Zum Inhalt:
Eine Prise davon macht jedes Essen besser – Geheimzutat LiebeAndrew Knight ist neuer Stern am Bostoner Gastrohimmel – doch mittlerweile total ausgebrannt. Beim spontanen Kurzurlaub in Maine trifft er auf Brooke Day, die den lokalen kulinarischen Geheimtipp leitet und nicht ahnt, wer sich da bei ihr einquartiert. Gemeinsam machen sie aus dem bisher erfolglosen Geheimtipp eine In-Location, und Andrew hat zum ersten Mal seit Jahren wieder Spaß beim Kochen. Doch kann Brooke ihm verzeihen, dass er ihr nicht die Wahrheit gesagt hat?
Über die Autorin:
Poppy J. Andersons Kindheitstraum war es, Autorin zu werden und all die Geschichten zu erzählen, die ihr durch den Kopf spukten. Wie das Leben jedoch so spielt, machte sie erst das Abitur, studierte dann Germanistik und Geschichte, fand sich im Ausland wieder und begann anschließend eine Doktorarbeit über internationale Sicherheitspolitik. Das Schreiben blieb ihr ständiger Begleiter, bis sie Ende 2012 ihren ersten Roman veröffentlichte. Von da an gab es kein Halten mehr. Ungefähr zwei Jahre und einige Bücher später wurde sie zur ersten deutschen Selfpublisherin, die über eine Million Bücher verkauft hatte. All ihre Romane kamen auf Platz 1 des Kindle-Rankings.
Mittlerweile veröffentlicht sie ihre Romane auch über Verlage (Rowohlt und Lübbe), bleibt dem Selfpublishing jedoch weiterhin treu.
Mein Fazit und meine Rezension:
Ich liebe es zu kochen - ja, wirklich! Auch, wenn ich nicht immer die Zeit dazu habe, mir neue Rezepte auszudenken und an ihnen herum zu feilen, wie beispielsweise die Protagonisten des Romans von Poppy J. Anderson! Leider bin ich keine gelernte Köchin - vielleicht ist es auch besser so? g
In dieser Geschichte geht es wirklich um das, was der Titel verspricht: die Lust am Kochen und die eine Zutat für die wahre Liebe! Andrew Knight ist ein berühmter Koch. Er hat ein sehr gut laufendes Restaurant in der Haute Cuisine aufgebaut und ist glücklich - oder doch nicht? Etwas fehlt ihm. Seine Tante (und Managerin) ist der Meinung, dass ihm das Interesse der Öffentlichkeit fehlt und möchte ihren Neffen zu einer TV-Kochshow überreden, doch eines weiß Drew ganz sicher: die Aufmerksamkeit fehlt ihm nicht! Im Gegenteil. Sein Restaurant ist sehr gut besucht, immer einige Wochen im Voraus ausgebucht und erhält eine exquisite Kritik nach der anderen. Doch ist es das, was seine Leidenschaft ausmacht? Drew hat sich gegen seine Familie gestellt: eine Familie voller Juristen, auch er sollte einer werden, doch stattdessen hat er sein Jurastudium abgebrochen und sich seiner Leidenschaft, dem Kochen, gewidmet. Seine Wahl kann niemand aus seiner Familie nachvollziehen und somit ist es für Drew noch schwieriger, glücklich und endlich zufrieden mit sich selbst zu sein. Sein einziger Ausweg ist die Flucht nach vorn: er packt seine Tasche und macht kurzerhand Urlaub ... und landet aufgrund eines Unfalls in einer kleinen Stadt in Maine, ausgeliefert der resoluten Brooke, die versucht das kleine Restaurant "Crab Inn" vor dem Ruin zu bewahren. Dabei ist Brooke noch nicht einmal Gastronomin oder ausgebildete Köchin, sondern eine Journalistin, die ihren Eltern unter die Arme greift. Drew entdeckt seine Chance und versucht im entfernten Maine seine Leidenschaft fürs kreative Kochen wieder zu erlangen, natürlich ohne Brooke von seiner Kochkarriere zu berichten... doch ob das lange gut geht?
Für mich war es die erste Geschichte, die ich von Poppy J. Anderson gelesen habe, allerdings habe ich schon zuvor viel von ihr gehört und meist war das nur Gutes! Mit dieser Geschichte hier hat sie auch bewiesen, dass sie ihre Leser unterhalten kann.
Mit Brooke Day hat sie einen starken, aber auch sehr aufbrausenden Charakter erschaffen, der mit einer Leidenschaft fürs Kochen geboren wurde, es aber dann vorgezogen hat, ein Journalismusstudium abzuschließen. In meinen Augen eine sehr schöne Wende, doch scheint ihr ihr Journalistenberuf nicht sonderlich viel bedeutet zu haben, wenn sie diesen so einfach an den Nagel hängen kann. Natürlich steckt auch dahinter keine einfache Entscheidung: Brooke hilft ihren Eltern, die das "Crab Inn" eigentlich führen, da ihre Mutter erkrankt ist und dreimal wöchentlich zur Dialyse muss.
Als dann auch noch Drew in ihr Leben tritt, der sich auch auf einer Art "Selbstfindungstrip" befindet, ist das Chaos perfekt! Zwei starke Charaktere treffen aufeinander, die innerlich zerrüttet sind und nichts Richtiges mit sich anfangen können, doch fangen sich beide gegenseitig auf. Natürlich ohne es zu merken ;)
Poppy J. Anderson hat mit diesem Roman eine Geschichte geschaffen, die mitreißend und auch komisch ist, mir zeitweilig aber zu langatmig war. Die Protagonisten sind sehr gut ausgebildete Charaktere, doch hat mich Brooke mit ihrer Art und Weise (allein beim Lesen!) am Rande des Wahnsinns getrieben! Wäre ich nicht erpicht darauf gewesen zu wissen, wie die Geschichte weiter geht, hätte ich den Reader wohl zur Seite gelegt. Was mir auch aufgefallen ist: gegen Mitte der Geschichte wird auf ein großes Ereignis hingefiebert - und auf einmal ist es rum und keiner weiß, was damit war? Was zu Beginn also zu langatmig war, wird gegen Ende zu kurz. Das müsste man meiner Meinung nach noch etwas besser ausbalancieren.
Sehr angesprochen hat mich allerdings das Thema des Buches! Kochen und Liebe! Liebe geht durch den Magen, das sagt man nicht einfach so ;) Und man merkt auch, dass es zwischen den Beiden einfach brodeln muss! Die Leidenschaft zum Kochen, zum Experimentieren in der Küche und zum Ausdenken neuer Gerichte, hat die Autorin wirklich sehr gut beschreiben können und die Liebe ist dabei auch nicht zu kurz gekommen. Einzig und allein die weiteren Charaktere, die Eltern von Brooke, die Bürgermeisterin der Kleinstadt, ihre beste Freundin und sogar der Mechaniker - die waren doch sehr oberflächlich und nur darauf aus, dass Brooke so schnell wie nur möglich unter die Haube kommt und am besten direkt noch ein Kind in die Welt setzt. Ich denke ja mal nicht, dass diese Auffassung in jeder Kleinstadt vertreten wird. Mich hat es doch etwas genervt und in eben solchen Passagen konnte ich dann auch verstehen, wenn Brooke aus der Haut gefahren ist und unwirsch wurde. Da musste ich ihr einfach Recht geben.
Letzten Endes handelt es sich hierbei um eine Geschichte, die man wirklich gut zum Zeitvertreib und als Unterhaltung lesen kann. Meines Erachtens könnte noch etwas daran gefeilt werden, weil es schon eine zu typische Geschichte dieser Art war, aber trotz allem war sie gut und flüssig zu lesen.