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Veröffentlicht am 25.01.2018

eine wahrlich perfekte Fortsetzung, an der es nicht das Geringste auszusetzen gibt

Die Feuerkrone
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Die Feuerkrone ist eine wahnsinnig gut gelungene Fortsetzung, die nicht nur mühelos mit ihrem Vorgänger mit halten kann, sondern diesen vielleicht sogar noch übertrifft. Rae Carson ist zweifellos eine ...

Die Feuerkrone ist eine wahnsinnig gut gelungene Fortsetzung, die nicht nur mühelos mit ihrem Vorgänger mit halten kann, sondern diesen vielleicht sogar noch übertrifft. Rae Carson ist zweifellos eine tolle Autorin mit einem fantastischen Talent dafür Geschichten zu erzählen, die einen vollkommen in ihren Bann ziehen und einen selbst nach dem Lesen noch lange beschäftigen.
Elisa ist nach wie vor eine großartige Heldin, wie man sie leider nur viel zu selten in Jugendbüchern findet. Sie ist keinesfalls perfekt, doch man liebt sie gerade für ihre kleinen Schwächen, auf Grund derer man sich besonders gut mit ihr identifizieren kann, und für ihre Stärke kann man sie einfach nur bewundern. Sie sorgt sich sehr um ihre Mitmenschen und möchte ihrem Volk unbedingt eine gute Königin sein, weshalb es ihr verständlicherweise äußerst schwer fällt Entscheidungen nur aus politischem Kalkül zu treffen, unter denen andere womöglich leiden, wie z.B. Steuererhöhungen oder Bestrafungen von Bediensteten, auch wenn diese unter gewissen Gesichtspunkten vielleicht wirklich nötig sind. Ebenso wenig möchte sie, dass andere Menschen ihr Leben riskieren um sie zu beschützen, nur weil sie ihre Königin ist, oder gar für sie sterben, während sie selbst aber bereit ist ihr Leben für die Menschen zu geben, die sie liebt.

Wegen ihrer Angst davor eine genauso schwache Herrscherin zu sein wie Alejandro es war, lässt sie sich allerdings zu viel von den anderen Quorumsmitgliedern gefallen, die vorrangig eigene Ziele verfolgen, anstatt sich gegen sie durchzusetzen. Sie versuchen ihr einzureden, dass sie noch zu jung sei und Elisa entweder einen Regenten bestimmen oder heiraten solle, wobei es in letzterem Fall natürlich einzig und allein darauf ankäme eine politisch vorteilhafte Wahl zu treffen und nicht etwa auf Liebe. Dadurch lässt sie sich zu Beginn ein wenig verunsichern, zum Ende hin gewinnt sie jedoch wieder an Selbstvertrauen und findet zu ihrer gewohnten Stärke zurück. Sie ist äußerst intelligent und wenn Elisa von etwas überzeugt ist und die Zügel endlich richtig in die Hand nimmt, ist das für jeden ersichtlich und niemand kann noch länger an ihr zweifeln.

Neben der Protagonistin gibt es noch zahlreiche andere Charaktere, die man innig ins Herz geschlossen hat. Einer davon ist der kleine Prinz Rosario, der mit Elisas Hilfe sicher einmal ein viel besserer König wird als sein Vater, doch leider wieder viel zu selten auftritt, obwohl man ihn so lieb gewonnen hat.
Elisas Zofe Mara ist ebenfalls eine tolle Figur und vor allem eine sehr gut Freundin für sie, mit der sie auch mal offen und ehrlich über Herzensangelegenheiten reden kann, in denen die Königin zugegebenermaßen sehr unerfahren ist, ohne dass die Politik dabei eine Rolle spielt. Ihr kann sie ihr Herz ausschütten, denn Mara hat keine Hintergedanken und sie weist sie nicht sofort wieder darauf hin, dass sie klug entscheiden muss, unabhängig von ihren eigenen Gefühlen.
Ihre zweite Zofe und Beschützerin Ximena wird dagegen immer unsympathischer und am Ende hasst man sie sogar. Sie mag ihr Leben für das der Trägerin geben um sie aus einer gefährlichen Situation zu befreien, Elisas Wünsche und Gefühle sind für sie aber nur zweitrangig, falls nicht sogar völlig ohne Belang. Sie interessiert sich ausschließlich dafür, dass Elisa ihr Schicksal nach Gottes Wille erfüllt, egal was es kostet, und dass sie sich in ihrer Position als Königin behauptet. Sie verschweigt ihr Dinge und trifft hinter ihrem Rücken Vorkehrungen, von denen sie genau weiß, dass sie sie verletzten werden. Dass sie angeblich nur das Beste für Elisa will, kommt einem daher irgendwann nur noch wie ein Vorwand vor, der ihre manipulativen Taten rechtfertigen soll.

Mit Hector zeigt Rae Carson im Gegensatz zu Ximena deutlich, wie es tatsächlich aussieht, wenn jemand nur das Beste für einen anderen im Sinn hat. Er würde ebenfalls jederzeit sein Leben für Elisa geben, vertraut ihr aber und respektiert dabei sowohl sie als auch ihre Entscheidungen, was ihn eindeutig zur liebsten Nebenfigur macht. Er weiß, dass sie das Potenzial hat eine große Königin zu werden und sich nur stärker durchsetzen muss, weswegen er sie in allem unterstützt und ihr Kraft gibt. Ihr Leben zu schützen ist seine oberste Priorität. Deshalb freut es ihn selbstverständlich nicht, dass Elisa oft unnötige Risiken eingeht oder ihm das Leben rettet ohne zu wissen, ob sie es selbst überleben wird.
Die meiste Zeit über ist er nur schwer zu durchschauen, gelegentlich lässt er jedoch einen kleinen Blick auf seine Gefühle zu, wenn auch unabsichtlich. Erst zum Ende hin erfährt man dann endlich etwas mehr über ihn sowie seine nicht ganz einfache Vergangenheit, wodurch man lernt ihn etwas besser zu verstehen.

Entgegen Elisas Überzeugung handelt er außerdem nicht nur aus reinem Pflichtgefühl heraus, sondern weil er sie aufrichtig liebt. Als sein Leben am seidenen Faden hängt erkennt Elisa, dass sie diese Gefühle erwidert und das Knistern zwischen ihnen wird mit der Zeit beinahe greifbar. Ihr Liebe zueinander wirkt sehr glaubwürdig, sie gestehen es sich gegenseitig aber erst äußerst spät und glauben darüber hinaus keine gemeinsame Zukunft zu haben. Als ihr Leibgardist steht Hector im Grunde unter ihr und könnte somit höchstens ihr Geliebter werden, denn Elisa muss eine vorteilhafte Partie machen und eigentlich müsste sie Hector als einen der begehrtesten Junggesellen des Landes ebenfalls politisch klug verheiraten.

Im Verlauf der Handlung kreuzt des Weiteren noch ein völlig neuer Charakter Elisas Weg, der zwar alles andere als liebenswert, dafür aber umso interessanter ist. Vertrauen sollte man ihm vielleicht nicht, bloß auf Grund der Behauptung seiner Königin treu ergeben zu sein, dafür kennt er einige Antworten und könnte er Elisa eine große Hilfe sein, was die Erfüllung ihres Schicksals betrifft.

Es gibt somit viele, die bedingungslos zu ihr halten, doch es arbeiten leider ebenso viele gegen sie und es kommt immer häufiger zu Anschlägen auf Elisas Leben, denen sie nur knapp entgeht. Es gibt zahlreiche Intrigen am Hof und mit Ausnahme weniger Personen wie Hector, weiß man nicht, wem man überhaupt noch trauen kann. Immer wenn man glaubt ein Problem gelöst zu haben, wartet schon mindestens ein neues. Elisas Pläne werden fortlaufend behindert, indem Gerüchte verbreitet werden, die ihre Stellung oder ihr Ansehen schwächen sollen, und vorherige Errungenschaften werden dadurch im Nu wieder zunichte gemacht.
Zudem muss Elisa sich ja nicht nur um ihr Volk kümmern, sie will auch mehr über den Feuerstein herausfinden, wozu er in der Lage ist und wie sie seine Kräfte freisetzen kann. Ferner sucht sie noch immer nach einer Antwort auf die Frage, wie ihre göttliche Bestimmung genau aussieht, damit sie ihr Schicksal als Trägerin und die damit verbundenen Aufgaben vollständig erfüllen kann. Daneben tritt die ständig über allem schwebende Bedrohung aus Invierne, wobei die Animagi Elisa aber offenbar zumindest lebend in die Finger bekommen wollen.

Durch all diese Verwicklungen und die insgesamt sehr komplexe Handlung gelingt es Rae Carson schon nach wenigen Seiten erstmals Spannung aufzubauen und einem über die gesamte Länge von immerhin fast fünfhundert Seiten hinweg immer wieder den Atem zu rauben. Sie gönnt ihren Charakteren stets nur wenige kurze Ruhepausen bis ihnen die nächste Wendung oder gefährliche, Nerven aufreibende Situation bevor steht. Es ist somit nicht verwunderlich, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen, sondern es am liebsten ohne eine Pause verschlingen will, da man einfach nicht genug bekommt.

Der einzige Wermutstropfen ist das Ende, denn Die Feuerkrone ist im Gegensatz zum ersten Band der Trilogie nicht in sich abgeschlossen. Man wird zwar nicht völlig in der Luft hängen gelassen, die plötzlichen Ereignisse erwischen einen aber kalt und völlig unerwartet. Wäre es möglich, würde man den Abschluss sofort im Anschluss lesen, weil man unbedingt wissen möchte, wie die Reihe endet, in der inständigen Hoffnung auf ein Happy End für Hector und Elisa.


FAZIT

Die Feuerkrone ist eine wahrlich perfekte Fortsetzung, an der es nicht das Geringste auszusetzen gibt. Rae Carson versteht es den Leser in ihren Bann zu ziehen und großartige, einzigartige Charaktere, das gilt natürlich insbesondere für die Heldin Elisa, zu erschaffen, die man gern auf ihrer beschwerlichen Reise begleitet und die einem auch nach dem Lesen noch lange im Gedächtnis bleiben.
Wäre der dritte und damit letzte Band dieser fantastischen Trilogie bereits erhältlich, würde man ihn sofort im Anschluss verschlingen. So bleibt einem leider nichts anderes übrig als zu warten und zu hoffen, dass der dritte Teil nicht so lange auf sich warten lässt wie der Vorgänger!

Veröffentlicht am 25.01.2018

die perfekte Lektüre für alle Fans von paranormalen Liebesgeschichten

Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
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Mit Obsidian – Schattendunkel hat Jennifer L. Armentrout einen überaus gelungenen Auftakt, der inhaltlich genauso zu überzeugen vermag wie optisch, zu einer Serie geschrieben, die man mit Sicherheit weiter ...

Mit Obsidian – Schattendunkel hat Jennifer L. Armentrout einen überaus gelungenen Auftakt, der inhaltlich genauso zu überzeugen vermag wie optisch, zu einer Serie geschrieben, die man mit Sicherheit weiter verfolgen wird. Sie erfindet das Rad zwar nicht neu, schafft es aber dennoch mühelos den Leser mit ihren liebenswerten Figuren und interessanten Ideen vollkommen in ihren Bann zu ziehen.
Katy ist schon von Beginn an eine unheimlich sympathische Protagonistin und das nicht nur, weil sie eine Buch-Bloggerin ist und man daher die Leidenschaft für Bücher mit ihr teilt. Sie strotzt vielleicht nicht vor Selbstbewusstsein und steht nicht gern im Mittelpunkt, doch sie lässt sich auch nicht einschüchtern und weiß sich zu behaupten. Sie ist weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen und lässt sich keineswegs alles bieten. Stattdessen setzt sich angemessen zur Wehr, wenn es erforderlich scheint, wofür man sie einfach lieben muss.
Ihre letzten Endes ziemlich gelassene Reaktion auf das Wissen um das wahre Wesen der Geschwister ist ebenfalls bewundernswert und im Ergebnis ist es ihr völlig egal, was sie sind. Dee ist und bleibt ihre beste Freundin, unabhängig davon, wo sie ursprünglich herkommt.

Daemon ist, keine Frage, ausgesprochen attraktiv, weswegen sich selbst Katy rein körperlich durchaus zu ihm hingezogen fühlt. Das lässt sie sein Verhalten jedoch nicht einfach vergessen, sodass sie ihm trotzdem die Stirn bietet und sich nicht von seinem Aussehen blenden lässt, denn für Katy zählen nicht nur die Optik, sondern ebenso der Charakter sowie das Benehmen. Das führt regelmäßig zu einem amüsanten Schlagabtausch zwischen den Beiden, der einen jedes Mal aufs Neue zum Schmunzeln bringt. Schon allein dafür lohnt es sich das Buch zu lesen.

Anfangs verhält sich Daemon wirklich oft wie ein totaler Arsch, der manchmal allerdings verwirrend nette Momente hat, wodurch man ihn nur schwer durchschauen kann. Mit der Zeit lernt man ihn aber etwas besser kennen und wenn man erst einmal weiß, was seine Motive dafür sind, kann man allmählich nachvollziehen, warum er sich Katy gegenüber so benimmt. Dee ist die wichtigste Person in seinem Leben und er würde absolut alles tun um sie zu beschützen, was man ihm nicht verübeln kann. Nachdem er eine andere geliebte Person bereits wegen eines Menschen verloren hat, will er also unbedingt verhindern, dass das ein weiteres Mal geschieht.

Doch im Endeffekt ist das alles nur eine äußerst raue Schale, unter der er seinen weichen Kern zu verbergen versucht. In Wirklichkeit hasst er Katy gar nicht und irgendwann kann sogar er nicht mehr verbergen, dass er Gefühle für sie hat, auch wenn er sich noch so sehr dagegen sträubt. Es dauert dementsprechend aber ausgesprochen lange bis sich aus den andauernden Auseinandersetzungen sowie der fühlbaren Spannung zwischen ihnen die erhoffte Liebesgeschichte entwickelt, was interessant zu beobachten war. Dadurch ist in dieser Hinsicht zudem noch viel Potenzial für die Fortsetzungen vorhanden und man freut sich schon darauf zu erfahren, wie es mit ihrer Beziehung weiter geht.

Von den Nebencharakteren ist die quirlige Dee mit Abstand die liebenswürdigste. Sie strahlt eine enorme Lebensfreude aus, ist lebendig, aufgeschlossen und im Grunde kann man gar nicht anders als sie umgehend zu mögen. Sie schließt Katy sofort ins Herz und will selbst gegen den Willen ihres Bruders mit ihr befreundet sein, weshalb sie inständig hofft, dass Daemon sie nicht wieder vergrault. Bei Katy ist sie da ja zum Glück an der richtigen Adresse, denn dieser ist es ebenfalls vollkommen egal, was Daemon von dieser Freundschaft hält und lässt sich von ihm weder entmutigen noch herum kommandieren.

Spannung wird von Jennifer L. Armentrout nach und nach aufgebaut und dann kontinuierlich gesteigert. Erst durch die Enthüllung dessen, was Daemon und Dee wirklich sind, nachdem Katy immer mehr mysteriöse Absonderlichkeiten auffallen und ihren Verdacht, dass sie nicht ganz menschlich sind, zunehmend bestätigen. Danach durch den anschwellenden Kampf zwischen den Lux und den Arum – zwischen Licht und Schatten.

Die Lux sind als Wesen insgesamt sehr faszinierend, insbesondere wegen ihrer zahlreichen, beeindruckenden Fähigkeiten, und stellen eine willkommene Abwechslung dar. Aliens sind bisher relativ unverbraucht und tauchen noch nicht annähernd so oft in solchen Büchern auf wie beispielsweise Vampire. Darüber hinaus sind sie nicht nur außergewöhnlicher, sondern zudem wesentlich realistischer als Werwölfe, Dämonen und andere Kreaturen. Schließlich ist es alles andere als unwahrscheinlich, dass es im unendlichen Universum neben den Menschen noch andere intelligente Lebensformen gibt, auch wenn diese in der Realität womöglich nicht so ansehnlich wie Daemon sein werden.
Allzu viel weiß man über die Lux und die Arum selbst am Ende allerdings nicht und es bleiben viele Fragen offen, sodass es in den Folgebänden sicher noch einiges zu entdecken gibt und man darin hoffentlich mehr über sie erfährt, vor allem über ihre Geschichte, die bisher nicht besonders stark beleuchtet wurde. Die anderen Lux, wie z.B. die zickige Ash, hat man ebenfalls erst einmal nur sehr oberflächlich kennen gelernt, was sich dann möglicherweise in der Fortsetzung ändert.

Das Ende ist schließlich noch einmal besonders reich an Action und mündet in einen spannenden Showdown, der etliche neue Fragen aufwirft, deren Antworten man so schnell wie möglich erhalten möchte. Die allerletzte Szene ist mindestens ebenso vielversprechend, kommt aber zum Glück ohne Cliffhanger aus. Die Fortsetzung kann trotzdem gar nicht früh genug erscheinen und man freut sich schon jetzt unbändig auf das Wiedersehen mit Daemon und Katy.


FAZIT

Obsidian – Schattendunkel ist eine perfekte Lektüre für alle Fans von paranormalen Liebesgeschichten! Sympathische Figuren, interessante Wesen, viel Spannung und dazu ein wenig Romantik machen dieses Buch zu einem von Anfang bis Ende fesselnden Auftakt, dessen Fortsetzung man gar nicht mehr erwarten kann.

Veröffentlicht am 25.01.2018

nach diesem zweiten Band kann man das Finale kaum noch erwarten

Soul Beach (Band 2) – Schwarzer Sand
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Soul Beach – Schwarzer Sand ist eine von Anfang bis Ende durchgängig spannende Fortsetzung, die mühelos mit ihrem Vorgänger mithalten kann und auf ein packendes Finale zusteuert, das man nach dem Ende ...

Soul Beach – Schwarzer Sand ist eine von Anfang bis Ende durchgängig spannende Fortsetzung, die mühelos mit ihrem Vorgänger mithalten kann und auf ein packendes Finale zusteuert, das man nach dem Ende des Buches auch ganz ohne Cliffhanger freudig herbei sehnt. Der gekonnte Genre-Mix von Kate Harrison weiß erneut zu überzeugen und zieht den Leser unter anderem mit Hilfe der kurzen Kapitel sofort wieder in seinen Bann.
Die fesselnde Jagd nach Meggies Mörder geht weiter und die Autorin schockiert den Leser gleich zu Beginn damit, dass Alice‘ Schwester nicht dessen einziges Opfer bleibt. Im Gegensatz zur Polizei weiß man als Leser nicht zuletzt wegen der ab und an auftauchenden kurzen Abschnitte aus der Perspektive des Mörders, der Alice offenbar ziemlich gut kennt und eindeutig psychische Probleme hat, was ihn umso gefährlicher macht, dass der wahre Täter noch auf freiem Fuß ist und weiterhin sein Unwesen treibt. Zusammen mit Alice stellt man eine Liste auf und im Verlauf der Handlung lässt sich der Kreis der Verdächtigen immer weiter eingrenzen, bis am Ende eigentlich nur noch zwei Personen übrig bleiben, von denen eine aber viel zu offensichtlich erscheint, während es einem bei der anderen das Herz brechen würde, weil man die Figur sehr mag.

Als Leser bekommt man regelrecht Gänsehaut, wenn Alice spürt, dass sie gerade vom Mörder beobachtet wird. Man weiß selbst am Ende noch nicht, wer das ist, was es schwer macht irgendjemandem zu vertrauen, weil alle bisherigen Vermutungen leider nur Spekulationen bleiben und eine Bestätigung oder das Gegenteil wird man wohl schließlich erst im dritten Band finden. Natürlich könnte der Täter eine noch völlig unbekannte Person sein, das nähme dem Ganzen jedoch den Reiz und würde sämtliche Mutmaßungen sinnlos machen. Außerdem muss es aus verschiedenen Gründen jemand sein, der Alice nahe steht.
Eine überaus gelungene und ausgesprochen überraschende Wendung wäre es allerdings, wenn der Mörder am Ende jemand ist, der weder von Alice noch vom Leser verdächtigt wurde, wofür eigentlich höchstens Cara in Frage käme und die hat insbesondere für den ersten Mord kein Motiv. Oder doch?

Daneben steht ebenso der mysteriöse Soul Beach im Mittelpunkt, an dem sich so einiges verändert hat seit Alice Triti beim Verlassen des Strandes geholfen hat und nicht mehr so vorhersehbar ist wie zuvor. Am Strand steht Alice nun permanent unter Beobachtung, vor allem nach dem ein weiteres Mädchen verschwindet, obwohl Alice mit der Aufklärung ihres Todes überhaupt nichts zu tun hatte. Viele andere Gäste wollen den Strand genauso verzweifelt verlassen wie Triti, auch wenn niemand weiß, was danach kommt, und Alice ist ihre einzige Chance das zu erreichen, weshalb sie anfangen sie in Briefen um ihre Hilfe zu bitten. Damit ist Alice jedoch überfordert, denn sie ist letztlich nur eine einfache Schülerin mit begrenzten Mitteln und weiß schon gar nicht, wie sie entscheiden soll, wer ihre Hilfe am meisten verdient oder wem sie zuerst helfen soll.

Ihre Schwester hat für sie oberste Priorität, aber als sie die Chance bekommt nach Barcelona zu fliegen, bietet sie Javier an ihm zu helfen, sofern ihr das möglich ist, falls er den Strand verlassen möchte. Im Gegensatz zu vielen anderen Gästen am Strand kennt Javier die Umstände seines Todes, einschließlich des Verantwortlichen, allerdings sehr genau, sodass Alice‘ Aufgabe damit er Frieden findet statt einer Aufklärung vielmehr darin besteht herauszufinden, wie es den geliebten Menschen geht, die er zurücklassen musste, was alles andere als leicht ist.

Ihre Entschlossenheit sowie ihre Hilfsbereitschaft machen Alice nach wie vor zu einer sehr sympathischen Heldin, um deren Leben man ständig bangt, weil ihre Suche nach der Wahrheit sie ins Visier des Mörders rücken lässt. Man kann sehr gut nachvollziehen, dass sie hin und her gerissen ist zwischen der Realität und dem Soul Beach oder sich manchmal fragt, ob sie sich das alles nur einbildet, weil sie den Verlust ihrer Schwester sonst nicht verkraften kann.
Sie würde ihre Schwester nie vergessen oder im Stich lassen, doch das echte Leben funkt ihr immer öfter dazwischen, weshalb sie den Strand zwischenzeitlich nur noch selten aufsuchen kann. Erst dadurch fällt ihr auf, dass sie ihre lebenden Freunde wie Cara sowie die Schule lange Zeit sträflich vernachlässigt hat und sich insbesondere für ihre Eltern mehr Mühe geben muss wieder halbwegs zur Normalität zurückzukehren, immerhin war der Verlust einer Tochter schon schwer genug für sie.

Da sie inzwischen wesentlich weniger Zeit am Soul Beach verbringt als früher, macht sich Danny wiederum langsam Sorgen um seine Beziehung zu Alice, auch wenn er durchaus Verständnis dafür hat, dass ihre Realität wichtiger ist als ihr toter Freund. Dass er sie kaum noch sieht, liegt aber nicht daran, dass ihre Gefühle für ihn abgenommen hätten, denn sie will definitiv mit ihm zusammen sein, solange das möglich ist. Obwohl man eigentlich ganz genau weiß, dass ihre Beziehung niemals ein gutes Ende nehmen kann, weil Danny nun einmal leider bereits tot ist und Alice hoffentlich nicht von einer Besucherin zum Gast wird, wünscht man sich dennoch das unmögliche Happy End für die beiden.
Insgesamt spielt sich ihre zarte Liebesgeschichte allerdings eher im Hintergrund ab. Es wird zwar nicht gänzlich auf ein wenig Romantik verzichtet, Kate Harrison geht jedoch so sparsam damit um, dass sich die Geschichte trotzdem noch bestens für diejenigen eignet, die gut komplett darauf verzichten könnten.

Ihre Gefühle für Danny sowie ihre Schwester, mit der sie nur am Strand wieder zusammen sein kann, nachdem sie sie bereits endgültig verloren glaubte, stellen Alice darüber hinaus vor einen Gewissenskonflikt: Soll sie Meggies Mord wirklich aufklären, wenn das bedeutet, dass sie sowohl Meggie als auch Danny dann wahrscheinlich für immer verliert?


FAZIT

Wie gut, dass man dieses Mal kein ganzes Jahr auf die Fortsetzung warten muss, sondern sie schon im Herbst in den Händen halten kann. Nach diesem zweiten Band kann man das Finale nämlich kaum noch erwarten, da man endlich wissen will, wer Meggie tatsächlich auf dem Gewissen hat und ob die schlimmsten Befürchtungen wahr werden oder man stattdessen noch einmal vollkommen überrascht wird!

Veröffentlicht am 25.01.2018

eine vollkommene Fortsetzung der außergewöhnlichen und einzigartigen Beziehung von Will und Layken

Weil ich Will liebe
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Weil ich Will liebe ist eine grandiose Fortsetzung, die auf jedem Fall mit ihrem fantastischen Vorgänger mithalten kann und mindestens genauso zu begeistern vermag. Sie ist unglaublich romantisch, oftmals ...

Weil ich Will liebe ist eine grandiose Fortsetzung, die auf jedem Fall mit ihrem fantastischen Vorgänger mithalten kann und mindestens genauso zu begeistern vermag. Sie ist unglaublich romantisch, oftmals humorvoll, rührt aber auch zu Tränen, was mitunter der erneut enthaltenen vielseitigen Slam-Poetry zu verdanken ist.
Mit diesem zweiten Teil hat Colleen Hoover eine Liebesgeschichte geschrieben, die zur Abwechslung einmal nicht davon handelt, wie zwei Menschen sich ineinander verlieben, sondern etwa ein Jahr nach diesem Punkt anknüpft und zeigt, wie schwierig es sein kann eine Beziehung zu erhalten. Es ist harte Arbeit, doch wenn man sich wirklich liebt, lohnt es sich ohne jeden Zweifel immer wieder um den anderen zu kämpfen.

Da die Geschichte dieses Mal aus Wills Perspektive geschildert wird, erhält man nun einen umfassenden Einblick in seine Gedanken und Gefühle. Dadurch erfährt man zum Beispiel, dass Will damals genauso darunter gelitten nicht mit ihr zusammen sein zu können wie Layken. Man spürt beinahe auf jeder Seite, wie sehr er sie liebt und wie viel ihm Kel mittlerweile bedeutet. Sofern das überhaupt möglich ist, schließt man Will als Leser jetzt sogar noch mehr ins Herz als ohnehin schon. Man liebt ihn vor allem wegen der Dinge, die er an Lake so liebt, denn er findet nicht etwa ihr Aussehen oder ähnliches besonders anziehend, sondern die Eigenheiten, die sie so einzigartig machen. Er würde Lake nie bedrängen und hält sich aus Respekt selbst nach deren Tod an das Versprechen, das er ihrer Mutter gab, egal wie schwer es den Beiden fallen mag. Dass auch er manchmal Fehler begeht, macht ihn daher kein bisschen weniger sympathisch, es ist schlicht menschlich.

Layken ist nach wie vor ziemlich temperamentvoll und extrem stur, das macht sie eben aus. Sie lässt sich von niemandem etwas bieten, was ihr nicht gefällt, kann auf der anderen Seite aber sehr warmherzig und liebevoll sein. Wenn ihm etwas wichtig ist, kann Will sich ebenfalls schnell aufregen. Äußerlich bleibt er jedoch meistens ruhiger und stellt somit einen guten Gegenpol zu Lake dar. Sie ergänzen sich gegenseitig und verstehen einander besser als jeder andere, da sie in der gleichen Situation sind. Jeder von ihnen muss erst noch eine gewisse Balance zwischen der Geschwister- und der Elternrolle finden und sie unterstützen sich dabei. Entgegen Laykens Befürchtungen ist das allerdings nicht der Grund dafür, dass sie zusammen sind, was Will ihr erst begreiflich machen muss.
Es ist schön zu beobachten, dass Will und Lake immer irgendwie die Nähe des anderen suchen und einander ständig berühren wollen, auch wenn Kel und Caulder auf die öffentlichen Zärtlichkeiten der beiden gut verzichten könnten.

Die kleinen Brüder selbst liebt man fast genauso wie die Protagonisten, insbesondere weil sie einen des Öfteren zum Schmunzeln bringen. Sie bekommen zwar ziemlich häufig Ärger in der Schule, haben aber ein gutes Herz. Sie meinen es nie böse und setzen sich für andere ein, sodass es Will und Layken vor lauter Stolz gelegentlich schwer fällt sie zu bestrafen.

Durch eine wirklich wundervolle Idee der Autorin ist Laykens Mutter Julia ebenfalls immer noch äußerst präsent, da sie ihrer Tochter und Will liebevoll gebastelte Sterne mit kleinen Botschaften hinterlassen hat, die jedes Mal aufs Neue beweisen, wie gut sie die Beiden kannte, um ihnen in der Not selbst nach ihrem Tod noch mit Rat und Trost zur Seite stehen zu können.

Unterstützung bekommt das Paar außerdem von den besonderen Menschen in ihrem Umfeld. Eddie und Gavin kennt man bereits und freut sich sie wiederzusehen. Sie haben in ihrer eigenen Beziehung ebenfalls mit ernsten Problemen zu kämpfen, würden Will und Layken jedoch trotzdem nie im Stich lassen. Die Vier verbindet eine so enge und loyale Freundschaft, wie man sie sicher nur selten findet. Deshalb helfen sie Will auch dabei Lake von seiner Liebe zu überzeugen. Sie wissen, dass die Beiden zusammen gehören.

Darüber hinaus gibt es zwei neue sympathische Figuren, die schon bald einen festen Platz in ihrem Leben haben: Kiersten und deren Mutter Sherry, die gerade in die Nachbarschaft gezogen sind.
Kiersten ist ein ganz besonderes Mädchen und freundet sich schnell mit Kel sowie Caulder an. Sie ist frühreif, aufgeweckt, intelligent und vor allem sehr liebenswürdig. Trotz ihres jungen Alters gibt sie den Älteren ausgesprochen gute Ratschläge und trägt maßgeblich dazu bei Will und Layken wieder zu vereinen.
Ihre Mutter Sherry ist mindestens genauso liebenswert. Sie kümmert sich um Will und Lake, wenn diese mal Hilfe brauchen und sorgt sich stets um sie. Diese mütterliche Fürsorge tut den Vollwaisen, die in so jungen Jahren schon so viel Verantwortung tragen, gut und sie sind dafür sehr dankbar.

Wills Großeltern sind ebenfalls eine große Stütze. Sie lieben ihre Enkel sehr, einschließlich Kel, und passen auf die Junges auf damit Will und Lake ab und zu Zeit für sich haben. Wills Großmutter ist zudem eine aufmerksame Beobachterin und geschätzte Ratgeberin. Sie bemerkt die Spannungen zwischen ihrem Enkel sowie Lake nämlich sofort und sagt ihm daraufhin, dass es manchmal nicht reicht seine Gefühle nur auszusprechen, er muss sie ihr auch zeigen.

Neben diesen ganz bezaubernden Charakteren lernt man im zweiten Teil ferner Wills Ex-Freundin Vaughn sowie seinen ehemals besten Freund Reece kennen, die sich gegenseitig echt verdient haben und zum Glück Beide keinen Platz mehr in Wills Leben haben. Sie ist manipulativ, dreist und berechnend, weshalb man absolut nicht nachvollziehen kann, warum Will sie früher geliebt hat. Er ist unsagbar selbstsüchtig und hat Will schon hintergangen als er ihn damals am meisten gebrauch hat.

Obwohl die Handlung einzig und allein von den Figuren lebt, kann man das Buch kaum aus der Hand legen, sodass man viel zu schnell ans Ende gelangt. Trotzdem ist man froh es schließlich erreicht zu haben, denn als man sich schon über das Happy End für die Beiden freuen will schockiert Colleen Hoover den Leser mit einer Wendung, die man keineswegs kommen sah, woraufhin man sich fassungslos an die Hoffnung klammert, dass alles wieder gut wird.

Dafür wird man dann mit einem Herz erwärmenden Abschluss entschädigt, der ihre Geschichte abrundet und einfach perfekt zu Will und Layken passt.


FAZIT

Weil ich Will liebe ist eine vollkommene Fortsetzung der außergewöhnlichen und einzigartigen Beziehung von Will und Layken, die keine Wünsche offen lässt. Wehmut lässt lediglich der Gedanke aufkommen, dass ihre romantische Geschichte damit schon abgeschlossen ist, auch wenn sie sich das Happy End mehr als verdient haben. Doch man kann sich ja immerhin noch auf ein Wiedersehen mit ihnen und den anderen lieb gewonnenen Figuren in dem dritten Buch über die beiden freuen, das die Geschehnisse des ersten Bandes noch einmal aus Wills Perspektive schildert.
Hoffentlich werden die weiteren Werke von Colleen Hoover nun nach und nach alle bald ins Deutsche übersetzt, denn nach dieser großartigen Reihe ist man natürlich schon gespannt auf die restlichen Romane dieser talentierten Autorin!

Veröffentlicht am 25.01.2018

Mit Die Verschworenen hat Ursula Poznanski bewiesen, dass sie nicht nur fesselnde Einzelbände schreibt, sondern auch ein Talent für Serien besitzt.

Die Verschworenen (Eleria-Trilogie - Band 2)
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Die Verschworenen ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die ihren Vorgänger zwar nicht übertrifft, doch immerhin ganz gut mit ihm mithalten kann und den Leser später noch richtig zu fesseln vermag.
Der ...

Die Verschworenen ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die ihren Vorgänger zwar nicht übertrifft, doch immerhin ganz gut mit ihm mithalten kann und den Leser später noch richtig zu fesseln vermag.
Der Beginn ist eher ruhig und unspektakulär, allerdings dennoch interessant. Man lernt ein paar Gebräuche des Clans der Schwarzdornen besser kennen; erkundet die vielen, endlosen Gänge der Stadt unter der Stadt; sorgt sich um Tomma, deren Schicksal einen nicht kalt lässt, obgleich man sie nicht mehr besonders mag; sieht zu, wie Aureljo und Dantorian mit Quirins Hilfe an ihrem Entschluss nach Vienna 2 zu gelangen arbeiten; sortiert gemeinsam mit Ria die unzähligen Bücher im Tiefspeicher, wobei sie schließlich ein paar Seiten aus Jordans Chronik findet.

Ria ist eine sehr sympathische Protagonistin. Sie ist ausgesprochen intelligent und zu rein logischem Denken erzogen worden, hat aber trotzdem Herz und ist zu viel Mitgefühl fähig. Sie stand wirklich hinter den Zielen, die der Sphärenbund ihr glaubhaft vermittelt hat, nämlich den Außenbewohnern zu helfen und sie nicht zu vernichten. Daher fällt es ihr immer noch schwer zu glauben, zu welchen grauenvollen Taten er fähig ist, obwohl sie inzwischen einiges mit eigenen Augen gesehen oder am eigenen Leib erfahren hat.
Während Ria selbst nicht darüber erfreut ist und glaubt ihr Training zu vernachlässigen, empfindet man ihre Veränderungen als Leser sehr positiv. Diese ständige Emotionskontrolle muss extrem anstrengend sein und es ist viel angenehmer, wenn Ria ihre Gefühle ab und zu offen zeigt wie ein normaler Mensch. Denn selbst wenn ihr Gesicht ist unbewegt bleibt, wütet im Inneren manchmal ein Sturm, den man nicht zwangsläufig verstecken muss.

Die drei Jungs der Gruppe, insbesondere Dantorian und Aureljo, bleiben ziemlich blass und sind schwer einzuschätzen. Dass Ria sich allmählich immer mehr von Aureljo entfernt, trägt ebenfalls nicht dazu bei das zu ändern. Lediglich Tycho hat seinen ganz eigenen Charakter und macht deutlich, wenn ihm etwas nicht passt oder ihn bedrückt.

Dafür lernt man ein paar der Außenbewohner besser kennen, allen voran den zukünftigen Anführer Sandor, den man mehr und mehr ins Herz schließt, weil er Ria auf das Leben draußen vorbereitet und gelegentlich Ausflüge an die Oberfläche mit ihr unternimmt. Dabei kommen sie sich, wie nicht anders zu erwarten, langsam näher, wodurch es Ursula Poznanski gelingt ein bisschen Romantik in ihre Dystopie zu integrieren. Ihre Gefühle zu einander sind nachvollziehbar, ihre Beziehung beschränkt sich jedoch auf wenige Momente und drängt sich nie in den Vordergrund. Dadurch wirkt sie auch viel authentischer, denn die Beiden haben weitaus größere Sorgen und Probleme als ihre Herzensangelegenheiten.

Die genauen Details von Aureljos Plan bekommt man nur am Rande mit und da die Handlung wieder aus der Perspektive von Ria erzählt wird, hat man ebenso wie sie nicht viel Vertrauen in dieses Vorhaben, das Quirin nach wie vor befürwortet, unterstützt und voran treibt. Dass Aureljo und Dantorian unbedingt in eine Sphäre zurück wollen um Antworten zu finden, wohingegen Ria und Tycho das Risiko einfach zu groß ist und sie für ihr Überleben lieber die Unwissenheit in Kauf nehmen, führt zu einer Spaltung der ohnehin schon kleinen Gruppe in zwei Lager und verursacht häufig ergebnislose Diskussionen. Letztere haben mit den Sphären bereits abgeschlossen und sind bereit für ein Leben in der Außenwelt, obwohl sie bestimmte Dinge des sicheren Lebens dort natürlich vermissen und nun entbehren müssen.

Ria sucht stattdessen in der Chronik nach Antworten. Zumindest bis ein einschneidendes Ereignis die Aufdeckung der angeblichen Verschwörung für sie ebenfalls unerlässlich werden lässt.
Die wenigen Seiten, die sie gefunden hat, sind zudem leider nicht allzu aufschlussreich. Man erfährt zwar, dass Jordan auch aus einer Sphäre geflohen sein muss, es werden aber insgesamt mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet, zum Beispiel welche schreckliche Entdeckung ihn zu diesem drastischen Schritt veranlasst hat.

Richtig spannend wird es zum ersten Mal als es an der Oberfläche zu heftigen Kämpfen zwischen den Schwarzdornen und Feindclans mit vielen Opfern kommt. Die Sphären haben sie möglicherweise dazu angestachelt um Ria und den anderen auf die Spur zu kommen und trotzdem können sie nichts tun um zu helfen.

Als sie sich dann letztlich auf den Weg nach Vienna 2 begeben, nimmt die Spannung sogar noch zu, insbesondere da das bloße Betreten der Sphäre noch ihre leichteste Aufgabe ist. Über ihnen schwebt die ständige Angst enttarnt zu werden und sie haben keine Ahnung, wie wahrscheinlich das ist, weil sie nicht wissen, wem und wie oft ihre Bilder gezeigt wurden. Darüber hinaus müssen sie sehr geduldig sein, was vor allem Ria ziemlich schwer fällt.
Ihr Ziel war es herauszufinden, warum sie sterben sollten, doch gerade anfangs sind sie hauptsächlich damit beschäftigt nicht aufzufallen. Die Lebensbedingungen der Arbeiter sind nicht annähernd so rosig wie die von Studenten und die geistig vielleicht nicht sonderlich anspruchsvollen Aufgaben sind dafür körperlich umso anstrengender. In ihrer niedrigen Stellung ist es darüber hinaus ausgesprochen schwierig an bedeutsame Informationen zu gelangen und all ihre diesbezüglichen Pläne sind äußerst riskant. Wenn man sie beim Spionieren erwischt oder gar erkennt, könnte das immerhin eine sofortige Exekution nach sich ziehen.

Es ist Ria, die schließlich die entscheidenden Hinweise findet. Von den Schlüssen, die sie daraus zieht, ist sie jedoch so schockiert, dass sie es zunächst nicht einmal wagt sie in ihren Gedanken zuzulassen und inständig hofft sich zu irren, sodass man als Leser noch ein wenig länger im Dunkeln tappt und bis zur finalen Aussprache nur spekulieren kann.

Was sich letztendlich hinter allem verbirgt, ist nicht nur absolut überraschend, sondern ebenso unfassbar grauenvoll. Einigen Prims hat die Gruppe bedingungslos vertraut, was sich bei einer Person als schrecklicher Fehler entpuppt, weil sie alle diese vollkommen falsch eingeschätzt haben und die Wahrheit ist nur schwer zu ertragen. Mit so einer Wendung hätte man wahrlich nie gerechnet, sodass dieser perfide Plan einen völlig aus der Bahn wirft, wodurch man Rias ähnliche Gefühle sehr gut nachvollziehen kann. Welche Ausmaße diese komplexe Verstrickung einnimmt, hätte man nie vermutet und die unglaubliche Niederträchtigkeit des Ganzen ist sowohl erstaunlich als auch erschreckend. Viele vorherige Gespräche erscheinen nun in einem völlig neuen Licht, es erweisen sich noch viel mehr Dinge als Lüge als bisher angenommen und Rias ganze Welt wird erneut auf den Kopf gestellt.

Nach diesen Enthüllungen möchte man den dritten Band am liebsten sofort im Anschluss lesen. Man ahnt, worum es im Finale geht und möchte so schnell wie möglich wissen, ob es Ria gelingen wird das Schlimmste zu verhindern. Im letzten Teil steht für etliche Menschen alles auf dem Spiel und es wird keinesfalls leicht sein, nicht nur Leben zu retten, sondern vielleicht ebenfalls die Fronten aufzuweichen um die Menschen friedlich zu vereinen. Außerdem hofft man natürlich auf die Antworten zu den zahlreichen noch ungeklärten Fragen.


FAZIT

Mit Die Verschworenen hat Ursula Poznanski bewiesen, dass sie nicht nur fesselnde Einzelbände schreibt, sondern auch ein Talent für Serien besitzt. Ihre nicht nur spannende, sondern ebenso komplexe Geschichte benötigt diesen Raum außerdem um sich zu langsam zu entfalten und könnte somit gar nicht in nur einem einzigen Buch erzählt werden.
Den Abschluss der Reihe kann man nach diesem Ende und vor allem den Enthüllungen, die einen völlig sprachlos zurücklassen, jedenfalls kaum noch erwarten!