Profilbild von Buchgespenst

Buchgespenst

Lesejury Star
offline

Buchgespenst ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchgespenst über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2018

Ein großer Traum

Xaver im Uhrenland
0

Xaver ist ein einfacher Hirtenjunge aus dem Schwarzwald, doch er träumt davon ein großer Uhrenhändler zu werden. Als sogenannter Schwarzwald-Engländer die Welt zu sehen und wohlhabend in die Heimat zurückzukehren. ...

Xaver ist ein einfacher Hirtenjunge aus dem Schwarzwald, doch er träumt davon ein großer Uhrenhändler zu werden. Als sogenannter Schwarzwald-Engländer die Welt zu sehen und wohlhabend in die Heimat zurückzukehren. Endlich nimmt sein Onkel Johann ihn mit, um Xaver in das Geschäft einzuführen, doch Xavers Vater stellt ein hartes Ultimatum: bis Weihnachten muss Xaver sich bewährt haben, sonst muss er zurückkehren.

Ein wunderschönes, weihnachtliches Bilderbuch, reich und farbig illustriert, das eine tolle Geschichte erzählt: von Freundschaft und Heimweh, von Träumen und Wundern. Die Autorin versteht es wundervoll, historische Fakten in eine mitreißende Erzählung zu betten. Sprachlich und visuell toll gemacht. Jeder, der Weihnachtsgeschichten liebt ist hier richtig. Nicht nur zu Weihnachten ein Lesegenuss.

Veröffentlicht am 04.02.2018

Lebendige Träume

Auf den Spuren der Macht I
0

Lukas Leben wird plötzlich auf den Kopf gestellt als seine Träume so lebendig werden, dass sie in der Realität Gegenstände hinterlassen. Ein alter, zerbrochener Stein, eine Karte, ein Buch – für den schüchternen ...

Lukas Leben wird plötzlich auf den Kopf gestellt als seine Träume so lebendig werden, dass sie in der Realität Gegenstände hinterlassen. Ein alter, zerbrochener Stein, eine Karte, ein Buch – für den schüchternen Jungen mit der überängstlichen Mutter beginnt ein unvorstellbares Abenteuer, denn zusammen mit dem Buch und dem Stein reisen er und sein Freund Moppel in fremde Welten.

Eine spannende Fantasygeschichte für Kinder, die mit ihren männlichen Protagonisten auch Jungs fesseln wird. Leider wurde ich mit den Charakteren nicht richtig warm. Die überängstliche Mutter und die fiese ältere Schwester fand ich sehr anstrengend. Den Schurken kann der Leser bereits in den ersten Zeilen identifizieren, was ein bisschen schade ist. Ich hätte gerne mehr geraten. Man darf sich von der so simpel klingenden Charakterzeichnung aber nicht täuschen lassen. Die Geschichte selbst entwickelt sich komplex mit einem Ende, das den Leser zufriedenstellt und gleichzeitig neugierig auf die Folgebände macht. Die Zeitreisen der Jungs machen sehr viel Spaß und halten immer wieder eine Überraschung bereit. Manchmal ging mir die Entwicklung etwas schnell, das wird aber oft durch einen kleinen verblüffenden Kniff wieder ausgeglichen.

Fazit: Ein spannendes Fantasybuch, an dem Kinder sehr viel Spaß haben. Ein toller Auftakt!

Veröffentlicht am 04.02.2018

Naturwissenschaft und Religion

Das Universum, das Ich und der liebe Gott
0

Die ewige Streitfrage, ob Gott und Naturwissenschaft sich gegenseitig ausschließen oder ergänzen wird in diesem Buch umfassend behandelt. Begonnen wird mit ausführlichen Abhandlungen zur Geschichte und ...

Die ewige Streitfrage, ob Gott und Naturwissenschaft sich gegenseitig ausschließen oder ergänzen wird in diesem Buch umfassend behandelt. Begonnen wird mit ausführlichen Abhandlungen zur Geschichte und derzeitigem Stand von Physik, Mathematik und Naturgeschichte. Immer wieder wird ein Bezug zur Kirche und Glaubensgeschichte hergestellt.
Das Buch bereitet die Thematik hochinteressant, komplex und akribisch auf. Bekannte und weniger bekannte Fakten werden sowohl isoliert betrachtet als auch in größere Zusammenhänge gestellt. Immer wieder werden die Fakten auch philosophisch und religiös betrachtet, doch liegt der Fokus auf den Fakten. Erst im letzten Kapitel wird der religiöse Bezug hergestellt und das ist auch der einzige Abschnitt, den ich weniger gelungen finde. Ein bisschen gewaltsam wird hier versucht der Glauben mithilfe der Naturwissenschaft ad absurdum zu führen. Bekannte strittige Bibelpassagen und dunkle Episoden der Kirchengeschichte werden hier noch einmal abgehandelt. Mir zu wörtlich und in einer nicht mehr zeitgemäßen Auffassung. Trotzdem zieht man beim Lesen auch hier Parallelen und eigene Schlussfolgerungen.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es ist fundiert, wissenschaftlich und äußerst interessant. Ich bin nicht mit allem einverstanden, was der Autor sagt. Er lässt allerdings von Anfang an keinen Zweifel daran, dass sich für ihn Naturwissenschaft und Glauben ausschließen. Etwas, wovon er mich nicht überzeugen konnte, doch seine Gedankengänge und vielseitigen Herangehensweisen an die Problematik bringen den Leser zum Nachdenken und zu eigenen philosophischen Überlegungen. Ein sehr lesenswertes Werk, dass ich jedem, der an dem Thema Interesse hat ans Herz legen möchte.

Veröffentlicht am 04.02.2018

Wir wissen, dass wir nichts wissen

Rätselhafter Mars
0

Der Mars – ein Planet, der schon immer viele Spekulationen hervorgerufen hat, die von der NASA nur unbefriedigend beantwortet wurden. Hobby-Astronomen, selbsternannte Experten, aber auch seriöse Wissenschaftler ...

Der Mars – ein Planet, der schon immer viele Spekulationen hervorgerufen hat, die von der NASA nur unbefriedigend beantwortet wurden. Hobby-Astronomen, selbsternannte Experten, aber auch seriöse Wissenschaftler gehen immer wieder mit eigenen Interpretationen an die Öffentlichkeit, die von den offiziellen Statements der Behörde abweichen und sie unangenehm in Frage stellen. Gerne der Lächerlichkeit preisgegeben, weisen sie doch immer wieder auf Ungereimtheiten hin, die bisher nicht aufgeklärt wurden. Doch was fordert eigentlich diesen Streit zwischen Wissenschaftlern heraus, der schon Jahrzehnte andauert? Roland M. Horn veröffentlicht in diesem Buch Fotos vom Mars, aufgenommen von NASA-Sonden, und weist seltsame Phänomene hin. Detailliert recherchiert zeigt er auf, dass der Interpretationsspielraum größer ist als die NASA die Öffentlichkeit glauben machen möchte. Ist das Marsgesicht wirklich nur einer unscharfen Aufnahme geschuldet? Ist die Pyramidenspitze, die man eindeutig erkennt, nur eine Täuschung durch den Aufnahmewinkel?
Handfeste Antworten findet der Leser nicht, doch unbequeme Fakten, die sich nicht ohne weiteres erklären lassen verändern die Wahrnehmung. Es ist leicht alles als lächerlich abzutun, als Phantasterei von Spinnern, doch der Autor zeigt auch auf wie lange der Streit schon währt und wie viele namhafte und seriöse Persönlichkeiten hinter den unkonventionellen Erklärungen stehen.
Nicht jeder These konnte ich folgen. Phantastischen Theorien über Außerirdische und Atlantis stehe ich skeptisch gegenüber, doch es geht auch um wissenschaftlich anerkannte Theorien (der fehlende Planet in unserem Sonnensystem) und unerklärliche Funde auf der Erde (nicht einzuordnende Skelettreste in einer Gesteinsschicht, in der sie nicht sein dürften).
Fazit: Ein Buch, das zeigt, wie wenig wir wissen und wie fokussiert wir suchen. Immer noch von unserem Weltbild eingeengt bemühen wir uns alles dort einzuordnen und unpassendes auszuklammern. Neue Blickwinkel, andere Suchkriterien und Menschen, die sich nicht von Politik, Karriereinteressen und Lobbyismus knebeln lassen braucht die Wissenschaft. Wir müssen nach den Sternen greifen, um irgendwann realisieren zu können, was vor unserer Nase steht – oder wir behaupten weiterhin es gäbe nichts, weil wir die Augen nicht öffnen wollen.
Um an diesem Buch Spaß zu haben und etwas zu lernen, muss man nicht an Aliens oder Atlantis glauben. Wenn man sich nur auf die Fakten konzentriert lernt man auch eine Menge dazu. Eine Leseempfehlung für alle, die über den Tellerrand hinausblicken wollen, sich nicht scheuen ihr Weltbild in Frage zu stellen und die nie vergessen: die Welt war eine Scheibe, bis einer kam und nachwies, dass sie eine „Kugel“ ist.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Und dann ist alles anders

Die Sache mit meiner Schwester
0

Unter dem Pseudonym „Sanne Gold“ glänzen die Schwestern Heike und Nele als Bestsellerautorinnen für Frauenromane und als Vorzeigeschwesternpaar in den Medien. Doch hinter der Kulisse sind die beiden derartig ...

Unter dem Pseudonym „Sanne Gold“ glänzen die Schwestern Heike und Nele als Bestsellerautorinnen für Frauenromane und als Vorzeigeschwesternpaar in den Medien. Doch hinter der Kulisse sind die beiden derartig zerstritten, dass sie nicht mal mehr in der Lage sind ihre Romane zu schreiben und dafür einen Ghostwriter beschäftigen müssen. Von einem Tag auf den anderen bricht ihre Scheinwelt und ihre reale Welt plötzlich zusammen. Ale Lügen fliegen auf – und plötzlich muss Nele die Welt ihrer Schwester und ihre eigene allein neu aufbauen.

Wieder mal ein Roman, der eigentlich gar nicht in mein Repertoire passt, aber manchmal überkommt es mich. Dieser hier versprach wieder einmal eine Mischung aus Familienroman, Humor und Schriftstellerei. Ausnahmsweise wurde ich kaum enttäuscht. Sprachlich ganz gut gelungen, eine hübsche Geschichte und Witz. Es gibt leider keine zweite Mary Scott – was mich nicht davon abhalten wird weiter nach einer zu suchen J
Außerdem kam der Roman meiner Hamburg-Sehnsucht entgegen. Ich vermiss den Norden!