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Veröffentlicht am 24.01.2018

ein packender Roman, mit dem Morgan Rhodes seinen Vorgänger gekonnt fortsetzt und den Leser schnell wieder in ihren Bann zieht

Brennende Schwerter
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Falling Kingdoms – Brennende Schwerter ist eine tolle Fortsetzung, die auf jeden Fall mit dem Serienauftakt mithalten kann. Es gibt zwar nur wenige wirklich spannende Szenen, in der Regel in Gestalt von ...

Falling Kingdoms – Brennende Schwerter ist eine tolle Fortsetzung, die auf jeden Fall mit dem Serienauftakt mithalten kann. Es gibt zwar nur wenige wirklich spannende Szenen, in der Regel in Gestalt von Kämpfen, dennoch ist der Roman durch die vielen Intrigen und Verwicklungen innerhalb der drei Königreiche von Mytica durchgängig fesselnd.
Man kann niemandem vertrauen, es wird unfassbar viel Blut vergossen und man sollte sich auf alles gefasst machen, weil Morgan Rhodes nicht gerade zimperlich mit ihren zahlreichen Figuren umgeht und ebenso wenig davor zurück schreckt sie sterben zu lassen. Im Verlauf der Handlung erwarten einen viele Verluste, mehr noch als im Vorgänger, und viel zu oft sterben völlig unvorhergesehen Charaktere, die man sehr ins Herz geschlossen hatte oder solche, die man nicht einmal richtig kennen lernen konnte, während nur eine einzige Figur letztlich den Tod findet, die es tatsächlich verdient hat und deren Tod ruhig ein wenig qualvoller hätt sein dürfen. Zeit zum Trauern bleibt außerdem fast nie, da die Ereignisse danach genauso schnell voranschreiten wie zuvor und man einfach nur fassungslos weiter lesen kann.

Die Magie, die Suche nach den Essenzen und die Legenden um die Wächter rücken im zweiten Teil nun stärker in den Mittelpunkt und ihre Bedeutung für die Geschichte nimmt spürbar zu. Es gibt einige seltsame, magische Vorkommnisse, die sich nicht anders erklären lassen, was schließlich sogar die Figuren zum Umdenken zwingt, die bislang davon überzeugt waren, dass die Essenzen lediglich eine Erfindung sind.
Man lernt mehrere Wächter kennen, von denen einige gut, andere dagegen eher böse wirken, und man erlebt hautnah wie stark sie die Welt der Sterblichen oder ihre Bewohner selbst beeinflussen. Manche wollen offenbar helfen, eine Wächterin scheint hingegen einen dunklen Plan zu verfolgen und manipuliert die Menschen nach ihrem Belieben um ihre Ziele zu erreichen. Ihr vollständiger Plan lässt sich noch nicht ganz erschließen, aber die Bestandteile, die man bereits kennt, verheißen nichts Gutes und man hat erhebliche Zweifel daran, dass das alles geschehen soll um die Welt vor dem Untergang zu retten, wie sie vehement behauptet.

Falling Kingdoms – Brennende Schwerter beinhaltet eine Vielzahl von Charakteren und Handlungssträngen, die jedoch alle erkennbar miteinander verknüpft sind. Die vielen verschiedenen personalen Erzählperspektiven gewähren dem Leser dabei einen umfangreichen Einblick in Geschehnisse, die manchen Figuren indes verborgen bleiben. Ferner hat man dadurch Zugang zu den Gedanken und Gefühlen aller bedeutsamen Personen, wobei man sich trotzdem nur den liebenswerten Figuren verbunden fühlt.

Die diversen Persönlichkeiten könnten zudem kaum unterschiedlicher sein und man bildet sich über jeden von ihnen zwangsläufig eine eigene Meinung, selbst über eigentlich unbestimmte Personengruppen. Es ist regelrecht abstoßend wie leicht einige Menschen sich von dem Gerede des Königs täuschen lassen, nachdem er ihr friedliches Königreich gewaltsam erobert hat. Die meisten Auranier bleiben einfach untätig und sehen zu wie der Tyrann jeden erbarmungslos ermordet, der es wagt sich ihm in den Weg zu stellen. Nur wenige scheinen den König zu durchschauen, können allein allerdings nichts gegen ihn ausrichten.

König Gaius ist von dem Wunsch besessen die Essenzen zu finden um Unsterblichkeit sowie unermessliche Macht zu erlangen und dafür ist ihm absolut jedes Mittel recht. Darüber hinaus ist er grausam, skrupellos und alle anderen, vielleicht mit Ausnahme seiner beiden Kinder, sind für ihn bedeutungslos. Ihre Leben sind wertlos und er tötet völlig gleichgültig, schlimmer, er hat seine Freude daran. Er ist ein gefühlloses Monster im wahrsten Sinne des Wortes.

Magnus hasst man ebenfalls für seine schrecklichen Taten, doch man muss zugeben, dass er nicht ansatzweise so verabscheuungswürdig ist wie sein Vater und vielleicht sogar so etwas wie ein Herz besitzt. Lieben wird man ihn sicher nie und es ist einem völlig unbegreiflich, wie er noch immer zu seinem Vater aufsehen kann, aber mit seinem Tod wäre der Welt im Gegensatz zu dem seines Vaters kein Gefallen getan. Traurigerweise ist es ausgerechnet Gaius, immer wieder mit dem Leben davon kommt. Des Weiteren ist er immerhin nicht grausam zu Cleo, obwohl er sie in der Hand hat, was man ihm hoch anrechnen muss.

Aron ist dafür noch verachtenswerter als schon im Vorgänger und man wartet sehnsüchtig darauf, dass er für all seine Verbrechen endlich mit seinem Leben bezahlt.

Lucia ist eine ebenso unliebsame Figur, die man mit der Zeit mehr und mehr hasst. Anfangs wegen ihrer Naivität und ihrer Dummheit, denn sie hält zu ihrem Vater, obgleich sie so viele seiner Untaten mit eigenen Augen gesehen hat, einschließlich der Misshandlungen ihres Bruders, nur weil er zur stets freundlich war, was ausschließlich daran liegt, dass er ihre magischen Fähigkeiten für sich nutzen will um seine grenzenlose Gier nach Macht zu stillen. Später verabscheut man sie noch mehr, als sie, möglicherweise verursacht durch ihre wachsende Magie, auf einmal Freude daran findet andere zu quälen und dem König somit immer ähnlicher wird. Wenn sich ihr prophezeites Schicksal erfüllt, würde man also nicht um sie trauern, um ein paar anderer Figuren willen hofft man aus Angst vor den Konsequenzen jedoch, dass es nicht dazu kommt.

Abgesehen von Nic, Cleos letztem verbliebenen Freund, gibt also es nur zwei Figuren, denen man echte Sympathie entgegen bringt: Cleo und Jonas.

Cleo muss, umgeben von Feinden, permanent um ihr Leben fürchten und nur der Wunsch nach Rache sowie der Zurückeroberung ihres Throns helfen ihr nach all den schweren Verlusten nicht in ihrem Kummer zu ertrinken, sondern stark zu bleiben. Sie versucht mehr über Gaius‘ Pläne, die Essenzen und ihre Verbindung zu dem Ring, den ihr Vater ihr vor seinem Tod gab, in Erfahrung zu bringen und man sollte sie nicht unterschätzen. Sie strebt danach Gaius zu vernichten, wofür man größtes Verständnis hat, und man wünscht sich sehr, dass sie irgendwann erfolgreich sein wird.

Nachdem man ihn im ersten Band nicht sonderlich mochte, avanciert Jonas als Anführer der Rebellen in der Fortsetzung zweifelsohne zu einem der Lieblinge. Er will Gaius ebenfalls vernichten, vor allem seit er gesehen hat wie seine paelsianischen Landsleute gezwungen werden als Sklaven wortwörtlich bis zum Umfallen für ihn zu arbeiten, was in gewissermaßen zu Cleos Verbündetem macht.
Die Truppe der Rebellen ist mutig und entschlossen, aber leider noch zu klein um wirklich etwas zu bewirken und sie müssen schwere Rückschläge hinnehmen, die einen auch als Leser hart treffen, obgleich man in Anbetracht der folgenden Teile sowieso nicht mit einem durchschlagenden Erfolg gerechnet hatte. Doch am Ende werden sie ihr Ziel hoffentlich erreichen.

Zu den bekannten Charakteren kommen außerdem zwei neue hinzu: Zum einen die starke, wenngleich nicht unbedingt liebenswürdige Lysandra, die sich den Rebellen anschließt und später möglicherweise eine wichtige Rolle spielen wird, zum anderen und von besonderem Interesse Prinz Ashur. Sein Vater ist der König von Kraeshia, einem weit entfernten und weitaus größerem Königreich als Mytica. Er scheint auf die Essenzen aufmerksam geworden zu sein und sucht offenbar ebenso nach ihnen um ihre Macht für sich zu nutzen. Die Frage ist nur, ob ihn das eindeutig zu einem weiteren Feind macht oder eventuell eher zu einem wertvollen Verbündeten für Cleo, zumindest vorübergehend. Ihr gebührt der Thron über Auranos, Ashur bzw. dessen Vater wäre aber vielleicht wenigstens nicht so ein schlimmer Tyrann wie Gaius.

Romantik ist in Falling Kingdoms – Brennende Schwerter kaum vorhanden und es gibt nur wenige Szenen, in denen derlei Gefühle überhaupt von Bedeutung sind, worüber sich diejenigen freuen werden, die keinen großen Wert auf eine Liebesgeschichte legen und sich lieber ganz auf den erneut drohenden Krieg in diesem magischen Reich konzentrieren wollen.

Das Ende ist wieder relativ offen gehalten, allerdings ohne Cliffhanger. Die letzte Szene ist zudem recht vielversprechend, da Cleo womöglich den Schlüssel zu Gaius‘ Untergang gefunden hat, was man natürlich sehr begrüßen würde. Man sollte sich aber keine allzu großen Hoffnungen machen, denn bei Morgan Rhodes kommt ja doch alles ganz anders als gedacht und sie hat sicher noch viele Überraschungen auf Lager. Die Handlung scheint jedenfalls von Band zu Band komplexer zu werden und man ist daher schon gespannt auf die Fortsetzung, insbesondere weil man sich fragt, welche Ausmaße diese faszinierende Welt im Endeffekt annehmen wird.


FAZIT

Falling Kingdoms – Brennende Schwerter ist ein packender Roman, mit dem Morgan Rhodes seinen Vorgänger gekonnt fortsetzt und den Leser schnell wieder in ihren Bann zieht. Zahlreiche Intrigen, vielschichtige Charaktere, die Jagd nach den legendären Essenzen und der erbitterte Kampf gegen einen grausamen König machen dieses Buch zu einer außergewöhnlichen Geschichte in einer Welt, von der man wahrscheinlich erst einen Bruchteil kennen gelernt hat. Man kann es somit kaum erwarten mit dem nächsten Band wieder in dieses Reich einzutauchen um noch mehr über es zu erfahren.

Veröffentlicht am 24.01.2018

ein wunderbarer, humorvoller Roman, der die Reihe um Becky Brandon gekonnt fortsetzt

Vom Umtausch ausgeschlossen
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In Vom Umtausch ausgeschlossen geht es wie üblich turbulent zu im Leben der chaotischen, aber liebenswürdigen Schnäppchenjägerin Rebecca Brandon, ehemals Bloomwood. Wie schon die Vorgänger ist der vierte ...

In Vom Umtausch ausgeschlossen geht es wie üblich turbulent zu im Leben der chaotischen, aber liebenswürdigen Schnäppchenjägerin Rebecca Brandon, ehemals Bloomwood. Wie schon die Vorgänger ist der vierte Teil natürlich ebenfalls wieder ausgesprochen amüsant und bringt einen häufig zum Schmunzeln. Becky ist eben wie sie ist, wofür man sie entweder liebt oder hasst, und schafft es stets sich in Schwierigkeiten zu bringen. Jeder hat so seine Leidenschaft und ihre ist eben das Einkaufen, nur dass sie dabei oftmals die Kontrolle verliert. Es gibt allerdings durchaus Anlass zur Hoffnung, dass sie in Zukunft nicht mehr jedes Schnäppchen mitnimmt, sondern nur noch Sachen kauft, die sie wirklich braucht oder unbedingt haben will. Sie lernt nämlich, dass sie sich ändern und dabei trotzdem sie selbst bleiben kann.
Man leidet mit ihr als sie von ihrer Hochzeitsreise zurückkehrt und es den Anschein hat als ob Sue inzwischen eine neue beste Freundin gefunden hat. Beim Thema Kinder und Erziehung kann Becky (noch) nicht wirklich mitreden und sie vermisst die vertrauten Gespräche mit Sue, woraufhin sie sich sehr einsam fühlt.

Umso mehr hofft sie in ihrer neu gefundenen Halbschwester Jessica eine gute Freundin zu finden, was sich jedoch bald als nahezu aussichtslos herausstellt, denn Jess und Becks könnten kaum unterschiedlicher sein. Jess ist extrem sparsam, gibt also nie unnötig Geld aus, und interessiert sich nicht im Geringsten für Kleidung oder Kosmetika. Sie haben auf den ersten Blick nichts gemeinsam und verstehen sich daher leider überhaupt nicht gut.

Jess ist kratzbürstig, kann mitunter wirklich ein ziemliches Biest sein und ist anfangs absolut unsympathisch. Becky gibt sich wirklich Mühe sie kennen zu lernen, was von ihr kein bisschen honoriert wird. Und als sie von den Schulden ihrer Schwester erfährt, ist sie entsetzt und will mit ihr nichts mehr zu tun haben. Klar, Becky ist nicht perfekt, aber wer ist das schon? Jess jedenfalls nicht und ihr Leben ist ebenso nicht gerade eines, um das sie jeder beneiden würden. Dennoch sind sie Schwestern und als sie schließlich doch noch eine Gemeinsamkeit finden, nähern sie sich endlich ein wenig an.

In Luke hat Rebecca darüber hinaus den perfekten Mann für sich gefunden, der ihr klar macht, dass ein Streit, egal wie heftig er gewesen sein mag, nicht gleich das Ende ihrer Ehe ankündigt. Er möchte, dass sie mehr darauf achtet, was sie an Geld ausgibt, will allerdings nicht, dass sie ein völlig anderer Mensch wird. Er liebt sie auch mit ihrer Shoppingsucht.

Schließlich rührt es einen wahrlich zu Tränen wie ihre Freunde alle zusammen nach ihr suchen als Becky auf einmal unerreichbar ist. Sie sorgen sich natürlich sehr um sie, weil sie vorher niemandem gesagt hat, dass sie wegfährt oder wohin. Sue hat Becky außerdem ebenso sehr vermisst wie umgekehrt, was sie bei einer klärenden Aussprache zugibt. Jess mag Beckys genetische Halbschwester sein, ihre wahre Seelenschwester ist und bleibt jedoch Sue.

Das Buch endet mit einer überraschenden Information, die einen gelungenen Übergang zum fünften Band darstellt und deren Konsequenzen das Leben von Becky und Luke sicherlich ziemlich auf den Kopf stellen werden. Lustig wird es also garantiert, weshalb man sich umso mehr auf den fünften Band freut!

Schade ist nur, dass es die Hörbücher zur Serie ausschließlich in gekürzter Fassung gibt und Vom Umtausch ausgeschlossen nicht wie die anderen Teile der Reihe von Maria Koschny, sondern von Irina von Bentheim gelesen wurde. Letztere macht ihre Sache an sich natürlich sehr gut, weil sie eine tolle Stimme hat und es versteht den Zuhörer zu fesseln, es ist aber eben leider ziemlich ungewohnt.


FAZIT

Vom Umtausch ausgeschlossen ist ein wunderbarer, humorvoller Roman, der die Reihe um Becky Brandon gekonnt fortsetzt und einem ein paar schöne, entspannte Stunden beschert. Den nächsten Teil wird man hiernach also definitiv schon freudig erwarten!

Veröffentlicht am 24.01.2018

eine sehr gelungene Fortsetzung und sogar noch besser als die beiden Vorgänger

Gallagher Girls 3: Auch Spione brauchen Glück
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Auch Spione brauchen Glück ist eine tolle Fortsetzung, die ihre beiden Vorgänger insbesondere in puncto Spannung noch übertrifft. Die Gallagher Girls werden älter und damit auch erwachsener, wodurch die ...

Auch Spione brauchen Glück ist eine tolle Fortsetzung, die ihre beiden Vorgänger insbesondere in puncto Spannung noch übertrifft. Die Gallagher Girls werden älter und damit auch erwachsener, wodurch die Reihe zunehmend einen ernsteren Ton annimmt. Die Situationen werden brenzliger und die Gefahr größer, trotzdem bleibt die Geschichte stellenweise immer noch sehr humorvoll und bringt einen oft zum Schmunzeln.
Durch den Entführungsversuch, dem Cammie und Macey nur knapp entrinnen, ist die Handlung gleich zu Beginn sehr fesselnd und insgesamt weniger heiter, weil die Mädchen nun wirklich in Gefahr geraten und insgeheim nicht lediglich von ihren Lehrern auf die Probe gestellt werden. Sie ziehen sich schwerwiegende Verletzungen zu und brauchen Zeit um das Geschehene zu verarbeiten. Auch wenn sie eine Spionageschule besuchen, sind sie noch junge Mädchen, die den Schock dieses unvorhergesehenen Angriffs erst einmal überwinden müssen. Doch echten Gallagher Girls gelingt das natürlich, vor allem dank der Hilfe ihrer guten Freundinnen.

Während Maceys Eltern ihre Tochter bereitwillig in Gefahr bringen um durch ihre öffentlichen Auftritte bei den diversen Veranstaltungen die politische Karriere ihres Vaters zu fördern, steht bei Cam, Bex und Liz die Sicherheit ihrer Freundin an erster Stelle. Sie sind ihre eigentliche Familie, kennen ihr wahres Ich und halten immer zusammen. Sie brechen die Regeln um sie zu beschützen und trotz des Personenschutzes durch die CIA persönlich ein Auge auf sie zu haben, getreu dem Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Es ist somit unschwer erkennbar, wie viel die Vier einander bedeuten, obwohl sie selbst untereinander ein paar Geheimnisse haben.

Zach ist ebenfalls wieder dabei, bleibt aber ein großes Mysterium. Er scheint viel für Cameron zu empfinden, hält sie jedoch auf Abstand und verschweigt ihr einiges. Als Spione sind sie sich ebenbürtig und Cam kann ihn inzwischen sehr gut aufspüren, sogar wenn er verkleidet ist. Nur warum taucht er ständig dort auf, wo Cammie ist? Offensichtlich nicht bloß um sie zu treffen. Also was hat er mit den ganzen Ereignissen zu tun?

Auch die Fragen um den Tod von Cams Vater stehen weiterhin im Raum und eine Aufklärung erscheint stets notwendiger. Des Weiteren lernt man ein anderes, interessantes Familienmitglied kennen, das man sehr lieb gewinnt und welches gut veranschaulicht, dass jeder Mensch mehr Facetten hat als die, die er nach außen offen zeigt.

Zum Ende hin nimmt die Spannung dann noch einmal zu und das Buch wird so packend, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen. Ally Carter schafft es einem mit unvorhergesehenen Wendungen den Atem zu rauben und Gänsehaut zu verursachen. Die Handlung ist im Prinzip erneut in sich abgeschlossen und der dritte Band somit ebenso eigenständig lesbar wie die vorherigen. Es zeigt sich aber schon deutlich, wovon der vierte Teil vermutlich handeln wird und dass es für diesen von Vorteil sein könnte zumindest den dritten Band zu kennen.

Folglich kann man es kaum noch erwarten die kommenden Teile zu lesen um endlich zu erfahren, was es mit den jüngsten Enthüllungen auf sich hat. Es gibt mehr Geheimnisse in Cammies Leben als man zählen kann und man will mittlerweile genauso dringend Antworten auf die vielen Fragen finden wie sie selbst!


FAZIT

Auch Spione brauchen Glück ist eine sehr gelungene Fortsetzung und sogar noch besser als die beiden Vorgänger. Die Protagonisten werden allmählich reifer, die Spannung nimmt zu und das Ende verspricht einen noch interessanteren vierten Band, indem man hoffentlich endlich ein paar mehr Antworten auf die vielen Fragen erhält.

Veröffentlicht am 24.01.2018

nicht ganz so gut wie seine beiden Vorgänger

Verführt. Lila und Ethan
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Verführt – Lila & Ethan kann zwar nicht ganz mit seinen beiden Vorgängern mithalten, ist aber vor allem für Fans der Autorin sowie der Charaktere trotzdem lesenswert. Nun bekommt man nämlich endlich die ...

Verführt – Lila & Ethan kann zwar nicht ganz mit seinen beiden Vorgängern mithalten, ist aber vor allem für Fans der Autorin sowie der Charaktere trotzdem lesenswert. Nun bekommt man nämlich endlich die Chance Lila und Ethan, die man bereits in den vorherigen Bänden ins Herz geschlossen hatte, besser kennen zu lernen. Beide sind sehr interessante Figuren, über deren Vergangenheit man von Anfang an gern mehr erfahren wollte.
Wie nicht anders zu erwarten, hat jeder von ihnen schon vieles durchlitten und ihre schmerzlichen Erinnerungen bzw. Schuldgefühle lassen sie nicht los. Was genau jeder sie zu verarbeiten haben, erfährt man erst nach und nach, denn sie sind sehr verschlossen und reden nicht gern über ihre Probleme. Erinnerungsfetzen und Tagebucheinträge geben erste Hinweise darauf und mit der Zeit kann man sich das Wesentliche sogar vor der Auflösung zusammenreimen, wobei die Realität einerseits weniger gravierend und andererseits schlimmer aussieht als die Befürchtungen.

Lila sucht verzweifelt nach jemandem, der ihr das Gefühl gibt wertvoll zu sein und geliebt zu werden, was ihre Eltern ihr leider nie vermittelt haben. Stattdessen hat sie einen belanglosen One-Night-Stand nach dem nächsten und ist dabei dermaßen zugedröhnt, dass sie sich am darauffolgenden Morgen an nichts mehr erinnern kann. Sie schluckt permanent Pillen um nur nichts fühlen zu müssen und hat sogar ihren Körper mehrfach als Zahlungsmittel für die Drogen eingesetzt. Dadurch konnte sie Sex noch nie wirklich genießen und fühlt sich hinterher jedes Mal schmutzig.

Im Gegensatz dazu hat Ethan Angst davor sich zu verlieben, weil er aus seinen ganzen Erfahrungen für sich den Schluss gezogen hat, dass sich Menschen in einer Beziehung gegenseitig zerstören, wie das bei seinen Eltern der Fall war. Doch er ist Lila ein richtig guter Freund und würde ihr sofort seine Hilfe anbieten, wenn er von ihren Problemen wüsste. Unglücklicherweise wurde Lila von klein auf dazu erzogen nach außen immer den perfekten Schein zu wahren, sodass sie sich niemandem anvertraut. Dabei hat sie neben der Sucht auch noch mit Geldsorgen zu kämpfen seit ihre Eltern ihr jegliche Unterstützung verweigern, solange sie nicht nach Hause zurückkehrt um die Frau eines reichen, angesehenen Mannes zu werden. Das ist eine große Umstellung für sie, da sie noch nie für sich selbst sorgen oder gar arbeiten musste.

Ethan war früher ebenfalls drogensüchtig, ist aber clean geworden nachdem eine Freundin beinahe durch die Drogen umgekommen wäre. Als Lila schließlich fast einer Überdosis zum Opfer fällt, rettet Ethan sie in letzter Minute und setzt daraufhin alles daran ihr die Augen zu öffnen und sie auf Entzug zu setzen. Er kümmert sich liebevoll um sie und bringt sie auf den richtigen Weg, auch wenn sie ihm das anfangs nicht gerade dankt. Er lässt sich jedoch nicht verjagen und hat einen erstaunlich guten Einfluss auf Lila. Die Veränderungen tun ihr gut und nüchtern fühlt Lila endlich wieder alles, also nicht bloß den Schmerz, sondern ebenso wie schön es ist geliebt zu werden, jemand anderen zu lieben und wie gut Sex sein kann, wenn man nicht betäubt und echte Leidenschaft im Spiel ist. Die wenigen, erotischen Szenen, die daraufhin folgen, sind ansprechend und voller Emotionen.

Lila und Ethan sind also ein tolles Paar und man fiebert mit ihnen mit, während sie sich langsam eingestehen, wie viel sie tatsächlich für den anderen empfinden und es einander letztlich offenbaren. Seine starken Gefühle für Lila treiben Ethan dazu mit seiner Vergangenheit abzuschließen um vielleicht eine Zukunft mit Lila zu haben. Lila versucht währenddessen mehr Vertrauen in sich sowie ihre Beziehung zu Ethan zu entwickeln. Durch die wechselnden Perspektiven kann man sich in beide Hauptfiguren stets gut hineinversetzen und an diesen Gedanken sowie Gefühlen jederzeit teilhaben.

Kritikwürdig sind allerdings die familiären Verhältnisse. Je mehr Bücher von man Jessica Sorensen liest, desto stärker fällt auf, dass so gut wie alle ihrer Figuren grauenhafte Eltern haben, die sich entweder gar nicht um ihre Kinder kümmern oder, schlimmer noch, sie seelisch oder körperlich misshandeln. Das wirkt mit der Zeit ein wenig überzogen, denn obwohl solche Familien natürlich real sind, gibt es daneben – zum Glück – auch sehr viele Eltern, denen etwas an ihren Kindern liegt.
An anderen Stellen wäre weniger manchmal ebenfalls mehr gewesen. Es ist nämlich schon etwas zu viel des Schlechten mit solchen Eltern gestraft zu sein, vergewaltigt und daraufhin drogensüchtig zu werden. Es wäre also vielleicht besser gewesen sich auf eine oder zwei dieser Problematiken zu beschränken.

Schön ist hingegen, dass Ella und Micha durch ihre Freundschaften zu Lila und Ethan trotz ihres Umzugs nicht ganz von der Bildfläche verschwunden sind, sondern z.B. durch Telefonate ab und an noch präsent sind und zum Ende hin sogar persönlich in Erscheinung treten, da man sie noch immer sehr gern hat.

Die Entwicklung der Beziehung zwischen Ella und Lila fällt hingegen negativ auf. Lila war Ella in den beiden Vorgängern eine richtig gute Freundin und hat geholfen sie und Micha zusammenzubringen, doch Ella bekommt nicht das Geringste von Lilas Problemen mit. Zugegeben, Lila versucht sie zu verbergen, aber Ella hakt nie nach und schaut nicht einmal nach einem Hinweis von Ethan kurz in Las Vegas vorbei, was wirklich traurig ist.

Außerdem scheint auch das Glück von Ella und Micha, über das man sich sehr gefreut hatte, nicht allzu lange zu währen. Irgendetwas scheint nicht in Ordnung zu sein und man fragt sich, was sich ihnen nach allem, was sie schon miteinander durchgestanden haben, nun in den Weg stellt. An Stelle einer Auflösung endet das Buch allerdings mit einem gemeinen Cliffhanger und angesichts der Tatsache, dass die Fortsetzung zumindest auf Deutsch noch lange nicht in Sicht ist, ist das besonders ärgerlich.


FAZIT

Verführt – Lila & Ethan ist vielleicht nicht ganz so gut wie seine beiden Vorgänger, versteht es aber trotzdem zu unterhalten. Wer gern mehr über Lila und Ethan erfahren möchte, kann also unbesorgt zugreifen.

Veröffentlicht am 24.01.2018

eine gelungene Fortsetzung, die wie der Vorgänger den Fokus weniger auf unerwartete Wendungen und dafür mehr auf die Charaktere, deren Gefühle sowie die Darstellung ihrer trostlosen Welt legt

Land ohne Lilien - Geflohen
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Land ohne Lilien – Geflohen ist nicht nur eine lang ersehnte, sondern auch eine gelungene Fortsetzung, die mit ihrem fesselnden Vorgänger mithalten kann. Lauren DeStefano schafft es durchgängig eine sehr ...

Land ohne Lilien – Geflohen ist nicht nur eine lang ersehnte, sondern auch eine gelungene Fortsetzung, die mit ihrem fesselnden Vorgänger mithalten kann. Lauren DeStefano schafft es durchgängig eine sehr düstere und trostlose Atmosphäre zu kreieren, die perfekt zur Geschichte passt, denn die neuen Generationen, insbesondere der weibliche Anteil, haben nicht mehr viel Anlass zur Hoffnung.
Die meisten Mädchen werden früher oder später von Sammlern entführt – je hübscher sie sind, desto wahrscheinlicher ist es. Die einen enden dann unfreiwillig als Braut und Gebärmaschine, die weniger Glücklichen als Prostituierte in scharlachroten Bezirken. Die, die sich nicht gut verkaufen lassen oder zu viel Ärger machen, werden sogar einfach getötet und wie Müll weggeworfen. Sie sterben sowieso bald und deshalb ist ihr Leben nach der beschämenden Ansicht vieler Erstgenerationer eben nichts wert. An ein halbwegs normales Leben bis zu ihrem frühzeitigen Tod ist also zumindest für Mädchen überhaupt nicht zu denken.

Ihre Kinder, die sie selbst nicht aufwachsen sehen können, landen darüber hinaus oftmals in Waisenhäusern, die mitunter nicht davor zurückschrecken ihre Zöglinge als Diener oder Bräute zu verkaufen um Profit aus ihnen zu schlagen. Das Virus schwebt wie ein Damoklesschwert von ihrer Geburt an über allen Kindern. Der armen Bevölkerung, was in der Regel gleichbedeutend mit den jungen Leuten ist, wird außerdem so gut wie keine medizinische Versorgung geboten. Wozu Medikamente an Menschen verschwenden, die ohnehin in wenigen Jahren tot sind?

Das Leben der Mädchen und Jungen wird also im Grunde permanent abgewertet, obwohl die Menschheit ohne sie bald völlig aussterben würde, weil es irgendwann keine Erstgenerationer mehr geben wird, unsterblich sind diese nämlich nicht. Statt die vermeintlich ausweglose Lage der neuen Generationen auszunutzen, sollten die Älteren lieber ihr Wissen an sie weitergeben und dabei helfen eine Gesellschaft aufzubauen, die nach ihrem Ableben weiter existieren kann, unabhängig davon, ob sie noch nach einem Heilmittel suchen oder sich inzwischen mit ihrem bedauernswerten Schicksal abgefunden haben.

Auch Rhine rinnt die Zeit davon, denn durch die lange Zeit in der Villa vergehen bis zu ihrem zwanzigsten Geburtstag nun keine drei Jahre mehr. Doch sie ist eine sehr starke Persönlichkeit und obgleich ihr in Freiheit schon so viele schreckliche Dinge widerfahren sind, zieht sie diese den Annehmlichkeiten des Lebens als Braut vor. Durch die Ich-Perspektive kann man ihre Gefühle sehr gut nachempfinden und leidet mit ihr mit. Als sie vorrübergehend in dem scharlachroten Bezirk gefangen ist, ist einem sogar ganz schlecht vor Angst zu was sie dort gezwungen werden könnte. Glücklicherweise handelt es sich bei Land ohne Lilien – Geflohen um ein Jugendbuch, sodass zumindest die schlimmsten Befürchtungen nicht eintreten.

Zudem ist Gabriel die ganze Zeit über an ihrer Seite und die Beiden sind ein tolles Paar, deren tiefe Zuneigung füreinander immer wieder spürbar ist. Sie sorgen füreinander, kümmern sich um den anderen, wenn es ihm schlecht geht, und würden sich gegenseitig nie im Stich lassen. Als Leser teilt man ihre Freude und Erleichterung, wenn sie einen sicheren Unterschlupf finden sowie ihren Ärger, wenn dieses kurze Glück ebenso schnell wieder zunichte gemacht wird.

Rhine würde sich von Gabriel nie davon abhalten lassen Rowan zu suchen, ebenso wenig würde sie aber ohne ihn gehen, solange er sich nicht von ihr trennen will. Die Suche nach ihrem Bruder gestaltet sich allerdings sehr schwierig, da sie kaum Anhaltspunkte haben und jeder von ihnen in Bewegung ist. Ferner besteht wegen ihrer langen Abwesenheit die Gefahr, dass Rowan seine Schwester bereits für tot hält und die Suche nach ihr somit aufgegeben hat.

Auf ihrem Weg durch das Land begegnen Rhine und Gabriel vielen Menschen, von denen manche sich als ehrliche, hilfsbereite Personen herausstellen, andere hingegen leider eher das Gegenteil sind. Das schlimmste Scheusal bleibt jedoch Vaughn, dem mittlerweile wirklich alles zuzutrauen ist. Das Entsetzen, als man das volle Ausmaß seiner Taten entdeckt, bleibt daher aus, dennoch verabscheut man ihn dafür zutiefst.

Linden ist hingegen hoffnungslos naiv und will partout nicht wahrhaben, dass sein Vater keineswegs unabsichtlich, sondern wissentlich, skrupellos und natürlich gegen deren Willen an Menschen experimentiert. Trotz allem, was er gesehen hat, sucht er stattdessen nach Ausflüchten und nimmt ihn in Schutz bis Rhine ihm endlich schonungslos die Augen öffnet.

Noch verachtenswerter ist nur Cecily, vor allem weil sie erwachsener geworden ist und damit mehr Verantwortung für ihre Handlungen trägt. Sie gibt vor sich um Rhine zu sorgen und einen Weg finden zu wollen wie diese entkommen kann, verschweigt ihre Anwesenheit aber aus scheinbar eigensüchtigen Motiven der einzigen Person, die deren Folter sofort ein Ende bereiten würde.

Im Verlauf der Ereignisse gibt es einige spannende Momente. Rhine und Gabriel sind mehrmals auf der Flucht und kommen manchmal nur knapp davon. Besonders unerwartete oder schockierende Wendungen gibt es dagegen nicht. Die Handlung ist somit zwar nicht unbedingt vorhersehbar, doch gewisse Entdeckungen sind auch nicht gerade überraschend. Das Lesevergnügen wird dadurch allerdings nicht geschmälert, da der Schwerpunkt des Buches weiterhin vielmehr auf den Figuren, ihren Gefühlen sowie der Welt liegt, in der sie leben, wodurch die Geschichte trotzdem mitreißend ist.

Das Ende kommt schließlich sehr plötzlich, sodass man im ersten Moment gar nicht glauben will die letzte Seite schon erreicht zu haben. Auf jeden Fall macht es Lust auf den dritten Band, in dem es noch viele offene Fragen zu beantworten gibt, denn Rhine und Rowan sind beispielsweise nach wie vor voneinander getrennt und ein Heilmittel wurde bisher nicht gefunden. Letzteres wollen radikale Naturalisten unbedingt verhindern, wenn nötig sogar mit Gewalt, und zerstören deshalb ständig Forschungslabore. Dieses Verhalten ist gerade für den Leser nur schwer verständlich. Experimente haben zwar überhaupt erst zu dieser schlimmen Lage und den frühzeitigen Toden der neuen Generationen geführt, aber von allein löst sich die Problematik offenbar nicht und schlimmer kann es doch eigentlich kaum noch werden.


FAZIT

Land ohne Lilien – Geflohen ist eine gelungene Fortsetzung, die wie der Vorgänger den Fokus weniger auf unerwartete Wendungen und dafür mehr auf die Charaktere, deren Gefühle sowie die Darstellung ihrer trostlosen Welt legt. Trotzdessen ist die Handlung fesselnd und nach dem fast schon abrupten Ende freut man sich sogleich auf den Abschluss der Trilogie.