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Veröffentlicht am 25.01.2018

eine tolle Fortsetzung, die man trotz ihrer Länge unheimlich schnell gelesen hat

Feinde der Zeit
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Feinde der Zeit ist eine unheimlich spannende Fortsetzung, die auf jeden Fall mit ihrem Vorgänger mithalten kann und einen vor allem durch ihr rasantes Tempo von Anfang bis Ende zu fesseln vermag.
Dem ...

Feinde der Zeit ist eine unheimlich spannende Fortsetzung, die auf jeden Fall mit ihrem Vorgänger mithalten kann und einen vor allem durch ihr rasantes Tempo von Anfang bis Ende zu fesseln vermag.
Dem Titel entsprechend werden nun insbesondere die Feinde der Zeit näher beleuchtet. Einerseits erfährt man endlich mehr über sie, andererseits wird man allerdings auch immer wieder aufs Neue verwirrt, weil viele Informationen widersprüchlich sind und man, genau wie Jackson, nicht weiß, wem man trauen und was man überhaupt glauben kann. Was wollen die Feinde der Zeit wirklich? Sind sie die Bösen, als die man sie darstellt, oder versuchen sie tatsächlich irgendwelche Fehler gutzumachen um die Welt zum Besseren zu verändern?

Im Mittelpunkt steht aber natürlich weiterhin Jackson, der nach wie vor ein sehr sympathischer Held ist, dem man anmerkt, dass er inzwischen reifer und erwachsener geworden ist. Man begleitet ihn gern auf seiner Mission, fiebert mit ihm mit und betrauert gemeinsam mit ihm die schweren, sinnlosen Verluste. Oftmals gibt er sich selbst die Schuld an diesen Unglücksfällen, dabei hat er sich das alles nie ausgesucht, denn es waren andere, die ihn durch ihre Experimente zu dem gemacht haben, was er jetzt ist. Er ist sehr stark und versucht alles richtig zu machen, doch es lastet bereits viel zu viel Verantwortung auf seinen jungen Schultern.

In der Hoffnung mehr über den Auslöser für die schreckliche Zukunft, die Emily im gezeigt hatte, in Erfahrung zu bringen und sich selbst besser verteidigen zu können, tritt Jackson in die Fußstapfen seines Vaters und geht selbst ebenfalls zur CIA. Es ist interessant ihn sowie die anderen Rekruten von Tempest bei ihrer Ausbildung zu beobachten und zu erleben, was sie alles durchstehen müssen, zumal jeder von ihnen eine andere Motivation dafür hat. Einige Ausbilder erscheinen vertrauenswürdig, aber unwissend. Andere scheinen mehr zu wissen, als sie zugeben wollen, und verhalten sich mitunter ziemlich verdächtig. Die Agenten dürfen sich nicht einmal untereinander über ihr jeweiliges Spezialgebiet innerhalb der Abteilung und die damit verbundenen Informationen sprechen, damit alle möglichst wenig wissen. Selbst Jackson wird bezüglich der Zeitreisen überwiegend im Unklaren gelassen, obwohl gerade er als Zeitreisender besonders davon betroffen ist und daher eigentlich so viel wie möglich erfahren sollte.

Im Laufe der Zeit lernt Jackson mehr über seine Fähigkeiten und zu was er grundsätzlich im Stande ist, die Ausführung gelingt ihm in der Regel jedoch noch nicht so, wie er es sich vorstellt. Ohne Adam hat er nun außerdem niemanden mehr, dem er sich anvertrauen kann, was ihn eine lange Zeit sehr belastet bis er sich wenigstens seinen engsten Kollegen Stuart und Kendrick schließlich öffnet und aus ihnen sogar so etwas wie Freunde werden. Lily Kendrick ist von Beginn an sehr sympathisch und man kann sich gut mit ihr identifizieren. Jenni Stuart ist anfangs nicht sonderlich liebenswert, weil ihre Handlungen von einem äußerst starken Konkurrenzdenken geprägt sind und sie sich Jackson gegenüber permanent ausgesprochen herablassend verhält. Später lernt man sie allerdings besser kennen und verstehen, was letztlich dazu führt, das man sie ebenfalls ins Herz schließt.

Gemeinsam versuchen sie der Wahrheit auf den Grund zu gehen und bis dahin können sie niemandem vertrauen, höchstens einander. Dabei werden die Drei mit vielen unerwarteten Wendungen konfrontiert, die stets neue Fragen aufwerfen. Nachdem die Autorin einen im vorherigen Band überzeugt hatte, dass man zumindest Jacksons Vater bedingungslos vertrauen kann, kommen nun Hinweise und Geheimnisse ans Tageslicht, die einen erneut daran zweifeln lassen und immerhin belegen, dass er sehr viele, essentielle Dinge vor Jackson geheim gehalten hat. Jackson hatte Holly komplett aus seinem Leben gestrichen um sie und Adam zu schützen, doch irgendjemand will offenbar verhindern, dass ihm genau das gelingt. Innerhalb der CIA gibt es angeblich eine gegnerische Gruppe, die die Agenten von Tempest auslöschen will, weshalb es nun geboten sein soll sie zuerst auszuschalten, was anscheinend niemand anzweifelt, obwohl es total widersinnig ist. Und was für eine Verbindung besteht zwischen dieser Abteilung und den Feinden der Zeit?

Die ganzen Theorien zum Zeitreisen sind sehr kompliziert und es ist teilweise schwer dem zu folgen: verschiedene Zeitleisten, Halbsprünge, Supersprünge, Vortex, usw. Das verleiht der Problematik jedoch ein gewisses Maß an Authentizität, denn es handelt sich dabei in der Tat um ein komplexes Thema, das nicht leicht zu verstehen ist und es wird deutlich, dass Julie Cross sich lange und ausführlich damit beschäftigt hat. Jackson selbst erhält ja ebenfalls immer nur neue Bruchstücke, durch die er seine bisherigen Annahmen manchmal völlig neu überdenken muss um sie zu einem logischen Gesamtbild zusammenzufügen.
In der Fortsetzung werden des Weiteren zunehmend die Gefährlichkeit von Zeitreisen sowie ihre schwerwiegenden Folgen betont, und das bezieht sich nicht nur auf die körperlichen Auswirkungen für den Reisenden, sondern auf alle Menschen auf Grund der Veränderungen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – zum Teil mit verheerenden Konsequenzen.

Da man in Feinde der Zeit eine vollkommen neue Holly kennen lernt, die man leider nicht sonderlich mag, was zeigt, dass Menschen enorm durch ihre jeweiligen Erfahrungen geprägt werden und diese sie innerhalb kürzester Zeit zu völlig neuen Personen machen können, gibt es nun keine richtige Liebesgeschichte mehr. Das Buch eignet sich daher auch perfekt für das männliche Geschlecht und all jene, die auf Romantik lieber verzichten.

Enden lässt die Autorin den Mittelteil unglücklicherweise mit einem Cliffhanger, allerdings wird das Missfallen darüber durch die Tatsache relativiert, dass man sich zumindest in Bezug auf den bedeutendsten Aspekt im Hinblick auf den dritten Band denken kann, wie dieser ausgeht. Nichtsdestotrotz deutet alles auf ein packendes Finale hin, indem man wahrscheinlich einen genaueren Einblick in die erschreckende Welt von Emily erhält. Man hofft sehr, dass es Jackson und den anderen gelingen wird, diese Zukunft zu verhindern – wofür sie sich jedoch erst einmal aus einer äußerst misslichen Lage befreien müssen – die Verstorbenen zurückzuholen sowie die Lebenden zu retten. Und natürlich wünscht man ihm ein Happy End mit seiner „alten“ Holly.


FAZIT

Feinde der Zeit ist eine tolle Fortsetzung, die man trotz ihrer Länge unheimlich schnell gelesen hat. Julie Cross schafft es immer wieder zu überraschen und neue Fragen aufzuwerfen, mit denen man so nie gerechnet hätte. Das Ende lässt einen daher voller Vorfreude auf den Abschluss zurück, indem man dann hoffentlich die lang ersehnten Antworten auf all diese Ungewissheiten findet – zusammen mit einem Happy End für die so lieb gewonnenen Figuren.

Veröffentlicht am 25.01.2018

eine fantastische Fortsetzung, die ihrem Debut in nichts nachsteht und daher mindestens genauso fesselnd ist wie der Vorgänger

Die Luna-Chroniken 2: Wie Blut so rot
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Wie Blut so rot ist eine großartige Fortsetzung, die unmittelbar an ihren Vorgänger anknüpft und mindestens genauso zu begeistern vermag. Das eher ländliche Setting von Rieux ist vielleicht nicht ganz ...

Wie Blut so rot ist eine großartige Fortsetzung, die unmittelbar an ihren Vorgänger anknüpft und mindestens genauso zu begeistern vermag. Das eher ländliche Setting von Rieux ist vielleicht nicht ganz so faszinierend wie das futuristische Neu-Peking, dafür kann man sich mit den charismatischen Figuren auf eine Fahrt durchs All begeben.
Als Grundlage diente Marissa Meyer dieses Mal das Märchen von Rotkäppchen, aber das lässt wieder nur sehr wenige Rückschlüsse auf den Verlauf der Handlung zu, denn selbst wenn einzelne Parallelen durchaus erkennbar sind, wenn man besonders aufmerksam ist, gibt es ebenso viele deutliche Abweichungen.
Mit Scarlet und Wolf treten im zweiten Band zwei neue Hauptfiguren hinzu, die ihren eigenen Handlungsstrang bekommen. Scarlet ist, trotz ihrer Launen und ihrer Reizbarkeit, von Beginn an sehr sympathisch und unterscheidet sich durch ihre persönlichen Eigenarten stark von Cinder, sodass man sogar ohne ihre Namen stets wüsste, wessen Erlebnisse man gerade verfolgt. Sie weiß, dass ihre Großmutter nicht einfach fortgegangen ist, wovon sie sich auch nicht abbringen lässt, und macht sich deshalb kurzer Hand selbst auf die Suche nach ihr.
Dabei begegnet sie Wolf, der ein besonders interessanter Charakter ist, zumal er nicht ausschließlich menschlich ist, sondern eine seinem Namen entsprechende ausgeprägte animalische Seite hat. Obwohl man zunächst nicht sicher sein kann, ob man ihm trauen darf, schließt man ihn für seine Unwissenheit sowie seine kindliche Begeisterung bezüglich für ihn unbekannter, doch für jeden Anderen selbstverständlicher Kleinigkeiten schnell ins Herz. Man merkt deutlich, dass Scarlet ihn berührt, wodurch eine starke Verbindung zwischen ihnen entsteht, und dass er viel für sie empfindet, auch wenn er selbst erst noch lernen muss mit solchen Gefühlen umzugehen. Er weiß wesentlich mehr als er zugibt, trotzdem spürt an tief im Inneren, dass er ihr niemals wehtun würde und Scar tatsächlich helfen möchte ihre Großmutter zu finden. Daher ist man, sogar als alles auf das Gegenteil hindeutet, überzeugt, dass es nicht so ist wie es scheint.
Obwohl sich die Liebesgeschichte zwischen den Beiden ziemlich schnell entwickelt, kann man ihre Gefühle füreinander nachempfinden und versteht, warum sie sich so zueinander hingezogen fühlen.

Da die Perspektive alle paar Kapitel wechselt, kann man sich in alle Figuren sehr gut hineinversetzen und erfährt außerdem zum Glück ebenso wie es nach dem Ende des ersten Teils jetzt mit Cinder weiter geht, die auf ihrer Flucht neues Selbstvertrauen gefunden hat und von nun an selbst bestimmt, was sie tun will. Bevor sie eine Entscheidung im Hinblick auf ihre Tante trifft, will sie mehr über sich und ihre Vergangenheit erfahren, weshalb sie nach den Menschen sucht, die ihr damals das Leben gerettet haben. Um nicht wieder gefangen genommen zu werden, ist sie mehrfach gezwungen ihre Gabe einzusetzen, was zu einem inneren Konflikt führt. Ihre lunarische Herkunft macht ihr zu schaffen und sie fürchtet sich davor, dass es ihr zunehmend leichter fällt Menschen zu manipulieren, weil sie auf keinen Fall so werden will wie Levana. Dabei zeigen gerade ihre massiven Schuldgefühle, dass sie nicht das Geringste mit der Königin gemeinsam hat.

Noch im Gefängnis begegnet Cinder Kapitän Thorne, der ihr schließlich zur Flucht verhilft und dadurch zu ihrem Komplizen wird. Genau wie Iko, der man ebenfalls wieder begegnet, ist er eine wundervolle Nebenfigur, die einen regelmäßig zum Schmunzeln bringt, wofür man ihn einfach lieben muss.

Auch Kai taucht selbstverständlich wieder auf, kommt dieses Mal allerdings leider viel zu kurz, was sich dann hoffentlich im nächsten Band ändern wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen ist der Kaiser Cyborgs gegenüber nicht so voreingenommen und stört sich nicht an Cinders Metallgliedmaßen. Dafür hat er, verständlicherweise, wenn man seine Erfahrungen mit Levana bedenkt, große Vorurteile gegenüber Lunariern und zweifelt deshalb leider an Cinder sowie seinen Gefühlen für sie. Obwohl Cinder ihn nie beeinflusst hat, fragt er sich jetzt natürlich, ob seine Erinnerungen an sie überhaupt echt sind.

Überraschenderweise gibt es sogar ein Kapitel aus der Sicht von Levana, das dem Leser einen kurzen Einblick in ihre zukünftigen Absichten gewährt. Ihre Kaltblütigkeit erreicht in der Fortsetzung ein ungekanntes Ausmaß, sodass man sie noch mehr verabscheut, falls das möglich ist. Die Erdbewohner sind ihr vollkommen gleichgültig und sie benutzt Cinder lediglich als Vorwand für ihre grausamen Taten. Sie will über die Erde herrschen und dafür ist ihr absolut jedes Mittel recht.

Die durchgängig fesselnde Handlung dreht sich anfangs zum Einen um Cinders Flucht aus dem Gefängnis und vor den Soldaten des Staatenbundes und zum Anderen um Scarlets Suche nach ihrer Großmutter, bei der sie schon bald auf Wolf stößt. In welchem Zusammenhang letzteres mit Cinder und Luna steht, erschließt sich einem aber erst nach und nach als man die verschiedenen Puzzleteile Stück für Stück zusammensetzen kann. Zum Ende hin verbindet Marissa Meyer diese beiden schon für sich genommen interessanten Handlungsstränge allerdings geschickt miteinander, indem sie die jeweiligen Hauptfiguren zusammenführt.

Das Ende selbst ist wieder relativ offen gehalten, kommt jedoch nicht annähernd so abrupt wie beim Vorgänger. Cinder hat schließlich ein neues Ziel vor Augen und Freunde, die ihr dabei helfen werden es zu erreichen, weshalb man den dritten Band am liebsten sofort lesen würde. Besonders gespannt ist man zudem auf ihre Umsetzung des Märchens von Rapunzel und darauf, welche Rolle Cress in der Geschichte spielen wird.


FAZIT

Mit Wie Blut so rot hat Marissa Meyer eine fantastische Fortsetzung geschrieben, die ihrem Debut in nichts nachsteht und daher mindestens genauso fesselnd ist wie der Vorgänger. Ihre Neuinterpretationen bekannter Märchen sind spannend und faszinierend zugleich und machen jedes Mal Lust auf Mehr. Wie Sterne so golden kann somit eigentlich gar nicht früh genug erscheinen!

Veröffentlicht am 25.01.2018

Von einem schwächelnden Mittelband kann hier definitiv keine Rede sein und man hat das Ende schneller erreicht als es einem lieb ist.

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis
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Virals – Jeder Tote hütet ein Geheimnis ist eine tolle Fortsetzung, die mit ihren Vorgängern in puncto Spannung mühelos mithalten kann und somit genauso fesselnd ist wie schon die vorherigen Bände. Obgleich ...

Virals – Jeder Tote hütet ein Geheimnis ist eine tolle Fortsetzung, die mit ihren Vorgängern in puncto Spannung mühelos mithalten kann und somit genauso fesselnd ist wie schon die vorherigen Bände. Obgleich es nicht schadet, wenn man sich an die vorangegangenen Ereignisse noch gut erinnert, weil manche Gedächtnislücken sonst offen bleiben, ist es nicht schlimm, falls man die ersten Teile schon vor einiger Zeit gelesen hat, da die wichtigsten Details aus der Vergangenheit anfangs noch einmal flüchtig aufgegriffen werden. Das erleichtert einem den Einstieg in die Handlung, die nach dieser kurzen Einführung ziemlich schnell an Tempo gewinnt und den Leser so mehr und mehr in ihren Bann zieht.
Im dritten Band wird die Verbindung zwischen den einzelnen Virals, einschließlich Coop, noch intensiver und ihre Kräfte scheinen sich immer noch weiterzuentwickeln. Deshalb versuchen die Vier nun endlich mehr über sich und die Veränderung ihrer Gene in Erfahrung zu bringen, insbesondere ob sie dauerhaft ist oder vielleicht irgendwann wieder vergehen wird. Unglücklicherweise ist jedoch die einzige Person, die außer ihnen überhaupt von dem Virus weiß, nicht mehr am Leben und hat darüber hinaus scheinbar alle Aufzeichnungen diesbezüglich zuvor vernichtet.
Vor allem Tory ist begierig mehr Informationen zu sammeln und versucht immer wieder ihre Grenzen auszutesten, wobei sie sich besonders für die mentale Verbindung zwischen ihnen interessiert. Bei den drei Jungs kommt das allerdings nicht so gut an, weil diese natürlich nicht wollen, dass Tory ungefragt in ihre Köpfe eindringt und so womöglich etwas erfährt, das nicht für sie bestimmt ist.

Gleichzeitig muss die Gruppe ihre Außergewöhnlichkeit unbedingt weiterhin geheim halten, was einigen von ihnen gerade in emotionalen Situationen zunehmend schwerer fällt. Chance Claybourne hat die goldenen Augen und andere Besonderheiten beispielsweise bereits bemerkt, wobei er nicht der Einzige ist, und da die Virals nicht gewillt sind ihm die gewünschten Antworten zu liefern, ist er entschlossen sie selbst zu finden und hat immerhin auch die Mittel dazu.

Die Jugendlichen haben aber nicht viel Zeit sich deswegen zu sorgen, weil der gefundene Geocache schließlich eine viel größere Gefahr birgt als sie sich hätten vorstellen können. Der Handlungsstrang um den Spielleiter ist ausgesprochen interessant, wird jedoch immer bedrohlicher, denn was als harmloses Spiel beginnt wird schnell bitterer Ernst. Es geht um Leben und Tod und da nicht nur das Leben der Virals auf dem Spiel steht, sondern das unzähliger anderer Menschen ebenso, haben sie keine andere Wahl als die Regeln des Spielleiters zu befolgen und seine schwierigen Hinweise zu entschlüsseln. Je knapper die Zeit dafür wird, desto mehr raubt es einem den Atem. Dass so viele Leben bedroht sind und sie außerdem nicht zur Polizei gehen dürfen, setzt sie dann noch zusätzlich unter Druck. Der Spielleiter ist nicht nur verdammt gruselig und offensichtlich irre, er scheint seine Augen zudem wirklich überall zu haben und dadurch alles zu sehen und zu wissen. Einen Verstoß gegen seine Vorschriften können sie somit nicht riskieren. Und um ihn aufzuhalten müssten sie ihn erst einmal aufspüren, nur wie?
Die verschiedenen Hinweise sind im Buch abgedruckt, sodass man zumindest versuchen könnte die Lösung vor den Virals selbst zu finden. Fraglich bleibt aber, ob einem das gelingt. Selbst für das Rudel sind sie manchmal kaum zu lösen, vor allem in der kurzen Zeit, und das obwohl sie so intelligent sind und sich als Team so gut ergänzen.

Da sie ihren Eltern ebenfalls nichts davon erzählen können, müssen sie neben dem nervenaufreibenden Spiel zu allem Überfluss noch mit diversen Alltagsproblemen kämpfen: Schule, Stress mit den Eltern und bei Tory sogar der Debütantenball. Doch zum Glück haben sie alle verschiedene Stäken, sodass es ihnen zusammen gelingt die Schwierigkeiten zu überwinden und Dank ihrer besondere Kräfte schaffen sie es dabei am Leben zu bleiben.

Tory und die Jungs – Hi, Ben und Shelton – sind nach wie vor sehr sympathisch, hätten allerdings angesichts ihres reifen Verhaltens und der harten Aufgaben, die sie gemeinsam bewältigen, inzwischen ruhig etwas älter sein dürfen als im ersten Band um die Geschichte ein wenig realistischer zu gestalten.
Besonders in Tory kann man sich sehr gut hineinversetzen und verstehen, dass sie manchmal hin und her gerissen ist: Eigentlich ist es ihr egal, was andere über sie denken, ab und zu möchte aber sogar sie wie ein normaler Teenager eben einfach nur dazu gehören. In der Schule macht ihre Intelligenz in Kombination mit ihrem jungen Alter sie häufig zur Außenseiterin, im Rudel übernimmt sie dagegen häufig die Rolle der Anführerin. Komischerweise erkennt sie trotz ihrer sonst so guten Auffassungsgabe als einzige nicht, dass Ben im Gegensatz zu Hi und Shelton Gefühle für sie hegt, die eindeutig über Freundschaft hinaus gehen, obwohl es für jeden anderen total offensichtlich ist. Dass das nicht Bens einziges Geheimnis ist, sondern er in Wahrheit noch etwas ganz anderes, viel schlimmeres verbirgt, hätte man hingegen nie vermutet.

Die gesamte Geschichte wird wieder hauptsächlich aus der Sicht von Tory erzählt, wodurch das Geschehen um sie und die restlichen Virals im Mittelpunkt steht. Daneben gibt es jedoch zudem ein paar wenige Kapitel aus anderen Perspektiven, zum Beispiel von Chance, dem Spielleiter oder Dr. Iglehart. Dadurch kann man als Leser eigene Spekulationen bezüglich deren Pläne und Machenschaften anstellen. Diese treffen zwar manchmal zu, locken einen aber viel häufiger eher auf eine falsche Fährte.

Letztlich schafft es Kathy Reichs also immer ihre Leser mit unerwarteten Wendungen zu überraschen sowie zu schockieren und es kommt immer anders als man dachte. Die Auflösung am Ende ist ihr sehr gut gelungen und es werden so gut wie alle Fragen beantwortet, wobei leider auch bedrückende Wahrheiten mit unangenehmen Folgen ans Licht kommen. Wie schon die Vorgänger ist der dritte Band ebenfalls vollkommen in sich abgeschlossen, sodass man es nicht mit einem lästigen Cliffhanger zu tun bekommt. Dennoch wird man sich den vierten Teil natürlich nicht entgehen lassen, insbesondere da es sich um den Abschluss der Reihe handelt und man sich dann wohl von den so liebgewonnenen Figuren verabschieden muss. Außerdem hat man immerhin schon eine leise Ahnung, worum es darin gehen könnte und dem Epilog nach zu urteilen müssen sie sich wieder auf einige Komplikationen gefasst machen.


FAZIT

Mit Virals – Jeder Tote hütet ein Geheimnis beweist Kathy Reichs zum Einen, dass sie einfach ein Talent dafür hat außerordentlich spannende Bücher zu schreiben und zum Anderen, dass es durchaus machbar ist das Niveau innerhalb einer Reihe konstant zu halten. Von einem schwächelnden Mittelband kann hier definitiv keine Rede sein und man hat das Ende schneller erreicht als es einem lieb ist. Man wartet daher schon jetzt freudig auf den Abschluss der Serie und ist sehr gespannt, was die Autorin sich für das Finale alles hat einfallen lassen.

Veröffentlicht am 25.01.2018

ein sehr gelungenes Debut, das vor allem durch die vielseitigen Charaktere und die schreckliche sowie faszinierende Zukunftsvision überzeugen kann

Land ohne Lilien - Geraubt
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Mit Land ohne Lilien – Geraubt ist Lauren DeStefano ein unheimlich fesselndes Debut geglückt, das sich sowohl durch die Handlung als auch durch das gesamte Setting von der Masse abhebt.
Die Autorin hat ...

Mit Land ohne Lilien – Geraubt ist Lauren DeStefano ein unheimlich fesselndes Debut geglückt, das sich sowohl durch die Handlung als auch durch das gesamte Setting von der Masse abhebt.
Die Autorin hat eine faszinierende wie auch erschreckende Zukunft geschaffen, in die man gespannt hineintaucht und jede Information interessiert aufsaugt. Mit Ausnahme von Nordamerika wurden alle Länder und Kontinente durch den Dritten Weltkrieg zerstört und das stetige Sterben der neuen Generationen hat die Menschheit in Panik versetzt. Der Tod ist allgegenwärtig und man kann sich nur schwer vorstellen, wie es sein muss zu wissen, wann man stirbt und dass einem nur so wenig Zeit auf der Welt bleibt. Verschlimmert wird die Situation, vor allem für junge Frauen, dann noch einmal dadurch, dass nur sie die Menschheit vor der Existenzvernichtung bewahren können indem sie möglichst viele neue Kinder gebären bis die Wissenschafter vielleicht irgendwann einmal ein Gegenmittel gegen das Virus finden, das die neuen Generationen nach nur wenigen Jahren immer dahinrafft. Aus diesem Grund laufen diese Frauen ständig Gefahr entführt und verschleppt zu werden, insbesondere wenn sie hübsch genug sind um als Bräute verkauft zu werden.

Spätestens bei dem Gedanken an das Schicksal einer Braut dürfte es jeder halbwegs emanzipierten Frau kalt den Rücken hinunter laufen. Von der persönlichen Aufwärterin zu Recht gemacht wie ein Püppchen wird man mit einem fremden Mann verheiratet und soll dann darauf warten, dass dieser die Ehe vollzieht um als Gebärmaschine herzuhalten. Doch es kommt noch schlimmer, denn es bleibt in der Regel nicht bei einer Braut. Polygamie ist ein zentraler Bestandteil der Welt, die Lauren DeStefano kreiert hat. Allein die Vorstellung in einer polygamen Ehe gefangen zu sein löst eine Gänsehaut aus, genauso wie das Wort „unser“ in Verbindung mit „Ehemann“. Die Szenen, in denen alle drei Ehefrauen gemeinsam mit ihrem Mann turteln oder wenn er erst das Bett mit der einen teilt und dann gleich im Anschluss eine andere küsst, lösen, zumindest beim weiblichen Geschlecht, unangenehme Gefühle aus.

Besonders gelungen sind der Autorin außerdem die verschiedenen Charaktere. Sie sind alle sehr unterschiedlich und facettenreich. Das gilt sowohl für die Protagonisten, als auch für manche Nebencharaktere, wie zum Beispiel die Aufwärter.

Im Vordergrund steht natürlich die Hauptfigur Rhine, aus deren Sicht die Handlung auch geschildert wird. Sie denkt und handelt sehr reif und überlegt für ihr Alter. Das ist allerdings auch verständlich nach allem, was sie schon durchgemacht hat und wenn man bedenkt, dass ihre eigentliche Kindheit spätestens mit dem Tod ihrer Eltern vorüber war. Sie vermisst ihren Bruder Rowan sehr und plant nicht zuletzt auch wegen ihm ihre Flucht. Trotz aller Annehmlichkeiten, die das Leben als Braut mit sich bringen mag, ist sie eine Gefangene und möchte lieber in Freiheit sterben, was man als Leser sehr gut verstehen kann.
Durch die Ich-Perspektive gelingt es der Autorin gut und vor allem sehr nachvollziehbar Rhines widersprüchliche Gefühle gegenüber Linden darzustellen. Einerseits hasst sie ihn, weil er ihr alles genommen hat und sie gefangen hält, andererseits hat sie auch Mitgefühl für ihn wegen seiner eigenen Verluste.

In dem Dienstboten Gabriel findet Rhine eine Art Freund und Gleichgesinnten, denn er hat Ähnliches durchgemacht und kann ihre Gefühle nachempfinden. Mit ihm kann sie über ihre wahren Gefühle sprechen und mit der Zeit kommen sich die Beiden etwas näher, was für ein paar romantische Momente sorgt.

Als die Bräute auf das Anwesen gebraucht werden ist auch die 20-jährige Rose, Lindens erste Frau, noch am Leben und Rhine freundet sich ein wenig mit ihr an. Zu diesem Zeitpunkt kann man Rose noch nicht so richtig einschätzen, später erlangt aber auch ihre Figur noch mehr Tiefe durch die Informationen, die man nach ihrem Tod erhält.

Zu ihren Schwesterfrauen baut Rhine mit der Zeit ebenfalls eine enge Bindung auf, zu Jenna sogar noch mehr als zu Cecily. Beide sind sehr verschieden und während man Jenna schnell lieb gewinnt, weiß man bei Cecily nicht so recht, ob man sie für ihre Naivität verabscheuen oder bemitleiden soll.
So ähnlich ergeht es einem auch mit Linden. Mögen wird ihn wohl niemand, aber richtig hassen kann man ihn auch nicht, da er genauso naiv ist wie Cecily, völlig unter der Kontrolle seines Vaters steht und keine Ahnung von der Realität hat.
Es gibt jedoch eine Figur, die man auf jeden Fall hassen kann: Hausprinzipal Vaughn, Lindens Vater. Er ist nicht nur Angst einflößend, sondern auch ohne Herz oder Mitgefühl. Die einzige Ausnahme dabei bildet vielleicht sein Sohn, wobei das auch etwas fraglich ist bei all den Lügen, die er ihm auftischt.

Die Handlung selbst ist zwar fesselnd, gerät aber in der Mitte der ersten Hälfte etwas ins Stocken, da nicht wirklich viel passiert. Im Gegenzug erhält man dafür aber viele interessante Hintergrundinformationen, z.B. über die Vergangenheit von Gabriel oder Jenna, die das wieder gut machen und die Neugier des Lesers aufrechterhalten. Die Gedanken und Gefühle der Figuren, insbesondere die von Rhine, sowie ihre Beziehungen untereinander stehen bei diesem Buch einfach mehr im Vordergrund. Trotzdem fiebert man mit Rhine mit und möchte weiter lesen. Erst zum Schluss kommt noch richtig Spannung auf.

Da Land ohne Lilien – Geraubt der erste Teil einer Trilogie ist, bleiben natürlich einige Fragen offen, beispielsweise ob die Wissenschaftler je ein Heilmittel gegen das Virus finden werden oder ob Rhine ihren Bruder jemals wieder sehen wird. Das Buch ist aber wenigstens soweit in sich abgeschlossen, dass es einen nicht mit einem Nerven aufreibenden Cliffhanger quält. Das hat es auch gar nicht nötig, da man die Fortsetzung zu diesem Roman so oder so lesen wird.


FAZIT

Land ohne Lilien – Geraubt ist ein sehr gelungenes Debut, das vor allem durch die vielseitigen Charaktere und die schreckliche sowie faszinierende Zukunftsvision überzeugen kann. Obwohl es eine Dystopie ist, von denen der Markt zur Zeit geradezu überschwemmt wird, hebt es sich somit von der Masse ab. Die Fortsetzung wird man sich nach diesem Trilogieauftakt auf keinen Fall entgehen lassen!

Veröffentlicht am 25.01.2018

eine äußerst gelungene Fortsetzung, die ihren Vorgänger in den Schatten stellt und den Grundstein für ein packendes Finale gelegt hat

Herzblut - Stärker als der Tod
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Mit Herzblut – Stärker als der Tod ist es Melissa Darnell gelungen, eine Fortsetzung zu schreiben, die nicht nur mühelos mit ihrem Vorgänger mithalten kann, sondern diesen sogar noch um Längen übertrifft. ...

Mit Herzblut – Stärker als der Tod ist es Melissa Darnell gelungen, eine Fortsetzung zu schreiben, die nicht nur mühelos mit ihrem Vorgänger mithalten kann, sondern diesen sogar noch um Längen übertrifft. Der zweite Teil ist viel ereignisreicher, voller Action und insbesondere zum Ende hin außerordentlich spannend.
Durch ihr Versprechen gegenüber dem Rat am Ende des Auftakts wusste man bereits, dass Savannah eine wahrlich Herz zerreißende Trennung von Tristan bevorsteht. Man hat allerdings nicht damit gerechnet, dass sie gleichzeitig noch andere, viel schlimmere Verluste erleiden würde, die einen schon am Anfang zum Weinen bringen. Wobei Sav im Verlauf der Handlung nicht die Einzige bleibt, die einen geliebten Menschen verliert, sodass das die Augen auch danach nicht permanent trocken bleiben.

Geschildert werden die verschiedenen Ereignisse erneut abwechselnd aus den Perspektiven von Tristan sowie Savannah, wodurch man sich in beide Protagonisten sehr gut hineinversetzen kann. Besonders Sav hat sich im Vergleich zum ersten Band deutlich weiterentwickelt. Sie hält sich zwar an ihr Versprechen gegenüber dem Rat sowie dem Clann sich von Tristan zu trennen und sich von ihm fernzuhalten, geht jetzt aber trotzdem ihren eigenen Weg. Sie lässt sich nicht mehr alles vorschreiben und will vor allem kein Opfer mehr sein, weswegen sie nicht nur ihrer Vampirhälfte Aufmerksamkeit schenkt, sondern ebenso ihrem Erbe als Nachfahrin. Der wichtigste Schritt ist dabei für sie sich erst einmal so zu akzeptieren, wie sie ist, denn ihr Wesen kann sie nicht ändern, doch sie kann das Beste daraus machen.
Ihre beiden Seiten stellen sie vor viele neue Herausforderungen, am meisten hat sie allerdings mit den Fähigkeiten zu kämpfen, die sie von ihrem Vater mitbekommen hat. Inzwischen empfängt sie neben Gefühlen zusätzlich die Gedanken aller Personen in ihrer unmittelbaren Nähe, was manchmal einfach zu viel für sie ist, weil sie sie nicht abstellen kann und erst noch lernen muss damit umzugehen. Ihr größtes Problem ist aber, dass sie keine menschliche Nahrung mehr verträgt und daher gezwungen ist Blut zu trinken, sich jedoch weigert irgendjemanden zu beißen.

Da sie selbst nie versprochen hat nicht zu zaubern, beginnt sie außerdem heimlich sich mit Magie zu beschäftigen. Nachdem Dylan ihre beste Freundin Anne bedroht hat, ist sie fest entschlossen so viel zu lernen wie möglich um ihre Liebsten vor den Nachfahren beschützen zu können.

Während Savannah Tristan trotz ihrer Gefühle für ihn aufgegeben hat, solange sie ihm mit ihren Küssen unabsichtlich Energie entzieht, weil sie sein Leben auf keinen Fall riskieren will, sucht er weiterhin verzweifelt nach einem Weg trotzdem mit ihr zusammen sein zu können. Er zieht sogar die Verwandlung in einen Vampir in Erwägung, was bisher noch kein Nachfahre je überlebt hat.
Da Savannah ihm nicht dabei hilft, fühlt er sich von ihr im Stich gelassen und als er herausfindet, dass sie seine Gedanken hören kann, nutzt er das im Unterricht schamlos aus um sie zu quälen, worunter die Sympathie zu ihm vorübergehend stark leidet. Er ist extrem eifersüchtig als er glaubt, Sav hätte einen neuen festen Freund, obwohl das gar nicht stimmt und er schon viel länger Zeit mit einem anderen Mädchen verbringt, die glaubt sie wäre richtig mit ihm zusammen, was er nicht einmal bemerkt.

Der Clann, allen voran Tristans Eltern, wollen ebenfalls unbedingt verhindern, dass sie zusammen sind und selbst in der Schule stehen sie unter ständiger Beobachtung, sodass Tristan nicht einmal in Ruhe mit Savannah reden kann. Dennoch besteht eine äußerst starke Verbindung zwischen ihnen, weshalb sie es spüren können, wenn einer von ihnen in Lebensgefahr ist, egal wie weit sie voneinander entfernt sind.

Trotz ihrer Trennung verfolgen sie außerdem ein gemeinsames Ziel: Sie wollen dem Clann klar machen, dass nicht alle Vampire zwingend schlecht sind und umgekehrt um den Frieden zu bewahren. Nur leider sind sowohl die Vampire als auch die Nachfahren ausgesprochen stur und voller Vorurteile, sodass dieses Vorhaben beinahe unmöglich ist.
Hinzu kommt, dass irgendjemand gezielt Nachfahren tötet, was nicht gerade zur Entspannung der ohnehin schon unruhigen Situation beiträgt. Die Spuren weisen eindeutig auf Vampire als Täter hin, möglicherweise will jemand allerdings nur, dass es genau danach aussieht um einen neuen Krieg auszulösen, worauf manche nur zu warten scheinen.

Abgesehen von den beiden Protagonisten und dem Umstand, dass die Handlung gerade zum Ende hin so spannend und ergreifend wird, dass man es nicht mehr aus der Hand legen kann, überzeugt das Buch darüber hinaus mit den fantastischen Nebenfiguren. Sie alle tragen auf ihre eigene Weise bedeutend zur Geschichte bei, was beinahe jeden von ihnen unverzichtbar macht.
Anne ist zwar dickköpfig, aber trotzdem eine großartige beste Freundin, der sich Savannah bedenkenlos anvertrauen kann. Auch wenn sie natürlich manchmal streiten, können sie sich immer aufeinander verlassen. In deren ausgesprochen sympathischen Ex-Freund Ron, den man sehr schnell ins Herz schließt, gewinnt Sav einen tollen neuen Freund, der über sie Bescheid weiß und dennoch zu ihr hält. Er hat ebenfalls ein Familiengeheimnis, das ihn mit dem Clann verbindet und ihn sogar zu einem übernatürlichen Wesen macht, wobei er weder Vampir noch Nachfahre ist. Er steht Savannah bei, liebt jedoch eindeutig Anne, die erst zu ihren Gefühlen für ihn steht, nachdem die Dhampirin ihr mal so richtig die Leviten gelesen hat.
Dadurch, dass Savannah jetzt bei ihrem Vater lebt, lernt man auch diesen endlich besser kennen und stellt schon bald fest, genau wie sie selbst, dass er gar nicht so übel ist. Er mag sie bisweilen zu stark kontrollieren, tut das aber nur, weil er sich um sie sorgt und ihr in dieser schwierigen Phase helfen will. Insbesondere ihren Liebeskummer kann er vielleicht besser verstehen, als sie denkt, denn nach all den Jahren liebt er Savannahs Mutter noch immer. Melissa Darnell beleuchtet allerdings nicht nur die liebenswürdigen Charaktere näher, sondern ebenso die von der unausstehlichen Sorte, vornehmlich Dylan, der mit Hilfe der Zickenzwillinge immer wieder versucht Tristan und Savannah zu provozieren, damit sie erneut die Regeln brechen. Der Grund dafür erweckt durchaus Mitleid für ihn, doch er entschuldigt sein mieses Verhalten nicht. Er ist kein Kind mehr und hätte jederzeit jemanden um Hilfe bitten können um seiner schwierigen Lage auf andere Weise zu entkommen.

Als sich die Ereignisse am Ende fast überschlagen und alles so rasant von statten geht, dass man kaum noch mitkommt, sind es aber die Handlungen einer anderen Figur, die einen vollkommen sprachlos machen. Diese Figur, die sich bis dahin lediglich ab und zu ein wenig merkwürdig benahm, der man ansonsten jedoch keine große Beachtung schenkte, hat einen furchtbaren, im Grunde unverzeihlichen Fehler begangen. Obwohl sie immer so clever erschien, hat sie mit ihren Taten etwas in Gang gesetzt, dass sich nun nicht mehr rückgängig machen lässt und erhebliche Konsequenzen hat. Und da noch offen bleibt, warum sie all das getan hat, stellt sich schließlich die dringliche Frage, wie ausgerechnet sie das nur zulassen konnte.


FAZIT

Herzblut – Stärker als der Tod ist eine äußerst gelungene Fortsetzung, die ihren Vorgänger in den Schatten stellt und den Grundstein für ein packendes Finale gelegt hat. Die Entwicklungen am Schluss dieses Bandes rauben einem den Atem und Melissa Darnell schafft es mehr als einmal ihre Leser mit Enthüllungen zu schockieren, mit denen man so nie gerechnet hätte.
Nach diesem Ende kann man es jedenfalls kaum noch erwarten den Abschluss der fesselnden Trilogie zu lesen um eine Antwort auf diese entscheidende Frage zu erhalten und zu erfahren, ob es nach dem schweren Kampf, der ihnen mit Sicherheit bevor steht, ein Happy End für Savannah und Tristan geben wird.