Cover-Bild M
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Audio Media Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 03.2015
  • ISBN: 9783868044409
Friedrich Ani

M

Hans Jürgen Stockerl (Sprecher)

Mia Bischof beauftragt die Detektei Liebergesell, nach ihrem Freund zu suchen. Tabor Süden und seinen Kollegen kommt die Frau von Anfang an seltsam vor. Sie sehen ihr ungutes Gefühl bestätigt, als im Umfeld des Vermissten Hinweise auf Kontakte zur Neonazi-Szene auftauchen. Mia bestreitet das vehement und Süden schiebt seine persönlichen Bedenken beiseite – bis seine Kollegen in höchste Gefahr geraten und um ihr Leben fürchten müssen …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2018

Ermittlungen im rechtsradikalen Milieu

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Ein wenig enttäuscht hat er mich zurückgelassen, Friedrich Anis Kriminalroman „M“ – der 19. Tabor-Süden-Roman. Nicht nur, dass am Schluss nicht alles schlüssig aufgelöst wird, die Handlung bewegt sich ...

Ein wenig enttäuscht hat er mich zurückgelassen, Friedrich Anis Kriminalroman „M“ – der 19. Tabor-Süden-Roman. Nicht nur, dass am Schluss nicht alles schlüssig aufgelöst wird, die Handlung bewegt sich zudem recht zäh vom Fleck.

Dabei geht es zunächst sehr spannend los: Eine Frau kommt in die Detektei Liebergesell und lässt einen vermissten Freund suchen. Schnell landet der Detektiv und Ex-Kommissar Tabor Süden bei seiner Suche im rechtsradikalen Milieu. Schnell gibt es einen ersten Toten, ein Kollege von Tabor Süden. Doch ab diesem Moment bewegt sich die Handlung nur noch zäh voran. Tabor Süden ist zwar gefühlt ständig unterwegs, doch es geht zunehmend um Verstrickungen von Kripo, LKA und Verfassungsschutz, um verdeckte Ermittler und um neue und alte Nazis. Und auch die Auftraggeberin gerät in den Fokus der Ermittlungen.

Friedrich Ani verirrt sich zudem immer mehr im Innenleben seiner Figuren. Tabor Südens Behäbigkeit wird immer wieder beschrieben, dann die Chefin, die um ihren toten Sohn trauert. Ermittlungserfolge: eher Zufallssache. Man hat das Gefühl, dass ein Schleier über der ganzen Ermittlung liegt, der alles verlangsamt und eine große Lethargie hervorruft. Die rechtsradikale Szene im Buch wirkt deutlich fitter und durchtriebener als es die Detektei jemals sein kann.

Das ist schade, denn das tut dem Plot des Kriminalromans nicht gut, so sehr auch die Personen dadurch plastischer werden. Zudem bleiben manche Seiten außen vor: Was es mit der Auftraggeberin auf sich hat, erfährt man von ihr selbst kaum, es sind Außenstehende, die über sie berichten, was ihren Charakter nicht gerade überzeugender wirken lässt. Wie gefährlich das rechtsradikale Netzwerk ist, kann man nur vermuten. Das gilt übrigens auch für den Titel: man kann nur vermuten, was er bedeuten soll. Zu dem Film „M“ von Fritz Lang lassen sich keine Verbindungen herstellen, bleibt nur die Stadt München als Ort des Geschehens.

Das Hörbuch selbst ist gut gesprochen, Süden und seine Leute wirken genauso behäbig und unnahbar wie sie beschrieben sind.