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Veröffentlicht am 09.02.2018

Mein absolutes Highlight

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
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Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen von Leigh Bardugo
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten ...

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen von Leigh Bardugo
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten Läuferinnen der Insel antreten muss. Doch dann erblickt sie am Horizont ein untergehendes Schiff und bewahrt Alia, ein gleichaltriges Mädchen, vor dem Tod. Doch wie Diana vom Orakel erfährt, ist es Alias Bestimmung, die Welt ins Unglück zu stürzen und Krieg über die Menschheit zu bringen. Um dies zu verhindern, reist Diana mit Alia ins ferne New York – und wird unversehens mit einer Welt und Gefahren konfrontiert, die sie bislang nicht kannte ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Diana: Wonder Woman in spe
Alia: die Kriegsbringerin
Nim: schräger Wirbelwind mit Style
Theo: der verkannte Scherzkeks
Jason: der die Kontrolle nicht abgibt

Vorweg möchte ich sagen, dass ich absolut nicht der Typ für Superhelden-Geschichten bin, sie wirken mir oft einfach zu aufgesetzt. Hier war ich sehr neugierig, weil ich die Bücher der Autorin gerne lese und sehen wollte, was sie aus dieser Geschichte macht. Was ich hier geboten bekam, übertraf meine kühnsten Erwartungen…

Dianas Herkunft ist anscheinend in jeder Erzählung oder Verfilmung so überliefert worden, die Geschichte drumherum hat Leigh Bardugo wahrscheinlich frei erfunden. Zu dem aktuellen Film gibt es wohl leichte Parallelen, gerade was die „Entdeckung“ unserer Welt betrifft. Kriegerinnen werden nach ihrem heldenhaften Tod zu unsterblichen Amazonen und leben auf Themyscira. Diese Insel stellte für mich ein kleines Paradies dar. Die Landschaftsbeschreibungen fand ich sehr schön und bildhaft. Wer hier lebt, braucht auch keinen Kontakt zur sterblichen Welt mehr…
Diana wird in ihrer Gemeinschaft nicht richtig anerkannt, was sehr an ihr nagt. Sie möchte etwas vollbringen, damit auch sie wahrgenommen wird. Auf ihrer abgeschiedenen Insel ist Diana mit Göttern und den dazugehörigen Sagen verwurzelt – aber sie möchte einfach mehr!
Mir gefiel das Mädchen richtig gut, da sie eine sehr genaue Beobachtungsgabe hat und ihren Mitmenschen gegenüber äußerst direkt ist. Einige Szenen brachten mich sehr zum Schmunzeln. Diana entpuppt sich gerade Männern gegenüber als eher praktisch veranlagt und tritt ihnen ganz anders entgegen. Sie hat eine andere Sicht der Dinge, was mich mehrfach an den Terminator erinnerte. Auch vom Wortwitz her.

„Wir können nichts dafür, wie wir auf die Welt gekommen sind. Wir können nichts für das, was wir sind, wir können nur entscheiden, welches Leben wir führen wollen.
Seite 221

Alia war für mich ebenfalls ein besonderer Charakter. Sie will ebenso wie Diana ausbrechen, etwas bewegen und nicht ständig unter der Kontrolle ihres Bruders Jason stehen. Ihr Schicksal und ihre Bestimmung machen es ihr nicht gerade leicht, aber das weiß sie natürlich noch längst nicht. Sie machte den Eindruck eines typischen Teenies, der sich in der schnelllebigen Welt von heute gut zurechtfindet. Die beiden Mädchen waren für mich sehr ähnlich, auch wenn sie in komplett verschiedenen Welten leben.
Auf der einen Seite gibt es diese abgeschieden lebende Gemeinschaft auf der Insel, auf der anderen Seite das laute und schnelle New York, in der Google schon fast ein Gott ist;)
Die Nebenfiguren Nim, Theo und Jason gefielen mir ebenfalls sehr gut und konnten mich zu jeder Zeit überzeugen. Eine wirklich tolle Zusammenstellung, bei der jeder seine Daseinsberechtigung erhalten hat.

Wenn ich mich jetzt nicht sehr irre, fällt in dem ganzen Buch nicht einmal der Begriff „Wonder Woman“ – das fand ich richtig toll. So konnte ich einfach in diese Geschichte abtauchen und hatte nicht ständig das Gefühl, mich in einem Superhelden-Roman zu befinden. Das einzige, was mir stellenweise Probleme bereitete, war Dianas Kleidungsstil. Wenn sie in ihrem amazonenhaften Outfit daherkam, musste ich schon an diverse Filmplakate denken, die mir nur lächerlich erscheinen. Die Story hingegen empfand ich aber gar nicht als lächerlich, sondern eher als sehr cool! Ich wurde von der ersten Seite an mitgerissen und konnte kaum aufhören zu lesen.

Leigh Bardugo konnte mich mit Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen auf ganzer Linie überzeugen. Ich hatte nicht viel erwartet und wurde absolut positiv überrascht. Von der ersten Seite an wurde ich in eine Geschichte katapultiert, die eine intensive Mischung aus griechischer Göttersage und moderner Welt mit authentischen und besonderen Charakteren darstellt. Ein Hauch Magie und ein winziger Teil Liebe sind ebenfalls vorhanden. Die Kapitel wurden mit dem Wonder Woman-Zeichen untermalt, was ich toll fand. Hier gibt es zwei verschiedene Verzierungen, sodass man gut zwischen den Figuren unterscheiden kann. Der größte Teil gehört natürlich Diana, aber Alia kommt auch zu Wort. Die Autorin hat eine äußerst intensive Story kreiert, die auch Action beinhaltet. Diese kommt zwar erst ab ungefähr der Hälfte des Buches so richtig raus, aber mir wurde auch vorher auf keiner Seite langweilig. Ich habe die Geschichte nur so eingesogen. Eine unerwartete Wendung und ein großartiger Showdown, bei dem der Ausgang nicht komplett absehbar war, runden diese Geschichte noch zusätzlich ab. Worüber ich auch nach dem Lesen noch nachdenke, ist der Untertitel. Ich weiß nicht so recht, ob mir da der deutsche oder der englische stimmiger erscheinen soll – jeder für sich trifft auf jeden Fall den Kern der Story. Ich kann für dieses Buch nur eine große Leseempfehlung aussprechen und bin schon auf die weiteren Bände gespannt!


Die DC-Icons-Superhelden-Reihe

Wonder Woman
Batman von Marie Lu (erscheint voraussichtlich am 20.07.2018)
Catwoman von Sarah J. Maas (erscheint ?)
Superman von Matt de la Pena (erscheint ?)

Zum Autor

Leigh Bardugo ist in Jerusalem geboren, wuchs in Los Angeles auf, studierte in Yale und lebt in Hollywood. Ihre „Grisha“-Trilogie war ein weltweiter Bestseller und wird derzeit verfilmt.



ab 13 Jahren
448 Seiten
übersetzt von Anja Galic
ISBN 978-3-423-76197-0
Preis: 18,95 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Vorab-Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 26.01.2018

Eine wunderbare Reise

Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens
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Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens von Jen Malone
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Senioren statt See? Ihren perfekten Sommer hatte sich Aubree wirklich anders ...

Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens von Jen Malone
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Senioren statt See? Ihren perfekten Sommer hatte sich Aubree wirklich anders vorgestellt. Denn statt zu Hause in der Sonne zu faulenzen, findet sie sich plötzlich als Reiseleiterin einer Seniorenbustour durch Europa wieder – getarnt als ihre ältere Schwester Elizabeth, der sie einen Gefallen schuldet. Schnell werden Aubrees Fähigkeiten auf die Probe gestellt und sie droht schon vor dem ersten Halt aufzufliegen. Der Eiertanz wird nicht besser, als ein unerwarteter Gast zur Gruppe stößt: Sam, Sohn der Reiseveranstalterin. Damit ihre Maskerade nicht aufgedeckt wird, muss Aubree ihre Rolle als Elizabeth um jeden Preis aufrechterhalten. Dass Sam unwiderstehlich ist, hilft da nicht gerade weiter. Aubree steht zwischen den Stühlen: Ihre Beziehung zu Sam setzt das Verhältnis zu ihrer Schwester aufs Spiel, die sich auf sie verlässt. Was soll sie bloß tun? Als Aubrees Reiseleiterqualitäten mehr denn je gefragt sind, muss sie nicht nur eine Entscheidung treffen, sondern auch beweisen, wer sie wirklich ist.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Hank und Maisy: verliebtes Ehepaar auf Hochzeitsreise
Mr. Fenton: Lehrer mit Einfühlungsvermögen
Emma und Mary: Freundinnen mit krassem Style
Dolores: zurückgezogener Überraschungsgast

Erst einmal finde ich die Aufmachung dieses Buches richtig toll. Es hat einen kartonierten Einband, was äußerst stabil wirkt. Das Cover sieht wie eine Postkarte oder auch der Inhalt eines Reisepasses mit verschiedenen Stempeln aus. Dazu noch die Packing List - macht gleich Lust auf eine Reise! Die Geschichte wird in der personalen Erzählform geschildert.

Aubree ist 17 Jahre alt und das Chaos in Person. Sie legt die ein oder andere unfreiwillige Slapstick-Einlage hin, wirkt oft total überdreht und auch tollpatschig, aber ich schloss sie gleich in mein Herz. Eine Protagonistin, die nicht perfekt ist und ständig lustige Ausdrücke erfindet.

Sieht aus, als hätte es mich ins Land der lakritzmampfenden Riesen mit den supercoolen Schuhen verschlagen.
Seite 57

Elizabeth ist 21 Jahre alt, Aubrees Schwester und die Perfektion in Person. Ob nun angeeignet oder schon so geboren – ich mag solche Menschen nicht wirklich. Ohne Fehler zu sein ist für mich äußerst unrealistisch und langweilig. Wie soll man denn etwas lernen?
Aubree sieht zu Elizabeth auf und möchte wieder einen besseren und engeren Kontakt zu ihr haben. Aubree schreit quasi nach Anerkennung, die von Elizabeth eher zu wünschen übriglässt. Daher begibt sich das junge Mädchen auch ohne Umschweife auf diese Reise und erweist Elizabeth damit einen Gefallen. Wie ihr euch denken könnt – das Chaos ist vorprogrammiert!
In die Mutter der beiden Schwestern konnte ich mich gut hineinversetzen. Sie ist wahnsinnig besorgt und fürsorglich, so dass es einen Teenager schon einmal nerven kann. Aber ich mag solche Mütter lieber als welche, die sich einen Dreck um ihre Kids scheren und nur froh sind, wenn diese nicht zu Hause sind und sie sich nicht kümmern müssen.
Die Senioren habe ich euch oben schon in einer kleinen Übersicht vorgestellt, mehr möchte ich zu ihnen auch gar nicht sagen. Nur, dass sie jeder für sich ganz zauberhafte Menschen sind.
Dann wäre da noch Bento, der Busfahrer zu erwähnen. Auch eine ganz liebenswerte Person, die Aubree jederzeit den Rücken stärkt. Durch ihn können wir auch noch unser Spanisch etwas aufpolieren – das ist doch mal ein netter Nebeneffekt des Lesens, oder? :)
Sam ist von Zeitlos Reisen und ein wenig älter als Aubree. Eine weitere Person, die ich vom ersten Moment an wahnsinnig mochte. Aber auch zu ihm wird nichts weiter verraten.

Diese Geschichte entführte mich auf eine ganz besondere Reise, die mit keiner Seite langweilig wurde. Ich durfte durch Aubrees Augen Städte wie Amsterdam, Salzburg, Wien und auch Venedig erleben. Bildlich konnte ich mir anhand von Jen Malones tollen Umgebungsbeschreibungen alles sehr gut vorstellen. Einen Schauplatz in Salzburg habe ich als Kind sogar selbst besucht und meine Erinnerungen wurden wieder hellwach.
Die Autorin hat in diese flüssige Story noch geschichtliche Fakten einfließen lassen, was ich sehr interessant fand. Ich bin bestimmt kein Typ für solche Reiseleiterveranstaltungen (Gucken Sie mal links, auf der rechten Seite finden sie das und das…), aber hier passte es einfach sehr gut und die Fakten wirkten zu keiner Zeit oberlehrerhaft.

Jen Malone hat mich mit ihrer Städtereise sehr gut unterhalten. Sie hat von Anfang an eine gute Portion Humor mit eingebracht, geschichtliche Fakten verstreut und überaus sympathische und authentische Charaktere erschaffen. Ich habe Länder und Städte erleben dürfen, die gleich das Reisefieber bei mir weckten, und ein bisschen Spanisch lernen ist dabei auch noch rausgesprungen. Eine chaotische Protagonistin, die diese Reise eigentlich gar nicht leiten sollte, wird erfinderisch und boxt sich durch. Wie ihr euch denken könnt, ist ein großes Lügenkonstrukt entstanden, das es so human wie möglich wieder aufzulösen gilt. Soll ja schließlich niemand zu Schaden kommen. Doch natürlich läuft nicht immer alles glatt und ich fand mich mit Aubree zusammen in lustigen, schrägen und auch traurigen Situationen wieder. Einen großen Schockmoment gibt es leider auch, was ich aber schon ahnte. Ob sich trotz allem die Geschichte zum Guten wendet und was Elizabeth über Aubree letztendlich denkt, müsst ihr selbst herausfinden. Mir fiel nach knapp über 300 Seiten der Abschied sehr schwer und ich kann euch Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens nur wärmstens empfehlen!





Zum Autor

Mit turbulenten Ereignissen kennt sich Jen Malone bestens aus. Immerhin arbeitete sie schon als Presseagentin in Hollywood, bereiste innerhalb eines Jahres 42 Länder, lernte ihren Ehemann auf der Autobahn kennen und bekam die Wehen bei der Geburt ihrer Zwillinge im Tourbus eines Rockstars. Heute hebt sie sich solche Abenteuer lieber für ihre Bücher auf. Sie weiß also genau, wovon sie in Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens schreibt.


ab 13 Jahren
320 Seiten
übersetzt von Jessika Komina/Sandra Knuffinke
ISBN 978-3-7348-5034-9
Preis: 17 Euro

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 11.12.2017

Actionreiches Buch

SCAN - Im Visier des Feindes
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SCAN – Im Visier des Feindes von Walter Jury/Sarah Fine
erschienen bei cbt

Zum Inhalt

Der 16-jährige Tate wird von seinem Vater gnadenlos gedrillt. Während seine Freunde noch in den Federn liegen, übt ...

SCAN – Im Visier des Feindes von Walter Jury/Sarah Fine
erschienen bei cbt

Zum Inhalt

Der 16-jährige Tate wird von seinem Vater gnadenlos gedrillt. Während seine Freunde noch in den Federn liegen, übt Tate Ju-Jutsu-Kicks und paukt anschließend Waffenkunde und Chinesisch. »Für die Familie« – so begründet sein Vater das seltsame Boot-Camp-Training. Tate aber hat längst die Nase voll und stiehlt aus dem Hochsicherheitsbüro seines Vaters einen vermeintlich harmlosen Scanner. Mit fatalen Konsequenzen. Plötzlich sind Tate und seine Freundin Christina auf der Flucht vor Aliens, die aussehen wie Menschen – und nichts weniger als das Schicksal der Erde hängt von ihnen ab…
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Story ist in der ersten Person geschrieben, was mir wieder einmal sehr gut gefiel.
Tate ist 16 Jahre alt und wird von seinem unnachgiebigen Vater Frederick förmlich gedrillt. Ob es das Training einer Kampfsportart ist, frühes Aufstehen um vier Uhr, eine bestimmte Diät oder das Erlernen verschiedener Sprachen – Tates Vater hat hohe Erwartungen an seinen Sprössling. Warum dies so ist, klärt sich schon nach relativ kurzer Zeit. Dadurch erhält der Leser einen neuen Eindruck von Frederick Archer.
Tate ist sehr verliebt in seine Freundin Christina, die ich beide auf Anhieb mochte. Sie wirkten wie normale Jugendliche und waren dadurch authentisch. Durch bestimmte Ereignisse gibt sich Tate oft die Schuld, was mir unheimlich leidtat. In ihm staut sich außerdem eine unheimliche Wut auf, die direkt greifbar war. Sein Vertrauen in die Menschheit ist erschüttert, die Trauer bald übermächtig. Alle Gefühle wirkten sehr überzeugend und waren nachvollziehbar.
Die Geschichte beginnt mit einem Wettkampf und einigen technischen Dingen, was mich persönlich nun nicht so sehr ansprach. Doch dann nahm die Story plötzlich rasant an Fahrt auf. Das Tempo steigerte sich immens und die Spannung war nach nicht einmal 100 Seiten kaum noch auszuhalten. In diesem Abschnitt gibt es bereits erste Erklärungen, was ich richtig gut fand. Der Klappentext ist sozusagen auch fast „abgearbeitet“. So konnte ich mich gut gelaunt auf den weiteren Teil freuen. Und der war wirklich nicht ohne!
Rasante Action, explosive Szenen und wilde Verfolgungsjagden waren der Kernpunkt der Geschichte. Da Tate ein Ass in Chemie ist, konnte er sein Wissen nützlich einsetzen. Ob es realistisch ist oder nicht, kann ich als nicht Chemie-Freak weniger beurteilen, aber es hat beim Lesen Spaß gemacht :)

Das Autoren-Duo Walter Jury und Sarah Fine hat mich mit Scan – Im Visier des Feindes in eine actiongeladene Story hineingezogen, der ich mich kaum entziehen konnte. Die ruhigen Momente sind eindeutig in der Unterzahl, ich kam oft kaum zum Luft holen. Trotz der rasanten Jagd und den actiongeladenen Szenen wurde die Menschlichkeit der Figuren nicht außer Acht gelassen. Ihre Gefühle und Handlungen waren zu jeder Zeit nachvollziehbar und authentisch. Ein bisschen Know How in Sachen Chemie wurde ebenfalls mit eingebracht, was ich interessant fand. Die Idee mit den Aliens und allem, was noch dazu gehört, war richtig spannend in Szene gesetzt. Der Leser vermutet hinter jeder Ecke eine Überraschung, was auch oft der Fall ist. Zur Story an sich werde ich aus Spoiler-Gründen nichts weiter verraten. Auf jeden Fall gefiel mir die Grundidee sehr gut und die Autoren haben daraus eine packende Geschichte gemacht. Das Ende hinterlässt einen Cliffhanger – wie gut, dass ich Band 2 sofort im Anschluss lesen kann! Ich vergebe 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen und begebe mich mit Tate in die finale Schlacht.



Die Reihe

SCAN – Im Visier des Feindes
BURN – Der Anfang vom Ende

Zum Autor

Walter Jury wurde in London geboren, arbeitet als Produzent in der Filmbranche und ist ein großer Fan der New York Giants. Scan und Burn sind seine ersten Jugendromane, die in Zusammenarbeit mit S.E. Fine entstanden.


ab 14 Jahren
400 Seiten
übersetzt von Coralie Brandt
ISBN 978-3-570-31180-6
Preis: 9,99 Euro

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 27.11.2017

Wieder absolut spannende Unterhaltung

Blutzeuge
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Blutzeuge von Tess Gerritsen
erschienen bei Limes

Zum Inhalt

In Boston wird die Leiche einer jungen Frau gefunden – in der offenen Handfläche liegen ihre Augäpfel. Die Verstümmelung geschah post mortem, ...

Blutzeuge von Tess Gerritsen
erschienen bei Limes

Zum Inhalt

In Boston wird die Leiche einer jungen Frau gefunden – in der offenen Handfläche liegen ihre Augäpfel. Die Verstümmelung geschah post mortem, wie bei der Obduktion eindeutig festgestellt wird. Doch die genaue Todesursache bleibt unklar. Kurze Zeit später taucht die Leiche eines Mannes auf – Pfeile ragen aus seinem Brustkorb, die ebenfalls erst nach seinem Tod dort platziert wurden. Beide wurden Opfer desselben Täters, ansonsten scheint es keine Verbindung zwischen ihnen zu geben. Detective Jane Rizzoli von der Bostoner Polizei steht vor einem Rätsel, bis eine Spur sie zu einem Jahrzehnte zurückliegenden Fall von Misshandlungen in einem katholischen Kinderhort führt ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 12. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hinsichtlich der Charaktere hin!

Tess Gerritsen ist immer noch ein fester Bestandteil meiner Leseauswahl. Ihre Bücher fallen keineswegs in den Jugendbuchbereich, trotzdem fangen meine Augen an zu leuchten, wenn es wieder etwas Neues von ihr gibt. Und am allerliebsten mag ich ihre Rizzoli und Isles-Reihe, wozu auch dieses Buch gehört. Ich lese ihre Bücher nun schon seit 1996 – eine wahnsinnig lange Zeit… Aber ich bin jedes Mal von ihrem Schreibstil unendlich begeistert! Das Vermischen von medizinischen Details, der Arbeit der Pathologin und kriminalistischen Ermittlungen bringt die Autorin in jeder einzelnen Geschichte gut unter. So auch hier wieder. Die Brutalitäten und ekligen Szenen lese ich heutzutage schon etwas schneller, aber das ist auch nicht das, was diese Bücher ausmacht. Zu einem Mord gehören ja nun einmal diese Einzelheiten, aber Tess Gerritsen schlachtet sie nicht noch zusätzlich aus - was ja heutzutage leider bei vielen Standard zu sein scheint… In diesem 12. Fall wurde die Autorin allerdings von ihrer Vorliebe zu Horrorfilmen inspiriert, was man auch deutlich merkt. Trotzdem halten sich die blutigen Szenen noch immer in Grenzen.
Die Story wird wie gewöhnlich in der dritten Person erzählt, aber es ist auch der personale Erzählstil dabei. Wem dieser Part gehört, wird natürlich nicht verraten.
Erst gibt es die Leiche, dann folgen Befragungen und die pathologische Untersuchung. Jeder Bereich für sich ist spannend und interessant angelegt. Als Leser mag man schon miträtseln, wer der Täter sein könnte. Ich persönlich finde die Arbeit in der Pathologie immer sehr faszinierend. Was einem ein Toter doch noch alles im Nachhinein verraten kann…
Zu den ganzen arbeitstechnischen Dingen kommt natürlich noch das Privatleben der einzelnen Charaktere hinzu, die ich seit Jahren begleite. Rizzolis Kollege Frost ist wieder dabei, ebenso Mauras Assistent Yoshima. Dann gibt es natürlich noch Jane Rizzoli und Maura Isles selbst. Familienfeste bei den Rizzolis sind immer wieder eine wahre Freude, das hat sich bis heute nicht geändert. Bei Maura geht es mehr um ihre Liebe zu Daniel, bei der sie ganz schön mit sich hadert, und die Beziehung zu ihrer Mutter. Gerade Maura, die doch immer sehr kühl und leicht distanziert wirkte, hat in den letzten Jahren an Tiefe gewonnen. Auch hier sind ihre Ängste bezüglich ihrer Vergangenheit und der Suche nach sich selbst sehr gut spürbar.

Tess Gerritsen hat - wie gewohnt - wieder beste Qualität abgeliefert. Auch ihr 12. Fall Blutzeuge konnte mich trotz der grausigen Details auf ganzer Linie überzeugen. Ihre Charaktere sind mir über die Jahre unheimlich ans Herz gewachsen und bleiben weiterhin authentisch. Der Fall wurde nicht zu sehr ausgeschlachtet und die kriminalistische Arbeit führt zu einem erschütternden Ergebnis. Sobald man als Leser erst einmal die einzelnen Zusammenhänge begreift, wird einem teilweise wirklich der Boden unter den Füßen weggerissen. Mich schockiert an diesen Büchern die Nähe zur Wirklichkeit. Es ist nicht einfach nur eine ausgedachte Geschichte, sondern könnte genauso gut jederzeit überall auf der Welt so geschehen. Mord gibt es ja leider immer… Die Hintergründe führten mich in eine sehr grausame und düstere Welt, aus der ich nach über 400 Seiten sehr gerne wiederauftauchte. Das Ende fand ich einfach nur erschreckend. Ich vergebe 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen und bin schon auf Fall 13 gespannt.


Die Reihe

Die Chirurgin
Der Meister
Todsünde
Schwesternmord
Scheintot
Blutmale
Grabkammer
Totengrund
Grabesstille
Abendruh
Der Schneeleopard
Blutzeuge

Zum Autor

So gekonnt wie Tess Gerritsen vereint niemand erzählerische Raffinesse mit medizinischer Detailgenauigkeit und psychologischer Glaubwürdigkeit der Figuren. Bevor sie mit dem Schreiben begann, war die Autorin selbst erfolgreiche Ärztin. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit dem Thriller Die Chirurgin, in dem Detective Jane Rizzoli erstmals ermittelt. Seither sind Tess Gerritsens Thriller um das Bostoner Ermittlerduo Rizzoli & Isles von den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Maine.


416 Seiten
übersetzt von Andreas Jäger
ISBN 978-3-8090-2638-9
Preis: 19,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 20.11.2017

Ein besonderer Erzählstil

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
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TICK TACK – Wie lange kannst du lügen? von Megan Miranda
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Zehn Jahre ist es her, dass Nic ihre Heimatstadt von einem Tag auf den anderen verließ. Doch die Erinnerungen ...

TICK TACK – Wie lange kannst du lügen? von Megan Miranda
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Zehn Jahre ist es her, dass Nic ihre Heimatstadt von einem Tag auf den anderen verließ. Doch die Erinnerungen an die Nacht, in der ihre beste Freundin Corinne spurlos verschwand, haben sie nie losgelassen. Hatte jemand aus ihrem Freundeskreis etwas damit zu tun? Eines Tages erhält sie eine geheimnisvolle Nachricht: „Dieses Mädchen. Ich habe es gesehen.“ Nic weiß, dass nur eine damit gemeint sein kann – Corinne. Sie fährt zurück in das von dunklen Wäldern umgebene Städtchen, um herauszufinden, was damals wirklich geschah. Doch schon am selben Abend verschwindet erneut ein Mädchen – das Mädchen, das ihnen allen damals ein Alibi geliefert hatte …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Erst einmal findet das tolle Cover hier Erwähnung. Es sticht sofort durch die großen Buchstaben und die grelle Farbe ins Auge. Dazu ist das Cover an einigen Stellen ganz rau, was mir gut gefiel und irgendwie auch zur Story passt. Die Geschichte wird in der ersten Person erzählt und in drei Teile gegliedert. Der erste Teil befasst sich mit Tag 1 in der Gegenwart, der zweite zählt die kommenden 15 Tage rückwärts und im dritten sind wir bei Tag 15 angelangt und es gibt auch noch einen Sprung zu den nächsten Monaten. Gerade dieser Erzählstil macht viel in diesem Buch aus – ich persönlich war absolut fasziniert! Allerdings sollte man das Buch mehr oder weniger in einem Rutsch lesen, damit man die Zusammenhänge nicht durcheinanderbringt.
Es geht um die 28-jährige Nic, die es nach zehn Jahren wieder in ihre Heimatstadt Cooley Ridge verschlägt. Sie möchte nur einige Dinge regeln, dann ist sie auch wieder weg. Doch natürlich kommt alles etwas anders… Ich mochte Nic eigentlich ganz gerne, auch wenn sie etwas distanziert wirkt.
Daniel ist Nics Bruder und lebt noch immer in Cooley Ridge. Das Verhältnis zwischen ihm und seiner Schwester ist auf irgendeine Art und Weise leicht problematisch. Hier kann der Leser auch miträtseln, was wohl damals vorgefallen ist und ihre Beziehung so gestaltet hat.
Corinne war Nics beste Freundin und verschwand vor zehn Jahren spurlos. Sie lernt der Leser nur durch Rückblicke kennen. Was wirklich mit ihr geschah? Dazu sage ich natürlich nichts.
Nics und Daniels Vater lebt seit einem Jahr in einem Pflegeheim und ist stellenweise dement. Er hat seine guten und schlechten Tage, weiß aber eindeutig mehr, als bislang vermutet.

Die Dunkelheit lebt in jedem.
Jeder hat ein zweites Gesicht, und sie sah tief in uns hinein, bis sie es fand.
Seite 256

Bei jeder einzelnen Person merkt man sofort, dass sie ein Geheimnis hütet. Die Atmosphäre, die das kleine Städtchen ausstrahlt, gefiel mir sehr gut. Ich war hier leicht an Twin Peaks erinnert und fand es einfach nur toll. Dazu noch die ständig herrschende Hitze und nicht funktionierende Klimaanlagen – perfekt. Die Charaktere wühlen viel in der Vergangenheit herum und es kommt immer mehr zu Tage. Durch die rückwärts gerichtete Erzählweise offenbart sich natürlich einiges, aber man bekommt immer nur Häppchen zugeworfen. Tag 15 endet mit einem echt fiesen Cliffhanger – doch an dieser Stelle musste man sich erst einmal mit den vergangenen vierzehn Tagen beschäftigen, bevor es letztendlich hier weiter geht… Es dauert eine lange Zeit, bis man selbst einige Puzzleteile zusammensetzen kann. Die einzelnen Tage beinhalten Rückblenden, die mit der Gegenwart gemischt wurden. Der Leser vermutet und befürchtet mit der Zeit immer mehr, aber dabei läuft die Zeit rückwärts und die Lösung liegt eigentlich ganz woanders. Logik- oder gar Anschlussfehler sind mir nun gar nicht aufgefallen, für mich bildeten die einzelnen Stränge am Ende ein Ganzes.

Megan Miranda konnte mich mit ihrem ersten Thriller TICK TACK – Wie lange kannst du lügen? auf ganzer Linie überzeugen. Der besondere Erzählstil gefiel mir sehr gut und trieb die Spannung teilweise ins Unermessliche. Es geht in dieser Story nicht nur um die Ereignisse von vor zehn Jahren, sondern natürlich auch um den aktuellen Vermisstenfall. Wie die Geschehnisse zusammenhängen und was sich nach und nach heraus kristallisierte, fand ich teilweise wirklich erschreckend. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen, was aber auch notwendig war. Mir persönlich sind keine Logikfehler aufgefallen, die Story endet rund. Die geschaffene Atmosphäre wurde perfekt dargestellt und durch den personalen Erzählstil war ich ganz nah am Geschehen dran. Ein wirklich spannendes Buch, das 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen erhält.


Zum Autor

Megan Miranda hat am Massachusetts Institute of Technology Biologie studiert und ist heute hauptberuflich als Autorin tätig. Sie hat bereits mehrere Jugendromane veröffentlicht und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in North Carolina. »TICK TACK« ist ihr erster Thriller und wurde in den USA sofort ein riesiger Erfolg.


432 Seiten
übersetzt von Cathrin Claußen und Elvira Willems
ISBN 978-3-382-10162-8
Preis: 15 Euro

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und Vorablesen für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!