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Veröffentlicht am 27.01.2018

Warmherzige, lehrreiche Geschichte, die zeigt, dass es sich lohnt, die eigene Komfortzone zu verlassen

Hochgradig unlogisches Verhalten
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Solomon ist 16 Jahre alt und hat seit drei Jahren das Haus seiner Eltern nicht mehr verlassen. Er leidet seit seinem 11. Lebensjahr unter Panikattacken und kann noch nicht einmal nach draußen in den Garten ...

Solomon ist 16 Jahre alt und hat seit drei Jahren das Haus seiner Eltern nicht mehr verlassen. Er leidet seit seinem 11. Lebensjahr unter Panikattacken und kann noch nicht einmal nach draußen in den Garten gehen. Ihm macht die Abgeschiedenheit nichts aus, er lernt online, lies Bücher oder beschäftigt sich mit Computerspielen und auch seine Eltern gehen mit der Situation und ihrem neurotischen Sohn, der eine Psychotherapie abgebrochen hatte, entspannt um.

Solomons Mutter ist Zahnärztin und eine ihrer Patientinnen eine Schülerin, die Solomon noch von früher kennt. Lisa ist eine ambitionierte Streberin und träumt davon, die Stadt zu verlassen, um an einer der renommiertesten Universitäten der USA zu studieren. Für das Stipendium ist ein Aufsatz gefordert, den Lisa klammheimlich über Solomon schreiben möchte. Über Seine Mutter pirscht sie sich an ihn heran und überraschenderweise lässt er sie ohne Vorbehalten in seine Nähe. Sie besucht ihn daraufhin regelmäßig und bringt bald ihren Freund Clark mit. Die beiden Jungs freunden sich an, so dass sich Lisa ausgeschlossen fühlt. Aufgrund Solomons homosexueller Neigungen wird sie sogar eifersüchtig.

In dem Gefühlschaos erfährt Solomonon dem Grund der Kontaktaufnahme Lisas und zweifelt an der Freundschaft der beiden. Tief enttäuscht zeiht er sich wieder zurück und bricht den Kontakt zu beiden ab.
Lisa und Clark bereuen es, Solomon so hintergangen zu haben und möchten die Freundschaft zu ihm nicht aufgeben. Beide müssen sich zudem klar werden, was aus ihrer Beziehung wird.

"Hochgradig unlogisches Verhalten ist ein Jugendbuch über einen Außenseiter, der durch den Kontakt zu zwei Jugendlichen aus seinem Schneckenhaus gelockt wird und erfährt, was Freundschaft ist.
Solomon blüht durch den Kontakt zu Lisa, aber auch zu Clark, mit dem er dieselben Interessen teil, sichtlich auf und traut sich dann sogar allein in den Garten zu gehen und im Pool zu schwimmen, den seine Großmutter für ihn hatte bauen lassen.
Erst durch Lisa und Clark macht er Erfahrungen und registriert, was er alles verpasst, indem er sich selbst einschließt und anderen verschließt. Solomon ist am Ende zwar nicht geheilt, sondern offener für das, was auf ihn zukommen mag und sieht mutig in die Zukunft.

Es ist eine warmherzige, lehrreiche Geschichte, die zeigt, dass es sich lohnt, die eigene Komfortzone zu verlassen und das Ehrlichkeit die Basis für eine Freundschaft ist.

Auch wenn ich die kurze Geschichte aufgrund der Verhaltensweisen der etwas "nerdigen" Charaktere nicht immer ganz realistisch empfunden habe, ist es für Jugendliche im Alter der Protagonisten, die in der Pubertät mit so vielen Problemen, Unsicherheiten und Ängsten zu kämpfen haben, ein sehr positiver Roman, der die Einzigartigkeit eines jeden feiert.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Abwechslungsreiche und locker zu lesende Liebeskomödie über die Schwierigkeiten des Datings mit über 30

Gib mir deinen Ex, ich geb dir meinen
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Marnie hatte vor zwei Jahren London verlassen, ohne sich wirklich von ihren Freundinnen zu verabschieden. Seitdem konnten diese Marnie ausschließlich über ihren Twitter-Account und Facebook verfolgen oder ...

Marnie hatte vor zwei Jahren London verlassen, ohne sich wirklich von ihren Freundinnen zu verabschieden. Seitdem konnten diese Marnie ausschließlich über ihren Twitter-Account und Facebook verfolgen oder erhielten Postkarten von exotischen Orten. Nun ist die quirlige Frau, die schon immer die Eigenschaft hatte, Menschen für sich zu gewinnen, wieder zurück, als wäre nichts gewesen.

Bei ihren Freundinnen hat sich in den vergangenen zwei Jahren jedoch einige geändert. Die Journalistin Rosa wurde von ihrem Mann wegen einer 20-jährigen Praktikantin verlassen, muss ihren untreuen Ex aber weiterhin jeden Tag in der Redaktion sehen. Helen hat fast 25 kg abgenommen, lebt jedoch völlig zurückgezogen mit ihrem Kater in ihrer kleinen Wohnung, von wo sie aus arbeitet und eine Website für Fremdgehwillige betreibt. Die indischstämmige Ani ist Scheidungsanwältin und nach unzähligen enttäuschenden (Online-)dates der Meinung, dass sie nie den richtigen Mann finden wird.

Marnie möchte den Beziehungsstatus ihrer Freundinnen ändern und schlägt vor, dass jeweils eine Freundin mit dem Exfreund einer anderen verkuppelt werden soll. Ein bereits erprobter Mann könnte schließlich für eine andere von ihnen Mr. Right sein.
Die drei Freundinnen reagieren zunächst äußerst zurückhaltend, können sich gegen die enthusiastische Marnie aber nicht wehren, lassen sich auf das Experiment ein und arrangieren erste Dates.

Zu Beginn fand ich die Handlung etwas verwirrend, da ich zunächst die vielen Personen, die in dem Roman eine Rolle spielen, für mich sortieren musste. Sobald man die vier Freundinnen kennengelernt hat, kommen ihre Exfreunde hinzu und die Männer, denen sie im Rahmen ihrer Dates oder am Arbeitsplatz begegnen. Es ist nicht ganz einfach auseinanderzuhalten, wer mit wem in der Vergangenheit zusammen war und wer sich in der Gegenwart mit wem trifft.

Davon abgesehen ist "Gib mir deinen Ex, ich geb dir meinen" aber eine lockere und amüsante Geschichte à la "Sex and the City", die prima unterhält. Der Roman ist dabei anwechselnd aus den Perspektiven von Rosa, Helen und Ani geschrieben, während Marnie und ihre plötzliche Rückkehr ein wenig geheimnisvoll bleiben. Im Vordergrund stehen die aktuellen Dates und die Begegnungen der Frauen mit ihren Exfreunden, die Erinnerungen und mitunter alte Verletzungen und Konflikte hervorrufen.

Es ist ein Roman über die Schwierigkeit in der schnelllebigen Zeit von Tinder und anonymen Onlinedatings den Mann fürs Leben zu finden bzw. überhaupt einen potentiellen Partner kennenzulernen. Daneben liegt der Fokus auf der langjährigen Freundschaft der vier Frauen, einem Netzwerk, das für die einzelne im Gegensatz zu einem Mann immer da ist und vor allem auch in schwierigen Zeiten verlässlichen Halt gibt.

Die Idee des Männer-Recyclings wurde von Eva Woods unterhaltsam und mit herrlicher Situationskomik umgesetzt, ohne ins Alberne zu verfallen. Durch die sehr unterschiedlichen Charaktere der Frauen und ihren Erfahrungen mit und Einstellungen über Männer ist der Roman eine abwechslungsreiche und locker zu lesende Liebeskomödie.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Empathisch geschriebenes Familiendrama über Mutterliebe und den Kampf um die Fürsorge zweier Kinder

Die andere Seite des Glücks
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Ella Beene lebt im im Städtchen Elbow in Nordkalifornien und ist glücklich mit ihrem italienischstämmigen Ehemann Joe Capozzi und seinen beiden Kindern Annie und Zach, die sie wie ihre eigenen liebt. Seine ...

Ella Beene lebt im im Städtchen Elbow in Nordkalifornien und ist glücklich mit ihrem italienischstämmigen Ehemann Joe Capozzi und seinen beiden Kindern Annie und Zach, die sie wie ihre eigenen liebt. Seine Ehefrau Paige hatte Joe vor drei Jahren verlassen und einen Abschiedsbrief hinterlassen, dass sie sich als Mutter nicht geeignet fühlt.

Als der Hobbyfotograf Joe bei der Suche nach einem Motiv von einer Welle erfasst wird und im Meer ertrinkt, kommt auch seine Exfrau zur Beerdigung und sieht dort nach drei Jahren zum ersten Mal ihre Kinder wieder, zu denen sie seit ihrem Weggang nach Las Vegas keinen Kontakt mehr hatte.

Ella ist verunsichert. Sie trauert um ihren Mann, der den Ernst der wirtschaftlichen Lage der Familie, die seit drei Generationen einen Supermarkt mit überwiegend italienischen Lebensmitteln führt und fürchtet, dass Paige sich in das Leben der Kinder drängt und wieder ihre Mutter sein möchte.

Nachdem es zunächst den Anschein hat, dass die leibliche Mutter aufgrund ihres Desinteresses der letzten drei Jahre nur die Chance auf ein zeitlich eingeschränktes Umgangsrecht haben wird, treten während der Prüfung des Sorgerechts Wahrheiten zutage, die Paige und Joe in einem anderen Licht dastehen lassen und Ellas schlimmste Befürchtungen wahr werden lassen könnten.

"Die andere Seite des Glücks" ist ein Familiendrama über Mutterliebe und den Kampf um die Fürsorge zweier Kinder, deren Sorgerecht bisher allein beim inzwischen verstorbenen Vater gelegen hat. Ella ist diejenige, die sich die letzten drei Jahre um die beiden Kinder gekümmert hat, die im unmittelbaren Umfeld der Verwandten ihres Vaters, bei Onkel, Nonna und Nonno aufgewachsen sind. Daneben gibt es die leibliche Mutter, die noch während der Stillzeit ihres Sohnes aufgrund der irrigen Überzeugung, keine gute Mutter sein zu können, gegangen ist. Nach erfolgreich abgeschlossener Psychotherapie sieht sie sich nach dem Tod ihres Exmannes in der Lage, das Sorgerecht für ihre Kinder zu übernehmen und möchte sie zu sich nach Las Vegas holen.
Es geht um die Frage des Kindeswohls: Sollen die Kinder ihrem gewohnten Umfeld entrissen werden, um bei der leiblichen Mutter aufzuwachsen? Welche Rolle kann die Stiefmutter, die die Kinder bisher liebevoll umsorgt hat, spielen?

Es ist ein sehr empathisch geschriebener Roman, der aus der Perspektive von Ella erzählt wird. Man kann sich in ihre Gefühls- und Gedankenwelt hineinversetzen, erlebt sie als starke, kämpferische Stiefmutter, aber auch als verletzliche und verzweifelte Witwe und Frau, deren Gewissen ihr im Kampf gegen die zurückgekehrte Exfrau und leiblichen Mutter im Wege steht. Gleichzeitig dreht es sich auch um die Frage, worauf man als Mutter aus Liebe und für das Wohlergehen der Kinder verzichten kann.

Es ist eine bewegende, authentisch geschriebene Geschichte, die nebenbei die Geschichte der italienischen Einwanderer in die USA erzählt und deren Situation als unerwünschte Feinde während des Zweiten Weltkrieges und ihrer Deportation beschreibt. Dieses geschichtliche Detail fand ich durchaus interessant, aber im Rahmen des Hauptplots des Sorgerechtsstreits unpassend und zu kurz gefasst.
Wie der Streit zwischen den beiden Frauen beendet wurde, empfand ich zudem unnötig dramatisch und für eine unbedingte Entscheidungsfindung zu einfach dargestellt.

Dennoch ist "Die andere Seite des Glücks" ein bis zum Schluss unterhaltsamer Roman, der beschreibt, dass das Glück der einen das Unglück der anderen sein kann, der emotional und schicksalhaft, aber nicht zu kitschig ist.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Warmherziger Roman, der zum Träumen anregt und Mut macht, von gewohnten Pfaden abzuweichen

Liebe M. Du bringst mein Herz zum Überlaufen
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Matilda ist Sachbearbeiterin im Amt für unzustellbare Post und geht ihrer Arbeit sehr gewissenhaft und akribisch nach. Für sie ist jeder doch noch erfolgreich zugestellte Brief ein persönliches Erfolgserlebnis. ...

Matilda ist Sachbearbeiterin im Amt für unzustellbare Post und geht ihrer Arbeit sehr gewissenhaft und akribisch nach. Für sie ist jeder doch noch erfolgreich zugestellte Brief ein persönliches Erfolgserlebnis.
Matilda ist eine Einzelgängerin, die anderen Menschen aus dem Weg geht und auch ihre Kollegen nicht zu nah an sich heranlässt. Sie ist allerdings dennoch eine hilfsbereite Person, die das Herz auf dem rechten Fleck hat und kümmert sich insbesondere um ihre älteren Nachbarn. Für den Rentner Knut geht sie nach Feierabend regelmäßig einkaufen, als dieser sich am Bein verletzt hatte und die beiden freunden sich bei ihren abendlichen Gesprächen zum Tee sogar an.
Als Matilda in ihrem Büro zufällig einen Liebesbrief eines Michel an eine Leni findet, der im Jahr 1966 abgestempelt wurde, entwickelt sie den Ehrgeiz, die Empfängerin und den Absender ausfindig zu machen, um vielleicht doch noch für ein glückliches Ende dieser tragischen Liebesgeschichte zu sorgen, die sie durch die Worte des Michel so tief berührt hat. Ihr Nachbar Knut ist dabei derjenige, der ihrer Suche neue Impulse gibt und sie moralisch unterstützt. Und so geht sie auch bei anderen unzustellbaren Briefen weiter, als die reine Bürotätigkeit es erfordern würden.

Matilda ist eine altmodische, etwas einfältige Einsiedlerin, deren Leben bisher auf ihre Arbeit in der Behörde fokussiert war. In ihrer Freizeit liest sie Bücher oder beobachtet andere Menschen, für die sie sich Geschichten ausdenkt. Sie lebt in ihrer eigenen Welt und lässt keinen Menschen nah an sich heran.
Sie glaubt an Liebesgeschichten, nicht aber an die große Liebe - schon gar nicht auf sich selbst bezogen.

Matilda ist ein eigenwilliger Charakter, dem man wünscht, dass er sein Schneckenhaus verlässt und ein wenig offener und mutiger durchs Leben geht. Der Liebesbrief aus dem Jahr 1966 und die Suche nach den Liebenden lässt Matilda auf andere Pfade gehen und sich auf ein kleines Abenteuer einlassen.
Im Verlauf des Romans entwickelt sie sich weiter, merkt dabei aber gar nicht, dass die Liebe auch vor ihr keinen Halt macht.

"Liebe M. Du bringst mein Herz zum Überlaufen" ist eine romantische Geschichte, die für einige schöne Lesestunden sorgt. Der Roman ist flüssig und unterhaltsam zu lesen und nicht in Gänze vorhersehbar.
Tatsächlich war ich überrascht, wie die Geschichte für Michel und Leni, aber auch für Matilda endete, empfand diese aber sehr authentisch und positiv, dass es nicht zu einem faden Happy End gekommen ist.
Auch wenn bei der Suche nach dem Liebespaar einige Zufälle auf Matildas Seite waren, ist es eben eine etwas magische Geschichte, die Matilda aus ihrem Schneckenhaus lockt und ihr damit auch den Weg frei für ihr persönliches Glück macht, das sie für sich selbst ausgeschlossen hatte.
Ich hätte mir für mehr Tiefgang der Handlung noch mehr Hintergründe über Matilda gewünscht, um zu erfahren, was zu ihrer negativen Einstellung in Bezug auf die Liebe und ihrer Zurückgezogenheit geführt hat.

"Liebe M. Du bringst mein Herz zum Überlaufen" ist ein warmherziger Roman, der zum Träumen anregt und Mut macht, sich ohne Vorbehalte ins Leben zu stürzen und von seinen gewohnten, sicheren Wegen abzuweichen.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Amüsanter Roman über das Leben in einer schwedischen Kleinstadt und eine alleinerziehende Mutter, die sich neu orientieren muss

Highway to heaven
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Anette ist 38 Jahre alt und arbeitet im örtlichen Supermarkt einer schwedischen Kleinstadt. Als ihre 19-jährige Tochter Emma flügge wird und zum Studium nach Karlskrona zieht, fällt Anette erst einmal ...

Anette ist 38 Jahre alt und arbeitet im örtlichen Supermarkt einer schwedischen Kleinstadt. Als ihre 19-jährige Tochter Emma flügge wird und zum Studium nach Karlskrona zieht, fällt Anette erst einmal in ein Loch und weiß nichts mit sich und ihrer Freizeit anzufangen.
Sie übernimmt bereitwillig mehr Schichten im Supermarkt, räumt die Wohnung noch intensiver auf, wienert sogar die Abstellkammer und besucht ihre Mutter im Heim, aber befriedigen tut sie das alles nicht.
Sie unterdrückt die Sehnsucht, ihre Tochter ständig anrufen zu wollen und besinnt sich auf das, was sie vor ihrer frühen Mutterschaft machen wollte. Sie nimmt sich ein Herz und geht zur Fahrschule, um Übungsstunden für den Motorradführerschein zu vereinbaren. In den ersten Fahrstunden stellt sich Anette denkbar ungeschickt an, aber der junge Fahrlehrer Lukas bleibt geduldig, bis sie auch damit beginnen, sich privat zu treffen...

Neben dem Motorradführerschein widmet sich Anette aber auch einem ganz anderen Projekt: Sie hilft der Organisation des traditionellen Skogahammar-Tag, einem Städtefest, mit und entwickelt dabei einen ungewohnten Ehrgeiz, die örtlich Unternehmen und Vereine für ein Engagement zu gewinnen.

Anette ist eine sympathische, selbstironische und etwas tollpatschige Protagonistin, die sich nach dem Auszug ihrer Tochter mit einer Midlife Crisis konfrontiert sieht.
Der Roman ist amüsant zu lesen und sehr unterhaltsam zu verfolgen, wie Anette über ihren Schatten springt, aus ihrer piekfeinen Wohnung heraustritt, wo ihr die Decke auf den Kopf fällt und nach neuen Herausforderungen sucht.
Während sie mit dem Motorradführerschein einen Jugendtraum auslebt, wird sie in das Projekt um den Skogahammar-Tag eher unfreiwillig hereingedrängt, wächst aber auch da über sich hinaus.
Auch wagt sie es, sich nach Jahrzehnten der Abstinenz, in der sie in ihrer Mutterrolle aufgegangen ist, sich wieder auf einen Mann einzulassen.

"Highway to heaven" ist ein kurzweiliger und amüsanter Roman über das Leben in einer schwedischen Kleinstadt und eine alleinerziehende Mutter, die sich neu orientieren muss.
Gerade weil sich in dem Roman die Ereignisse nicht überschlagen, die Weiterentwicklung von Anette eher sachte erfolgt und auch die Liebesgeschichte keinen allzu großen Raum einnimmt, wirkt die Geschichte realistisch und und aus dem Leben gegriffen.