Profilbild von Krimine

Krimine

Lesejury Star
offline

Krimine ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Krimine über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2018

Ein spannender zweiter Teil

Game of Passion
0

Nachdem Emma bei einem Anschlag verletzt worden ist, erholt sie sich bei ihrer Mutter in Palm Springs. Doch anstatt froh über die Auszeit zu sein, langweilt sie sich sehr und sucht nach einer Möglichkeit, ...

Nachdem Emma bei einem Anschlag verletzt worden ist, erholt sie sich bei ihrer Mutter in Palm Springs. Doch anstatt froh über die Auszeit zu sein, langweilt sie sich sehr und sucht nach einer Möglichkeit, um nach Las Vegas zu entfliehen. Ein Unterfangen, das ihre Mutter nicht gutheißen will. Zum Glück aber steht kurz darauf Jamie West in der Tür, und noch bevor sich Emma für ihr Desinteresse in den letzten Tagen entschuldigen kann, wird sie mit einer schockierenden Nachricht konfrontiert. Denn nicht nur Jamie steht jetzt unter Verdacht, der Mörder seines schwerreichen Vaters zu sein. Auch Emma ist inzwischen in den Fokus der Ermittlungen geraten. Als dann auch noch entsetzliche Dinge im Haus vom Emmas Stiefvater geschehen, fahren beide nach Las Vegas zurück, wo sich Emma gegen einen Stalker wehren muss und dabei dem Mörder gefährlich nahekommt.

„Game of Passion“ ist der zweite Teil der „Love-Vegas-Serie“ von Geneva Lee, die neben einem jungen Paar, das um seine Liebe kämpft, auch ein handfestes Verbrechen in sich birgt. So stolpert der Leser über eine Reihe an Figuren, denen die Verbindung zwischen dem Sohn des reichsten Mannes in Las Vegas und seiner nicht standesgemäßen Freundin ein Dorn im Auge ist, während einige kriminelle Elemente mit ihren dubiosen Machenschaften bis zum Äußersten gehen. Gleichzeitig spielen Geld und Ansehen eine große Rolle und mit ihnen der äußere Schein, der schnell blendet und in die Irre führt. Eine Welt, die keine Rücksicht auf die Gefühle zweier junger Menschen nimmt und sie anstatt zu schützen gnadenlos für ihre Zwecke missbraucht.

Nach einem fiesen Cliffhanger im ersten Buch endet auch der zweite Teil mit einem solchen und lässt den Leser mit seinen Hoffnungen und Erwartungen und einer in ihm schwelenden Neugier zurück. Denn noch immer ist nicht klar, was in der verhängnisvollen Partynacht geschehen ist und wer Jamies Vater ermordet hat. Dafür aber wird die Beziehung zwischen Emma und Jamie immer fester und erreicht eine Ebene, auf der sich beide vertrauen. Und obwohl Emma noch sehr jung und unerfahren ist, merkt man ihr eine Entwicklung an, die sie reifer wirken lässt. Vor allem deshalb erscheint ihre Mutter eher wie eine pubertierende Zwanzigjährige, die zum Leidwesen anderer gerne Menschen manipuliert, die aber in ihrem Wesen erschreckend oberflächlich ist. Genau wie Jamies Schwester Monroe, welche sich diesmal allerdings von ihrer freundlichen Seite zeigt.

Fazit:
Ein spannender zweiter Teil, der sich angenehm flüssig liest und neben einem wendungsreichen Geschehen voller gefährlicher Geheimnisse steckt. Aber auch die Romantik kommt nicht zu kurz und schafft es, das dramatische Katz- und Mausspiel gekonnt aufzulockern.

Veröffentlicht am 11.02.2018

Ein spannender True-Crime-Thriller, der gleichermaßen schockiert und fesselt.

Wolfswut
0

Nach dem Tod ihres Vaters entdeckt Lotte Soltau in einem angemieteten Schuppen fünf Plastikfässer, in denen menschliche Körperteile eingelagert worden sind. Mit einer Zange an den Rändern zerfetzt und ...

Nach dem Tod ihres Vaters entdeckt Lotte Soltau in einem angemieteten Schuppen fünf Plastikfässer, in denen menschliche Körperteile eingelagert worden sind. Mit einer Zange an den Rändern zerfetzt und mit unzähligen Bissspuren übersät, weisen sie auf einen besonders krankhaften Serienmörder hin. Ein brisanter Fall, den Kriminalhauptkommissarin Kira Hallstein und ihr Team vom LKA Berlin übernimmt und damit schon bald vor einem Rätsel steht. Denn während der Bauunternehmen Alex Soltau für seine Fürsorge und Hilfsbereitschaft auf dem Kiez geachtet wurde, sprechen die grausamen Funde eine ganz andere Sprache. Und plötzlich geschieht ein weiterer Mord, der die gleichen Merkmale, wie die vorangegangenen Taten aufweist und den Alex Soltau nicht begangen haben kann.

Andreas Gößling, der vor allem mit den True-Crime-Thillern "Zerschunden", "Zersetzt" und "Zerbrochen" bekannt geworden ist, die er gemeinsam mit dem Berliner Rechtsmediziner Michael Tsokos geschrieben hat, greift in "Wolfswut" erneut auf einen spektakulären Fall aus der jüngeren Kriminalgeschichte zurück. Als "Mörder mit der Klarinette" oder "Taunus-Killer" bekannt, hat Manfred S. nach seinem Tod lange Zeit die Schlagzeilen bestimmt. Dabei soll er nach Annahme der Ermittler nicht alle seine grausamen Verbrechen allein begangen haben. Eine These, auf die sich Andreas Gößling in seinem Thriller stützt und einen weiteren Killer ins Rampenlicht stellt, der mit unendlicher Brutalität zu Werke geht.

Ohne Schnörkel, wie ein Tatsachenbericht geschrieben und mit vielfältigen Informationen versehen, präsentiert sich "Wolfswut" seinen Lesern und schockt neben detailliert beschriebenen Leichenfunden vor allem auch mit Folterszenen, die akribisch geschildert worden sind. Eine harte Kost, die sich trotz der in ihr dargestellten Grausamkeiten ungemein spannend liest und erst spät offenbart, wer hinter den viel zu lange unentdeckt gebliebenen Morden steckt. Hinzu kommt ein brillantes Team, das die Ermittlungen übernimmt und das alles daran setzt, dass der sadistische Serienmörder möglichst schnell zur Strecke gebracht werden kann. Allerdings geschieht es auch, dass Andreas Gößling gewisse Klischees bedient. Und so ist seine Hauptermittlerin Kira Hallstein durch ein privates Trauma arg belastet, während sie mit steter Regelmäßigkeit wichtige Regeln bricht.

Fazit:
Ein spannender True-Crime-Thriller, der gleichermaßen schockiert und fesselt und seinen Lesern knallhart vor Augen führt, wozu ein sadistischer Serienmörder fähig ist.

Veröffentlicht am 11.02.2018

Ein rasanter Thriller, der unterhält und schockiert

NEXX: Die Spur
0

Die Fernsehjournalistin Valerie de Crécy hat sich zum Ziel gesetzt, den medienträchtigen Hellseher Gabriel Nexx zu entlarven. Schon seit Langem vermutet sie, dass er ein Schwindler ist und seine erstaunlich ...

Die Fernsehjournalistin Valerie de Crécy hat sich zum Ziel gesetzt, den medienträchtigen Hellseher Gabriel Nexx zu entlarven. Schon seit Langem vermutet sie, dass er ein Schwindler ist und seine erstaunlich oft zutreffenden Vorhersagen nicht auf eine besondere Gabe beruhen, sondern auf betrügerische Machenschaften. Doch als Valerie ihm durch einen unerwarteten Zufall näherkommt, gerät sie ihn Gefahr. Denn Nexx prophezeit ihr den baldigen Tod. Und während merkwürdige Dinge in ihrer Umgebung geschehen, spürt sie, dass er es ernst damit meint.

"Nexx: Die Spur" ist ein rasanter Thriller, in dessen Mittelpunkt zum einen die unlauteren Praktiken von esoterischen Beratern stehen, zum anderen die Problematik des Stalkings eine ganz besondere Rolle beigemessen wird. Und dann lauert auch noch eine nicht zu unterschätzende Bedrohung, deren Ausmaß nur schwer bestimmt werden kann und die von cyberkriminellen Handlungen ausgeht. Eine explosive Mischung, die Volker Dützel dazu nutzt, eine ungeheuerliche Geschichte zu erzählen und dabei gleichzeitig dem Leser vor Augen zu führen, wie angreifbar er im Umgang mit moderner Technik ist. Denn indem er eine intelligente und integre Journalistin in die Fänge eines Betrügers geraten lässt, zeigt er ihm, wie riskant ein unbedarfter Umgang mit persönlichen Daten ist.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven heraus geschildert, sodass sich der Leser ein umfangreiches Bild von den Geschehnissen machen kann. Neben Valerie de Crécy, die als Opfer eine Hauptrolle einnimmt und unsägliche Ängste ausstehen muss, werden die Ereignisse auch aus der Sicht des Polizisten Lenny Koriatis dargestellt, der sich schnell in die gut aussehende Moderatorin verliebt. Zwei Figuren, die tief in ihr Seelenleben schauen lassen, während der Star-Hellseher Gabriel Nexx als Antagonist lange Zeit undurchsichtig bleibt. Hinzu kommen jede Menge Wendungen, bedrohliche Szenen und seltsame Ereignisse, die, mit einem zügigen Schreibstil erzählt, den Leser nur so über die Seiten fliegen lassen.

Fazit:
Ein superspannender Thriller mit einem aktuellen Thema, der nicht nur hervorragend unterhält, sondern auch nachdenklich stimmt.

Veröffentlicht am 23.01.2018

Ein spannender Thriller für alle, die es rasant und blutig mögen

The Fourth Monkey -
0

In Chicago geht ein Killer um, der es sich zum Ziel gesetzt hat, gegen kriminelle Machenschaften vorzugehen. Doch anstatt die Verbrecher selbst zu bestrafen, sucht er sich einen geliebten Menschen aus ...

In Chicago geht ein Killer um, der es sich zum Ziel gesetzt hat, gegen kriminelle Machenschaften vorzugehen. Doch anstatt die Verbrecher selbst zu bestrafen, sucht er sich einen geliebten Menschen aus dessen Umfeld aus, mit dem er sein grausames Spielchen treibt. Und kaum hat er diesen entführt, tauchen auch schon drei Päckchen auf, die erst ein Ohr des Opfers, danach seine Augen und zuguterletzt seine Zunge enthalten. Mit dem Hinweis nichts Böses zu tun, hat er seine Mission erfüllt und wendet sich nach einiger Zeit dem nächsten Delinquenten zu.

"The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten" ist das Thriller-Debüt des US-amerikanischen Autors J.D. Barker, der mit Detective Sam Porter einen Ermittler ins Rennen schickt, der von einem privaten Schicksalsschlag gebeutelt, alles riskiert. So versucht er, gemeinsam mit einem hoch motivierten Team eine junge Frau aus den Händen des Killers zu retten, die bisher nur ihr Ohr verloren hat. Eine nervenaufreibende Jagd, bei der lange Zeit nicht geklärt werden kann, ob der als Four Monkey bezeichnete Rächer überhaupt noch lebt oder ob er der Mann ist, der sich mit einem Sprung gegen die Kühlerhaube eines Busses das Leben genommen hat.

Die Handlung selbst wird aus verschiedenen Perspektiven heraus erzählt und lässt den Hörer zum einen die aktuellen Ereignisse aus der Sicht des ermittelnden Detective Sam Porter hautnah miterleben. Zum anderen ist er dabei, wenn eine gekidnappte junge Frau ein grausames Martyrium durchlebt. Darüber hinaus wird er durch die Eintragungen eines Tagebuches in die Kindheit und Jugend des Killers versetzt, der bereits beizeiten in die Kunst des Tötens eingeführt worden ist. Vor allem deshalb gelingt es nur schwer, ihm auf die Schliche zu kommen, da er ausreichend Erfahrung besitzt und nur wenige Fehler macht.

Geschrieben wurde der nervenaufreibende und mit blutigen Details angereicherte Thriller in einem wunderbar flüssigen Stil, der den Hörer geschickt an die Handlung fesselt. Zudem wurden die Figuren in ihren Handlungsweisen nachvollziehbar dargestellt, während geschickt eingebaute Wendungen für ausreichend Abwechslung sorgen. Zwar ist die Idee mit den verschickten Körperteilen und einem richtenden Killer nicht neu, doch J.D. Barker versteht es, seine Version davon so zu erzählen, dass die Spannung auf einem hohen Level bleibt.

Fazit:
Detective Sam Porters erster Fall überzeugt auf der ganzen Linie und lässt auf weitere abwechslungsreiche Einsätze mit ihm und seinem Team der Chicagoer Polizei hoffen. Auch ist die Lesung, die gleich durch drei erfahrene Sprecher erfolgt, dermaßen gelungen inszeniert, dass der Hörer sich kaum eine Pause gönnen kann. Eine unbedingte Empfehlung für alle Thrillerfans, die es rasant und blutig mögen.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Faszinierend und fesselnd zugleich

Die Zeichen des Todes
0

Ein Piraten-Poliker, der zum Mörder wird, ein Arzt, der sich selbst verstümmelt oder eine Heimbewohnerin, die durch einen Pflegefehler verstirbt. Fälle, die uns täglich in den Medien begegnen und hinter ...

Ein Piraten-Poliker, der zum Mörder wird, ein Arzt, der sich selbst verstümmelt oder eine Heimbewohnerin, die durch einen Pflegefehler verstirbt. Fälle, die uns täglich in den Medien begegnen und hinter denen mehr als nur eine Tragödie steckt. Vor allem deshalb ist es wichtig, die Umstände der Verbrechen zu klären und die Zeichen des Todes richtig zu deuten. Eine Aufgabe, die nicht nur den vielen unermüdlich arbeitenden Kriminalpolizisten und Spurensicherern zukommt, sondern vor allem den Rechtsmedizinern, die maßgeblich an der Aufklärung von Verbrechen beteiligt sind. Einer von ihnen ist Professor Dr. Michael Tsokos, der seine Leser gern an seiner Arbeit teilhaben lässt und über spektakuläre, mysteriöse und bislang nicht geklärte Todesfälle berichtet.

Zwölf spannende und an die Nieren gehende Kapitel enthält "Die Zeichen des Todes" und rollt damit zwölf rätselhafte Kriminalfälle auf. So erfährt der Leser, warum eine alte Frau starb, nachdem sie von ihrem Enkel aus dem Pflegeheim nach Hause geholt worden ist und ob sich der wegen sexuellen Missbrauchs von jungen Mädchen angeklagte Liedermacher Kurt Demmler wirklich selbst in seiner Gefängniszelle erhängt hat. Dabei nimmt sich Michael Tsokos ausreichend Zeit und erklärt zum einen, wie die Betroffenen zu Tode gekommen sind und welche Umstände zu ihrem Ableben führten, zum anderen gewährt er Einblicke in ihr Leben, dessen bedeutsame Fakten im Rahmen der Ermittlungen untersucht worden sind. Gleichzeitig scheut er sich nicht, auch unschöne Dinge beim Namen zu nennen und stellt, wenn es nötig ist, sogar das Versagen von Behörden an den Pranger. Wie im Fall eines von Kampfhunden zu Tode gehetzten und gebissen Jungen, bei dem unhaltbare Gesetze und menschliches Fehlverhalten ihren Anteil daran haben, dass es an einer Hamburger Grundschule zum Äußersten gekommen ist. Ein Buch, das interessante Fakten und Hintergründe offenbart, das aber aufgrund seiner vielen Details für zartbesaitete Gemüter nicht geeignet ist.

Fazit:
Die neuen Fälle von Deutschlands bekanntestem Rechtsmediziner Professor Dr. Michael Tsokos sind faszinierend und fesselnd zugleich und zeigen auf, wie der Arbeitsalltag des international anerkannten Experten tagtäglich verläuft und welchen Anteil er an der Klärung von Verbrechen hat..