„Alles ist Scheiße!“
Heinrich Böll in der ungeschminkten Rohfassung.
Heinrich Böll hatte nie beabsichtigt, seine Kriegstagebücher zu veröffentlichen. Wohl war ihm aber bewusst, dass diese von historischem Interesse sein könnten. ...
Heinrich Böll in der ungeschminkten Rohfassung.
Heinrich Böll hatte nie beabsichtigt, seine Kriegstagebücher zu veröffentlichen. Wohl war ihm aber bewusst, dass diese von historischem Interesse sein könnten. Daher überließ er es seinen Nachkommen, in welcher Form sie diese der Wissenschaft zugänglich machen wollten. Nach reiflicher Abwägung haben sich die Erben entschieden, die Tagebücher zu veröffentlichen (Fotografien der handschriftlichen Aufzeichnungen/Verschriftlichung). Hierbei handelt es sich zum großen Teil um lose Stichworte, ohne großen Zusammenhang, es ist offensichtlich, dass sie nicht für „andere“ Leser bestimmt waren. Und doch schaffen es diese einzelnen Worte und Andeutungen, das Grauen, das Entsetzen, die Fassungslosigkeit und die Unmittelbarkeit des Krieges und der Kriegsgefangenschaft räumlich zu machen. Ein wichtiges zeithistorisches Dokument, das erschütternde Einblicke in das Leben eines einfachen Soldaten geben. Keine schönen Sätze, keine große Geschichte, nur Worte, diese aber so gewählt, dass man erschaudert.