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Veröffentlicht am 13.04.2018

Entscheidende Tiefe fehlte

Close to you
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Dass „Close to You“ von Isabell May überhaupt auf meiner Leseliste landete, war reiner Zufall, da ich das Buch sonst vermutlich gar nicht gelesen hätte. Als ich es aber in den Händen hielt und das schöne ...

Dass „Close to You“ von Isabell May überhaupt auf meiner Leseliste landete, war reiner Zufall, da ich das Buch sonst vermutlich gar nicht gelesen hätte. Als ich es aber in den Händen hielt und das schöne Cover sah, habe ich mich auf diese Lektüre gerne eingelassen, zumal die deutschen Autorinnen derzeit im NA-Genre ja ohnehin auf dem Vormarsch sind.
Doch leider wollte es über den ganzen Leseprozess hinweg nie richtig zwischen mir und „Close to You“ funken. Viele Figuren, wie Chloe, Dorian und auch die Protagonistin Violet sind mir ans Herz gewachsen, aber sie haben leider nicht darüber hinweg getäuscht, dass vieles zu klischeehaft und zu offensichtlich aufgebaut wurde. Auch andere Bücher sind in diesem Genre sehr klischeehaft, aber andere Autorinnen schaffen es da leichter, Charaktertiefe und vor allem einen Gefühlstrudel zu entfachen, der einen mitreißt. Zwar ist Aiden ein sehr komplexer Charakter, der sicherlich nicht Everybody’s Darling auf den ersten Blick ist, aber es braucht zu lange um wirklich eine Verbindung zu ihm aufzubauen. Daher ist auch lange unverständlich, warum ausgerechnet Violet, die doch angeblich jede Nähe scheucht, jedes Mal sich in einen Hurrikan begibt (so muss Aiden eigentlich auf sie wirken) und sich nach wenigen Wochen heillos in ihn verliebt hat und er ebenfalls in sie.
Diese Liebesgeschichte zwischen den beiden war sicherlich süß, aber sie konnte nie die Zugkraft entwickeln, die ich mir in so einem Buch wünsche. Daher haben auch die intimen Szenen zwischen den beiden nicht richtig auf mich gewirkt. Natürlich gibt es auch starke Szenen zwischen ihnen, gerade gegen Ende hin, wo die Leidenschaft zwischen beiden nicht mehr festgehalten wird, ergeben sich viele gefühlvolle Momente, aber das Gesamtpaket bekommt nur ein befriedigend von mir.
Die angesprochenen Klischees, gerade bei den Nebencharakteren, und die Vorhersehbarkeit (siehe Stalker) hatte ich schon erwähnt, aber hinzu kamen auch zahlreiche logischen Fehler und inhaltliche Löcher, die ich gerne gefüllt gehabt hätte. Irgendwann konnte man als Freundin von Violet ja gar nicht mehr wissen, ob sie gerade bei Dorian oder bei Aiden wohnt, und dennoch gab es nie Nachfragen. Das war für mich unlogisch, da Chloe eine sehr fürsorgliche Freundin ist. Ein Beispiel für eine inhaltliche Lücke ist in meinen Augen das Verhalten der Eltern. Es wird am Anfang und am Ende kurz beleuchtet, aber da hätte ich mehr von sehen wollen, weil sich mir eigentlich nichts erklärt hat. Solche Momente gab es häufiger und das fand ich etwas schade, weil die Geschichte so insgesamt oberflächlich und überhastet erzählt wirkt.
Fazit: „Close to You“ kann an die momentanen Erfolge der deutschen Autorinnen wie Mona Kasten oder Bianca Iosivoni leider nicht anknüpfen, da trotz sympathischer Charaktere die Liebesgeschichte eher blass bleibt und erst spät Sogwirkung entfaltet. Zudem gibt es viele Klischees und vorhersehbare Momente, die noch betont werden dadurch, dass die Geschichte insgesamt zu oberflächlich und lückenhaft erzählt ist. Die entscheidende Tiefe, die mich immer abholen kann, fehlt einfach.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Viel Licht, aber leider auch Schatten

From Scratch - Alles neu mit dir
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Rund um die Veröffentlichung von „From Scratch“ in Deutschland gab es einige Aufregung, weil es zunächst als Printversion angekündigt war, durch zu geringe Vorbestellungen nun aber nur digital veröffentlicht ...

Rund um die Veröffentlichung von „From Scratch“ in Deutschland gab es einige Aufregung, weil es zunächst als Printversion angekündigt war, durch zu geringe Vorbestellungen nun aber nur digital veröffentlicht wird. Dieser Aufschrei hat mich natürlich neugierig gemacht, denn was hat Stacey Kade mit diesem Roman zu bieten, dass die Sehnsucht nach einer Printversion so groß ist?

Den Einstieg in den Roman fand ich großartig und mitreißend. Wir werden Zeugen, wie Amanda, die weibliche Protagonistin, ihrem Kidnapper entkommt und wie sie noch geraume Zeit später unter diesem Trauma zu leiden hat. Diese Szenen und vor allem die Gefühle, die Amanda empfindet, waren für mich als Leserin sehr greifbar und so aufwühlend, dass ich mich gleich in Empathie mit der Hauptfigur verbunden sah. Im NA-Genre liest man bekanntlich doch viele ähnliche Geschichten, daher war ich begeistert, dass Kade sich hier eines sehr schweren Themas annimmt, den Leser auch Teil des Traumas werden lässt und dann eben auch eine Bewältigungsstrategie anbietet.

Genau diese Bewältigungsstrategie wurde für mich dann eben wenig realistisch rübergebracht. Amanda trifft auf Chase Henry, von dem sie ein Poster in ihrem Verlies hängen hatte, und beschließt, dass Zeit mit ihm bei seinem neuen Filmset sie heilen könnte. Diese Grundidee konnte ich noch nachvollziehen, aber alles, was danach kommt, ist schnell von immensen Fortschritten begleitet. Von der Amanda, die sich kaum aus dem Haus traut, wird innerhalb kürzester Zeit eine starke, junge Frau, die ich mir für jedes NA-Buch so wünschen würde. Nur ausgerechnet für „From Scratch“ habe ich es mir eben nicht gewünscht, da es logisch keinen Sinn ergibt. Natürlich war diese Version von Amanda das Endziel, das war mir natürlich schon im Vorfeld bewusst, aber dann hätte die Autorin besser auf einen längeren Handlungszeitraum gesetzt, als auf weniger als eine Woche.

Trotz dieses wenig realistischen Rahmens hatte die Geschichte natürlich auch ihre starken Momente. Chase, der mir anfangs zu fremdgesteuert wirkte, findet wieder den Weg zu sich selbst zurück und offenbart dabei einen sehr nachdenklich, empfindsamen jungen Mann, der eine sehr romantische Ader hat und mich ein ums andere Mal aufseufzen ließ. Auf der anderen Seite hat Amanda sich manchmal vollkommen unerwartet für eine NA-Protagonistin verhalten, was mich aber positiv überrascht hat, denn wie gesagt, meist geht eher alles nach Schema F. Zudem gab es einige Nebenfiguren, die man erst lieb gewinnen musste, die dann aber einen wertvollen Anteil an dieser Geschichte hatten.

Die Autorin wollte noch etwas Spannung mit in die Geschichte bringen und hat dabei auf zwei Antagonistinnen gesetzt. Nicht unbedingt verkehrt, aber diesen so gar kein Profil zu verleihen und sie dann fallen zu lassen oder herbeizuzaubern und unsinnig agieren zu lassen, das wirkt dann wieder wie nicht gekonnt. Natürlich war am Ende noch mal kräftig Spannung da, an der Amanda final wachsen konnte, aber insgesamt wirkte dieser Handlungsbogen nicht abgeschlossen genug.

Fazit: Stacey Kade macht mit ihrer Grundidee für „From Scratch“ eigentlich alles richtig, um eine emotionale Liebesgeschichte mit Selbstfindung und Selbstreflexion zu bieten. Doch sie stellt sich selbst ein Bein, da sie diese Aspekte unrealistisch beleuchtet und auch die Spannungselemente mitsamt Antagonisten nur unzureichend dem Leser präsentiert. Die Stärken, wie Charaktere und Überraschungsmomente, bleiben mir zwar auch im Gedächtnis, haben durch die genannten Schwächen aber einen Schatten auf sich. Daher kann ich abschließend kein Argument finden, warum dieses Buch nun tatsächlich noch unbedingt in einer Printversion erscheinen sollte.

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Veröffentlicht am 20.02.2018

Aller Anfang ist schwer

Tempting Love - Hände weg vom Trauzeugen
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Jennifer L. Armentrout oder auch wie in diesem Fall unter ihrem Pseudonym J Lynn tätig ist einer meiner liebsten Autorinnen und ich habe große Bewunderung für sie, da sie gleich in mehreren Genres sehr ...

Jennifer L. Armentrout oder auch wie in diesem Fall unter ihrem Pseudonym J Lynn tätig ist einer meiner liebsten Autorinnen und ich habe große Bewunderung für sie, da sie gleich in mehreren Genres sehr erfolgreich ist! Die „Tempting-Love“-Reihe gehört zu ihren ältesten Büchern und ist als ihr erster Ausflug ins Liebesromangenre ohne jegliche Fantasysanteile zu sehen. Auch wenn die Bücher schon wieder ein halbes Jahrzehnt alt sind, wollte ich sie mir nicht entgehen lassen und habe mich auf diese Reihe um die Gamble-Brüder eingelassen.
Was zunächst auffällt ist, dass der Roman sehr kurzweilig ist. Ich hatte ihn dementsprechend in weniger als 24 Stunden gelesen und fand das auch gar nicht so schlecht, weil dennoch eine gut durchdachte Geschichte mit einigen Auf und Abs geboten wurde. Ausklammern muss ich das Ende, da dort die Konflikte nicht mehr aufgelöst wurden und unvermittelt das Happy End parat fand. Das war mit trotz aller Liebe zur Kurzweiligkeit zu kurz.
Probleme hatte ich auch definitiv mit der Protagonistin Madison, da ihr auf den wenigen Seiten nur wenig Raum gegeben wurde, um ihre Persönlichkeit wirklich zu entfalten. Dass sie erfolgreich in ihrem Job ist, wird immer nur so nebenbei erwähnt, da es sonst eigentlich nur darum geht, wie sie ständig an Chase denkt, sich nach ihm verzehrt und keinen anderen klaren Gedanken mehr fassen kann. Das war mir viel zu eintönig, zumal es in Zeiten des Feminismus ihr gar nicht gut steht. Natürlich denkt auch eben dieser Chase nicht viel anders und dennoch hat er wesentlich mehr Tiefe bekommen und auch in interessanten Gesprächen geht er seinem Wesen auf den Grund. Da war bei den Protagonisten schon ein großes Maß an Ungleichgewicht zu erkennen.
Ihre Geschichte aber war süß und wie schon erwähnt in einem guten Rahmen erzählt. Dennoch, wenn man die „Wait for you“-Reihe kennt, bleibt dieses Buch in allem ein Stückchen zurück. Wie erwähnt können sich die Figuren nicht so recht entfalten und auch diese Tiefe, das tolle Drama, das Armentrout immer entfalten kann, die bleiben mindestens drei Stufen unter ihrem normalen Niveau. Daher ist „Tempting Love 01“ eine nette Unterhaltung mit einigen prickelnden Momenten, aber keine Erzählung, die einen noch lange beschäftigen wird.
Fazit: Armentrout-Fans werden es sicherlich ganz spannend finden, wie sich die Autorin so vor ihren großen Erfolgen geschlagen hat. Aber zurecht zählt der Auftaktband der „Tempting Love“-Reihe nicht zu ihren großen Erfolgen, da es über eine nette Unterhaltung nicht hinausgeht.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Ungleichgewicht der Autorinnen

Never Never
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Da ich Colleen Hoover, als einer meiner Lieblingsautorinnen der letzten Jahren, auch fleißig über soziale Medien folge, habe ich gemeinsames Projekt mit Tarryn Fisher hautnah mitbekommen und mich nun gefreut, ...

Da ich Colleen Hoover, als einer meiner Lieblingsautorinnen der letzten Jahren, auch fleißig über soziale Medien folge, habe ich gemeinsames Projekt mit Tarryn Fisher hautnah mitbekommen und mich nun gefreut, dass die drei Teile gesammelt in einem Einzelband den deutschen Buchmarkt erobern können. Zwar war mir die Freundschaft der beiden Autorinnen bekannt, aber Tarryn Fisher kannte ich als Autorin noch gar nicht und somit ist ihre Zusammenarbeit mit Hoover nun meine erste Begegnung mit ihr als Erzählerin. Nach Beendigung des Romans habe ich noch einmal recherchiert, dass Fisher die Charlie-Passagen und Hoover die Silas-Passagen geschrieben hat. Dies war mir nochmal wichtig in Erfahrung zu bringen, da es meine Bewertung von „Never Never“ in großem Maße beeinflusst.
Die Grundidee des Romans fand ich großartig und finde sie auch nach Beendigung des Romans noch großartig. Durch den gemeinsamen Gedächtnisverlust erhält die Geschichte nicht etwa Sci-Fi-Elemente und das Mysterium des Gedächtnisverlusts wird auch nie 100% aufgedeckt, aber die Botschaft dahinter ist wunderschön und deswegen ist diese Grundidee einfach im Gesamten ziemlich perfekt.
Was dann gar nicht mehr so perfekt ist, sind die unterschiedlichen Erzählperspektiven. Wir erleben die Geschichte durch Silas‘ und durch Charlies Augen. Schon oben habe ich erwähnt, welche Autorin für welche Perspektive verantwortlich ist und der Unterschied zwischen diesen ist überdeutlich. In Silas habe ich einwandfrei Colleen Hoover entdecken können, da er dieses charmante, hilfsbereite, aber auch freche Naturell hat, was ihren männlichen Protagonisten meist zu eigen ist. Silas hat sich mir sogleich ins Herz geschlichen, da er eben die Handlung im besonderen Maße trägt und in seiner Denkweise Seiten in mir berührt, so dass ich ihn nur ganz doll lieb haben konnte. Für Charlie gilt eigentlich das umgekehrte. Durch die sozialen Medien habe ich bereits mitbekommen, dass Fisher einen sehr trockenen, teilweise auch makabren Humor hat und diese negative Aura, die beides immer umgibt, überträgt sich 1:1 auf die Protagonistin. Auch zu Hoovers weiblichen Figuren finde ich nicht immer einen hervorragenden Zugang, aber Charlie war doch schon sehr anstrengend und vor allem im Gegensatz zu Silas wirkte sie dann sehr blass und überflüssig, so dass ich mir immer die Frage stellte: was sieht er eigentlich in ihr?
Aber nicht nur die Figuren waren durch die unterschiedlichen Autorinnen geprägt, auch der Handlungsverlauf war zwangsweise durch die unterschiedlichen Stile betroffen. Gerade im mittleren Teil der Geschichte ist die Handlung um Charlie total abstrus, zu düster und nach Beendigung des Romans auch total unlogisch und überflüssig. Nur gut, dass es Silas gab, denn er konnte über diese Passagen hinweghelfen. Der letzte Teil wiederum ist in sich wunderschön gemacht. Da passt sich schließlich auch Charlies Perspektive an, ob Hoover da vielleicht Einfluss genommen hat, wird vermutlich für immer offen bleiben, aber da ist dieses Ungleichgewicht nicht mehr so zu spüren, so dass ich beseelt aus dem Buch gehen konnte.
Fazit: Vermutlich wird diese Kollaboration zwischen Hoover und Fisher meine letzte Begegnung mit Letzterer gewesen sein. Denn ihr Stil war sehr deutlich in „Never Never“ zu erkennen und hat mir nicht gefallen. Vor allem den Mittelteil hat sie zu einem zähen Vergnügen werden lassen. Hoover aber spielt wieder ganz klar ihre Stärken aus, denn die Grundidee stammt auch von ihr. Im letzten Teil pendelt sich die Geschichte wieder ein und findet einen tollen Abschluss. Daher ziehe ich das Fazit, dass die Lektüre durchaus empfehlenswert ist, sie aber Fisher als Co-Autorin nicht gebraucht hätte.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Wortgewaltig, aber auch handlungsarm

Beneath the Scars - Nie wieder ohne dich
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Die Leseprobe von „Beneath the Scars“ hat mir zugesagt, weil man gleich merkte, dass es der Autorin nicht um eine belanglose Aneinanderreihung von Sex-Szenen geht, sondern um eine tiefergehende Liebesgeschichte, ...

Die Leseprobe von „Beneath the Scars“ hat mir zugesagt, weil man gleich merkte, dass es der Autorin nicht um eine belanglose Aneinanderreihung von Sex-Szenen geht, sondern um eine tiefergehende Liebesgeschichte, die durch eine breiten Wortschatz unterfüttert wird.
Genau dieser Eindruck bestätigt sich über den gesamten Roman hinweg. Die Sprache ist wirklich wundervoll, weil man sich wie auf Wolken getragen fühlt. Die Sprache ist sehr bildlich und eben so abwechslungsreich, dass man merkt, dass Melanie Moreland eine tolle Erzählerin ist. Zudem merkt man sehr deutlich, dass die Liebesgeschichte tiefergehend erzählt ist. Es geht nicht nur um oberflächliche Anziehungskraft, sondern vor allem um das Erkennen des Inneren, sei es auch noch so sehr versteckt. Dieser Eindruck wird durch sehr viele innere Monologe – mal aus der weiblichen, mal aus der männlichen Sicht – unterstützt, die einen so intensiv hinter die Stirn der Figuren sehen lässt, dass man wirklich ein Teil der Liebesgeschichte wird.
Diese Aspekte gehören definitiv zur starken Seite von „Beneath the Scars“. Aber schönes Erzählen ist nicht alles, wenn die Handlung dafür stellenweise nicht funktioniert. Positiv möchte ich hervorheben, dass das inszenierte Drama zwischen Megan und Zachary gut gewählt war, da es gut zu ihren Geschichten passte und dabei in keiner Weise inszeniert wirkte. Aber ein Problem ist definitiv, dass die Geschichte bis auf den Anfang und das gute Ende unglaublich handlungsarm ist. Die Geschichte spielt sich in einem engen Radius in kürzerer Zeit ab und eigentlich passiert nicht viel außer dass Zachary mal heiß, mal kalt zu Megan ist. Es gibt viel traute Zweisamkeit, es gibt viel Erzählen und eben diese tiefgehenden Monologe. Aber ich liebe solche Romane eben auch für ihr Geschehen und das fällt so dürftig aus, dass ich mich manches Mal dabei erwischte, dass ich seitenweise vorgetragenen Gefühle überschlagen wollte, da ich bereits sehr gut verstanden hatte, was sie jeweils fühlen. Wenn dann mal Platz für Handlung war, wurde weniger die Handlung an sich beschrieben, sondern mehr die rückblickenden Gedanken der einzelnen Protagonisten zu der bereits absolvierten Handlung. Das mag poetisch wirken, aber da ich actiongeladene Erzählungen der Poesie immer vorziehen würde, war die Lektüre für mich stellenweise schlicht zu langatmig.
Fazit: „Beneath the scars“ ist ohne Frage eine tiefgehende Liebesgeschichte, die durch eine ansprechende Sprache wundervoll erzählt wird. Das Drama am Ende mit dem großen Happy End gelingt wunderbar, doch gerade der Mittelteil verliert sich so in den Beschreibungen der jeweiligen Gefühle, dass mir die Handlung zu sehr fehlte und ich das Gelesene als langatmig empfand. Daher gibt es von mir 3 Sterne, da Moreland ihr unleugbares Potenzial zu einseitig gezeigt hat.