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Veröffentlicht am 04.02.2018

Naturwissenschaft und Religion

Das Universum, das Ich und der liebe Gott
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Die ewige Streitfrage, ob Gott und Naturwissenschaft sich gegenseitig ausschließen oder ergänzen wird in diesem Buch umfassend behandelt. Begonnen wird mit ausführlichen Abhandlungen zur Geschichte und ...

Die ewige Streitfrage, ob Gott und Naturwissenschaft sich gegenseitig ausschließen oder ergänzen wird in diesem Buch umfassend behandelt. Begonnen wird mit ausführlichen Abhandlungen zur Geschichte und derzeitigem Stand von Physik, Mathematik und Naturgeschichte. Immer wieder wird ein Bezug zur Kirche und Glaubensgeschichte hergestellt.
Das Buch bereitet die Thematik hochinteressant, komplex und akribisch auf. Bekannte und weniger bekannte Fakten werden sowohl isoliert betrachtet als auch in größere Zusammenhänge gestellt. Immer wieder werden die Fakten auch philosophisch und religiös betrachtet, doch liegt der Fokus auf den Fakten. Erst im letzten Kapitel wird der religiöse Bezug hergestellt und das ist auch der einzige Abschnitt, den ich weniger gelungen finde. Ein bisschen gewaltsam wird hier versucht der Glauben mithilfe der Naturwissenschaft ad absurdum zu führen. Bekannte strittige Bibelpassagen und dunkle Episoden der Kirchengeschichte werden hier noch einmal abgehandelt. Mir zu wörtlich und in einer nicht mehr zeitgemäßen Auffassung. Trotzdem zieht man beim Lesen auch hier Parallelen und eigene Schlussfolgerungen.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es ist fundiert, wissenschaftlich und äußerst interessant. Ich bin nicht mit allem einverstanden, was der Autor sagt. Er lässt allerdings von Anfang an keinen Zweifel daran, dass sich für ihn Naturwissenschaft und Glauben ausschließen. Etwas, wovon er mich nicht überzeugen konnte, doch seine Gedankengänge und vielseitigen Herangehensweisen an die Problematik bringen den Leser zum Nachdenken und zu eigenen philosophischen Überlegungen. Ein sehr lesenswertes Werk, dass ich jedem, der an dem Thema Interesse hat ans Herz legen möchte.

Veröffentlicht am 04.02.2018

Wir wissen, dass wir nichts wissen

Rätselhafter Mars
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Der Mars – ein Planet, der schon immer viele Spekulationen hervorgerufen hat, die von der NASA nur unbefriedigend beantwortet wurden. Hobby-Astronomen, selbsternannte Experten, aber auch seriöse Wissenschaftler ...

Der Mars – ein Planet, der schon immer viele Spekulationen hervorgerufen hat, die von der NASA nur unbefriedigend beantwortet wurden. Hobby-Astronomen, selbsternannte Experten, aber auch seriöse Wissenschaftler gehen immer wieder mit eigenen Interpretationen an die Öffentlichkeit, die von den offiziellen Statements der Behörde abweichen und sie unangenehm in Frage stellen. Gerne der Lächerlichkeit preisgegeben, weisen sie doch immer wieder auf Ungereimtheiten hin, die bisher nicht aufgeklärt wurden. Doch was fordert eigentlich diesen Streit zwischen Wissenschaftlern heraus, der schon Jahrzehnte andauert? Roland M. Horn veröffentlicht in diesem Buch Fotos vom Mars, aufgenommen von NASA-Sonden, und weist seltsame Phänomene hin. Detailliert recherchiert zeigt er auf, dass der Interpretationsspielraum größer ist als die NASA die Öffentlichkeit glauben machen möchte. Ist das Marsgesicht wirklich nur einer unscharfen Aufnahme geschuldet? Ist die Pyramidenspitze, die man eindeutig erkennt, nur eine Täuschung durch den Aufnahmewinkel?
Handfeste Antworten findet der Leser nicht, doch unbequeme Fakten, die sich nicht ohne weiteres erklären lassen verändern die Wahrnehmung. Es ist leicht alles als lächerlich abzutun, als Phantasterei von Spinnern, doch der Autor zeigt auch auf wie lange der Streit schon währt und wie viele namhafte und seriöse Persönlichkeiten hinter den unkonventionellen Erklärungen stehen.
Nicht jeder These konnte ich folgen. Phantastischen Theorien über Außerirdische und Atlantis stehe ich skeptisch gegenüber, doch es geht auch um wissenschaftlich anerkannte Theorien (der fehlende Planet in unserem Sonnensystem) und unerklärliche Funde auf der Erde (nicht einzuordnende Skelettreste in einer Gesteinsschicht, in der sie nicht sein dürften).
Fazit: Ein Buch, das zeigt, wie wenig wir wissen und wie fokussiert wir suchen. Immer noch von unserem Weltbild eingeengt bemühen wir uns alles dort einzuordnen und unpassendes auszuklammern. Neue Blickwinkel, andere Suchkriterien und Menschen, die sich nicht von Politik, Karriereinteressen und Lobbyismus knebeln lassen braucht die Wissenschaft. Wir müssen nach den Sternen greifen, um irgendwann realisieren zu können, was vor unserer Nase steht – oder wir behaupten weiterhin es gäbe nichts, weil wir die Augen nicht öffnen wollen.
Um an diesem Buch Spaß zu haben und etwas zu lernen, muss man nicht an Aliens oder Atlantis glauben. Wenn man sich nur auf die Fakten konzentriert lernt man auch eine Menge dazu. Eine Leseempfehlung für alle, die über den Tellerrand hinausblicken wollen, sich nicht scheuen ihr Weltbild in Frage zu stellen und die nie vergessen: die Welt war eine Scheibe, bis einer kam und nachwies, dass sie eine „Kugel“ ist.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Und dann ist alles anders

Die Sache mit meiner Schwester
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Unter dem Pseudonym „Sanne Gold“ glänzen die Schwestern Heike und Nele als Bestsellerautorinnen für Frauenromane und als Vorzeigeschwesternpaar in den Medien. Doch hinter der Kulisse sind die beiden derartig ...

Unter dem Pseudonym „Sanne Gold“ glänzen die Schwestern Heike und Nele als Bestsellerautorinnen für Frauenromane und als Vorzeigeschwesternpaar in den Medien. Doch hinter der Kulisse sind die beiden derartig zerstritten, dass sie nicht mal mehr in der Lage sind ihre Romane zu schreiben und dafür einen Ghostwriter beschäftigen müssen. Von einem Tag auf den anderen bricht ihre Scheinwelt und ihre reale Welt plötzlich zusammen. Ale Lügen fliegen auf – und plötzlich muss Nele die Welt ihrer Schwester und ihre eigene allein neu aufbauen.

Wieder mal ein Roman, der eigentlich gar nicht in mein Repertoire passt, aber manchmal überkommt es mich. Dieser hier versprach wieder einmal eine Mischung aus Familienroman, Humor und Schriftstellerei. Ausnahmsweise wurde ich kaum enttäuscht. Sprachlich ganz gut gelungen, eine hübsche Geschichte und Witz. Es gibt leider keine zweite Mary Scott – was mich nicht davon abhalten wird weiter nach einer zu suchen J
Außerdem kam der Roman meiner Hamburg-Sehnsucht entgegen. Ich vermiss den Norden!

Veröffentlicht am 27.01.2018

Der Tod ist alles, was wir haben

Aura – Verliebt in einen Geist
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Aura kann es nicht fassen. Ausgerechnet in der Nacht, in der sich all ihre Träume erfüllen sollten, ist ihre große Liebe Logan so blöd, sich aus Versehen mit Alkohol und Kokain umzubringen. Da sie eine ...

Aura kann es nicht fassen. Ausgerechnet in der Nacht, in der sich all ihre Träume erfüllen sollten, ist ihre große Liebe Logan so blöd, sich aus Versehen mit Alkohol und Kokain umzubringen. Da sie eine Prä-Shifterin ist, kann sie ihn zwar weiterhin treffen und mit ihm reden, aber reicht das für eine Liebesbeziehung? Wird Logan es ertragen als Geist kein Teil mehr des Lebens seiner Familie und Freunde zu sein oder wird er zum Schatten mutieren? Was haben die Geheimagenten vor, die Aura plötzlich verfolgen?

Tja, und dann taucht auch noch der gutaussehende Zach auf, mit dem sie etwas Seltsames verbindet…

Eine weitere Idee einer Geistergeschichte. Immer wieder stehen die Protagonistinnen vor dem gleichen Problem: kann man einen Geist lieben? Hat das eine Zukunft?
Diese Geschichte mischt in die Liebesgeschichte eine Regierungsverschwörung. Jedes Mal ist es erschreckend realistisch. Einen magischen Lesesog hat dieser Roman aber nicht entwickelt. Viel besser war Soul Beach!

Veröffentlicht am 27.01.2018

An Weihnachten geht der Gangerl um

Die Eistoten
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Alice und Tom sind fassungslos: erst finden sie eine Mädchenleiche im Wald und drei Tage später wird besagte Tote von der Polizei vor der Kirche entdeckt. Wie kam sie dahin? Und warum? Hat das etwas mit ...

Alice und Tom sind fassungslos: erst finden sie eine Mädchenleiche im Wald und drei Tage später wird besagte Tote von der Polizei vor der Kirche entdeckt. Wie kam sie dahin? Und warum? Hat das etwas mit dem Tod von Alices Mutter zu tun, den nur Alice für einen Mord hält? Die elfjährige Alice beginnt zu ermitteln, doch was kann ein Kind schon ausrichten? Ihr Vater glaubt ihr nicht, Wittgenstein kann ihr nicht helfen – aber einer scheint sich bedroht zu fühlen…

Ich liebe das Buch! Ein Buch über Bücher, Philosophie, Krimi, Dorfgemeinschaft – superklasse! Ich will mehr davon! Der Autor will pro Jahr einen Alice-Roman rausbringen – ich kann den nächsten nicht erwarten.
„Die Eistoten“ lässt sich schwer einordnen. Kinder als Ermittler - aber es ist kein Kinderbuch. Wittgenstein und Aristoteles als Geister dabei – aber es ist kein Fantasy. Tja, Thriller steht drauf und ist drin, aber das Buch ist so viel mehr. Ein spezielles Buch, aber ich finde es großartig!