Nervige Protagonistin
Kühlschrank-ChronikenDie 17 jährige Billie Ball kriegt von ihrer Oma eine Wohnung in München geschenkt und zieht auch prompt ein. Sehr zur Sorge ihrer Eltern, die denken, dass Billie vor allem die finanzielle Seite einer eigenen ...
Die 17 jährige Billie Ball kriegt von ihrer Oma eine Wohnung in München geschenkt und zieht auch prompt ein. Sehr zur Sorge ihrer Eltern, die denken, dass Billie vor allem die finanzielle Seite einer eigenen Wohnung zu wenig durchgedacht hat. Billie organisiert flugs 3 Mitbewohnerinnen um die Miete stemmen zu können und bewirbt sich als Volontärin.
Die Protagonistin ist 17 und sehr pubertär, naiv und hat mich immer wieder mal genervt. So schwärmt sie vom Nachbarsjungen, was für sie ein grosses Problem darstellt. Da dieser tolle Typ erst 16 und sie schon 17 3/4 Jahre alt ist. Aber was kann man auch von jemandem erwarten, der beim Bewerbungsgespräch ein Viertel-Altersjahr hinzu schummelt, damit nicht die Zahl 17, die doof aussieht, auf dem Formular steht? Billie nimmt das Leben wie es kommt, und sie hat das grosse Glück, dass sich immer was ergibt. Egal ob die geschenkte Wohnung, eine Stelle als Volontärin oder die neuen Mitbewohnerinnen, die sie unbedingt haben muss, um die Wohnung zu finanzieren. Eine liest sie an der Bäckertheke im Supermarkt auf, die andere bei der neuen Arbeitsstelle. Die Dritte ist nach einem schrecklichen Casting, noch nach Wochen zufälligerweise ohne WG Zimmer und zieht umgehend ein, als Billie sie anruft. Sehr grosse Zufälle, die mich nicht befriedigt haben. Okay, dieses Buch ist ein Jugendbuch (Altersempfehlung 12-15 Jahre), und kommt leicht und locker daher. Bedenklich finde ich, dass Jugendlichen vorgegaukelt wird, wie einfach es ist mit 17 eine eigene Wohnung zu beziehen, zu finanzieren und in Schuss zu halten. Komischerweise putzt nie jemand der WG irgendwas in der Wohnung. Ich fühle mich gerade als Spassbremse, doch unrealistischer geht's einfach nicht mehr. Einmal Fingerschnippen und eins, zwei, nein drei neue Mitbewohnerinnen, mit denen sich Billie natürlich sofort blendend versteht., stehen auf der Matte. Beim zweiten Fingerschnippen winkt der neue Job, den Billie dank den Mieteinnahmen der drei anderen als unbezahlte Volontärin machen kann.
Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, die Handlung auch. Eine Geschichte, die sich leicht liest, jedoch nicht lange in meinem Leserherz haften bleiben wird.
Zeitweise plätschert die Handlung etwas und teilweise sind Situationen arg überspitzt dargestellt. Ab und zu konnte mir Billie mit ihrer naiven Art doch ein kleines Schmunzeln entlocken.
Ich reihe die "Kühlschrank- Chroniken" unter leichte Lektüre ohne viel Tiefgang ein.