Nett, aber nicht meins
Bäume reisen nachtsSeit ihre Mutter spurlos verschwunden ist, hat sich die kleine Manon zurückgezogen. Ganz fest glaubt sie, wenn sie nur bestimmte Rituale einhält, kehrt ihre Mutter zurück. Solange wird sie Katzen streicheln, ...
Seit ihre Mutter spurlos verschwunden ist, hat sich die kleine Manon zurückgezogen. Ganz fest glaubt sie, wenn sie nur bestimmte Rituale einhält, kehrt ihre Mutter zurück. Solange wird sie Katzen streicheln, Parkettfugen vermeiden und mit ihren Büchern unter der Birke sitzen und mit Ameisen sprechen. So kommt sie eines Tages mit ihrem dem mürrischen Rentner Anatole ins Gespräch. Als dann eines Tages überraschend ein Brief ihrer Mutter eintrifft, brechen alle Hals über Kopf auf, um sie zurückzuholen. Eine abenteuerliche Reise quer durch Europa beginnt.
Ein schmales Buch mit einer rührenden Geschichte, doch mein Fall war es nicht. Zuviel auf zu wenigen Seiten – von Fehlgeburten bis zur Geschlechtsumwandlung, von Alkoholismus bis Rheuma. Die Charaktere konnten mich nicht berühren, die Geschichte blieb mir fremd und die Motivation war nicht überzeugend. Selbst die Verbindung zu Büchern und Phantasie ist in meinen Augen nicht richtig eingebunden, dabei schien dieses Thema so zentral zu sein. Es bleibt nur die Geschichte einer depressiven Frau übrig, die ihre Familie verlässt und damit alle unglücklich macht. Die Suche nach Liebe, nach Erfüllung und sich selbst – auch auf Kosten anderer.
Wo genau dieses Buch mich verfehlt hat, kann ich nicht mal sagen. Es liest sich gut, sprachlich nichts zu bemängeln, aber für die Geschichte konnte ich keinerlei Interesse aufbringen. Schade.