In „Flammenwüste – Der Gefährte des Drachen“ von Akram El-Bahay wird die spannende Geschichte von Anûr und seinem Drachen Meno rund um das erste aller Worte weitererzählt. Dies ist der 2. Teil der Flammenwüsten-Trilogie, der im September 2015 bei Bastei Lübbe erschienen ist.
Der Geschichtenerzähler Anûr ed-Din und sein Drache Meno müssen zusammen mit ihren Gefährten Shalia, Fis, Hadukaba und dem Sultan Masul unbedingt zuerst das erste aller Worte finden. Ein böser Magier namens Nyan möchte das Wort unbedingt in seinen Besitz bringen, da es unbegrenzte Macht verleiht. Aus diesem Wort wurde die Welt erschaffen und sein Nachhall ist der Ursprung aller Magie. Ein Wettrennen beginnt und die Reise führt den Leser an viele fantastische Orte.
Ich bin mal wieder total begeistert von einem Buch von Akram El-Bahay. Ich liebe diese Verbindung von klassischen Elementen aus der Fantasy mit Magiern und Drachen und dem Setting aus 1001 Nacht. Es ist wirklich grandios. Es passt alles perfekt zusammen und wirkt so als ob Drachen und Magier schon immer zusammen mit Ifriten, Ghoulas und Mariden zusammen in einem Buch aufgetaucht sind. Und dies ist nur ein kleiner Ausschnitt von den Wesen, die in diesem Buch vorkommen.
Der Schreibstil ist klasse. Dieser lässt sich gut und flüssig lesen und alles wird wunderbar beschrieben. Akram El-Bahay versteht es mit Worten ein wahres Kopfkino entstehen zu lassen. Es ist schon 1 Jahr her, dass ich den ersten Teil gelesen habe, dennoch war ich sofort wieder in der Geschichte drin, was sicher auch daran lag, dass einige wichtige Begriffe innerhalb des Textes nochmals erklärt wurden. Besonders gut gefallen haben mir wieder die Geschichten in der Geschichte. Anûr ist Geschichtenerzähler und so sind Geschichten, besser gesagt Märchen, ein integraler Bestandteil dieses Romanes.
Alles ist sehr spannend erzählt. Im Gegensatz zum ersten Teil dieser Reihe ist dieses Buch rasanter erzählt und es geht direkt fantastisch weiter. Man fällt von einem kleinen Abenteuer ins nächste und dieses Buch hat so viel davon zu bieten. Es gab Dinge, die durchaus vorhersehbar waren, aber es gab auch einiges, dass mich überrascht hat, was allerdings daran liegen kann, dass ich nicht allzu häufig Fantasy lese.
Mit den Personen im Buch habe ich mitgefiebert. Die Gruppe rund um Anûr und seinem Drachen Meno war mir sehr sympathisch. Manchmal war mir Anûr etwas zu naiv und impulsiv in seinen Entscheidungen, dies kann man aber durchaus mit dem jungen Alter des Protagonisten entschuldigen. Es gibt eine Liebesgeschichte im Buch, die durchaus wichtig ist, die aber für meinen Geschmack dennoch nicht zu viel Platz einnimmt und es gibt natürlich die Gegenspieler rund um den dunklen Magier Nyan. Wer gut und wer böse ist, ist in diesem Buch schnell klar, dennoch haben mir auch die Widersacher in diesem Buch gut gefallen.
Der erste Teil endete für mich gefühlt ruhiger und hatte noch eine schöne Anekdote zu bieten. Es ist zwar kein totaler Cliffhanger, da auch dieser Band mit einem letzten Kapitel zu einem runden Abschluss gebracht wird, aber es wird eine sehr spannende Ausgangslage für den letzten Teil der Trilogie geschaffen.
Fazit: Für mich persönlich der perfekte Fantasy-Roman. Mehr geht wirklich nicht. Eine absolute Leseempfehlung an alle die Drachen und Magier mögen und die die fantastische Symbiose aus Orient und Okzident erleben möchten.