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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2018

Leider nichts für mich

Aimées geheimer Wunsch
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Verschiedene Frauenschicksale werden durch den Besitz eines kostbaren Kragens, den Aimée angefertigt hat, verknüpft. Die junge Frau hat nicht nur Perlen und Pailletten zu einem Kunstwerk verarbeitet, sondern ...

Verschiedene Frauenschicksale werden durch den Besitz eines kostbaren Kragens, den Aimée angefertigt hat, verknüpft. Die junge Frau hat nicht nur Perlen und Pailletten zu einem Kunstwerk verarbeitet, sondern auch einen geheimen Wunsch in die Handarbeit hineingestockt, den wir erst auf den letzten Seiten erfahren.

Dazwischen gerät der Kragen, häufig auch Diadem genannt, weil er auch als Kopfschmuck getragen wurde, in den Besitz verschiedener Frauen, denen er scheinbar nur Unglück bringt. Der Schluss liegt nahe, dass ein Fluch auf dem guten Stück liegt.

Verbunden sind die Frauenschicksale durch Maggies Geschichte. Maggie ist Mitarbeiterin eines Auktionshauses, Ehefrau und Mutter. Mit der Dreifachbelastung kommt sie nicht gut zurecht und so zieht sich ihre Unzufriedenheit durch das ganze Buch, das dadurch unnötige Längen enthält. Doch nicht nur das, einige der Frauenschicksale bleiben für mich offen. Nicht alle losen Fäden werden letzten Endes verknüpft.

Die Leseprobe hat einen interessanten Einblick versprochen. Doch leider konnte ich letztendlich mit dem Buch nicht wirklich warm werden.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Nicht mein Fall

Dem Kroisleitner sein Vater
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Im Prolog und den ersten beiden Kapiteln werden drei Protagonisten vorgestellt: Der Berliner Kriminalbeamte Frassek, der mehr Probleme als nötig hat, der Kroisleitner, dessen Vater tot aufgefunden wird ...

Im Prolog und den ersten beiden Kapiteln werden drei Protagonisten vorgestellt: Der Berliner Kriminalbeamte Frassek, der mehr Probleme als nötig hat, der Kroisleitner, dessen Vater tot aufgefunden wird und Amy, in London, die ihrem eigenen Begräbnis in London beiwohnt – ein interessanter Einstieg. Doch leider verliert der Krimi von Kapitel zu Kapitel, von Seite zu Seite.

Es gibt eine Menge Erzählstränge, die scheinbar miteinander verflochten oder doch nicht zusammenhängen. Wir switchen von London zu Frassek nach Berlin und in das idyllische St. Margarethen in der schönen Steiermark, wo jeder jeden kennt, aber trotzdem viele Geheimnisse schlummern.

Einiges liest sich mühsam und konstruiert. Ich gebe zu, ich habe mehrmals mit mir gerungen, das Buch wegzulegen. Es werden viel zu viele verzweigt Nebenhandlungen eingeführt, die dann plötzlich zur Hauptsache werden und wieder in der Versenkung verschwinden. Hier hat der Autor wider besseres Wissen einfach zu viel gewollt. Für mich kommt nicht klar heraus, welche nun die Hauptgeschichte ist.

Ich finde z. B. die Geschichten im Dorf um den Mönch, den Goldschatz und den alten Kroisleitner sehr spannend. Diese Verstrickungen alleine könnten ein ganzes Buch füllen.

Da hätte es Amy, ihre Rückkehr sowie die Entführung und auch die Geschichte um Frassek samt Tochter und deren Bemühungen, abzuschiebende Asylanten zu verstecken, nicht gebraucht. Auch Amys Geschichte als Solopart hätte eine höchst fesselnde Story ergeben können. Für mich schwächelt dieser Teil, nach einem wirklich tollen Einstieg, dahin.

Die unten stehende Buchbeschreibung kann ich leider nicht ganz nachvollziehen
»Eine Oper im Dreivierteltakt – Heimatfilm, Bergdrama und Krimi – Martin Schult bringt mit Frassek und Sprotz den Berliner Wedding in die Steiermark, lässt Menschen sterben und wieder auferstehen und höchst unterhaltsam zwei Welten aufeinanderprallen.« (Christoph Schröder, freier Literaturkritiker und Mitglied der Jury des Deutschen Buchpreises 2016)

Ja, wenn man nur die ersten 20, 25 Seiten liest, könnt man dem vielleicht beipflichten. Doch, wie schon erwähnt, je länger das Buch desto weniger unterhaltsam.

Fazit:

Dieser Krimi soll der Auftakt einer Reihe rund um Frassek sein. Ob ich einen weiteren Fall lesen werde? Wahrscheinlich nicht. Diesmal reicht es nur für zwei Punkte.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Sehr skurril

Tod vor dem Steffl
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Mit den genmanipulierten Riesentauben, die Wien tyrannisieren, hat Autor Albert Frank einen schrägen Wien-Krimi geschaffen.
Tauben sind an sich schon grauslich, wie grauslich müssen dann Riesentauben sein?

Allerdings ...

Mit den genmanipulierten Riesentauben, die Wien tyrannisieren, hat Autor Albert Frank einen schrägen Wien-Krimi geschaffen.
Tauben sind an sich schon grauslich, wie grauslich müssen dann Riesentauben sein?

Allerdings ist mir hier das Skurrile fast zu viel. Die Dienststelle am Rande der Stadt, die Bediensteten mit ihren recht eigenwilligen Charakteren sowie die Aufklärung dieses Falles.

Fazit:

Ein bisschen weniger Klamauk hätte diesen Krimi sicher gut getan, daher leider nur 2 Sterne.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Zwei Kurzkrimis ...

Weihnachtsmord auf Sandhamn
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Wie es so bei Kurzkrimis ist, sind sie kurz, ziemlich kurz.

Während der erste Krimi rund um die Weihnachtsfeierfeier der Büroartikelfirma noch mit Mord und Mörder aufwarten kann, ist es im zweiten Krimi ...

Wie es so bei Kurzkrimis ist, sind sie kurz, ziemlich kurz.

Während der erste Krimi rund um die Weihnachtsfeierfeier der Büroartikelfirma noch mit Mord und Mörder aufwarten kann, ist es im zweiten Krimi dem Leser vorbehalten, an ein Verbrechen glauben oder auch nicht.

Nachdem ich ein bisschen ein Problem mit skandinavischen Autoren und deren Schreibstilen habe, ist dies mein erstes Buch von Viveca Sten. Ganz sicher bin mir noch nicht, ob ich ein weiteres Buch der Autorin lesen werde. Aber, vielleicht lohnt sich ein Versuch.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Keine Empfehlung

Der letzte Zar
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Der C. H. Beck-Verlag ist für seine sorgfältig recherchierten Sachbücher bekannt, die ich immer mit Genuss lese, enthalten sie doch eine Menge Wissenswertes.
Auch an diese Biografie des letzten Zaren bin ...

Der C. H. Beck-Verlag ist für seine sorgfältig recherchierten Sachbücher bekannt, die ich immer mit Genuss lese, enthalten sie doch eine Menge Wissenswertes.
Auch an diese Biografie des letzten Zaren bin ich mit gespannter Erwartung herangetreten. Leider bin ich diesmal enttäuscht worden.

Das Buch ist in elf Kapitel gegliedert, die jeweils eine signifikante Überschrift tragen, wenn man von Kap. 1 (= Einleitung) absieht. Hier hätte ich mir einen groben Überblick zur Dynastie erwartet.

Schon auf den ersten 20 Seiten musste ich feststellen, dass der Autor (oder die Übersetzerin) die Genealogie der Romanows nicht wirklich im Griff hat (S.19). So wird hier eine Abfolge von Herrschern angeführt, die so nicht stattgefunden hat.

„Nikolaj II. erklomm nun den Thron einer Dynastie, die im Zeitraum ihrer Herrschaft seit 1613 dem Russischen Reich die unterschiedlichsten Zaren beschert hatte: den westlich orientierten Reformer Peter I., die aufgeklärte, mit Voltaire korrespondierende Monarchin Katharina II., dann Alexander I., der Bezwinger Napoleons, der durch die Heilige Allianz die europäische Politik mitbestimmte. Schließlich folgten der Erzreaktionär Nikolaj I., sowie einige kurzlebige Übergangsherrscher, darunter Peter II., und Paul I., die von großfürstlichen Rivalen entmachtet bzw. ermordet wurden.“

In Wirklichkeit waren Peter II. und Paul I. Vorfahren von Nikolaus I. (Regierungszeit 1825-1855). Peter II, der Enkel von Peter I. und regierte von 1727-1730. Paul I. war der Sohn Katharinas II. (regierte von 1796-1801) – also keine direkte Nachfolge.

Eine Abbildung des Stammbaums, der im Buch fehlt, hätte hier Abhilfe schaffen können.
Genauso hätte die peinliche Verwechslung auf Seite 114 von Olga (geb. 1895) und Tatjana (geb. 1897) durch einen Blick auf die Ahnentafel vermieden werden können.

Auffällig ist auch, dass öfters genaue Quellenangaben fehlen.

Irritiert haben mich einige Querverweise in die jüngere Geschichte. Z.B. das angebliche Verhalten von Präsident Putin als er vom Untergang der „Kursk“ gehört hat. Soweit bekannt, hat Putin sofort nach Bekanntwerden der Katastrophe seinen Urlaub unterbrochen und ist an den Unglücksort gereist.

Auch dieser Hinweis „Alix, Anja und Grigorij ähnelten den assoziierten Mitgliedern einer GmbH, ohne deren Tätigkeit formal bestimmen zu können.“ (S. 163.) lässt mich die Stirne runzeln. Was will uns der Autor damit sagen?
Mitglieder des Englischen Königshauses nennen ihre Familie manchmal „Firma Windsor“. Wenn hier der Autor einen Scherz machen wollte, so ist der gründlich danebengegangen. Einem Außenstehenden steht eine solche Bezeichnung meiner Ansicht nach nicht zu.

Die Rolle Rasputins innerhalb der Romanows bleibt zum Großteil vage. Allerdings werden die üblichen Spekulationen über seine Ausschweifungen gerne übernommen, dabei ist bekannt, dass sie Teil einer üblen Verleumdungskampagne waren, die von unterschiedlichen Ecken gesteuert wurden.

Das letzte Kapitel trägt, in Anspielung auf Bürger Capet (= Louis XVI.) den Titel „Die Tragödie des Bürgers Romanow“.

Als Ungar hat der Autor natürlich einige Ressentiments Russland (einst und jetzt) gegenüber. Trotzdem haben sich die Mitglieder der Zarenfamilie eine solche abfällige Berichterstattung nicht verdient.

Ich habe mir eine strukturierte Biografie erwartet, die nicht nur Nikolaus II. in den Mittelpunkt stellt, sondern auch das politische Umfeld genauer erläutert. Die Missstände im Land, die Armut der Bevölkerung, die Entwicklung der politischen Strömungen usw. usw. wird nicht thematisiert. Doch all das führt zum Untergang der Romanows und zu dem Umstand, dass Nikolaus II. der letzte Zar Russlands war.

Wer mehr über den letzten russischen Zaren und seiner Familie lesen möchte, muss andere Autoren bemühen.

Fazit:

Dieses Buch wird weder Nikolaus II. noch seiner Gemahlin Alix gerecht, daher nur zwei Punkte.