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Veröffentlicht am 22.01.2018

Geheimnisvoll, emotional und mitreißend. Ein Buch, das mich gefesselt hat und nachdenklich zurücklässt

Alles, was ich von mir weiß
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Zitate:
"Ich fühlte mich zerbrechlich. Durchgefroren. Einsam. Grob zusammengeflickt, wie ein Frankensteinmonster. Kaum auf dieser Welt, wie ein Geist." Seite 8
"Gott, waren die beiden gealtert. Wegen mir. ...

Zitate:
"Ich fühlte mich zerbrechlich. Durchgefroren. Einsam. Grob zusammengeflickt, wie ein Frankensteinmonster. Kaum auf dieser Welt, wie ein Geist." Seite 8
"Gott, waren die beiden gealtert. Wegen mir. Meine Schuld, alles meine Schuld." Seite 15
"Ihn gekannt zu haben, hätte schließlich nichts geändert. Ein Abend, ein Auto, eine Brücke, eine Überlebende. Ich war hier und er nicht. Das Gift dieser Erkenntnis war in mir. Jetzt und für immer." Seite 49
"Jeder Teil von dir ist dein wahres Ich, genau in dieser Minute, verstanden? Vergiss das nicht, bei jeder neuen Einzelheit, an die du dich erinnerst." Seite 160

Charaktere:

Die 17-jährige Ember hat einen schweren Autounfall überlebt. Dem Tod gerade so von der Schippe gesprungen, kann sie das Leben dennoch nicht so genießen, wie sie gern möchte.
Die letzten 6 Wochen sind auf Grund eines Schädel-Hirn-Traumas komplett aus ihren Erinnerungen verschwunden und sie weiß nicht, ob sie diese jemals zurückbekommen wird. Sie hat Angst vor dem Leben außerhalb der Klinik, fühlt sich noch nicht bereit dazu.
Dazu kommen ihre Schuldgefühle gegenüber ihren Eltern, da sie ihnen so viel Kummer bereitet hat. Die beiden sind verständlicherweise besorgt und behandeln Ember wie ein rohes Ei,

ebenso wie Rachel & Holden. Auch ihre beste Freundin und ihr Exfreund machen sich große Sorgen und versuchen für sie da zu sein, wo sie nur können
Rachel ist schon seit Kindertagen ihre beste Freundin. Sie sind zusammen durch dick und dünn gegangen und auch heute sind es oftmals Rachels blöden Witze, die Ember etwas von ihrem Kummer ablenken.
Holden war sozusagen Embers erste große Liebe. Seit ihrer Trennung, die bereits vor dem Unfall stattfand, sind sie gute Freunde, die vieles verbindet. Er ist lieb, warmherzig und würde vermutlich fast alles für Ember tun. Er ist ihr eine riesige Stütze und ihr Fels in der Brandung, wenn sie gar nicht mehr weiter weiß. In seiner Nähe fühlt sie sich wohl, hier ist ihr alles vertraut und sie kann etwas entspannen.
Ohne die beiden wäre Ember vermutlich hoffnungslos verloren. Bis zu dem Tag, an dem Sie Kai trifft…


Meinung:

Bereits auf den ersten Seiten werden wir von einer unfassbaren Hoffnungslosigkeit empfangen. Ein Mädchen, das weder weiß, wer oder was sie ist, noch wo sie hingehört.
Sie ist einsam, hilflos, ihr Körper lässt sie –auf Grund der schweren Verletzungen- oftmals ihm Stich und ihr Gehirn verweigert ihr wichtige Erinnerungen, ohne die sie sich unvollständig fühlt...
Es herrscht eine nahezu greifbare Trauer, die einem das Herz zu zerreißen droht. Unterstützt wird diese Stimmung noch durch den wunderbar emotionalen Schreibstil, der einen mitleiden lässt und des Öfteren einen großen Kloß im Hals verursacht. Die Vorstellung allein ist schon unbeschreiblich, das Ganze dann aus Sicht von Ember zu erleben, vertieft diese Empfindungen noch zusätzlich.

Schritt für Schritt muss Ember sich zurück ins Leben kämpfen. Aber das ist gar nicht so einfach, wenn einem die vielen vergessenen Dinge einfach nur Angst machen, und einem alles fremd vorkommt.
Als sie dann auch noch erfährt, dass ein junger Mann namens Anthony bei dem Unfall ums Leben kam, packt sie das pure Entsetzen!
Was muss man für ein Monster sein, um so etwas zu vergessen??? Irgendetwas verheimlicht ihr Gehirn vor ihr und so will und kann sie nicht mehr weitermachen…
Wer war er? Was ist in den verlorenen Wochen und vor allem in der Nacht des Unfalls wirklich passiert?
Und zusätzlich erscheint es ihr so, als ob alle ihr etwas verheimlichen wollen, wie auch zu Beginn das Thema Anthony.
Aber ist das wirklich real? Oder spielt ihr noch immer angegriffenes Gehirn ihr einen Streich und macht sie stellenweise paranoid?
Sie MUSS einfach Gewissheit haben, das Unwissen droht sie sonst von innen heraus aufzufressen. So begibt sie sich auf die Suche nach dem, was wirklich geschah…
Aber wie findet man sich wieder, wenn man sich verloren hat??

Geheimnisvoll, emotional und mitreißend. Ein Buch, das mich gefesselt hat und nachdenklich zurücklässt. Gerne mehr davon!! :)

Veröffentlicht am 22.01.2018

Geheimnisse und Spannung von Anfang bis Ende

Monday Club. Das erste Opfer
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Zitate:
"Da war es wieder, das Gefühl, als steuerte ich auf etwas zu, was außerhalb meiner Kontrolle lag." Seite 64
"Es muss wohl eine Kälte geben, die von innen kommt und sich schlimmer anfühlt als jeder ...

Zitate:
"Da war es wieder, das Gefühl, als steuerte ich auf etwas zu, was außerhalb meiner Kontrolle lag." Seite 64
"Es muss wohl eine Kälte geben, die von innen kommt und sich schlimmer anfühlt als jeder Schnee, jeder Eissturm. Die Seele friert ein, und eine Eisschicht legt sich über Herz und Lunge. Natürlich kann man dann nicht mehr atmen. Wozu auch? Man wird so zerbrechlich, so fragil, man kann jeden Moment zerspringen. In tausend Scherben." Seite 189

Charakter:

Faye lebt mit ihrem Vater und ihrer Tante Liz in Bluehaven, einem idyllischen Ort, wo jeder jeden kennt und auch nachts keiner die Tür abschließt. Von außen betrachtet, ist sie ein ganz normaler Teenager mit ganz typischen Problemen (Jungs, Schule), aber sie hat noch ein zusätzliches, weitaus schlimmeres Problem. Sie leidet seit ihrer Geburt an einer idiopathischer Insomnie, einer seltenen Schlafkrankheit. Auf Grund des ständigen Schlafmangels kann es passieren, dass sie in schlimmen Phasen Träume und Realität durcheinanderbringt, unter anderem hört sie dann Geräusche und Stimmen, die gar nicht existieren. Dies führt natürlich dazu, dass sie zuhause ständig bemuttert und wie ein rohes Ei behandelt wird, was ihr verständlicherweise nicht recht ist.


Meinung:

Bereits der Epilog ist sehr geheimnisvoll und bedrohlich gestaltet, so dass der Leser hier bereits einen guten Vorgeschmack darauf erhält, was ihn im Laufe der Story erwartet...

Faye vermisst ihre beste Freundin Amy, die über Sommer auf einem Lernurlaub war, damit sie nach dem Abschlussjahr mit ihr auf die Harvard gehen kann. Aber als sie dann endlich zurückkommt, ist Amy komplett verändert. Was da vor ihr steht, ist definitiv nicht "ihre" Amy! Blass, in sich gekehrt, abgemagert... Von echter Wiedersehensfreude auch keine Spur! Was ist nur passiert?

Von heute auf morgen scheint irgendetwas in Bluehaven vorzugehen. Selbst die verrückte Missy scheint NOCH verrückter zu sein als sonst!
Als dann ein tragisches Unglück geschieht, bei dem ihre beste Freundin Amy stirbt, zerbricht Fayes Welt. Und damit nicht genug!
Auf einmal scheint es, als würde sie selbst verrückt werden.
Erst sieht sie Amy nach deren Tod an der Bushaltestelle stehen und nach ihr rufen und dann bekommt sie auch noch eine SMS von ihr?? Aber ist das alles real oder nur Einbildung? Faye kann es auf Grund ihrer Trauer und ihrer Krankheit wirklich nicht mehr unterscheiden.
Und warum um alles in der Welt, kommt ihr der Neue im Ort, Luke Salerno, nur so bekannt, ja sogar vertraut vor, obwohl sie sich sicher ist, ihn noch nie zuvor gesehen zu haben???Sie vermutet, dass der Monday Club -eine geheime Organisation, von der zwar jeder weiß, dass sie existiert, aber kein Außenstehender auch nur eine leise Ahnung hat, was dieser überhaupt ist und was dort vorgeht-, etwas wissen könnte.
Aber der Club wahrt seine Geheimnisse. Jede Antwort, die sie, wenn überhaupt, auf eine unangenehme Frage bekommt, klingt einstudiert und wirft nur noch mehr Fragen auf.
Aber Faye hat genug! Genug von ihrer Angst, der Geheimnistuerei und vor allem genug davon, sich ausgegrenzt zu fühlen.
In der Hoffnung, Antworten zu finden und vor allem, sich selbst nicht alles auf Grund ihrer Krankheit einzubilden, bleibt ihr eigentlich nur eine Möglichkeit: Sie muss sich selbst auf Spurensuche zu begeben. Zu diesem Zeitpunkt hat sie jedoch keine Ahnung, wie gefährlich das für sie werden könnte. Wenn sie nur wüsste, wem sie vertrauen kann?!

Spannend, düster, geheimnisvoll. Das sind die ersten Worte, die mir zu Band 1 dieser Trilogie einfallen. Dies war mein erstes Buch der Autorin und es wird keinesfalls mein letztes sein! Ihr bildhafter Schreibstil in Kombination mit Fayes aus der Ich-Perspektive erzählten Gedanken, Emotionen und Ängsten, ließen mich des Öfteren regelrecht erschauern. Eintauchen garantiert ;) Ich muss zugeben, manchmal hatte ich auch echt Herzklopfen :D

Obwohl ich auf Grund des Klappentextes und der Leseprobe eine komplett andere Vorstellung hatte, wurde ich dennoch definitiv nicht enttäuscht! Geheimnisse und Spannung von Anfang bis Ende, für mich war Monday Club ein absoluter Pageturner! Ich kann Band 2 kaum erwarten. :)

Veröffentlicht am 22.01.2018

Miss Franziska und ihre Mission

Die Welt ist kein Ozean
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Zitate:
"Seit ich auf der Welt bin, versucht meine Mutter, mich von allem fernzuhalten, was mich auch nur im Ansatz traumatisieren könnte. Aber genau darum fühle ich mich traumatisiert." Seite 7
"Ich halte ...

Zitate:
"Seit ich auf der Welt bin, versucht meine Mutter, mich von allem fernzuhalten, was mich auch nur im Ansatz traumatisieren könnte. Aber genau darum fühle ich mich traumatisiert." Seite 7
"Ich halte mich an den langen Grasbüscheln fest, ziehe mich hoch, während über mir die Maschinen donnernd starten und landen. Dickbäuchige Giganten, wie Wale in einem endlosen, stillen Ozean, der mich stolz und schwarz umgibt." Seite 139
"Alles im Leben muss eine Zehn sein, sonst hat es keinen Zweck." Seite 166

Charaktere:

Die wohlerzogene, 16-jährige Franziska, lebt mit ihrer Familie ein behütetes Leben in einem gut situierten Umfeld. Sie ist wohlerzogen, hilfsbereit und ein Philanthrop, der stets versucht anderen zu helfen oder einfach nur mit ihrer optimistischen Art für sie da zu sein. Auch wenn sie selbst dabei manchmal zu kurz kommt...
Aber das reicht ihr nicht mehr. Von ihrer Mutter von jedem Risiko ferngehalten und "überbemuttert", wünscht sie sich nichts sehnlicher, als eigene Erfahrungen zu machen und zumindest ein einziges Mal auf eigenen Beinen zu stehen. Aus diesem Grund beschließt sie ihre schulische Praktikumswoche in der Psychiatrie zu absolvieren, um dort kranken Jugendlichen zu helfen und damit aus ihrer heilen Welt zu entfliehen.


Meinung:

Es kommt, wie es kommen muss... Unter allen Menschen, verliebt Franziska sich ausgerechnet in den unnahbarsten, verkorkstesten Psychiatrieinsassen Tucker. Er leidet seit einem traumatischen Erlebnis unter totalem Mutismus, einer Blockade verbal zu kommunizieren.
Sein Schicksal ist tragisch, als er in der Klinik ankam wusste niemand, wer er war oder woher er kam...
Aus irgendeinem Grund berührt er sie, aber sie kann nicht greifen, woran es liegt. Zumal er ja nicht ein einziges Wort mit ihr gesprochen hat. Relativ bald stellt sich heraus, dass sie tatsächlich eine positive Wirkung auf ihn hat, auch wenn sie sich nicht erklären kann wie oder wieso.
Könnte sie es vielleicht schaffen, ihn aus seiner Lethargie zu befreien und ihn dazu bringen, sein Trauma zu verarbeiten? So dass er vielleicht, ja vielleicht sogar am Ende wieder heilen und auch sprechen kann? Aber ist das überhaupt zu schaffen, oder werden bei dem Versuch nur er oder sie verletzt und am Ende bleiben zerstörte Hoffnungen?
Sie muss ihm helfen, nicht zuletzt, um auch ihren eigenen Weg und sich selbst zu finden, nichtsahnend wohin die Reise sie führt.

"Die Welt ist kein Ozean" ist die emotionale Reise eines Mädchens auf dem Weg zum Erwachsenwerden und ihrer Suche nach Glück. Tiefgründig, fröhlich, traurig, wie das Leben nunmal oft spielt.
Denn wie wir alle wissen: das Erwachsenwerden kann auch mal schmerzhaft sein ;)

Die gewählte Ich-Perspektive für Franzi lässt uns ihren tiefgründigen Gedanken, aber auch ihrer spaßigen, flapsigen Art näherkommen und macht sie für den Leser sehr authentisch und sympathisch. Wir dürfen tief in ihre innere Zerrissenheit aber auch in ihre fröhliche Natur eintauchen, was den Lesegenuss nur umso emotionaler gestaltet. Das Ganze wird von dem jugendlichen Schreibstil unterstützt, der durchweg eingängig ist und perfekt zu der Geschichte passt :)

So manch einer wird bestimmt auch mal zum Taschentuch greifen müssen, selbst wenn es bloß dafür benutzt wird, Franziskas beste Freundin Nelli zu erschlagen, die die Geduld des Lesers doch ab und an recht stark strapaziert ;)

Aber lest selbst, es lohnt sich!

Veröffentlicht am 22.01.2018

Der Kampf der Menschheit ums Überleben

Die 100
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Zitate:
"Die Menschen hatten die Erde während ihrer dunkelsten Stunde im Stich gelassen. Sie würde sich einen Dreck darum scheren, wie viele beim Versuch der Rückkehr starben." Seite 61
"Er schmeckte nach ...

Zitate:
"Die Menschen hatten die Erde während ihrer dunkelsten Stunde im Stich gelassen. Sie würde sich einen Dreck darum scheren, wie viele beim Versuch der Rückkehr starben." Seite 61
"Er schmeckte nach Freude, und sogar die schmeckte hier auf der Erde besonders gut." Seite 164
"Allein im Halbdunkel des Waldes tat sie etwas, das ebenfalls seit langer, langer Zeit niemand mehr auf der Erde getan hatte. Sie weinte." Seite 194

Charaktere:

Clarke ist ganz allein. Wegen ihres Ex-Freundes Wells wurde sie -ebenso wie ihre Eltern- des Verrats angeklagt. Da sie noch keine 18 Jahre alt ist, wurde sie jedoch im Gegensatz zu ihnen noch nicht hingerichtet. Sie erwartet den Tod täglich, denn sie weiß auf Grund ihrer Haft weder, wie lange es noch dauert bis sie 18 wird, noch hat sie etwas zu verlieren. Ihre medizinische Ausbildung gehört dank ihrer Verhaftung ebenso der Vergangenheit an, wie ihre Liebe zu Wells. Aus diesen beiden Dingen bestand früher einmal ihr Leben. Heute ist die Reise zur Erde ihre einzige Chance...

Wells ist der Sohn des amtierenden Kanzlers. Als er wegen eines öffentlichem Gesetzesbruchs verhaftet wird, bröckelt die Beziehung zwischen Vater und Sohn noch mehr als sie es vorher bereits tat. Früher war er ein Vorzeigesohn und Musterschüler. Aber das ist wohl vorbei und sein Vater kann einfach nicht verstehen, wie aus Wells ein Verbrecher werden konnte. Wells jedoch hatte dafür seine ganz eigenen Gründe... Als er herausfindet, dass Clarke eine der 100 ist die auf die Erde geschickt wird, setzt er erfolgreich alles daran, an dieser Mission teilhaben zu können. Er liebt sie noch immer so sehr, dass er lieber den Tod in Kauf nehmen würde, als sie alleine gehen zu lassen und nicht beschützen zu können.

Bellamy und seine Geschwister sind Waisenkinder. Er selbst ist ein Hitzkopf, der sich sein Leben lang nicht an die Gesetze gehalten und alles dafür getan hat, seine kleine Schwester Octavia zu beschützen. Dennoch hat er es bislang erfolgreich geschafft, nicht für seine Vergehen verhaftet zu werden. Als er erfährt, dass Octavia mit den anderen Gefangenen zur Erde geschickt werden soll, muss jedoch schnellstmöglich ein guter Plan her. Denn da er bereits 20 Jahre alt ist, würde ihm, wenn er bei einem Vergehen erwischt werden würde, nicht die Verhaftung und die Mission auf die Erde drohen. Nein, er würde direkt exekutiert werden.

Glass ist die beste Freundin von Wells. Sie nutzt die Chance und versucht in dem von Bellamy verursachten Tohuwabohu von dem Transporter, der sie alle zur Erde bringen soll, zu fliehen. Alles was sie will, ist ein letztes Mal mit ihrem Exfreund, ihrer großen Liebe Luke sprechen, in der Hoffnung, dass er ihr verzeiht. Sie hat sich vor ihrer Festnahme von ihm getrennt, ohne ihm zu erklären, warum. Danach war sie neun Monate wie vom Erdboden verschluckt. Genau genommen wurde sie inhaftiert, aber auch davon weiß er nichts.


Meinung:

Die Menschheit in der Zukunft...

Die letzten Überlebenden der Menschheit haben es geschafft, sich in Raumschiffen vor dem Exodus der Erde und dem damit einhergehenden nuklearen Winter ins Weltall zu retten. Seitdem hat niemand mehr die Erde betreten.

Aber für die Überlebenden ist es nicht leicht. Das Meiste muss rationiert werden, wobei das zur Verfügung stellen von Ressourcen natürlich davon abhängt, zu welchem Schiff man gehört, was in diesem Fall gleichzusetzen ist mit der Bevölkerungsschicht.
Jedes Paar darf, wenn überhaupt, nur 1 Kind haben, und es herrschen gnadenlose Gesetze (die Gaia-Doktrin), deren Verletzung strenge Strafen nach sich ziehen. Zumeist endet eine Anklage mit einer Hinrichtung und im Laufe der Jahre wurden die Gesetze und Strafen immer härter.
Nicht verwunderlich ist es also, dass das Interesse am aktuellen Zustand der Erde groß ist. So groß, dass die Obersten bereit sind, 100 Gefangene dorthin zu schicken, um herauszufinden, ob der Planet wieder bewohnbar ist. Ohne Wissen über die derzeitige Lage dort, sollen sie die Möglichkeit einer Wiederbesiedelung prüfen. Als einziger Anreiz wird die Mission als heldenhaft dargestellt, mit dem Angebot, dass, wenn sie erfolgreich sein sollten, ihnen ein neues Leben gewährt wird und ihre Sünden vergeben werden. Doch so hart es im ersten Moment klingen mag, für die 100 ist dies die einzige Chance, überhaupt zu überleben. Auch wenn die Möglichkeit besteht, dass sie direkt bei der Landung wegen der Luft oder der Strahlung sterben werden...
Doch es läuft leider nicht wie geplant. Der Transporter legt auf der Erde eine Bruchlandung hin, bei dem sich viele verletzen und ein paar wenige sogar sterben.

Die Autorin legt viel Herzblut in den Versuch, die Schönheit dieser neuen, alten Welt für den Leser zu visualisieren, was ihr auch echt hervorragend gelingt. Diese Schönheit und die Neugierde auf die Erde stehen jedoch im krassen Kontrast zu dem, was sich in der Gruppe abspielt. Ein harter Kampf untereinander entbrennt, denn keiner weiß, wem er Vertrauen kann oder soll. Ein Kampf um Hierarchien, Nahrung und nicht zuletzt ums nackte Überleben. Denn abgesehen von den beim Absturz zugezogenen Verletzungen, die auf Grund der fremden Keime und fehlenden Arzneimitteln bereits tödlich enden können, weiß keiner, was auf der Erde zusätzlich zu der Strahlung, die ja auch eine Unbekannte darstellt, noch für sonstige Gefahren auf sie lauern könnten. Die Jugendlichen sind auf sich allein gestellt und somit gezwungen, einen Weg zu finden, das zu überstehen. Macht, Vertrauen, Freundschaft, Hass... Für welche Möglichkeit werden sie sich letzten Endes entscheiden? Und werden sie überhaupt so lange überleben, dass es noch eine Rolle spielt?? Mit Spannung verfolgen wir diese 4 Schicksale, wie auch die der anderen, die unlösbar miteinander verbunden sind, auch wenn die Individuen unterschiedlicher nicht sein könnten.

Die Geschichte beginnt ohne große Vorwarnung mit Clarke und ihrer aktuellen Situation. Von da ab wechseln wir kapitelweise zwischen den einzelnen Charakteren hin und her.
Was im ersten Moment umständlich klingen mag, ist jedoch recht gut umgesetzt. Denn zum Einen sehen wir als Leser immer in der Kapitelüberschrift, um wen es im nächsten Abschnitt geht und zum Anderen sind die Kapitel an sich recht kurz gehalten, so, dass man eigentlich nie Gefahr läuft, irgendwo den Anschluss zu verlieren. Das ist für den Spannungserhalt sehr gut, aber auch für das Kennenlernen der Protagonisten. In jedem Kapitel erfahren wir Motive, Gedanken und Gefühle der einzelnen Personen, aber auch immer einen Teil aus ihrer Vergangenheit. Gegen Ende des Buches haben wir somit von jedem der vier eine gute Vorstellung darüber, wer sie sind und vor allem, was sie dazu gemacht hat.

Das Einzige, was etwas irritierend war, ist, dass zwischen Seite 80 und 100 häufig falsche Namen abgedruckt wurden. Es wurden des Öfteren Camille oder Glass durch Clarke ersetzt, was natürlich in dem jeweiligen Verlauf keinen Sinn macht ;) Aber ich vermute mal, dass das schnell behoben sein wird...

Für mich war "die 100" eine toll umgesetzte Grundidee, die mich zusätzlich durch die detailreiche Einführung der wirklich authentischen Charaktere durchgehend fesseln konnte. Eine echt schaurige Vorstellung darüber, wo die Menschheit enden könnte, wenn sie nicht mehr auf sich und ihre Umwelt achtet.
Ich für meinen Teil, freue mich schon sehr auf Band 2 "Die 100 - Tag 21", der voraussichtlich im Januar 2016 erscheinen wird. Was natürlich auch ein Stück weit diesen kleinen, fiesen Cliffhangern am Ende des Buches geschuldet ist ;)

So, und nun gehe ich die dazugehörige Serie schauen, die seit dem 22.07.2015 auf PRO7 ausgestrahlt wird :D

Veröffentlicht am 22.01.2018

Auch Band 3 konnte mich wieder restlos überzeugen :)

Showdown im Zombieland
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Zitate:
"Die meisten waren über unsere plötzlich geschlossene Freundschaft überrascht, aber für mich war es nichts Neues, dass sich das Leben innerhalb eines Augenaufschlags ändern konnte. Alles konnte ...

Zitate:
"Die meisten waren über unsere plötzlich geschlossene Freundschaft überrascht, aber für mich war es nichts Neues, dass sich das Leben innerhalb eines Augenaufschlags ändern konnte. Alles konnte sich innerhalb eines Augenaufschlags ändern." Seite 11
"Er beobachtete mich länger als notwendig, wenn man bedachte, dass er hinter dem Steuer eines Autos saß. Um nach Tränen zu suchen? Ich gebe zu, ich war geneigt, auf Wunsch die ein oder andere zu vergießen." Seite 83
"Eine Dame grinst nicht hämisch.
Seit wann war ich eine Dame?
Ich grinste." Seite 91

Charaktere:

Da es sich mittlerweile bereits um Band 3 dieser Reihe handelt
(Band 1: Alice im Zombieland; Band 2: Rückkehr ins Zombieland),
ist zu den Charakteren vermutlich nicht viel zu sagen ;)

Alice ist sarkastisch und großmäulig wie eh und je. Ihre Liebe zu Cole, Kat, ihrer Nana und natürlich den Z-Jägern ist ungebrochen. Die Verluste und Tränen aus den überstandenen Eskapaden haben sie stärker und vor allem reifer gemacht, aber leider (oder gottseidank?) wird sie immer noch von Visionen geplagt, sobald sie Cole in die Augen schaut. Impulsiv und bissig versucht sie das Beste aus dem zu machen, was das Leben ihr bringt.

Kat, ja Kat… Kurz gesagt, Kat ist PINK wie immer. Alle Fans unter uns wissen vermutlich, was ich meine ;) Sie ist Alis Stütze in jeder Lebenslage und auch in ihrer Beziehung zu Frosty ist alles beim Alten. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich… Wobei sie natürlich nach wie vor nie ernsthaft an ihrer Liebe zu ihm zweifelt. Trotz ihrer Krankheit genießt sie ihr Leben in vollen Zügen und versucht stets das Beste daraus zu machen.

Cole ist, wie man ihn kennt, charmant, fürsorglich und steht immer hinter Ali, ohne dabei seine Rolle als Anführer der Z-Jäger zu vernachlässigen. Stark, mutig und selbstlos geht er jedes Projekt an, dass es gerade zu bewältigen gibt.


Meinung:

Die Geschichte beginnt mit einem Umriss des aktuellen Status. Alice und Cole sind wieder vereint, aber auch Kat und Frosty, sowie Bronx und Reeve sind noch zusammen. Und irgendwie scheint sich da auch etwas zwischen Lucas und Trina anzubahnen.
Obwohl die einzelnen Mitglieder der Gruppe unterschiedlicher nicht sein könnten, funktionieren sie als Team hervorragend und sind größtenteils auch gut befreundet.

Relativ schnell sehen sich die Z-Jäger jedoch wieder sowohl alten als auch neuen Gefahren gegenüberstehen, allen voran ihr mittlerweile größter Feind Anima.
Nach wie vor versucht Anima Zombies zu kontrollieren und dafür einzusetzen, jeden aus dem Weg zu räumen, der ihnen bei ihrer Forschung zur Unsterblichkeit im Weg stehen könnte. Wie zuvor bereits durch Alis Entführung gezeigt, schrecken sie vor nichts zurück und sind zur Verfolgung ihres Ziels bereit, jedes Opfer in Kauf zu nehmen, das dafür nötig sein sollte.
So kommt es für den Leser nicht überraschend, dass bereits nach einer relativ kurzen Einführung -bei der wir ein paar kleine Rückblicke erhaschen, was den Wiedereinstieg in die Geschichte sehr angenehm macht-, direkt Action angesagt ist.

Mitten in der Nacht werden die Hollands plötzlich Zuhause überfallen, während Ali bei Cole ist. Er wird angeschossen und überlebt den Angriff nur knapp, aber auch alle anderen Zombiejäger wurden zeitgleich angegriffen. Die größte Sorge lautet nun: Ist noch jemand verletzt oder sogar tot und wo sind die Anderen? Aber was hat Anima überhaupt vor? Und warum versuchen sie manche Jäger mitzunehmen aber andere zu töten?? Alice bleibt nur eine Option. Sie muss die Vermissten finden, auch, wenn sie sich dabei in größte Gefahr begibt. Denn selbstverständlich will sie ihren Freunden helfen. Darüber hinaus ist ihnen allen nur zu bewusst, dass sie nur gemeinsam eine Chance haben werden, Anima aufzuspüren und endgültig zu vernichten. Oder schlimmstenfalls bei dem Versuch zu sterben… Hierbei bekommt Ali wie aus dem Nichts unerwartete Hilfe angeboten. Aber kann sie dieser Quelle trauen? Zu oft schon wurde die Gruppe in der Vergangenheit verraten… Ein gnadenloser Showdown um Leben und Tod nimmt ihren Lauf…

Als bekennender Fan der ersten Stunde habe ich diesem 3. Band nun eine gefühlte Ewigkeit entgegengefiebert und wurde definitiv für meine Geduld belohnt!
Das Wiedersehen mit Alis sarkastischer Art, ihrem bissigen Humor und der daraus resultierenden verbalen Schlagabtausche mit Gavin oder Kat, haben mir auch dieses Mal wieder Tränen vor Lachen in die Augen getrieben.
Zusätzlich erfahren wir auch etwas über den Background von manchen Protagonisten, wie zum Beispiel Frosty, Gavin, und sogar Alice selbst. Interessant und sehr spannend kann ich dazu nur sagen, wie der Rest des Buches auch. Gena Showalter hat erneut einen regelrechten Pageturner aus ihrer Feder gezaubert, der mich durchgehend fesseln konnte. Und auch dieses Mal ist die Emotionspalette groß: Freundschaft, Liebe, Hass, Erotik, Trauer, Schmerz und Verlust, um nur die Wichtigsten zu nennen, aber den Rest müsst ihr schon selbst lesen ;)

Showdown im Zombieland war definitiv eins meiner Highlights in diesem Jahr und ich freue mich wirklich wahnsinnig darüber, dass im Englischen bereits dieses Jahr ein 4. Band (A mad Zombie party) erscheint :) Eine tolle Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte.