Cover-Bild Commissario Pavarotti trifft keinen Ton
Band der Reihe "Commissario Pavarotti, Lissie von Spiegel"
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 12.03.2013
  • ISBN: 9783954511228
Elisabeth Florin

Commissario Pavarotti trifft keinen Ton

Kriminalroman
Einer der reichsten Unternehmer Merans wirde tot im Hinterhof einer Weinstube aufgefunden. Der italienischstämmige Commissario Pavarotti und die deutsche Amateurdetektivin Lissie stehen vor einem Rätsel. Die Einheimischen haben die Reihen geschlossen und mauern eisern. Als auch der Vater des Toten stirbt, sieht es so aus, als hätte eine alte Schuld die Familie eingeholt. Lissie ist gezwungen, sich mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen – bis schließlich die Berge über Meran das Geheimnis der Stadt und ihrer Bewohner preisgeben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2018

Italiener, Deutsche und Österreicher

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Fee erzählt von der Geschichte

Lissie von Spiegel, arbeitslos und etwas abgehoben fährt in den Urlaubsort ihrer Kindheit. Dort war sie des Öfteren mit ihrem Vater, bevor er verschwand. Commissario Pavarotti, ...

Fee erzählt von der Geschichte

Lissie von Spiegel, arbeitslos und etwas abgehoben fährt in den Urlaubsort ihrer Kindheit. Dort war sie des Öfteren mit ihrem Vater, bevor er verschwand. Commissario Pavarotti, sehr dick, wie sein Namensvetter ist als Italiener sehr unbeliebt in Südtirol. Das ermitteln fällt ihm schwer, als eine Leiche auftaucht und so engagiert er Lissy.

Fee`s Meinung

Natürlich dauert es ein bisschen, bis man in die Geschichte reinkommt und die Charaktere einschätzen kann. Das ist aber bei mir immer, beim ersten Krimi einer Serie. Und ich hab ihn ja ausgelesen, was auch ein Kompliment ist, denn es gibt viele Serien, da hab ich das erste Buch nach einigen Seiten weggelegt und nicht mehr weiter gelesen.

Allerdings hatte ich am Anfang auch mit dem Schreibstil zu kämpfen. Der war echt gewöhnungsbedürftig, aber das hatte ich schon häufiger in Erstlingswerken. Das Problem ist auch das Gewicht von Pavarotti und auch die weiteren negativen Charaktereigenschaften der Personen. Lissy fand ich total arrogant. Auch so, zuerst dachte ich, die Autorin will ihren eigenen Krimi kaputt machen, indem sie auf deren negativen Eigenschaften herumreitet. Das fand ich echt doof. Ok, Pavarotti ist dick, wie sein Namensvetter. Ich hab auch richtig mitgelitten, als er den Berg hoch laufen musste und so fertig war. Lissy nahm ihn dann auf ne Bergtour mit. Meine Nerven, also ich dachte, im realen Leben hätte der Commissario einen Herzinfarkt bekommen und das wäre es dann leider mit der Geschichte gewesen. Am Anfang war es echt super mühsam zu lesen. Und ich glaube, wenn ich nicht die Brocken von der Leserunde zu Band 4 vorgeworfen bekommen hätte, hätte ich vielleicht aufgegeben. Daher war das ein sehr guter Zeitpunkt mit dem Krimi anzufangen. Jedenfalls zwischen Band 1 und Band 4 müssen Welten liegen, ganz positiv gemeint.

Die geschichtlichen Daten waren etwas nervig. Also da kenne ich auch bessere Krimis. Ich mag ja Geschichte nicht wirklich.

Später fand ich mich dann richtig rein in den Krimi, fand ihn auch spannend und kam mit den Charakteren gut klar. Schön, dass Lissy nun eine weitere Oma hat. :)

Mir gefielen auch die Beschreibungen der Bergtouren, auch die Begebenheiten, wie es dort aussieht und auch so, die Figuren, die mitgespielt haben. Irgendwann konnte ich sie dann einschätzen. Teilweise war das ganze auch noch witzig geschrieben, was mir dann auch gefiel. Jedenfalls freue ich mich auf Band 2.

So gegen 2/3 des Buches kam der Krimi dann in Fahrt und Charaktere, Begebenheiten und Spannung kam auf, auch wenn ich es teilweise ein wenig verwirrend fand.

Fees Meinung

Als Erstlingswerk der Serie durchaus lesbar, aber man sollte vielleicht nicht wirklich mit Band 1 beginnen. Sicher schaffe ich es bei Band 2 den schneller auszulesen. Nichtsdestotrotz empfehlenswert mit 3 Sternen. Ich freue mich schon darauf, Band 2 zu lesen.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Ein toter Geschäftsmann in Meran

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Die arbeitslose Journalistin Lissie von Spiegel reist nach Meran, an das sie gute Kindheitserinnerungen hat, und gibt dort die Touristin. Prompt wird sie vom mächtigen Platzhirschen und Schürzenjäger Karl ...

Die arbeitslose Journalistin Lissie von Spiegel reist nach Meran, an das sie gute Kindheitserinnerungen hat, und gibt dort die Touristin. Prompt wird sie vom mächtigen Platzhirschen und Schürzenjäger Karl Felderer angequatscht. Als Felderer am nächsten Morgen ermordet aufgefunden wird, erwacht ihr journalistisches Interesse. Doch sie nicht mit der Reaktion des italienischstämmigen Commissario Luciano Pavarotti gerechnet. Der Ermittler kann leider weder singen noch trifft er bei den Mitarbeitern den richtigen (Umgangs)Ton. Lediglich die Körperfülle hat er mit seinem berühmten Namensvetter gemeinsam.

Pavarotti bittet Lissie für ihn die eine oder andere Ermittlungsarbeit zu übernehmen, da ihm die eingeschworenen Südtiroler keinerlei Auskunft geben wollen, zu tief sitzt der Hass auf alles Italienische seit dem Zusammenbruch der Donaumonarchie und dem verlorenen Zweiten Weltkrieg.

Recht bald ist klar, dass der Tote mehr als einen Feind hatte. Auch an der Auswahl von Motiven herrscht kein Mangel. Noch bevor annähernd Licht ins Dunkel gebracht werden kann, wird Karls Vater ermordet. Wie hängen die beiden Fälle zusammen? Denn, dass es einen Zusammenhang geben muss, ist klar. Nur welchen?

Meine Meinung:

Das Ermittlerduo Pavarotti(von Spiegel ist ungewöhnlich und vermutlich selbst in Italien eher unwahrscheinlich. Allerdings ergeben sich aus dieser Zusammenarbeit einige interessante historische Aspekte. Gut in persönliche Erinnerung ist mir die vierte und letzte Phase der „Südtiroler Bumser“, die in den Jahren 1967-69 Sprengstoffanschläge auf italienische Einrichtungen in Südtirol verübten und dabei mehrere Menschen töteten. Südtirol, das sich nie zu Italien zugehörig fühlt(e), sondern lange eine Vereinigung mit Nordtirol anstrebte. Diese geschichtlichen Details werden subtil in den Krimi eingearbeitet. Die historischen Hintergründe belasten sowohl Lissie als auch Luciano durch die Beteiligung beider Väter an diversen Ungerechtigkeiten in der Vergangenheit.

Aufgefallen ist mir, dass fast alle Charaktere ziemlich negativ gezeichnet sind. Die Vorurteile Pavarottis seinen Mitarbeitern gegenüber und die „selbsterfüllende Prophezeiung“, dass die wirklich faul, nachlässig oder dämlich reagieren, gefallen mir nicht so gut. Als Autorin sollte man nicht selbst werten, sondern das seine Figuren tun lassen. Dafür gibt’s einen Punkt Abzug.
Die Beschreibung von Meran und der Umgebung ist gut gelungen. Manchmal passt der eine oder andere Satz in seiner Sprachmelodie nicht zum Redner.

Fazit:

Dieser Krimi gewährt tiefen Einblick in die Historie dieses wunderschönen Landstrichs. Drei Sterne.