass ich nach einem Kapitel kaum aufhören konnte zu lesen. Da ich die Geschichte um Annabels Bruder ein wenig zu leicht gelöst fand, gibt es von mir 4,5 von 5 Muscheln.