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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2018

Geschichten, die das Leben schreibt

Töchter wie wir
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Mona feiert ihren 40. Geburtstag und ihr Resümee entspricht nicht ihren Vorstellungen, wie sie sich ihr Leben mit 40 vorgestellt hatte. Sie ist geschieden, hat Bindungsängste ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Mona feiert ihren 40. Geburtstag und ihr Resümee entspricht nicht ihren Vorstellungen, wie sie sich ihr Leben mit 40 vorgestellt hatte. Sie ist geschieden, hat Bindungsängste und dadurch wechselnde Partnerschaften, keine Kinder, einen Job, den sie nicht mag und außerdem ist sie nicht gut auf ihre Familie zu sprechen. Durch Zufall begegnet sie Shirin, ein elfjähriges Mädchen, das gerade bei einem Diebstahl erwischt wird und hilft ihr aus der Klemme. Zufällig begegnen sie sich wieder und erkennen, dass sie mehr gemeinsam haben als mit den Menschen, mit denen sie verwandt sind.

Meine Meinung zum Buch:
Ich habe den Roman sehr genossen und konnte ihn kaum aus der Hand legen, so gefesselt war ich von den beeindruckenden Lebensgeschichten der unterschiedlichen Frauen. Auch wenn Mona und ihre Mutter Hella ständig aneinandergeraten und glauben, nicht viele Gemeinsamkeiten zu haben, so sind sie sich innerlich doch ähnlicher als sie beide glauben. Besonders schön finde ich die Entwicklung, die Mona und Hella im Laufe eines Jahres geschafft haben. Hella hat sich von einer abhängigen Frau, die ihren Jugendjahren hinterhertrauert und das Gefühl hat, dass ihr Leben nicht lebenswert war, befreit und führt nun ein komplett neues Leben. Auch Mona ist vor allem durch Shirin und Patrick komplett verändert und mit Judith hat sie eine langjährige gute Freundin und in Annette eine neue Freundin dazugewonnen. Ich glaube, wenn sich Mona und Hella zusammenreißen und ihr zartes Band des Vertrauens gut pflegen, dann können sie doch noch die Vergangenheit ruhen lassen und schauen, dass ihnen die Zukunft besser gelingt.

Mein Fazit:
Der Roman zeigt sehr schön auf, welche unterschiedliche Frauentypen es gibt und wie verschieden sie mit ihren Schicksalen umgehen. Für mich war er ein Lesegenuss!

Veröffentlicht am 24.01.2018

Historisches und Aktuelles perfekt verwoben

Die Eishexe
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
In Fjällbacka wird die kleine Linnea einen ganzen Tag lang vermisst bis ihre Eltern ihr Verschwinden bemerken. Doch danach ist der Aufruhr riesengroß, denn genau aus dem gleichen ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
In Fjällbacka wird die kleine Linnea einen ganzen Tag lang vermisst bis ihre Eltern ihr Verschwinden bemerken. Doch danach ist der Aufruhr riesengroß, denn genau aus dem gleichen Haus ist vor langer Zeit schon einmal ein kleines Mädchen verschwunden und nur noch tot aufgefunden worden. Zudem wohnt eine der damals Verdächtigen in unmittelbarer Nachbarschaft und die zweite Verdächtige von damals ist jetzt eine bekannte Schauspielerin und zufälligerweise auch gerade für Dreharbeiten im Ort. Sind das zu viele Zufälle oder steckt mehr dahinter? Das Ermittlerteam von Patrik Hedström steht unter enormem Druck und seine Frau Erica Falck kann praktischerweise aufgrund ihrer Recherchen für ihr neues Buch einiges an Hintergrundinformationen beisteuern.

Meine Meinung zum Buch:
Obwohl der Kriminalroman diesmal rund 740 Seiten umfasst, war mir auf keiner einzigen Seite langweilig. Ich finde, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist, einerseits die Geschehnisse um die Suche nach der kleinen Linnea und auf der anderen Seite die historischen Ereignisse über die Hexenverfolgung aus dem 17. Jahrhundert zu verknüpfen. Zudem hat mir gefallen, dass auch moderne Aspekte eingeflossen sind, wie z.B. der Umgang der Bevölkerung mit Asylwerbern und wie sich diese selbst in einem fremden Land fühlen. Aufgefallen ist mir, dass ziemlich viele „Zufälle“ vorkamen, z.B. derselbe Mann, der damals das tote Mädchen gefunden hat, hat auch jetzt Linnea gefunden oder Erica schreibt wieder einmal ein Buch zu genau dem Thema, das auch für Patrik in seinen Ermittlungen eine Rolle spielt. Dies war aber keineswegs störend und hat auch meine Lesefreude nicht getrübt. Wenn man ohne eines oder mehrere der Vorgänger-Bücher gelesen zu haben, direkt mit „Eishexe“ einsteigt, könnte es meiner Meinung nach, etwas schwierig und verwirrend sein, da sehr viele unterschiedliche Personen und verschiedene Handlungsstränge und sogar Epochen miteinander verknüpft sind.

Mein Fazit:
Ich habe bis jetzt alle Kriminalromane der Reihe mit Patrik Hedström als Ermittler und seiner Frau Erica Falck als Schriftstellerin gelesen und mir gefällt die persönliche Weiterentwicklung der Charaktere von Buch zu Buch besser. Für mich werden sie immer ausgereifter und authentischer in ihren Charakterzügen und bei ihren Handlungen.

Veröffentlicht am 20.01.2018

gefährliche Reportage

Das Lied der toten Mädchen (Jan-Römer-Krimi 3)
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Der Reporter Jan Römer und seine junge Kollegin Mütze rollen einen 20 Jahre alten Cold Case Fall auf und versuchen selbst, was damals den Ermittlern nicht gelungen ist, nämlich ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Der Reporter Jan Römer und seine junge Kollegin Mütze rollen einen 20 Jahre alten Cold Case Fall auf und versuchen selbst, was damals den Ermittlern nicht gelungen ist, nämlich den Täter ausfindig zu machen. 1997 wurde auf dem Wilzenberg eine junge Frau getötet und eine Spieluhr aufgefunden. Nachdem Jan und Mütze wieder zu stöbern beginnen, gibt es auch schon bald die nächsten Toten.

Meine Meinung zum Buch:
Mir ist der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen, obwohl ich nur den ersten Teil der Reihe gelesen habe, aber den zweiten leider noch nicht. Sehr gut gelungen finde ich die Verknüpfung der Ereignisse, die bereits 20 Jahre zurück liegen mit den aktuellen Recherchen von Jan und Mütze. Das Thema mit den Geheimnissen rund um den Wilzenberg sowie die Verstrickungen des Verfassungsschutzes sind auch sehr spannend aufgebaut. In der Mitte ist die Spannung meiner Meinung nach kurzzeitig etwas abgeflaut, als Jan und Mütze sämtliche Zeugen abgeklappert hatten und dann noch eine zweite Runde gestartet haben, aber zum Schluss hin, ist die Spannung noch einmal gestiegen. Das Ende war auch genau nach meinem Geschmack und nicht vorhersehbar oder an den Haaren herbeigezogen, sondern stimmig und trotzdem überraschend.

Mein Fazit:
Mir hat der dritte Teil der Reihe mit Jan Römer und seiner Kollegin Mütze als Cold Case Reporter ziemlich gut gefallen, allerdings könnten beide, nachdem sie sich jetzt schon sehr lange und gut kennen, auch mehr von ihrem Privatleben preisgeben.

Veröffentlicht am 22.12.2017

Fortsetzung sehnsüchtig erwartet

Die Henry Frei-Thriller / Böses Kind
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Suse hat es nach ihrer Trennung nicht leicht als alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Da ihr Exmann sie finanziell nicht unterstützt, muss sie in einer Drogerie arbeiten ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Suse hat es nach ihrer Trennung nicht leicht als alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Da ihr Exmann sie finanziell nicht unterstützt, muss sie in einer Drogerie arbeiten und kommt mit ihrem Haushalt und den Kindern kaum klar. Vor allem Jacqueline ist im rebellischen Teenageralter, schwänzt die Schule und ist dann über Tage spurlos verschwunden. Suse schaltet die Polizei ein, doch zuerst will ihr niemand so richtig glauben – bis in der Nachbarschaft eine Leiche gefunden wird.

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat das unterschiedliche Ermittlerduo sehr gut gefallen, da sie sich beruflich bestens ergänzen, aber auch aus ihrem Privatleben verschiedene Erfahrungen einbringen können. Bei Suse habe ich eine gewisse Zeit gebraucht, bis ich sie richtig einschätzen konnte und auch um die Hintergründe ihrer gescheiterten Ehe und dem Bruch mit ihren Eltern und ihrer Schwester zu durchschauen. Die Suche nach Jacqueline war trotz einiger Ablenkungsmanöver sehr spannend mitzuverfolgen und am Ende des Buches war ich sehr überrascht. Ich hatte mir aufgrund der kurzen Einblicke über die Person in Gefangenschaft, die zwischen den Kapiteln und zu Beginn geschildert werden, etwas Anderes vorgestellt, aber nach der Aufklärung ist alles klar. Wie Krist auf S. 316 schreibt: „Die Lösung ist am Ende häufig banal.“

Mein Fazit:
Der erste Teil der Alanna-Reihe von Martin Krist ist absolut empfehlenswert und hält am Ende einige Überraschungsmomente bereit. Ich freue mich schon sehr auf den folgenden Teil.

Veröffentlicht am 21.11.2017

absolut lesenswert

Du
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Kurze Inhaltsangabe:
Den Inhalt des Buches “Du“ von Zoran Drvenkar korrekt wiederzugeben, ohne zu viel zu verraten und eigene Interpretationen hineinzupacken, ist nahezu unmöglich. Kurz zusammengefasst ...

Kurze Inhaltsangabe:
Den Inhalt des Buches “Du“ von Zoran Drvenkar korrekt wiederzugeben, ohne zu viel zu verraten und eigene Interpretationen hineinzupacken, ist nahezu unmöglich. Kurz zusammengefasst handelt das Buch einerseits von einer Mädchenclique, die so nach und nach immer tiefer in eine verstrickte und gefährliche Situation hineinrutscht. Der zweite Erzählstrang handelt von mehreren Personen aus dem Drogen- und Gewaltmilieu sowie Familienbanden und Verwicklungen. Es kommt ein Reisender vor, der ein Doppelleben führt und unbemerkt Massenmassaker anrichtet und nebenbei eine Familie hat.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil von Zoran Drvenkar erscheint zu Beginn ungewöhnlich, es wechseln sich innerhalb von wenigen Seiten mehrmals sämtliche Schauplätze und Charaktere. Mich hat das Buch bis zum Schluss immer wieder überrascht, welche Wende die Geschichte genommen hat und auch folgende Frage stellte sich bei mir mehrmals: „Was wäre gewesen, wenn…?“ Erst am Ende des Buches finden die einzelnen Erzählstränge und Lebensgeschichten der Charaktere zueinander.
Die gemeinsamen Erfahrungen der Mädchenclique nehmen im Buch einen sehr großen Raum ein und man erfährt nebenbei auch viele Details aus ihren individuellen Privatleben, die sie nicht einmal mit ihren besten Freundinnen teilen.
Mich hat das Buch an manchen Stellen sehr überrascht, dann war es wiederum eine lockere leichte Geschichte unter Teenagern, plötzliche Wende ins Drogenmilieu, Familienbanden, Rache, viele Tote, kurz zusammengefasst: Ein Buch mit sehr vielen Facetten und einer äußerst ungewöhnlichen Geschichte.

Cover und Titel:
Das Cover finde ich ansprechend gestaltet, sodass das Buch auffällt, allerdings hätte ich eine andere Person für das Titelbild gewählt. Den Titel „Du“ finde ich gut gewählt, denn die/der LeserIn wird im Buch mit „Du“ angesprochen, was auch dazu beiträgt, dass der Thriller anders zu lesen ist, auf eine andere Weise die/den LeserIn anspricht und wirkt.

Fazit:
Du ist ein Buch, das sehr stark polarisiert: Entweder man liebt das Buch und kann es nicht mehr weglegen bis man es zu Ende gelesen hat oder man kann mit dem außergewöhnlichen Schreibstil nicht warm werden. Bei mir ist der erste Fall eingetreten. Auf alle Fälle ist es ein Buch, das auch lange nach dem Lesen noch nachwirkt und beschäftigt und von mir das Prädikat „absolut lesenswert“ erhält.