Gefangen in der Cloud - eine erschreckende Vision der Zukunft
CloudCloud ist ein sehr interessanter Roman aus der Feder von Claudia Pietschmann über Technik, virtuelle Begegnungen, Freundschaften, Verluste und auch eben die großen Liebe. Eine Thematik, die ich sehr interessant ...
Cloud ist ein sehr interessanter Roman aus der Feder von Claudia Pietschmann über Technik, virtuelle Begegnungen, Freundschaften, Verluste und auch eben die großen Liebe. Eine Thematik, die ich sehr interessant fand, weshalb ich mich rangewagt habe...
Das Cover finde ich sehr passend, denn es strahlt eine futuristische Stimmung aus, die sehr zu Emmas Welt passt. Ebenso das strahlende Weiß und die dunklen Stellen gefallen mir sehr, schließlich ist Technik nicht nur gut. Etwas verpixelt erkennt man einen blonden, hübschen Jungen mit blonden Haaren und blauen Augen. Es handelt sich um Paul und doch wiederum nicht ganz. Wie ich das meine? Schaut selbst!
Emma Stone verlor ihren Bruder Ethan als er gerade einmal ein kleines Kind war. Schmerzlich und voller Hoffnungslosigkeit, gefangen in ihrer eigenen Trauer um ihn, kapselt sie sich von ihrem Leben, mitsamt ihrer Freunde Matt und Hazel, ab. Auch familiär läuft es nicht besonders, bis Emma verzweifelt eine Trauergruppe im Internet für sich entdeckt. Paul, ein für sie bisher nur virtuelles Profil ist, hilft ihr wieder auf die Beine und prompt erkennt Emma die enge Verbindung zwischen ihnen. Immer mehr schleicht sich Paul in Emmas Leben und sie will ihn nun endlich treffen. Doch er weicht zurück. Verbirgt er vielleicht etwas? Und vor allem: Gibt es ihn überhaupt?
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Ich kam sehr flüssig und schnell durch die Geschichte, die mich anfangs erst nicht ganz fesseln, jedoch immer spannender wurde, bis sie mich gegen Ende nicht mehr losließ. Die Autorin verpackt viele aktuelle Themen, wie die fortgeschrittene Technologie, deren Vor-und Nachteile, wie auch "normalere" Themen wie Freundschaft, Liebe und einfach das Leben in eine im Nachhinein wirklich erschreckende Vision der Zukunft...
Emma ist eigentlich ein normales Mädchen. Doch sie muss viel ertragen, so musste ihr kleiner süßer Bruder Ethan zu früh sterben und seitdem steht ihr ganzes Leben auf dem Kopf. Ihre Familie fängt an zu zerbröckeln und Emma selbst - ein emotionales Wrack. Bis sie auf Paul trifft. Und sie sich ihm anvertraut. Binnen kürzester Zeit wird Paul ihr engster Freund und Vertrauter. Doch auch er besitzt ein gravierendes Geheimnis, dass Emmas neugewonnenes Leben gewaltig verändern wird.
Emma ist eigentlich ein sehr sympathisches Mädchen, mit dem man gut auskommen könnte. Doch wie das so bei Buchcharakteren ist, kann man auch bei ihr manchmal nur den Kopf schütteln. Sie ist wirklich sehr naiv und denkt nicht immer nach, bevor sie handelt. Für andere vielleicht etwas nervend, so passte es für mich doch sehr zur Geschichte. Es ist gewiss nicht unmenschlich, wenn man einmal Halt braucht, wenn man am Boden liegt. Bei wem genau, das ist jedoch die entscheidende Frage..
Die Geschichte lebt nicht ganz von ihren Charakteren, sondern eher von ihren Themen und Emmas Leben und ihren Beziehungen. Trotzdem waren mir die übrigen Charaktere wie Matt und Hazel auch sympathisch und auch Paul fand ich gut gelungen. Sie haben ihren Zweck auf jeden Fall sehr gut erfüllt.
Was ich erwartet: Eine interessante Geschichte über eine virtuelle Liebe, die nun den Realitäten standhalten muss. Was ich bekommen habe? Viel mehr als das!! Die erste Hälfte der Geschichte ist zwar nicht ganz so spannend, sondern eher eine seichte Einführung in Emmas Leben, die sich wieder ins Leben kämpft, doch den Verlauf dieser Geschichte und die Auflösung um Paul ist total überraschend, bis ich am Ende mit Gänsehaut an den Seiten klebte und immer noch von diesem doch sehr schockierenden, wie auch teilweise echt traurigen Ende überwältigt wurde. Ich habe ein ganz neue Blick auf eigentlich gute Seiten der Technologie bekommen und werde wohl noch einige Zeit darüber nachdenken müssen. Von mir gibt es 4****!