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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2018

Berenike stolpert über Leichen

Ausgetanzt
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Tanzlehrerein Caro wird ermordet und ihre obere Körperhälfte in der Auslage des Friseurgeschäftes opulent drapiert aufgefunden. Gleichzeitig wird ein vermutlicher Serienmörder wieder aus der Haft entlassen. ...

Tanzlehrerein Caro wird ermordet und ihre obere Körperhälfte in der Auslage des Friseurgeschäftes opulent drapiert aufgefunden. Gleichzeitig wird ein vermutlicher Serienmörder wieder aus der Haft entlassen. Ist er der Mörder?

Im zweiten Band um Teelady Berenike Roither werden wir mit einem bedrückenden Thema konfrontiert: gewalttätigen Männern und deren abhängige Frauen.

Was oft aus Liebe beginnt, endet häufig als geschlagene Ehefrau im Frauenhaus. Anni Bürkl hat dieses Thema recht gut herausgearbeitet und beleuchtet beide Seiten. Ich bin immer wieder fasziniert (und schockiert) wie misshandelte Frauen ihre Männer in Schutz nehmen. Ellen ist hier ein gutes Beispiel – sogar als Sven schon überführt bzw. seine Taten gestanden hat, hält sie ihm noch die Stange.
Eine weitere schier unglaubliche Beziehung ist jene von Amélie und Mehmet. Er, der glutäugige, smarte Türke, heiratet die Ausseerin seiner Aufenthaltbewilligung und ihres Geldes wegen, will sie zu einer Übersiedlung in die Türkei überreden und hat gleichzeitig mehrere Verhältnisse mit anderen Frauen und eine blutjunge türkische Verlobte …

Stoff für mehrere Krimis. Und das ist gleich mein Kritikpunkt: Es sind hier viel zu viele interessante Handlungsstränge, denn es treibt auch noch ein entlassener Serienmörder sein Unwesen. Da MUSS die Polizei überfordert sein, zumal lange nicht klar ist, welcher Mord wem zuzuordnen ist. Spannung erzeugt das nicht unbedingt, eher Verwirrung. Da wäre etwas weniger mehr gewesen.

Anni Bürkl lässt ihre Berenike wieder ermitteln. Sie streift durch Wien, um Mehmet auf die Spur zu kommen. Ihr Ausflug auf den Brunnenmarkt und „Little Istanbul“ in Favoriten haben mir gut gefallen.

Ein wenig werden die einschlägigen Klischees bemüht: Kampflesben helfen misshandelten Frauen, Männerfantasien von willigen, geknechteten Frauen und bösen Asiaten, die einen ehemaligen Familienbetrieb aufkaufen und zugrunde richten oder unverstandene Männer, die unter einem weiblichen Chef nicht arbeiten wollen.

Fazit:

Die Idee hat mir gut gefallen. Wegen der vielen verwendeten Klischees und der unübersichtlichen Handlungsstränge leider nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Hat mich nicht vollends überzeugt

Kärntner Rache
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Dieser Krimi ist der dritte aus der Reihe um Frank Remmiz und schon einmal unter dem Titel „Der Facebook-Mörder“ erschienen.

Im kurzen Abständen werden im Klagenfurter Schillerpark drei Tote gefunden. ...

Dieser Krimi ist der dritte aus der Reihe um Frank Remmiz und schon einmal unter dem Titel „Der Facebook-Mörder“ erschienen.

Im kurzen Abständen werden im Klagenfurter Schillerpark drei Tote gefunden. Sie sitzen jeweils auf derselben Parkbank. Der ermittelnde Beamte Frank Remmiz erhält Bekennerschreiben, die aus Versen von Friedrich Schiller bestehen. Doch nicht nur die Liebe zu Schiller verbindet die Toten. Nein, alle drei sind an künstlich herbeigeführter Blutverdünnung gestorben.

Ist der Täter unter Ärzten oder Krankenschwestern zu suchen? Frank Remmiz hat einige Mühe, den Mörder zu finden.

Meine Meinung:

Wie für einen Regionalkrimi üblich, gibt es Beschreibung der Örtlichkeiten und jede Menge Dialektausdrücke. Das passt gut.

Nicht ganz gelungen finde ich, dass Remmiz bislang wenig mit sozialen Medien zu tun hatte, und trotzdem gleich den „richtige Riecher“ hat und den Täter in diesen Kreisen vermutet.
Hm, vielleicht hätte man den Klappentext ein wenig anders gestalten müssen. Denn, wenn das steht „Kärnten.Facebook.Mord“ und das Buch spielt in Klagenfurt (Kärntens Hauptstadt) und es gibt drei Morde, so muss wohl die große Unbekannte dieser Gleichung, also „Facebook“ ein direkter Hinweis auf den Mörder sein.

Das nimmt dem Krimi einiges an Spannung.

Ein bisschen befremdlich haben die mehrmaligen Hinweise auf die anderen Bücher des Autors gewirkt.

Fazit:

Nicht Paul Martins bester Krimi, daher nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Ein ziemlich skurriler Krimi

Leb wohl, Tirol!
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Wolfgang Gösweiners Krimi entführt die Leser nach Innsbruck.

Der etwas chaotische stets am Hungertuch nagende Privatermittler Gerhard Huber hat endlich einen vielversprechenden Auftrag: Er soll, gemeinsam ...

Wolfgang Gösweiners Krimi entführt die Leser nach Innsbruck.

Der etwas chaotische stets am Hungertuch nagende Privatermittler Gerhard Huber hat endlich einen vielversprechenden Auftrag: Er soll, gemeinsam mit der Polizei, einen russischen Oligarchen während seines Tirol-Aufenthaltes beschatten.

Doch dann stolpert die illustre Gesellschaft über eine nackte Frauenleiche.

Ohne besonderen Auftrag beginnt Geri zu ermitteln, kommt ihm die Tote doch bekannt vor.

Er sticht bei seiner Arbeit in zahlreiche Wespennester. Er prügelt sich häufig, begeht eine Menge Gesetzesübertretungen und taucht mit Kumpel Manni und Roger in das Drogenmilieu von Innsbruck ein.
Wird es den unkonventionellen Detektiven gelingen, den oder die Mörder ausfindig zu machen?

Der Krimi ist ein wenig schräg. So irritiert der Prolog zu Beginn. Erst nach einigen zusätzlichen Seiten kann sich der Leser auf die Story einlassen.
Doch es wird einem nicht leichtgemacht, die Protagonisten zu mögen. Die Selbstjustiz und allerlei Prügeleien sind nicht jedermanns Sache.
Gerhard Huber ist ein planloser Ermittler, der oft mehr Glück als Verstand hat. In der Wirklichkeit wäre er entweder tot oder im Gefängnis.

Die Figuren haben durchaus Entwicklungspotential. Manni und Roger sind ziemlich skurril beschrieben.

Diesmal nur 3 Sterne

Veröffentlicht am 28.01.2018

Hat mich nicht vollends überzeugt

Roter Lavendel
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Der Autor schreibt vor allem Sachbücher und Reiseliteratur. Das merkt der Leser auch bei diesem Krimi, der in der ICH-Form geschrieben ist. Wenn ich seinen Namen nicht überlesen habe, so erfährt der Leser ...

Der Autor schreibt vor allem Sachbücher und Reiseliteratur. Das merkt der Leser auch bei diesem Krimi, der in der ICH-Form geschrieben ist. Wenn ich seinen Namen nicht überlesen habe, so erfährt der Leser nicht, wie der "ICH" überhaupt heißt. Das ist einerseits reizvoll, da sich der Leser völlig in die Rolle des Protagonisten hineinversetzen kann, andererseits verflacht die Figur meinem Empfinden nach dadurch.
Wunderschöne Beschreibung von der Landschaft, der historischen Plätze und Gebäude - sowohl innen als auch außen. der Duft des Lavendels war für mich deutlich riechbar.
Die Idee der Handlung fand ich sehr spannend. Der "ICH-Erzähler" scheint ein bisschen ein Womanizer zu sein, steigt er doch mit mehreren Frauen in kurzer Zeit ins Bett.
Das Ende kam so schnell, dass ich nachsehen musste, ob in meinem Exemplar alle Seiten vorhanden sind. Das hat mir nicht so gut gefallen. Vor allem lässt der Autor den Leser mit der Frage "WARUM wurde Monsieur Perras ermordet?" alleine.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Deutsche Prinzessinnen - ein Exportschlager

Englands Königinnen aus dem Hause Hannover (1714–1901)
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1714 stirbt Englands letzte Stuart Königin, Anne. Also sieht man sich in der verzwickten Erbfolge um, und findet ThronanwärterInnen im Hause Hannover. Die Kurfürsten von Hannover werden nun die nächsten ...

1714 stirbt Englands letzte Stuart Königin, Anne. Also sieht man sich in der verzwickten Erbfolge um, und findet ThronanwärterInnen im Hause Hannover. Die Kurfürsten von Hannover werden nun die nächsten 123 Jahre das Inselreich regieren.

Die Autorin stellt uns sechs junge Frauen vor, deren Schicksal es ist, Königin von England zu sein. Je nach Charakter und Eigenschaft gelingt es den jungen Frauen sich mehr oder weniger gut in diese Rolle einzufügen. Diese Rolle, die den jungen Damen alles abverlangt. Sie sollen klug, aber nicht zu klug, beim Volk beliebt und strahlend schön sein. Doch ihre wichtigste Aufgabe ist es, möglichst viele (vorrangig) männliche Nachkommen zu gebären.

Hier nun die Namen der jungen Frauen:

Sophie Dorothea von Celle (1666–1726) ∞ Georg I.
Caroline von Ansbach (1683–1737) ∞ Georg II.
Charlotte von Mecklenburg-Strelitz (1744–1818) ∞ Georg III.
Caroline von Braunschweig (1768–1821) ∞ Georg IV.
Adelheid von Sachsen-Meiningen (1792–1849) ∞ Wilhelm IV.
Victoria von Kent (1819–1901) ∞ Albert von Sachsen-
Coburg-Gotha

Allen gemeinsam ist, dass sie in spannenden und unruhigen Zeiten lebten.

Meine Meinung:

Der Titel erscheint ein wenig irreführend, da nur zwei, nämlich Sophie Dorothea von Celle und Victoria von Kent wirklich aus dem Hause Hannover stammen. Die anderen vier haben Thronanwärter aus dem Hause Hannover geheiratet.

Autorin Katrin Feuerstein-Praßer hat schon einige Bücher über Adelshäuser verfasst, so ist es nicht verwunderlich, dass sie Anleihe bei ihren eigenen Büchern nimmt (siehe „Sophie Dorothea von Preußen“).

Das Buch enthält mehrere zum Teil farbige Abbildungen und die Stammbäume des Hauses Hannover.

Fazit:

In Kurzporträts kann man natürlich nicht allzu sehr auf die einzelne Person eingehen. Aber als Appetitanreger, um Einzelbiographien der Königinnen von England lesen zu wollen, passt das Buch ganz gut. Diesmal nur 3 Punkte, da der Informationszugewinn für mich nicht allzu groß war.